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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Ein multimodales Konzept der präoperativen, stationären Gewichtsreduktion bei Super-Obesity-Patienten vor Durchführung einer laparoskopischen Schlauchmagenbildung

Meeting Abstract

  • Markus Utech - Klinikum Vest; Behandlungszentrum Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Recklinghausen
  • Jörn Halter - Klinikum Vest; Behandlungszentrum Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Recklinghausen
  • Annette Knapp - Klinikum Vest; Behandlungszentrum Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Recklinghausen
  • Raute Riege - Klinikum Vest; Behandlungszentrum Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Recklinghausen
  • Martin Büsing - Klinikum Vest; Behandlungszentrum Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Recklinghausen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch512

doi: 10.3205/11dgch512, urn:nbn:de:0183-11dgch5127

Published: May 20, 2011

© 2011 Utech et al.
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Text

Einleitung: Die laparoskopische Schlauchmagenbildung (engl.=sleeve gastrectomy; LSG) wurde zunächst als erster Schritt einer zwei Stufen Operation (OP) in der Adipositaschirurgie etabliert. In jüngster Zeit entwickelt sich die LSG als eigenständiges OP-Verfahren in der Therapie der morbider Adipositas. Die LSG wird als ein sicheres und effektives Operationsverfahren beschrieben. Dennoch gestaltet sich gerade bei Patienten mit einer Super-Obesity (Body Mass Index (BMI) >60 kg/m²) aufgrund der intraabdominellen Fettverteilung oder der mitunter ausgeprägten Steatosis hepatis die LSG technisch sehr schwierig. Um kurzfristig diese Parameter für die Durchführung der LSG zu verbessern, verfolgen wir ein multimodales Konzept der präoperativen, stationären Gewichtsreduktion bei Super-Obesity-Patienten.

Material und Methoden: Bei Patienten mit einem BMI >60 kg/m² erfolgte die präoperative, stationäre Aufnahme zur Gewichtsreduktion. In diesem Rahmen wurde die tägliche Kalorienzuführ auf 1200 kcal/d reduziert. 10 Tage vor der Operation wurde eine weitere Kalorienreduktion durch eine flüssige Ernährungsphase mit einer Zuführ von 800 kcal/d durchgeführt. Gleichzeitig erfolgte ein tägliches, intensives Physiotherapie-Programm bestehend aus Bewegungsbad, Atemgymnastik, Krankengymnastik, Ergometer-Training und Gang-Schulung. Der Operationstermin wurde festgelegt, wenn die Patienten ca. 10 kg an Körpergewicht abgenommen hatten.

Ergebnisse: Im Zeitraum 9/2009 bis 9/2010 wurden 21 Patienten mit einem durchschnittlichen BMI von 68 kg/m² (62 – 84) aufgenommen. Alle diese Patienten durchliefen das o.g. Ernährungs-, sowie Physiotherapie-Programm. Der durchschnittliche präoperative Aufenthalt betrug 21 Tage (8 – 49). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Patienten einen durchschnittlichen prozentualen Gewichtsverlust von 9% (3 – 20) und einen BMI bei anschließender LSG von 62 kg/m² (52 – 68). Die durchschnittliche Operationszeit betrug 92 min (75 – 210) und der postoperative Aufenthalt im Durchschnitt 4 Tage (3 – 7). Alle Operationen konnten laparoskopisch beendet werden. Es zeigten sich keine intra- oder postoperativen Komplikationen.

Schlussfolgerung: Aufgrund der kurzfristigen präoperativen Gewichtsreduktion konnte auch in der Hochrisikogruppe der Super-Obesity-Patienten die LSG komplikationsfrei durchgeführt werden. So konnte aufgrund des kurzfristigen Gewichtsverlusts die intraoperativen Bedingungen für eine sichere Durchführung der LSG geschaffen werden.