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Inzidenz papillärer Schilddrüsenkarzinome bei 173 Patienten mit medianer Halszyste
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Mediane Halszysten stellen die häufigste angeborene Halsanomalie dar. Papilläre Schilddrüsenkarzinome in einer medianen Halszyste sind selten. Wir untersuchten die Inzidenz dieser Tumorentität in unserem Patientenkollektiv mit medianen Halszysten.
Methoden: Diese retrospektive Studie umfasst 173 Patienten, welche zwischen Januar 1998 und September 2012 an unserer Klinik an einer medianen Halszyste operiert wurden. Es handelte sich hier um 95 weibliche und 78 männliche Patienten im Alter zwischen 9 Monaten und 78 Jahren (Mittelwert: 31,34 Jahre).
Ergebnisse: Bei insgesamt 3 Patienten (1,7%) ergab die histologische Aufarbeitung die Diagnose eines papillären Schilddrüsenkarzinoms in einer medianen Halszyste.
Bei einer 59jährigen Patientin fand sich der Tumor in einer 15mm durchmessenden medianen Halszyste. Wir führten danach eine totale Thyreoidektomie durch. Im rechten Schilddrüsenlappen fand sich ein weiteres papilläres Mikrokarzinom. Ein 19-jähriger Patient stellte sich mit einem 4cm durchmessenden papillären Karzinom in einer medianen Halszyste vor. Die histologische Aufarbeitung der Schilddrüse ergab kein weiteres Karzinom. Bei einer 25-jährigen Patientin imponierte ein 2 cm großes papilläres Karzinom in der medianen Halszyste. Auch hier zeigte die histologische Aufarbeitung der Schilddrüse kein weiteres Karzinom.
Schlussfolgerungen: In der Literatur wurden bislang etwa 250 papilläre Schilddrüsenkarzinome in medianen Halszysten beschrieben. Wir diskutieren die Therapie der Wahl bei diesem Krankheitsbild auch hinsichtlich einer Thyreoidektomie und postoperativen Radioiodtherapie.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.