Article
Atlantodentale CPPD-Arthropathie – eine seltene Differentialdiagnose der Dysphagie
Search Medline for
Authors
Published: | March 26, 2015 |
---|
Outline
Text
Die Dysphagie ist ein Krankheitsbild, das in der Mehrheit ältere Menschen betrifft und sehr unterschiedliche, fachgebietsüberschreitende Ursachen haben kann. Wenn in jüngerem Alter eine Dysphagie auftritt, liegen häufig entzündliche Ursachen zugrunde.
Ein 41-jähriger Patient wurde uns aufgrund unklarer Nackenschmerzen mit Dysphagie von einer orthopädischen Klinik zuverlegt. Dort hatte die vorangegangene neurologische und orthopädische Diagnostik keinen pathologischen Befund erbracht. Der Patient litt seit 10 Tagen unter permanenten Nackenschmerzen und seit einer Woche unter Schluckbeschwerden. Nach Ausschluss von Erkrankungen im HNO-Gebiet, zervikalen Raumforderungen, neurologischen Störungen und einer Bandscheibenpathologie wurde ein MRT veranlasst, das eine liquide Raumforderung prävertebral der HWK 3-6 ausgehend vom Atlasbogen zeigte. In der Diffusion stellte sich keine Störung dar, so dass eine Calciumpyrophosphatdihydrat (CPPD)-Zyste diagnostiziert wurde, die zur atlantodentalen Arthropathie führte. Unter der Therapie mit NSAID ergab sich innerhalb weniger Tage eine umfassende Besserung.
Dieser Fall zeigt, dass nach Ausschluss häufiger Ursachen auch nicht aus dem HNO-Gebiet stammende Erkrankungen eine Dysphagie verursachen können. Die konsequente Umsetzung der Diagnostik führte in unserem Fall zur Diagnose. Intraartikuläre CPPD-Ablagerungen stammen in der Regel aus dem Abbau hyalinen Knorpels und führen zu arthroseähnlichen Beschwerden, so dass sich die rasche Besserung auf NSAID erklärt.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.