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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Einsatz eines gewebeähnlichen 3D in vitro Tumormodells (Sphäroid-Mikrotumor-Modell) zur Therapieoptimierung bei HER2/neu-negativen Brustkrebspatientinnen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ilona Funke - München, Deutschland
  • Nina Ditsch - Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
  • Kathrin Halfter - Ludwig-Maximilians-Universität München, Chirurgische Forschung, München, Deutschland
  • Karin von Dehn-Rotfelser - Spherotec GmbH, München, Deutschland
  • Oliver Hoffmann - Spherotec GmbH, München, Deutschland
  • Barbara Mayer - Ludwig-Maximilians-Universität München\nSpherotec GmbH, Chirurgische Forschung\n, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc294

doi: 10.3205/14dgpraec024, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0246

Published: September 3, 2014

© 2014 Funke et al.
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Zielsetzung: Patientinnen mit einem Her2/neu-positiven Karzinom profitieren von einer zielgerichteten Trastuzumabbehandlung. Dagegen haben Patientinnen mit einem Her2/neu-negativen Status trotz einer Vielzahl an Chemotherapie-Optionen eine ungünstige Prognose. Um bei diesen Patientinnen eine optimierte Therapieauswahl zu ermöglichen, wurde ein prädiktiver Diagnostiktest entwickelt, der für definierte Subgruppen und individuelle Patientinnen die effektivste Therapie identifiziert.

Material, Methoden: Tumorgewebe von 65 Brustkrebspatientinnen in der neoadjuvanten, adjuvanten, metastatischen und rezidivierenden Situation wurden im Sphäroid Modell untersucht. Das Gewebe wurde in eine Einzelzellsuspension überführt und anschließend zu Sphäroiden verarbeitet. Diese wurden mit Monotherapien (Docetaxel, Paclitaxel), und Kombinationstherapien (EC, FEC, TAC) behandelt. Nach einer Inkubationsdauer von 72 Stunden wurde die Stoffwechselaktivität der therapierten Sphäroide gemessen und die Ergebnisunterschiede bei der individuellen Patientenprobe statistisch bewertet.

Ergebnisse: Elf Tumorproben (16,9%) zeigten unabhängig von den getesteten Therapieoptionen kein Ansprechen im Sphäroid Modell (Non-Responder). Dagegen ergab bei 83,1% der Karzinome mindestens eine Behandlung ein signifikantes Therapieansprechen (p=0,0001). Mit einer Ausnahme war die Wirksamkeit der Monotherapien in allen Fällen schlechter wie die der Kombinationstherapien. Der Vergleich der Monotherapien untereinander zeigte ein besseres Ansprechen für Paclitaxel. Bei drei Tumorproben dagegen zeigte Docetaxel einen signifikant höheren Effekt. Der Vergleich von EC und FEC ergab ein besseres Ergebnis für die Dreifachkombination, obwohl bei drei Proben die EC-Therapie überlegen war. Der Vergleich der beiden Dreifachkombinationen TAC und FEC zeigte mit lediglich einer Ausnahme eine signifikante Überlegenheit der TAC-Kombination.

Zusammenfassung: Das vorgestellte Sphäroid Modell repräsentiert ein präklinisches Diagnostikverfahren zur Prädiktion und Selektion der optimal wirksamen Therapieoption bei der Behandlung von Patientengruppen und individuellen Patientinnen.