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Hartmut Scholz, 9. März 1819: Sulpiz Boisserée zu Besuch bei Heinrich Schiefer. Zur Identifizierung abgewanderter Glasmalereien aus St. Johann Baptist in Köln, in: corpusvitrearum.de, 01.06.2022. urn:nbn:de:0238-2022041901.

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9. März 1819: Sulpiz Boisserée zu Besuch bei Heinrich Schiefer

Zur Identifizierung abgewanderter Glasmalereien aus St. Johann Baptist in Köln

Abb. 1. Kalvarienberg. Köln, St. Johann Baptist, Südliche Glaswand. Ende 15. Jahrhundert. Aufnahme: CVMA Deutschland, Freiburg i. Br. (Andrea Gössel).

Die erstmals im Jahr 948 innerhalb des Sprengels von St. Severin erwähnte, im Lauf der Jahrhunderte mehrfach erweiterte Pfarrkirche St. Johann Baptist hat von ihrer ursprünglichen Farbverglasung am Ort selbst nichts bewahrt1. Nach der weitgehenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche in den Jahren 1960–1963 unter Einbeziehung erhaltener Bauteile unter der Leitung des Architekten Karl Band zeittypisch wiederaufgebaut, wobei der Bereich der Taufkapelle südlich des Altarhauses eine großflächige, zunächst farblose, wenig später ornamental gestaltete moderne Farbverglasung nach Entwurf des Glaskünstlers Hermann Gottfried erhielt2. In die rechte Hälfte der Glaswand wurde als besonderes Juwel das mittelalterliche Relikt einer unter bislang ungeklärten Umständen (aus dem Kunsthandel?) erworbenen, künstlerisch bedeutenden spätgotischen Glasmalerei eingesetzt: ein auf sechs Felder ausgedehnter volkreicher Kalvarienberg (Abb. 1). Die Angaben zur Provenienz dieser mittelalterlichen Scheiben sind vage, die einschlägigen Akten des Pfarrarchivs geben leider keine Auskunft. Allein in einer undatierten, um 1963 entstandenen Baubeschreibung der eben wiederhergestellten Kirche findet sich die einigermaßen kryptische Notiz, es handele sich um „ein ehemals im Rheinland beheimatetes Glasfenster, aus Südamerika zurückgeholt“3.

Abb. 2. Köln, St. Johann Baptist, Ansicht von Südosten (Zustand vor der Kriegszerstörung). Aufnahme: Rheinisches Bildarchiv Köln.

Während in diesem Fall die wahren Zusammenhänge und der einstmalige Bestimmungsort noch im Dunkeln liegen und weiterer Aufklärung bedürfen, rückt eine ebenso knappe wie präzise Notiz aus der Feder des Kölner Kunstkenners und Sammlers Sulpiz Boissserée (1783–1854) über einen Besuch der bedeutendsten Kölner Glasmalerei-Sammlung Schieffer/Hirn einige offenbar bedeutende Farbfenster der Frührenaissance aus St. Johann Baptist ins Licht, ohne dass diese Notiz bis dato mit noch bekannten und erhaltenen Objekten verbunden worden wäre. Das soll im vorliegenden Beitrag geschehen.

Abb. 3. Kreuztragung Christi. Mittelbild des Altarretabels der Familie von Siegen aus St. Johann Baptist in Köln. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv. Nr. Gm 51. Anonymer Kölner Maler im Umfeld von Bartholomäus Bruyn d. Ä., um 1539. Aufnahme: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg.
Gm51

Baugeschichtliche Voraussetzung und architektonischer Rahmen für den hier für St. Johann Baptist reklamierten Glasmalereibestand war die Errichtung eines zweiten (äußeren) südlichen Seitenschiffs an den bestehenden Kirchenbau in den Jahren 1538/39, was auf Betreiben und mit Hilfe des Ritters, Kölner Bürgermeisters, kaiserlichen Rates und Kirchmeisters von St. Johann Arnold I. von Siegen (um 1490–1578) sowie der Kirchmeister Peter Beywegh, Jacob Neustadt und Johann Rheindorp „aus angehüftem und erspartem Geld“ erfolgte (Abb. 2)4. In diesem sechs Joche umfassenden Anbau, der nach seinem großzügigsten Stifter auch als „Siegens Gang“ oder „Siegens Kapelle“ bezeichnet wurde5, befand sich fortan das Erbbegräbnis der Familie von Siegen6 , und er war auch der ursprüngliche Standort des um 1540 von Arnold von Siegen und seiner Frau Katharina geb. Wolff gestifteten Altarretabels mit einer figurenreichen Darstellung der Kreuztragung auf der Mitteltafel, Stifterbildern und Heiligen auf den Flügeln und Darstellungen des Ecce homo und der Kreuzanheftung auf deren Außenseiten (Abb. 3). Aus dem Jahr der Weihe 1539 ist allerdings nur eine Fensterstiftung für St. Johann überliefert, und diese Stiftung betraf nicht Arnold von Siegen und dessen Frau, sondern das Ehepaar Peter Kannegießer und Gertrud Rinck, die „sampt wapen und conterfeiten mit ihren Kindern in St. Joann Baptist Kirchen zu Cöllen in einer großen finster“ zu sehen waren7. Kein Zweifel, dass sich dieses Fenster, dessen zentrales Bildthema die nämliche Quelle leider verschweigt, neben solchen des Ehepaars von Siegen und weiterer Stifter (aus dem Kreis der Kirchmeister?) einst im neu errichteten äußeren Südseitenschiff befunden hat, von dem berichtet wird, dass „die sechs großen Fenster dieses Seitenschiffes ursprünglich mit herrlichen Glasmalereien ausgestattet [waren], welche aber zu Anfange unseres [des 19.] Jahrhunderts verkauft und durch einfache Fenster von weißem Glase ersetzt worden sind“8.

Vor diesem Hintergrund ist mit Blick auf diesbezügliche Reste von Glasmalereien aus St. Johann Baptist ein kurzer Eintrag im Tagebuch von Sulpiz Boisserée zum 9. März 1819 von herausragendem Interesse. Dieser lautet ziemlich lapidar: „Nachmittag bei Schiefer. Glasmalereien aus St. Johann. schöne Kreuztragung. Maria auf dem Mond! Frau von Siegen wie auf unserem Hemskerk […]“9. Der Hinweis auf die „Frau von Siegen“ bezieht sich ganz offenkundig auf die Stifterfigur der Katharina von Siegen auf dem erwähnten, aus St. Johann Baptist stammenden Flügelaltar, der sich einst in der Sammlung Boisserée befand und heute als Leihgabe des Wittelsbacher Ausgleichsfonds im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg ausgestellt ist (Abb. 6). Das Retabel, das früher gemeinhin für Marten van Heemskerck in Anspruch genommen wurde, gilt heute einvernehmlich als Gemeinschaftswerk des Bartholomäus Bruyn d. Ä. (Stifterflügel) und eines anonymen Kölner Malers unter dem Einfluss Anton Woensams und Marten van Heemskercks (Szenen)10.

Abb. 4. Kreuztragung Christi. Ehemals Köln, St. Johann Baptist, äußeres Südseitenschiff. Berlin, Kunstgewerbemuseum (Kriegsverlust). Köln, nach Bartholomäus Bruyn, um 1540. Reproduktion aus: Hermann Schmitz, Die Glasgemälde des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin, Berlin 1913, II, Taf. 17.

Von den bei Boisserée in seiner bündigen Tagebuchnotiz für St. Johann reklamierten Glasmalereien lässt sich die „schöne Kreuztragung“ mit Sicherheit als die Nr. 36 im Verzeichnis der fünf Jahre später versteigerten Sammlung Schieffer/Hirn identifizieren, die darin von Matthias Joseph de Noël, einem Schüler Ferdinand Franz Wallrafs, wie folgt beschrieben wird: „Kreuztragung Christi mit Veronica u. Simon, Maria, Johannes, den beiden Schächern in einem zahlreichen Zuge von Kriegsknechten, 43 Fig. Jerusalem und Golgotha im Hintergrunde, zwischen 2 Säulen ohne Laubzierrathen oben“ (Abb. 4)11. Die sechs Felder umfassende Komposition gelangte bei der Auktion der Schieffer’schen Sammlung am 17. September 1824 zunächst in den Besitz des Freiherrn von Zwierlein, der sie durch seinen Rentmeister Roth für 144 Taler und 15 Groschen sowie 10 Mark Provision für den Stadtbaumeister Weyer ersteigern ließ12. Über den kurzzeitigen Verbleib bei Nationalrat Vögelin in Zürich, der das Fenster bei der Auktion der Sammlung Zwierlein 1887 erworben hatte, kam das Stück 1889 ins Berliner Kunstgewerbemuseum, wo es, wie zu beklagen ist, 1945 mit dem Großteil der kriegsbedingt ausgelagerten Glasmalereisammlung des Museums durch Brände im Flakturm Berlin-Friedrichshain vernichtet wurde13. Die hohe künstlerische Bedeutung der betreffenden Komposition hat sich in einer ausführlichen Beschreibung von Hermann Schmitz im Katalog des Berliner Kunstgewerbemuseums niedergeschlagen, die hier – als Surrogat fehlender Anschauung des verlorenen Originals – im Wortlaut wiedergeben sei:

„An farbiger Kraft übertrifft dies Werk die bisherigen; im Vordergrund sind die Farbgläser in großen Flächen verwendet, Christi Gewand in tiefem Blauviolett hervorstechend, die zwei Krieger, die ihn zerren, der vorderste mit grünem Schurz und blauen Ärmeln, der zweite in roter Jacke und blauen Hosen, Veronika, mit dem Schweißtuch in gelber Jacke, roten Ärmeln und blauem Rock; die Krieger und Reitergruppen im Mittelgrunde rechts und das Stadttor sind fast ganz auf weißem Glase in Braunlot und Silbergelb gemalt, lichter, beinahe ausschließlich in Silbergelb von hellem Zitronenton ist der Golgathahügel im Hintergrunde links mit den am Fuße anlangenden Soldatentrupps mit den Schächern durchgeführt; die auf der Höhe die Kreuze aufrichtenden Leute sind in Schwarzlot auf das blaue Glas des Himmels gemalt; dieser mit dunklem Gewölk bedeckte Himmel, vor dem sich einige grüne in Gelb aufgemalte Büsche abheben, verstärkt die Fernwirkung der Hintergrundlandschaft. Die Modellierung in Braunlot ist breit und körnig; das Eisenrot auf Wangen und Lippen vermehrt den Eindruck der Wirklichkeit; dieser ist am lebendigsten in dem Erdboden erreicht, mit Braunlot in allen Schattierungen, gestuft, gestrichen, schraffiert, mit Silbergelb und herausradierten Gräsern und Steinen in Eisenrot. Die Freiheit, mit der sich die Gruppen entwickeln, entfernt von der gedrängten ebenfalls dreiteiligen Kreuztragung im Glasgemälde der Peterskirche von 1528, erinnert an Raffaels Kreuztragung; der römische Kopftypus, besonders der Männer mit schrägflatternden Bärten, das phantastische Kostüm, die Turbane, die antike Architektur mit verwittertem, flechtenbewachsenem Gemäuer weisen auf die Übermittler dieser römischen Formen hin. Jan Scorel, der 1524 aus Rom nach Utrecht zurückgekehrt war, und Marten van Heemskerk, der 1540 von dorther nach Haarlem zurückkam, haben auf Bruyns Stil in der letzten Epoche einen so starken Einfluß gewonnen, daß wenigstens seine Kompositionen – wenn man von den Porträts absieht, nach 1540 einen völlig veränderten Stil zur Schau tragen. […]. Dem großen Breitbilde mit der Kreuztragung im Germanischen Museum um 1540 steht sie am nächsten“14.

Abb. 5, 6. Weibliche Stifterfigur. Ehemals Köln, St. Johann Baptist. Trechtingshausen, Burg Rheinstein. Aufnahme: CVMA Deutschland, Freiburg i. Br. (Dietrich Rentsch). / Stifterbild der Katharina von Siegen geb. Wolff mit ihren Töchtern vor den Hl. Johannes Ev. und Katharina. Rechter Innenflügel des Altarretabels der Familie von Siegen aus St. Johann Baptist in Köln. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv. Nr. Gm 877. Bartholomäus Bruyn d. Ä., um 1539. Aufnahme: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg.

Bemerkenswert ist hier nicht nur der Hinweis auf die stilistische Nähe des Glasgemäldes zu der Kreuztragung auf dem von Arnold I. von Siegen und seiner Frau ebenfalls für St. Johann Baptist gestifteten Flügelretabel (Abb. 3), sondern auch die Einschätzung einer aktiven Rolle des Kölner Malers Bartholomäus Bruyn d. Ä. am Entwurf des Fensters sowie die Tatsache, dass das Bildthema der Kreuztragung gleich zweimal – gattungsübergreifend – im Südseitenschiff der Kirche vertreten war. Nur zu gern wüsste man, wer für die Fensterstiftung verantwortlich war, womöglich handelte es sich um dieselben Personen15. Wie in den Chorfenstern in St. Peter von 1528 werden ehemals zugehörige seitliche Stifterbilder und ein zentrales Wappen in der ersten Fensterzeile, unterhalb der Kreuztragung, Aufschluss über die Fensterstifter gegeben haben. Ob aber die von Boisserée bei Schieffer erwähnte weibliche Stifterfigur hierher gehörte oder zu einem anderen der sechs Fenster im Südseitenschiff, wird sich wohl nicht mehr klären lassen (Abb. 5).

Abb. 7. Maria mit Kind auf der Mondsichel und Stifter Hermann Rinck. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv. Nr. Gm 49. Bartholomäus Bruyn d. Ä., um 1530/40. Aufnahme: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg.
Gm49; Gm50

Die von Boisserée des Weiteren bei Schieffer erwähnte „Maria auf dem Mond“ ist als Nr. 43 im Versteigerungskatalog von 1824 zu identifizieren und befindet sich heute auf Burg Rheinstein (Abb. 8). Die Beschreibung von De Noël lässt daran keinen Zweifel: „Maria mit dem Kinde auf einer Hand, einen Apfel in der andern Hand haltend, sie steht, von zwei Engeln unterstützt, in einem Stralenglanz auf dem Halbmond, der Satan zu ihren Füßen, 5 Figuren, Einfassung von Säulen und Laubzierrathen“, dazu die lobende Bewertung: „sehr schätzbares Produkt der Glasmalerei in Zeichnung und Colorit, edler Ausdruck in den Gesichtern, schöner Faltenwurf und zarte Behandlung in der Ausführung, ziemlich vollständig erhalten“16. Auch in diesem Fall ist die stilistische Nähe zu Gemälden von Bartholomäus Bruyn frappierend, wie die Gegenüberstellung mit der Darstellung der Muttergottes und dem Stifterbild des Hermann Rinck auf einem Altarflügel im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg beweist (Abb. 7)17. Hermann Rinck hatte Sybilla Kannegießer zur Frau, die Schwester jenes als Fensterstifter in St. Johann Baptist überlieferten Peter Kannegießer, der seinerseits mit Gertrud Rinck verheiratet war18. Es hat den Anschein, dass diese eng verschränkten verwandtschaftlichen Bindungen der Kölner Patrizierfamilien Rinck und Kannegießer sich auch in der Verpflichtung ein und desselben Künstlerkreises für ihre frommen Stiftungen niedergeschlagen haben.

Abb. 8. Maria mit Kind auf der Mondsichel. Ehemals Köln, St. Johann Baptist. Trechtingshausen, Burg Rheinstein. Aufnahme: Markus Hecher, Burg Rheinstein.

Schließlich kann das Feld mit der weiblichen Stifterfigur, die Boisserée als „Frau von Siegen“ identifizierte, nur mit Nr. 45 der Sammlung Schieffer/Hirn verbunden werden, wobei das Fehlen eines Wappens einer Identifizierung der anonymen Stifterin aus heutiger Sicht leider entgegensteht (Abb. 5). Gut möglich, dass zur Zeit von Boisserées Besuch bei Schieffer ein Wappen noch vorhanden war – wie sonst wäre dessen eindeutige Benennung sonst zu erklären? Die unteren Partien der Stifterscheibe sind heute großflächig mit Flickstücken unbestimmter Herkunft und Zeit gefüllt und hätten zumindest Platz genug für ein Wappen geboten. Man muss sich hier auch als Gegenüber eine entsprechende Darstellung des männlichen Ehepartners ergänzen, doch ein passendes Pendant scheint sich 1819 nicht in der Schieffer’schen Sammlung befunden zu haben und ist auch im Versteigerungskatalog von 1824 nicht aufgeführt. Dass allerdings von den „herrlichen Glasmalereien“ der Frührenaissance aus dem Südseitenschiff von St. Johann Baptist, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts einer Blankverglasung weichen mussten und an interessierte Sammler veräußert worden waren, nur diese wenigen durch Boisserée beglaubigten die Zeiten überdauert hätten, ist äußerst unwahrscheinlich. Vielmehr dürften sich unter den nach der Säkularisation in alle Welt verstreuten reichen Beständen an kölnischer Glasmalerei noch weitere Werke derselben Stilstufe und Provenienz erhalten haben, auch wenn wir den Nachweis dafür einstweilen schuldig bleiben müssen.

  1. Zu Bau und Ausstattung von St. Johann Baptist: Wilhelm Esser, Geschichte der Pfarre St. Johann Baptist in Köln, Köln 1885, bes. S. 32–39; Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln, II,1: Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Köln (St. Gereon – St. Johann Baptist – Die Marienkirchen – Groß St. Martin), bearb. von Hugo Rathgens (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz VII,1), Düsseldorf 1911, S. 102–111; Lucie Hagendorf-Nußbaum, Die romanischen Kölner Pfarrkirchen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Geschichte – Architektur – Ausstattung, Bd. 1 (Colonia Romanica XXVIII, 2013), Köln 2013, S. 113–142 (mit einem Beitrag von Nadine Kutz); Dominik Meiering und Joachim Oepen (Hrsg.), Aufbruch statt Abbruch. St. Johann Baptist in Köln, Köln 2009.»
  2. Vgl. Brigitte Wolff-Wintrich, Licht und Farbe: Glasfenster Hermann Gottfrieds in Kölner Kirchen, in: Hermann Gottfried. Andere Welten, hrsg. von Iris Nestler, Ausst.-Kat. Linnich, Deutsches Glasmalerei-Museum, Linnich 2004, S. 49–61, hier S. 49 mit Abb. Der provisorische Zustand zuvor ist in einer Aufnahme von 1963 festgehalten (Colonia Romanica XXVIII, 2013, S. 137, Abb. 33).»
  3. Köln, Pfarrarchiv St. Johann Baptist 111 (freundlicher Hinweis von Dr. Joachim Oepen, Köln).»
  4. Zitiert nach Isabelle Kirgus, Renaissance in Köln. Architektur und Ausstattung 1520–1620 (Sigurd-Greven-Studien 3), Bonn 2000, S. 186.»
  5. A. G. Stein, Die Familie von Siegen in Köln, in: Archiv des Historischen Vereins für den Niederrhein 35, 1880, S. 170–178, hier S. 174.»
  6. Die Gruft nahm immerhin die Länge von drei Jochen des Seitenschiffs ein; vgl. Brigit M. Kastner, Untersuchungen zur Baugeschichte der Pfarrkirche St. Johann Baptist zu Köln, Magisterarbeit Universität Köln 1997 (Typoskript), S. 56 mit Abb. 5.»
  7. Zitiert nach Herbert M. Schleicher, Die Genealogisch-Heraldische Sammlung des Kanonikus Joh. Gabriel von der Ketten in Köln, III (Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde NF 27), Köln 1985, S. 114; s. auch Wolfgang Schmid, Stifter und Auftraggeber im spätmittelalterlichen Köln (Veröffentlichungen des Kölnischen Stadtmuseums XI), Köln 1994, S. 396.»
  8. Stein 1880 (wie Anm. 5), S. 175.»
  9. Sulpiz Boisserée, Tagebücher, I, 1808–1823, hrsg. von Hans-J. Weitz, Darmstadt 1978, S. 538.»
  10. Diese überzeugende Zuschreibung des lange als Werk Marten van Heemskercks behandelten Retabels folgt Gisela Goldberg und Gisela Scheffler, Altdeutsche Gemälde. Köln und Nordwestdeutschland, vollständiger Katalog, Text- und Tafelband (Bayerische Staatsgemäldesammlungen. Alte Pinakothek, München, Gemäldekataloge 14), München 1972, S. 95–107 (mit ausführlicher Dokumentation der Forschungsgeschichte); s. auch Horst J. Tümmers, Die Altarbilder des älteren Bartholomäus Bruyn, Köln 1964, S. 100–102, A 142f., und Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. Die Gemälde des 16. Jahrhunderts, bearb. von Kurt Löcher, Ostfildern-Ruit 1997, S. 102–108.»
  11. [Nicolas de Noël], Verzeichnis einer theils aus ganzen Kirchenfenstern, theils aus einzelnen Scheiben bestehenden großen Sammlung gebrannter Gläser aus verschiedenen aufeinander folgenden Zeitaltern der Glasmalerei, welche am 3. Juni l. J. in dem mit Nro. 12 bezeichneten, im Filzengraben dahier gelegenen Hause zur öffentlichen Ansicht aufgestellt und am 13. September l. J. in demselben Lokale offentlich versteigert und gegen gleich baare Zahlung dem Meistbietenden zugeschlagen werden soll, Köln 1824, gedruckt bei M. DuMont-Schauberg, S. 10, Nr. 36.»
  12. Hermann Schmitz, Die Glasgemälde des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin, Berlin 1913, II (Katalog und Tafeln), S. 5, Nr. 49.»
  13. Wolfgang Cillessen, Zur Geschichte der Glasgemäldesammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums, in: Jahrbuch der Berliner Museen 40, 1998, S. 99–116; Götz J. Pfeiffer, in: Ute Bednarz u. a., Die mittelalterlichen Glasmalereien in Berlin und Brandenburg (CVMA Deutschland XXII), Berlin 2010, I, S. 174.»
  14. Schmitz 1913 (wie Anm. 12), I, S. 60f.»
  15. Entsprechende Doppelungen wären kein Einzelfall. Im Chorkapellenkranz des Freiburger Münsters zeigte die Verglasung der Kapelle des kaiserlichen Rats Jakob Heimhofer als zentrales Sujet neben den Stifterbildern Heimhofers und seiner verstorbenen Frau Verena geb. Schmid die Beweinung Christi, die ein weiteres Mal auf dem Mittelbild des Flügelaltars (Berlin, Staatliche Museen, Gemäldegalerie) zu sehen war.»
  16. Zitiert nach De Noël 1824 (wie Anm. 11), S. 11, Nr. 43. Die Bemerkung zum Erhaltungszustand ist leider überholt, Ergänzungen einer Renovierung von 1956 betreffen den Mantel Marias, die untere Hälfte des Jesusknaben mitsamt der Rechten der Gottesmutter, Teile der Rahmung und den Abschluss oberhalb des Strahlenkranzes. Eine weitere Strahlenkranzmadonna der Sammlung Schieffer/Hirn (Nr. 44) war Teil einer auf zwei Felder ausgedehnten Komposition, zu der noch das Stifterbild eines Deutschordensritters gehörte, ein Tatbestand, den Boisserée sicher nicht unterschlagen hätte, wenn diese Maria auf dem Mond gemeint gewesen sein sollte.»
  17. Löcher 1997 (wie Anm. 10), S. 94–96.»
  18. Schleicher 1985 (wie Anm. 7), S. 112f.»