Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-23406
Titel: Examining memory processes underlying intrusive trauma memories : the impact of retrieval suppression and associative learning
Alternativtitel: Untersuchung der Gedächtnisprozesse, die intrusiven Trauma-Erinnerungen zugrunde liegen : der Einfluss von Gedächtnisabruf-Unterdrückung und Assoziativem Lernen
VerfasserIn: Streb, Markus
Sprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2015
Kontrollierte Schlagwörter: Posttraumatisches Stresssyndrom
Gedächtnis
Konditionierung
Elektroencephalographie
Freie Schlagwörter: Erinnerungsunterdrückung
inhibitorische Kontrolle
Furchtkonditionierung
imaginative Exposition
intrusive Erinnerungen
posttraumatic stressdisorder
electroencephalography
inhibitory control
fear coniditioning
intrusive memories
DDC-Sachgruppe: 150 Psychologie
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: The global aim of this thesis was to examine the mechanisms underlying intrusive memories after traumatic events. As recent findings suggest that deficits in the ability to voluntarily inhibit memory retrieval are related to posttraumatic stress disorder (PTSD) symptom severity, the studies included in this work tested whether deficits in retrieval suppression constitute a potential cognitive risk factor that leads to an increase in intrusive memories after traumatic events. Furthermore, these studies investigated whether the same neural process that mediates retrieval suppression is also associated with fewer trauma memories. Since current research indicates that intrusive trauma memories can occur as conditioned responses to trauma reminders, another aim of this thesis was to further examine the role of conditioning in the development and maintenance of intrusive trauma memories. Specifically, the temporal stability of conditioned reactions was investigated. An additional aim of this thesis was to test whether conditioned responses are reduced after imaginal exposure, as has been suggested by current models of PTSD. Study 1 was designed to test whether pre-existing deficits in memory control constitute a potential cognitive risk factor for intrusive memories after traumatic events, and whether the neural processes underlying memory control are also involved in controlling intrusive trauma memories. Suppression-induced forgetting, an index of memory control, was found to be associated with subjective distress experienced during intrusive memories of a traumatic film. Furthermore, the neural correlate of the inhibitory control process which is supposed to underlie suppression-induced forgetting (i.e. N2 ERP component) was also associated with a reduction in the degree of distress of intrusive memories, as well as a reduction in other analogue PTSD symptoms. These findings indicate that the pre-existing ability to suppress memory retrieval may be beneficial for recovering from intrusive memories after traumatic events. Furthermore, the findings indicate that the same inhibitory control process that was found to mediate retrieval suppression and stopping a prepotent motor response may also be involved in controlling the automatic retrieval of intrusive trauma memories. Study 2 aimed to investigate whether conditioned responses to trauma-associated stimuli are stable over time and whether they are affected by imaginal exposure. Indeed, intrusive memories and subjective fear as a reaction to trauma-associated stimuli were observed and remained stable over the entire assessment period of one week, providing further evidence for the assumption that conditioning plays a crucial role in the development and maintenance of intrusive memories after traumatic events. Furthermore, conditionability of subjective indices was associated with subsequent ambulatory intrusive memories, however, physiological parameters assessing emotional arousal as a reaction to trauma reminders did not show these effects. Moreover, imaginal exposure had no impact on conditioned responses to trauma-associated stimuli or intrusive trauma memories.
Das Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der Mechanismen, die intrusiven Erinnerungen nach traumatischen Ereignissen zugrunde liegen. Da neuere Befunde darauf hindeuten, dass Defizite in der Fähigkeit, willentlich den Gedächtnisabruf zu inhibieren mit der Ausprägung von Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zusammenhängen, wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht, ob Defizite in der Inhibition des Gedächtnisabrufs einen potentiellen kognitiven Risikofaktor für ein vermehrtes Auftreten intrusiver Erinnerungen nach traumatischen Ereignissen darstellt. Des Weiteren wurde untersucht, ob derselbe neuronale Prozess, welcher der Inhibition des Gedächtnisabrufs zugrunde liegt, ebenfalls mit reduzierten Trauma-Erinnerungen assoziiert ist. Nachdem aktuelle Forschungsbefunde darauf hindeuten, dass intrusive Trauma-Erinnerungen als konditioniere Reaktionen auf Trauma-Hinweisreize auftreten können, ist ein weiteres Ziel dieser Arbeit, die Rolle von Konditionierungsprozessen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung intrusiver Trauma-Erinnerungen zu untersuchen. Dabei wurde insbesondere die zeitliche Stabilität der konditionierten Reaktionen analysiert. Ein zusätzliches Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden ob konditionierte Reaktionen, wie von aktuellen Modellen der PTBS angenommen, durch imaginative Exposition reduziert werden können. Studie 1 wurde konzipiert, um zu überprüfen, ob vorherbestehende Defizite in der Inhibition des Gedächtnisabrufs, einen potentiellen kognitiven Risikofaktor intrusiver Erinnerungen nach traumatischen Ereignissen darstellen und ob dieselben neuronalen Prozesse, die der Inhibition des Gedächtnisabrufs zugrunde liegen, ebenfalls an der Kontrolle intrusiver Trauma-Erinnerungen beteiligt sind. Suppressionsinduziertes Vergessen, ein Index für die Fähigkeit zur Inhibition des Gedächtnisabrufs, war assoziiert mit der Belastung während später auftretenden intrusiven Erinnerungen an einen traumatischen Film. Des Weiteren, war das neuronale Korrelat des inhibitorischen Kontrollprozesses, von dem angenommen wird, dass er suppressionsinduziertem Vergessen zugrunde liegt (die N2 EKP-Komponente), ebenfalls mit einer Reduktion der Belastung durch intrusive Erinnerungen und einer Reduktion analoger PTBS-Symptome assoziiert. Diese Befunde deuten an, dass die vorherbestehende Fähigkeit den Gedächtnisabruf zu inhibieren förderlich für die Rückbildung intrusiver Erinnerungen nach traumatischen Ereignissen sein könnte. Darüber hinaus, deuten die Befunde darauf hin, dass derselbe inhibitorische Kontrollprozess, welcher bereits mit der Inhibition des Gedächtnisabrufs und der Unterbrechung einer vorherrschenden motorischen Reaktion in Verbindung gebracht wurde, ebenfalls an der Kontrolle des automatischen Gedächtnisabrufs intrusiver Trauma-Erinnerungen beteiligt sein könnte. Ziel von Studie 2 war es zu untersuchen, ob konditionierte Reaktionen auf trauma-assoziierte Stimuli zeitlich stabil sind und ob sich diese durch imaginative Exposition verändern lassen. Tatsächlich traten intrusive Erinnerungen und subjektive Furcht als Reaktion auf trauma-assoziierte Stimuli über den gesamten Erhebungszeitraum von einer Woche auf, was weitere Belege für die Annahme liefert, dass Konditionierungsprozesse eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung intrusiver Erinnerungen nach traumatischen Ereignissen spielen. Des Weiteren war die Konditionierbarkeit der subjektiven Maße mit später auftretenden ambulanten intrusiven Erinnerungen assoziiert, wohingegen psycho-physiologische Parameter, welche emotionale Erregung als Reaktion auf die Trauma-Hinweisreize erfassten, keine dieser Effekte zeigten. Die imaginative Exposition hatte darüber hinaus keinen Einfluss auf die konditionierten Reaktionen auf trauma-assoziierte Stimuli oder intrusive Trauma-Erinnerungen.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291-scidok-63121
hdl:20.500.11880/23462
http://dx.doi.org/10.22028/D291-23406
Erstgutachter: Michael, Tanja
Tag der mündlichen Prüfung: 20-Nov-2015
Datum des Eintrags: 4-Dez-2015
Fakultät: HW - Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft
Fachrichtung: HW - Psychologie
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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