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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Retroperitoneoskopische lumbale Sympathikolyse (ELS) bei plantarer Hyperhidrosis

Meeting Abstract

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  • Johannes Schmidt - LAKUMED, Chirurgische Klinik I, Landshut

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch013

doi: 10.3205/13dgch013, urn:nbn:de:0183-13dgch0136

Published: April 26, 2013

© 2013 Schmidt.
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Einleitung: Die CT-gesteuerte lumbale Sympathikolyse ist bei plantarer Hyperhidrosis zwar kurzfristig effektiv aber langfristig mit hoher Rezidivrate behaftet. Die lumbale Sympathektomie ist die ultima ratio bei ansonsten nicht behandelbarer plantarer Hyperhidrosis.

Material und Methoden: In einer prospektiven Erfassungsstudie wurden 16 konsekutive Patienten mit schwerer palmoplantarer Hyperhidrosis nach erfolgreicher thorakaler Sym-pathektomie (ETS) zunächst CT-gesteuert behandelt. War die Test-Therapie erfolgreich wurden die Patienten zweizeitig retroperitoneoskopisch sympathikolysiert (ELS). Das plantare TEWL (total epidermal water loss) betrug präoperativ 91,5 g/m2/h bzw. 94,2 g/m2/h. Die Retroperitoneoskopie erfolgte in Bauchlage, die Durchtrennung bei L3/L4. Die Nachkontrollen erfolgten 6 und 24 Monate nach der Therapie.

Ergebnisse: Es handelte sich um 10 weibliche und 6 männliche Patienten mit einem mittleren Alter von 31,6 + 8,3 Jahren. Präoperativ bestand nach ETS bei 5 Patienten kompensatorisches Schwitzen (KS). Bei diesen verschlechterte sich das KS durch die lumbale Operation nicht. Es trat bei 4 weiteren Patienten de novo KS auf. Bei einem Mann entwickelte sich eine passagere Erektionsstörung. Eine Frau entwickelte reversible neuroradikuläre Gefühlsstörungen. Nach 24 Monaten betrug die lokale Besserung 94%. TEWL weiblich lag bei 47,2 g/m2/h und männlich bei 50,8 g/m2/h.

Schlussfolgerung: Nach einer ETS bei palmoplantarer Hyperhidrosis kann mit einer Besserung der plantaren Symptomatik um etwa 10 % gerechnet werden. Sind die Patienten weiter symptomatisch sollte die lumbale Sympathikolyse bei L2/L3/L4 in Erwägung gezogen werden.