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Psychotropes Wissen
Figuren und Narrative im drogistischen Selbst-Experiment
Jeannie Moser
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Helmut Lethen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14210
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29918.49523.355766-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit gilt Experimenten mit psychotropen Substanzen in einem transdisziplinären Wissensraum Mitte des 20. Jahrhunderts, aus dem viele der heute kurrenten Grundannahmen in Hinblick auf ein "neurochemisches Selbst" bezogen werden – in Hinblick auf die biologistische Idee seiner stofflichen Fundierung und Modulierbarkeit. Die Untersuchung der drogistischen Forschung dieser epistemischen Schwellen- und Umbauphase verläuft entlang von Narrativen und sprachlichen Figuren im Sinne von Begriffen, die – indem sie ihm Gestalt verleihen – ein ganz spezifisches Wissen zum Ausdruck bringen. Herstellung und Formung, Entstehung und Diskursivierung von Wissen gehen miteinander einher – womit die Möglichkeit gegeben ist, Wissen und die Formen seiner Artikulation durchwegs synonym und gleichfunktional zu handhaben. Dahingehend ist die Arbeit als ein Beitrag im Forschungsfeld der "Poetologie des Wissens" zu verstehen. Sie zeigt, wie auch in Prozessen der Genese, Stabilisierung sowie Legitimation nichtliterarischer Diskurse und Wissensformationen poetische Verfahren am Werk sind. Dafür widmet sie sich mit kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Lektüren einem Material, das vorwiegend aus dem Archiv der sogenannten harten Wissenschaften stammt: Versuchsberichten aus dem epistemischen Milieu der pharmakologischen Grundlagenforschung (Hofmann) oder der psychiatrischen Medizin (u.a. Stoll, Leuner, Jost/Vicari, Eisner, Grof, Osmond) sowie Texten der Hirnforschung (u.a. Libet, "Das Manifest elf führender Neurowissenschaftler"). Diese stehen in Wechselwirkung mit literarischem Wissen (u.a. Jünger, Huxley) sowie Wissen aus dem Bereich der counter culture (u.a. Leary, Kesey). Die Lektüren zeigen, wie im Zuge der drogistischen Forschung bedeutsame Begriffe und Kategorien des kulturellen Selbstverständnisses umbesetzt und basale Leitunterscheidungen verhandelt werden. Es ergeben sich paradigmatische Reformulierungen des Subjekts, die die Ausformung neuer Selbsttechniken ermöglichen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Drogenforschung LSD /Albert Hofmann Betty Eisner Poetologie des Wissens Techniken des Selbst Experiment Psychopharmakologie Neurochemie Psychotherapie
Autor*innen
Jeannie Moser
Haupttitel (Deutsch)
Psychotropes Wissen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Figuren und Narrative im drogistischen Selbst-Experiment
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
285 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Helmut Lethen ,
Marianne Schuller
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.02 Wissenschaftstheorie ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.56 Semantik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.62 Rhetorik, Stilistik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.73 Literaturtheorie: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC08716818
Utheses ID
12749
Studienkennzahl
UA | 092 | 332 | |
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