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Fallbericht: Laparoskopische, robotisch-assistierte Desobstruktion einer funktionellen Einzelniere rechts bei Stenose des Harnleiters durch eine ummauernde Nierenzyste
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Published: | February 25, 2019 |
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Einleitung: Nierenzysten als Auslöser für eine Harnabflussstörung sind eine Rarität.
Fallbericht: Unter der Verdachtsdiagnose einer dekompensierten Nierenbeckenabgangsenge rechts wurde der 31-jährige Patient mit einliegender DJ- Schiene und Nephrostomie vorgestellt. Es bestand eine funktionelle Einzelniere rechts. Sonographisch imponierte eine 5cm große, subpelvine Raumforderung trotz liegender DJ- Schiene und PCN; links zeigte sich die bekannte Schrumpfniere.
Zur weiteren Diagnostik der Raumforderung und zur Therapieplanung erfolgten bei uns ein MRT Oberbauch, eine Nierensequenzszintigraphie sowie eine retrograde Abklärung. Ursächlich für die Stauungsniere stellte sich hier eine große Zyste am unteren Nierenpol (Bosniak 1) mit langstreckiger Imprimierung des subpelvinen Harnleiters und dem erweiterten Nierenbeckenkelchsystem heraus.
Es erfolgte am 23.05.2018 die laparoskopische, robotisch-assistierte Zystenabtragung und Ureterolyse sowie Abdeckung mittels Omentum Flap. Dabei zeigte sich der proximale Ureter zirkulär von der Zyste umschlossen und imprimiert. Die Zystenwand wurde abgetragen und der freiliegende Ureter mittels Omentum Flap gedeckt. Nachfolgende Kontrollen zeigten zwar sonographisch eine persistierende Ektasie der rechten Niere, jedoch konnte in der Nierensequenzszintigraphie eine Besserung des Kurvenverlaufs auf der rechts renalen Seite gezeigt werden. Am 15.06.2018 war in der abschließenden Szintigraphie keine funktionell wirksame Harnabflussverzögerung mehr zu registrieren.
Zusammenfassung: Im hier vorliegenden Fall handelte es sich auf den ersten Blick um eine dekompensierte Abgangsenge. Nach Abschluss der Diagnostik zeigte sich eine obstruierende Nierenzyste rechts mit Kompression des Ureters bei Vorliegen einer funktionellen Einzelniere rechts. Die Desobstruktion konnte minimalinvasiv, robotisch-assistiert erfolgen. Urodynamisch war postoperativ keine funktionell relevante Harnabflussverzögerung mehr nachweisbar.
Abbidung 1 [Abb. 1]