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Intraoperative Bestimmung der Ankopplungsqualität des Floating Mass Transducers – Ergebnisse einer multizentrischen Studie
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Published: | September 3, 2020 |
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Die Ankopplungsqualität des Mittelohrimplantats Vibrant Soundbridge (VSB) mit seinem elektromagnetischen Floating Mass Transducer (FMT) wird quantifiziert durch die Differenz der Vibroplastie in situ-Hörschwellen (Vibrogramm) und der Knochenleitungshörschwellen (KL). Die Vibrogrammschwellen werden postoperativ in einem psychoakustischen Verfahren bei Stimulation über das Implantat gemessen. Bei ungenügender Ankopplungsqualität, insbesondere bei Differenzen größer als 20 dB, kann die postoperativ erreichte Sprachverständlichkeit mit dem Mittelohrimplantatsystem ungenügend sein (1). Eine objektive Bestimmung des Vibrogramms bietet die Möglichkeit der intraoperativen Ankopplungsprüfung zur Vermeidung von Revisionsoperationen. Hierfür eignet sich insbesondere die Ableitung akustisch evozierter Potentiale bei Stimulation über den FMT.
In einer multizentrischen Studie in sechs deutschen Zentren wurden intraoperativ Hirnstammpotentiale (BERA) bei Stimulation über die VSB gemessen. Dazu wurde ein modifizierter Audioprozessor des Typs 404 genutzt, welcher entsprechend der präoperativen KL-Hörschwelle des Patienten programmiert wurde. Die intraoperative Reizantwortschwelle wurde mit der postoperativen Ankopplungsqualität, d.h. mit der Vibrogramm-KL-Schwellendifferenz, verglichen.
Im Rahmen des Vortrags werden die Ergebnisse der multizentrischen Studie vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen eine gute Übereinstimmung der intraoperativen Reizantwortschwellen mit der postoperativen Ankopplungsqualität. Die verwendete Methode stellt ein vielversprechendes Instrument zur intraoperativen Kontrolle der Ankopplungsqualität des FMTs dar und könnte zukünftig dazu beitragen, eine optimierte operative Basis für ein gutes postoperatives audiologisches Ergebnis zu schaffen.