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Exosomen von Kopf-Hals-Karzinompatienten mit manifester Erkrankung supprimieren die gegen den Tumor gerichtete Immunabwehr
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Exosomen sind Mediatoren der interzellulären Kommunikation und können Immunantworten regulieren. Diese Studie vergleicht den Effekt von Exosomen von Kopf-Hals-Karzinom (HNC)-Patienten mit manifester Erkrankung (AD), Rezidiv (REC) und ohne erkennbare Tumorerkrankung nach erfolgter Therapie (NED), sowie gesunden Spendern (ND) auf Immunzellen.
Methoden: Exosomen wurden aus Plasma von 38 HNC-Patienten mit AD, REC und NED auf Sepharose-beschichteten Plastiksäulen isoliert. Die Exosomen wurden auf Proteingehalt, Größenverteilung, Konzentration, Proteinprofile und ihre immunologische Wirkung auf Lymphozyten und natürliche Killerzellen (NK) von gesunden Spendern untersucht.
Ergebnisse: Der Proteingehalt und die Konzentration der Exosom-haltigen Fraktionen waren am höchsten bei AD, geringer bei NED und am geringsten bei gesunden Spendern (p<0,05). Expressionsmuster in Western Blot-Profilen zeigten, dass immunsuppressive Marker wie TGFβ, PD-1/PD-L1, CD39/CD73, CTLA-4 in Exosomen von HNC-Patienten (AD&REC>NED>NC) im Vergleich zu immunstimulierenden Markern (OX40L, CD70) überexprimiert werden. Zudem wurden in vitro stärkere, immunsupprimierende Effekte von Exosomen bei AD als NED beobachtet, was sich in der Induktion von CD8+ T-Zellapoptose (p<0,05), Suppression von CD4+ T-Zellproliferation (p<0,05), Induktion von CD4+CD39+ regulatorischen T-Zellen und deren Adenosinproduktion (p<0,05) sowie Zytotoxizität von NK-Zellen (p>0,05) zeigte.
Schlussfolgerung: Das Ausmaß der immunsupprimierenden Wirkung von Exosomen von HNC-Patienten korreliert mit der Krankheitsaktivität und schafft die Grundlage für die Eignung von Exosomen als Biomarker für eine Progression von Tumorerkrankungen und als Indikator für ein Therapieansprechen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.