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22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

24. - 26.02.2021, digital

Anwendung von neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) im Krankenhaus und Evidenzgenerierung

Meeting Abstract

  • Tanja Rombey - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • David Kuklinski - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Helene Eckhardt - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Marie Böcker - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Susanne Felgner - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Hendrikje Lantzsch - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Hanna Ermann - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Dimitra Panteli - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland
  • Cornelia Henschke - Technische Universität Berlin, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland

Who cares? – EbM und Transformation im Gesundheitswesen. 22. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. sine loco [digital], 24.-26.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21ebmV-3-04

doi: 10.3205/21ebm015, urn:nbn:de:0183-21ebm0157

Published: February 23, 2021

© 2021 Rombey et al.
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Text

Hintergrund/Fragestellung: Bei neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) ist der Nutzen nach der Marktzulassung in der Regel noch nicht nachgewiesen. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass Evidenz in Form von aussagekräftigen klinischen Studien bezüglich der Wirksamkeit von NUB generiert wird.

Ziel dieser Arbeit ist es für eine Auswahl an NUB zu überprüfen, a) welche Krankenhäuser diese NUB in der Versorgung anwenden, b) welche von diesen Krankenhäusern an der Evidenzgenerierung in Form von klinischen Studien beteiligt sind und c) ob diese Krankenhäuser bestimmte Merkmale aufweisen, die sich von nicht an Studien beteiligten Krankenhäusern unterscheiden.

Methoden: Die Studie ist Teil eines Projekts, in dessen Rahmen 27 NUB über systematische Literaturrecherchen hinsichtlich der Entwicklung verfügbarer Evidenz zur Wirksamkeit untersucht wurden. Anhand der Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) der NUB wurden über die strukturierten Qualitätsberichte die anwendenden Krankenhäuser, die Häufigkeit der Anwendungen sowie die Strukturmerkmale der Krankenhäuser für den Zeitraum 2006–2017 identifiziert. Anhand der Ergebnisse der Literaturrecherchen wurde geprüft, welche der Krankenhäuser sich an klinischen Studien (unterschieden nach Evidenzlevel) beteiligt haben. Häufigkeiten und Charakteristika anwendender und an Studien beteiligter Krankenhäuser wurden deskriptiv untersucht. Bis zum Kongress werden zudem die durchgeführten Studien charakterisiert.

Ergebnisse: Es wurden 14 NUB in die Analyse eingeschlossen, die über einen eindeutigen OPS abgebildet werden. Dabei handelt es sich überwiegend um Hochrisikoprodukte. Zwischen 2006 und 2017 wurde eine NUB im Median von 143 Krankenhäusern (Spanne 42-533) angewendet. Von den anwendenden Krankenhäusern, beteiligten sich je nach NUB 1-44% (Median 8%) der Krankenhäuser an klinischen Studien. An Studien beteiligte Krankenhäuser behandelten je nach NUB 4-83% (Median 24%) aller in den Qualitätsberichten angegebenen Fälle. Auch waren diese Krankenhäuser gemessen an der Bettenzahl größer, hatten häufiger eine öffentliche Trägerschaft und den Status eines Lehrkrankenhauses bzw. einer Universitätsklinik.

Schlussfolgerung: Die Anzahl an anwendenden Krankenhäusern und der Anteil an Krankenhäusern, die sich an klinischen Studien beteiligten, variierte stark in Abhängigkeit von der NUB. Die Verwendung von NUB sollte – bis eine ausreichende Evidenzbasis vorhanden ist – Krankenhäusern vorbehalten sein, die sich an klinischen Studien beteiligen und so die noch notwendige Evidenz generieren.

Interessenkonflikte: Keine.