Seminararbeit: Der Xenon des Pantokratorklosters in Konstantinopel – Standard oder Ideal?

von Tristan Stefan Schmidt



Zusammenfassung

Die Seminararbeit beschäftigt sich mit dem sogenannten ‚Xenon‘ (ξενών) des von Kaiser Johannes II. Komnenos gestifteten konstantinopolitaner Pantokratorklosters. Es handelt sich dabei um eine Krankenpflegeeinrichtung, die laut der Gründungsurkunde materiell wie personell sehr gut ausgestattet war und über einen hohen medizinischen Spezialisierungsgrad verfügte. Anhand der Quellen und der bisherigen Forschung geht der vorliegende Aufsatz zunächst der Frage nach, inwieweit die geschilderte Ausstattung des wohl recht kurzlebigen Xenons dem zeitgenössischen Durchschnitt entsprochen hat. Eine Einordnung in den Kontext des damaligen Krankenpflegewesens im byzantinischen Reich zeigt, dass das Niveau der Krankenpflege generell niedriger lag. Vergleiche mit anderen Einrichtungen, wie dem ebenfalls aufwendigen Xenon des Lipsklosters sowie mit dem Orphanotropheion Alexios I., zeigen, dass Häuser, wie sie die Quellen im Falle des Pantokratorxenons beschreiben, durchaus vorkamen. Dennoch legen sie nahe, dass eine Form der Krankenversorgung, die eher mit dem Hospizwesen vergleichbar ist, der allgemein verbreitete Typus einer Krankenpflegeeinrichtung gewesen sein dürfte. Desweiteren wird die prominente Rolle, die die herrschende Komnenendynastie dem Kloster zugedachte, thematisiert. Die Nutzung des Ortes als Memorial- und Begräbnisort des Kaiserhauses, sowie die Zurschaustellung kaiserlicher Philantropie, dürfte mit der Ausstattung des Xenons in unmittelbarem Zusammenhang stehen.

Abstract

The seminar paper discusses the so called ‚xenon‘ (ξενών) of the Pantokrator-Monastery, a foundation made by emperor John II. Comnenus. According to the foundation charter this nursing-institution was extremely well equipped with material and staff. Furthermore, it was characterized by a high degree of medical specialization. On the basis of the sources as well as previous research this paper tries to investigate, to what extent the equipment of the obviously quite short-living Pantokrator-Xenon was the average case in Byzantium at that time. A contextualization with the contemporary system of social welfare shows that the level of nursing was generally lower. Comparisons with similar institutions, like the also lavishly equipped xenon of the Lips-Monastery and the ‚orphanotropheion‘ of Alexios I. show that houses like the Pantokrator-Xenon definitely existed. However, they also suggest that a form of nursing, which is comparable to the one practiced in hospices, was more common in Byzantium. Furthermore the paper deals with the prominent role given to the Pantokrator-Monastery by the ruling Comnenian dynasty. The use of this place as imperial memorial- and burial place, as well as the display of imperial philantropy is probably causally related to the equipment of the Pantokrator-Xenon.

Résumé

Dans ce qui suit nous traiterons le soi-disant ‚Xenon‘ (ξενών) du monastère pantocratore, un don de l’empereur Jean II Comnène. Il s’agit d’un institution de soins qui était bien doté du matériel ainsi que du personnel. En outre, son statut de spécialisation était d’un haut niveau. A l’aide des sources et de la recherche scientifique qui existe jusqu’a présent, ce travail trait d’abord la question suivante: dans quelle mesure l’équipement du Xenon, qui n’existait pas longtemps, correspondait-il à la moyenne de l’époque? Un classement dans le contexte de soins à l’époque du royaume byzantin montre que le niveau général en était beaucoup plus bas. En jetant un œil aux autres institutions, comme par exemple le Xenon de monastère de Lips ainsi que l’Orphanotropheion d’Alexios I., il devient très clair que des maisons décrites dans les sources du monastère pantocratore avaient bien existé. Pourtant ils illustrent que le type de soins médicaux de cette époque-là semblaient plutôt comparable à une sorte d’hospice. Ce qui attirera également notre attention. Ce qui sera également sujet dans ce travail, sera le rôle éminent du monastère pour la dynastie du Comnène, qui était au pouvoir à cette époque-là.Le fait que ce lieu a été utilisé par la famille de l’empereur en tant que lieu d’enterrement et de mémoire, et en plus a servi de présentation de la philanthropie impériale, devrait être lié étroitement au haut niveau de son équipement.

Einleitung

„… καὶ θαλάμους ὕψωσεν εἰς δοχὴν ξένων … ἀνδρῶν γυναικῶν ἐκτρέποντας τὰς νóσους … τοῖς σπωμένοις πρὸς ῥῶσιν ἀνακτωμένοις.“1)

‹1› Was hier als Einrichtung zur Krankenpflege geschildert wird, stellt eine der nach bisheriger Quellenlage aufwendigsten öffentlichen Heilanstalten dar, die aus dem byzantinischen Reich bekannt sind. Dieser sogenannte Xenon (ξενών) aus der ersten Hälfte des zwölften Jahrhunderts war an das durch den Komnenenkaiser Johannes II. in derselben Zeit gestiftete Pantokratorkloster angeschlossen, welches unter anderem als Familienmausoleum diente. Das überlieferte Typikon beschreibt einen enorm hohen Grad der materiellen wie personellen Ausstattung, sowie der medizinischen Spezialisierung. Dieser Aufwand wirft einige Fragen auf, denen ich mich mit der vorliegenden Arbeit nähern möchte. So wäre zu klären, mit welcher Sicherheit der Xenon tatsächlich die im Typikon beschriebene Ausstattung erhielt, und – falls man der Quelle Glauben schenkt – warum die Einrichtung derartig bedacht wurde. Desweiteren ist eine Einordnung in den Kontext des damaligen Krankenpflegewesens im byzantinischen Reich, hier in erster Linie der Hauptstadt, aufschlussreich bei der Frage, ob es sich um eine Ausnahmeerscheinung handelte oder nicht.

‹2› Zu diesem Zweck soll, nach einer kurzen Einführung zu wohltätigen Einrichtungen und dem Umgang mit Krankheiten im oströmischen Reich, der Pantokratorxenon zunächst beschrieben und datiert werden. Danach stehen Ausstattung und Bestandsdauer im Mittelpunkt. Dem folgt eine Beschäftigung mit der besonderen Bedeutung des Klosters für die Komnenen und eventuelle Wechselwirkungen mit dem Xenon. Zuletzt wird eine Verbindung zu anderen verwandten Anstalten hergestellt. Dazu dient zunächst ein Blick auf das Krankenpflegewesen im Reich insgesamt, vor allem anhand von Ergebnissen der Forschung, sowie im Anschluss ein Vergleich mit dem ebenfalls aufwendigen Xenon des Lipsklosters sowie mit dem Orphanotropheion Alexios I., um das Bild zu vervollständigen.

‹3› An Quellenmaterial wurden vor allem Klostertypika herangezogen, die sich für die Xenones des Pantokrator-, des Lips- sowie des Kosmosoteiraklosters erhalten haben. Doch auch in historiographischen Quellen, Reiseberichten, Lobgedichten et cetera finden sich Hinweise auf die untersuchten Sachverhalte. Hervorzuheben ist die Schilderung des Orphanotropheions des Alexios I. bei Anna Komnene.

‹4› Forschungsgeschichtlich ist der Pantokratorxenon seit langer Zeit Gegenstand teils sehr kontroverser Interpretationen, was seine Beispielhaftigkeit für das byzantinische Krankenpflegewesen angeht. So wurde der Xenon schon in einer Studie von Sudhoff 1913 als exemplarisch für den Stand der byzantinischen Krankenversorgung gesehen. Eine der wichtigsten Arbeiten, die diesen Standpunkt vertritt, ist jene von Miller aus dem Jahr 1985.2) Vertreter der Gegenseite, die den Pantokratorxenon als Ausnahmeerscheinung sehen, sind unter anderem Ewald Kislinger und Vivian Nutton. Peregrine Horden versuchte 2006, die Diskussion nochmals aufzuarbeiten.3)

‹5› Für diese Arbeit wurden wichtige Forschungsarbeiten von Volk und Miller herangezogen. Desweiteren dienten Beiträge Congdons und Epsteins zum Pantokratorkloster und seiner Bedeutung für die Komnenen, sowie Aufsätze Hordens, Constantelos´ und Kislingers zum byzantinischen Krankenpflegewesen und zur kaiserlichen Philantropie der Bearbeitung des Themas.

Wohltätige Einrichtungen und der Umgang mit Krankheiten im byzantinischen Reich

‹6› Über Krankheiten im byzantinischen Reich können aufgrund der unzureichenden Quellenlage keine stichhaltigen Aussagen getroffen werden. Aufgrund der Informationen, die sich vor allem in medizinischen Werken und hagiographischer Literatur finden, ist es kaum möglich, die dort erwähnten Krankheiten genau zu identifizieren. Horden vermutet, dass man es in Byzanz mit ähnlichen Befunden, wie sie auch in anderen vormodernen Gesellschaften des östlichen Mittelmeerraums und des mittleren Ostens vorkommen, zu tun hat.4)

‹7› Im Umgang mit Krankheiten war die Sicht der Byzantiner durch einen Ansatz geprägt, der sowohl rein-medizinische wie auch philosophisch-theologische Aspekte einbezog und den Menschen als psychosomatische Einheit verstand.5) Analog zu den zahlreichen Ursachen, die hinter einer Krankheit vermutet wurden, griff man auf eine Vielfalt an Heilmethoden zurück, die über den Bereich der heutigen Schulmedizin weit hinausgingen. Einfache Kräuterheilkunde wurde ebenso angewandt wie Maßnahmen aus dem religiösen Bereich, d.h. Gebete und/oder Gesänge. Auch die Beichte kam zur Anwendung, da Krankheiten zuweilen als Strafe für Sünden interpretiert wurden. Ebenso glaubte mancher an die Kraft magischer Praktiken, die Verhexungen oder dem bösen Blick entgegenwirken sollten.6) Ärzte wurden als ‚Iatroi‘ (ἰατροὶ) bezeichnet, wobei dieser Titel kein standardisierter Qualifikationsgrad war.7)

‹8› Medizin und Philantropie waren im byzantinischen Reich eng verknüpft.8) Daher gab es im Reich seit dem vierten Jahrhundert zahlreiche philantropische Einrichtungen, die sich unter anderem der medizinischen Versorgung und Pflege widmeten. Diese entsprangen dem Anspruch praktischer Nächstenliebe des sich etablierenden Christentums. Die Grundlage dafür bildete der Auftrag Jesu, gute Werke an Bedürftigen zu vollbringen.9)

‹9› Am frühesten lassen sich Waisenhäuser (Orphanotropheia) nachweisen, die den Aufgenommenen häufig eine kirchliche Ausbildung zuteilwerden ließen. Aus den sogenannten Xenones und Xenodocheia, die zunächst den Charakter von Herbergen besaßen, entwickelten sich im vierten Jahrhundert zunehmend Einrichtungen, die auch medizinische Versorgung leisteten.10) Später wurde der Begriff ‚Xenon‘ dann auf Anstalten der Krankenpflege verengt und synonym zu ‚Nosokomeion‘ gebraucht.11) Des Weiteren entstanden spezialisierte Einrichtungen, die sich beispielsweise der Pflege von Alten (Gerokomeia) widmeten.12)

‹10› Neben der Kirche, die an der Entwicklung erheblichen Einfluss hatte, spielte die kaiserliche Förderung eine wichtige Rolle, wie anhand der in dieser Arbeit behandelten Institutionen noch deutlich werden soll. Als dritte Gruppe lassen sich private Stifter nennen, die philantropische Einrichtungen ins Leben riefen.13) Auch hier ist die christliche Lehre, nach der gute Werke dem Seelenheil förderlich seien, die maßgebliche Triebfeder.14) Einrichtungen, wie sie hier beschrieben wurden, lassen sich im oströmischen Reich während der gesamten Zeit seines Bestehens ausmachen. Über ihre Versorgungskapazität und die Frage, inwiefern hier von einer leistungsfähigen Versorgung der Bevölkerung gesprochen werden kann, herrscht in der Forschung Uneinigkeit, wie, speziell auf das Krankenpflegewesen bezogen, in der vorliegenden Arbeit noch zu zeigen ist.15)

Das Pantokratorkloster und seine wohltätigen Einrichtungen

‹11› Gestiftet und errichtet wurde das Pantokratorkloster auf Veranlassung des Komnenenkaisers Johannes II. (1118–1143), welcher auch das Typikon verfassen ließ.16) Kaiserin Eirene/Piroska spielte wahrscheinlich ebenfalls eine Rolle bei der Gründung. Ihre Mitwirkung an der Einrichtung wird im Typikon eigens erwähnt.17) Kinnamos, ihre eigene Vita sowie ein anonymes Lobgedicht anlässlich der Klostereinweihung schreiben ihr die Initiative zu.18) Es ist durchaus möglich, dass Johannes’ häufige Abwesenheit von der Hauptstadt der Kaiserin eine wichtige Rolle einbrachte.19) Das Typikon mit den maßgeblichen Anweisungen ist jedoch vom Kaiser unterschrieben und aus seiner Perspektive verfasst, eine Involvierung Eirenes ist hier formal nicht feststellbar.20)

‹12› Zu den genauen Baudaten kann man nur Vermutungen anstellen. Die Konstruktion lässt sich jedoch, ausgehend von der Erstellung der Gründungsstatuten im Jahr 1136, welche zumindest die Kirchengebäude als vorhanden beschreiben, sowie der Heirat Kaiser Johannes’ mit Eirene 1105 auf ebendiesen Zeitraum eingrenzen.21)

‹13› Das Kloster selbst war formell unabhängig und verwaltete sich selbst unter der Leitung eines Abtes.22) Ihm unterstanden einige weitere Klöster sowie zahlreiche Ländereien, Güter und Einkünfte, vor allem in Thrakien, aber auch in Makedonien, auf der Peloponnes, in Kleinasien und in der Ägäis, um die Versorgung sicherzustellen.23) Der Einrichtung kam von Anfang an die wichtige Rolle eines Bestattungsortes der Komnenenfamilie zu.24)

‹14› Um die Größe des Klosters einschätzen zu können, sei auf den Personalbestand verwiesen. An Mönchen werden im Typikon allein für das Hauptkloster 80 Mönche genannt, die durch 50 angestellte Kleriker sowie zahlreiches Personal ergänzt werden sollten.25) Insgesamt handelt es sich um einen der größten durch Typika belegten Konvente.

‹15› Dem Kloster waren diverse wohltätige Einrichtungen angeschlossen. So berichten verschiedene Quellen von einer Krankenpflegeanstalt, die als sogenannter Xenon (ξενὼν) bezeichnet wird, einem Altenheim (γηροκομεῖον) und einer Leproserie.26) Die Fertigstellung dieser Institutionen wird in dem bereits erwähnten anonymen Lobgedicht bezeugt, dessen Abfassungszeitraum zwischen 1136 und 1143 liegt.27)

Der Xenon des Pantokratorklosters

‹16› Die erste fassbare Beschreibung des Xenon findet sich in dem eben genannten und eingangs zitierten anonymen Lobgedicht. Die ausführlichsten Informationen zu Aufbau und Organisation des Xenon befinden sich in den Bestimmungen des Typikons. Dieses Schriftstück widmet nahezu ein Viertel seines Umfanges der hier untersuchten Einrichtung.

‹17› Zeile 907–924 ist zu entnehmen, dass der Krankenbetrieb in fünf Abteilungen (ὄρδινοι) gegliedert werden sollte, die für verschiedene Krankheitsbilder zuständig waren, nämlich erstens Wunden und Brüche (τῶν ἐνοχλουμένων τραύμασιν ἢ και κεκλασμένων), zweitens Augenkrankheiten, innere und akute Krankheiten (τών ὀφθαλμιώντων και κοιλιακῷ κατεχομένων νοσήματι και ἑτέροις τισὶν ὀξυτάτοις ἐπωδύνοις), drittens gab es eine Frauenabteilung (ταῖς δέ γυναιξὶ ταῖς νοσούσαις) und schließlich zwei Bereiche für einfache Krankheiten (τοῖς ἁπλῶς νοσοῦσιν). Jede Abteilung war mit 50 Betten ausgestattet, zusätzlich gab es fünf Not- und sechs Spezialbetten, sodass über 60 Kranke aufgenommen werden konnten.28)

‹18› Jedem Patienten wurden vegetarische Mahlzeiten gereicht, darüber hinaus stattete man ihn mit einem Geldbetrag zur Selbstversorgung aus.29) Das Personal wies laut den Anweisungen einen bedeutenden Umfang sowie eine weitgehende Spezialisierung auf. Jeder Abteilung waren zwei Ärzte (ἰατροὶ) beigegeben, die von fünf Assistenten (ὑπουργοὶ) und zwei Hilfskräften (ὑπηρέται) unterstützt wurden. In der Frauenabteilung standen den beiden Ärzten eine Ärztin oder Hebamme (ἰάτραινα)30) sowie sechs Assistentinnen (ὑπουργισσαι) und zwei weibliche Hilfskräfte (ὑπηρέτριαι) zur Seite. In einer Klinik für Patienten von außerhalb arbeiteten darüber hinaus vier Ärzte, darunter zwei Chirurgen und acht Assistenten. Insgesamt kamen 19–20 Ärzte, 34 Assistenten und elf Gehilfen31), insgesamt also 65 Personen (56, wenn man die monatlichen Wechsel der Ärzte mit einbezieht) auf maximal 50–60 Patienten.32)

‹19› Zwei Oberärzte (πρωτομηνῖται)33) standen über ihren restlichen Kollegen. Zwei noch höher angesiedelte sogenannte Primmikērioi (πριμμικηρίοι) überwachten den Betrieb im Allgemeinen.34) Die Ärzte wechselten sich im Monatsrhythmus ab. Man kann vermuten, dass sie sich in der freien Zeit als Privatärzte verdingten.35) Neben dem behandelnden Personal gab es noch zahlreiche weitere Positionen, die sich mit der Versorgung beschäftigten. So hatten der Nosokomos (νοσοκόμος) und der Meizoteros (μειζότερος) für die nötigen Medikamente und sonstigen Verbrauchsmaterialien zu sorgen. Pharmazeuten waren ebenfalls angestellt, desgleichen ein Didaskalos (διδάσκαλος), der sich der Ausbildung von Ärzten widmen sollte.36) Insgesamt belief sich das Personal des Xenon demnach auf über 100 Personen.37) Verwaltungshierarchisch unterstand der Xenon dem Abt des Pantokratorklosters, welcher wiederum vier Verwalter (οἰκονόμοι) an seiner Seite hatte, von denen einer ausschließlich für den Xenon zuständig war.38)

‹20› Zur Patientenbehandlung selbst sind im Typikon keine konkreten Angaben zu finden. Man kann indes über die Aufstellung der Versorgungsgüter des Xenons auf Behandlungsmethoden schließen. So war der Nosokomos für die Beschaffung von Materialien zuständig, die man für Medikamente zum Einnehmen verwenden konnte. Aber auch extern aufgetragene Salben und Pflaster kamen zur Anwendung. Die angeführten chirurgischen Instrumente lassen auf entsprechende Behandlungsmethoden schließen. Bestimmungen über regelmäßige Bäder der Patienten sowie jene über den täglichen Speiseplan sind ebenfalls im Kontext ‚Behandlungsmethoden‘ zu sehen. Das Typikon ist hier wieder zum Teil sehr detailliert. Das führt so weit, dass sogar die Zahl der Geschirrhandtücher festgelegt ist.39)

‹21› Ein letzter Blick auf die Bestimmungen sollte nach den Personen fragen, welche den Xenon aufsuchten. Da Mönche des Klosters eigens behandelt wurden, kann man davon ausgehen, dass der Xenon eine öffentlich zugängliche Einrichtung war.40) Miller weist auf die Anweisung hin, nach welcher der Xenon Kleider aus Gründen der Hygiene sowie für arme Patienten bereitstellte. Darüber hinaus interpretiert er das Verbot, Ärzte sollten keine Extra-Arbeiten (σουπέρα) annehmen, dahingehend, dass wohl auch Begütertere dorthin gingen.41)

‹22› Insgesamt sind hier ein beeindruckend hoher Organisations- und Spezialisierungsgrad sowie ein sehr großer Personalbestand festzustellen. Gerade das Verhältnis Personal – Patienten dürfte, trotz der Relativierung durch die abwechselnden Arbeitszeiten, einige Verwunderung hervorrufen.

Der Xenon des Pantokratorklosters: Standard oder Ideal?

‹23› Die soeben geschilderte organisatorische Charakteristik des Pantokratorxenon hat in der Forschung zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Einordnung dieses Xenons und den Gesamtstand des Krankenhauswesens im byzantinischen Reich geführt. Grob lassen sich die Meinungen in zwei Lager einordnen, welche Horden treffend als ‚Optimisten‘ und ‚Pessimisten‘ bezeichnet hat.42) Erstere gehen von einem generell hohen Organisationsniveau der byzantinischen Krankenhäuser aus.43) Der Pantokratorxenon steht hier als exemplarisch für den Rest. Miller deduziert vom diesem Dokument sogar auf die Krankenpflege früherer Jahrhunderte.44) Die ‚Pessimisten‘ hingegen halten die damaligen byzantinischen Hospitäler eher für Hospize, und sehen Erscheinungen wie den Pantokratorxenon als Ausnahmephänomene an.45) An diese Diskussion anknüpfend, soll nun anhand einiger Punkte versucht werden, diesbezüglich zu einer Einschätzung zu kommen.

Ausstattung und Bestandsdauer

‹24› Um die Rolle des Pantokratorxenons einschätzen zu können, sei zunächst nach der Bestandsdauer der Einrichtung gefragt. Zeugnis über den Betrieb des Xenon gibt vor allem ein Brief des Johannes Tzetzes (ca. 1110–1185), welcher sich an den Nosokomos richtet.46) Generell muss konstatiert werden, dass genaue Informationen darüber, wann der Betrieb eingestellt wurde, aus den Quellen nicht herauszulesen sind. Dennoch verdichten sich die Hinweise für die Zeit um die Wende vom zwölften zum dreizehnten Jahrhundert, als die Hinweise auf den Xenon versiegen.

‹25› Ein erstes Indiz liefert die Stadtbeschreibung von Konstantinopel des Mönches Antonios von Novgorod, welche um 1200 entstanden war. Diese weiß vom Pantokratorkloster zu berichten.Auch der Sampsonxenon findet Erwähnung. Der Xenon des Pantokratorkloster jedoch wird nicht genannt.47) Auch die Passagen Robert de Clarys und Gunthers von Paris zum Kloster aus den Jahren 1203 und 1204 erwähnen den Xenon nicht.48) Volk weist darüber hinaus auf eine anonyme Stadtbeschreibung aus der Zeit zwischen 1136 und 1185 hin, welche ebenfalls das Kloster, nicht jedoch den Xenon, erwähnt, was bei der beschriebenen Größe doch einigermaßen erstaunlich, wenn auch nicht hinreichend für eine noch frühere Datierung des Endes der Einrichtung ist.49) Über eine Verwendung des Xenon als Krankenpflegeeinrichtung während der venezianischen Nutzung des Klosters ist nichts bekannt, genauso wenig wie für die Zeit nach 1261.50)

‹26› Ganz unplausibel wäre diese relative Kurzlebigkeit nicht. So führt Weiß an, dass „die meisten Stiftungen ein, zwei Generationen nicht überdauert“ haben.51) Kislinger macht auf die „Schwierigkeiten bei der dauerhaften Gewährleistung einer finanziellen Basis“ bei den byzantinischen Xenones aufmerksam.52) Das mag im Fall des Pantokratorklosters zunächst abwegig erscheinen, bedenkt man die oben erwähnten umfangreichen Besitzungen dieser Einrichtung. Allerdings handelte es sich hier um eine Stiftung der Komnenenfamilie. Die Unsicherheit der Regentschaftsregierung für Alexios II. nach dem Tod Kaiser Manuels, die Unruhe unter Andronikos I., spätestens jedoch seine Absetzung und Tötung im Jahr 1185, welche die Familie vorerst vom Kaiseramt entfernte, könnten eine Vernachlässigung der Klosterstiftung zur Folge gehabt haben. Generell nahm in der Zeit nach dem Wechsel der Dynastie die Sicherheit im Reich merklich ab, vor allem aufgrund zahlreicher Rebellionen. Auch die Regionen entglitten teilweise der Zentralgewalt und verwalteten sich selber.53) Es ist gut möglich, dass sich dies auch negativ auf die von den verstreut liegenden Gütern stammenden Einkünfte des Pantokratorklosters auswirkte, und der Xenon daher zurückgefahren werden musste, beziehungsweise gar nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte.Insgesamt kann man wohl von einem Ende des Xenons spätestens 1204, womöglich bereits früher, ausgehen.

‹27› Die nächste Frage, die sich stellt, ist jene, ob der Xenon tatsächlich derart umfangreich ausgestattet war, wie das Typikon behauptet. Darüber kann aufgrund fehlender weiterer Quellen nur spekuliert werden. Das Typikon als Quelle weist die Problematik auf, dass es sich nicht um eine Beschreibung eines Ist-Zustandes handelt, sondern um normative Angaben.54) Wie Congdon herausarbeitete, wurde das Dokument wahrscheinlich von Kaiser Johannes II. im Feldlager unterzeichnet, und es ist unklar, ob es sich um ein Ideal für die Zukunft handelte, oder ob eine bereits bestehende Praxis festgeschrieben wurde.55)

‹28› Geht man von einem Ende des Xenon vor 1204 aus und nimmt man an, dass die Einrichtung nicht ‚Knall auf Fall‘ geschlossen wurde, was unwahrscheinlich erscheint, da das restliche Kloster bis 1204 in jedem Fall weiter bestand, kann man vermuten, dass in der Zeit bis zum Verschwinden aus den Quellen ein Niedergang stattgefunden haben muss, wenn überhaupt je ein derartiger Personalbestand, wie in den Statuten vorgegeben, erreicht wurde. Dennoch reichen diese Argumente freilich nicht aus, um den in Kapitel drei beschriebenen Zustand verwerfen zu können.

Die Bedeutung des Klosters für die Komnenenfamilie

‹29› Eine weitere Untersuchungskategorie im Hinblick auf die behandelte Einrichtung ist die Betrachtung des Xenons im Kontext des Pantokratorklosters als Stiftung des Kaisers Johannes. Congdon stellt die Funktion des Klosters im Hinblick auf die persönliche Seelenvorsorge des Kaisers durch „commemorative ritual“ als Leitmotiv des Typikons heraus, unter dem alle Bestimmungen betrachtet werden müssen.56) Die Zusammenstellung von Gedenkritualen sei nicht bloß zur Verherrlichung des Kaisers bestimmt gewesen, sondern stelle ihn vielmehr als einen nach Erlösung strebenden Menschen dar, der sich um eine möglichst umfangreiche Fürsprache bemühte.57) So gibt es in Hinblick auf die zu singenden Hymnen für den Kaiser während und nach dessen Leben sehr genaue Angaben im Typikon.58) Congdon bringt den Zweck dieser Bestimmungen auf den Punkt. Angestrebt worden sei „personal salvation through the actions of others.“59)

‹30› Doch nicht nur in Bezug auf die Mönche des Klosters ist diese Zielsetzung erkennbar. Auch die wohltätigen Einrichtungen, und hier vor allem der Xenon, werden in dieses Konzept der Seelenvorsorge eingebunden. Die Absichten des Stifters in Bezug auf das Kloster verdeutlicht vor allem der Anfang des Typikons. Hier drückt Johannes seinen Willen zur Einrichtung eines Klosters aus. An dieser frühen Stelle werden bereits die wohltätigen Einrichtungen angesprochen, die er dem Kloster beigeben möchte, nämlich das Altenheim, der Xenon und das Leprösensanatorium. Einerseits soll dies aus Dank an Gott für die bisherigen Erfolge des Kaisers geschehen. Auf der anderen Seite, und dies ist zentral für die Bewertung des Xenons, sollen all jene, die die Dienste der Nächstenliebe, das heißt, der wohltätigen Einrichtungen, in Anspruch nehmen, für das Seelenheil des Kaisers eintreten.60) Entscheidend ist folgende Stelle: „Diese senden wir Dir als Botschafter für [die Vergebung] unsere[r] Fehler, durch diese erflehen wir Deine Gnade, und durch diese bitten wir um Dein Mitleid.“61)

‹31› Eine weitere Passage belegt, dass sowohl Doktoren als auch Patienten angehalten waren, an den Gottesdiensten teilzunehmen und Hymnen für den Kaiser und dessen Familie zu singen, sowie bei Prozessionen mitzulaufen. Sogar eine Bezahlung zu diesem Zweck war vorgesehen. Direkt im Anschluss ist von Pitanzen auch an Personal und Patienten des Xenon die Rede.62)

‹32› An diesen Ausführungen kann man erkennen, dass das Motiv der Seelenvorsorge durch andere auch auf Mitarbeiter und Insassen des Xenon angewendet werden kann. Dies wirft ein neues Licht auf den im Typikon beschriebenen Personalbestand. Folgt man Congdon und Horden, so ist die große Anzahl an Personal und Nutznießern der Institution vor dem Hintergrund des kaiserlichen Wunsches nach möglichst vielen Fürsprechern zu verstehen. So seien jede liturgische Handlung, jeder aufgenommene Kranke und eben auch jede geleistete Hilfe an einem Kranken einzelne Teile, die sich letztendlich zu einem umfassenden und dauerhaften Gebet für die Seele des Kaisers zusammensetzen.63) Daneben war, wie erwähnt, die aktive Fürsprache der Patienten durchaus gewünscht.

‹33› Ein zweiter Aspekt neben der Funktion der Seelenvorsorge ist die Bedeutung des gesamten Klosters für die Komnenenfamilie als Begräbnisstätte. So bekannte bereits der Stifter Johannes II. seinen Willen, im Kloster begraben zu werden. Auch sein Sohn Alexios sollte dort bestattet werden, desgleichen seine Ehefrau Eirene/Piroska.64) Sein Nachfolger Manuel I. und dessen erste Frau Eirene/Bertha sollten ebenfalls im Kloster ihre letzte Ruhestätte finden.65)

‹34› Diese prominente Rolle, die dem Kloster hierdurch zukam, kann durchaus als Indiz dafür gewertet werden, dass der Einrichtung eine besondere Zuwendung seitens der Komnenenfamilie entgegengebracht wurde.66) Das Verzeichnis, welches dem Kloster seine umfangreichen Besitzungen zuweist, erhärtet diese Annahme.67)

‹35› In eine ähnliche Richtung läuft die Vermutung Kislingers, der dem Xenon aufgrund der Funktion als Mausoleum eine besondere Position beimisst und es als Prestigeprojekt „zwecks kaiserlicher Philantropia dem Volk gegenüber“ bezeichnet.68) Er liefert an der entsprechenden Stelle zwar keine Erklärung, dennoch findet sich ein Parallelfall, der eine solche Interpretation rechtfertigt, in der Beschreibung des Orphanotropheions des Alexios in dem Bericht der Anna Komnene, die die Philantrophie hier dezidiert herausstreicht:

‹36› Und ich möchte die Behauptung wagen, daß man das Werk des Autokrators sozusagen mit dem Wunder meines Heilands, der Speisung der Siebentausend und der Fünftausend meine ich, vergleichen kann. Aber dort wurden mit fünf Broten Tausende gesättigt, da Gott selbst es war, der das Wunder vollbrachte; hier beruht das Werk der Menschenliebe auf dem göttlichen Gebot.69)

‹37› Und auch im Typikon ist eine solche Absicht erkennbar:

‹38› Wir geben diese Verordnung gemeinsam an alle, an die Ärzte und die Aufseher und die Assistenten und die restlichen [Personen], damit alle zu ihm, dem Pantokrator, blicken und die sorgfältige Untersuchung der Kranken nicht vernachlässigen … denn unser Herr betrachtet das, was jedem unserer geringsten Brüder geschieht, als sein eigenes und ermisst im Gegenzug die Belohnung entsprechend unserer guten Taten.70)

‹39› Die Philantropie in der Nachahmung Gottes beziehungsweise Christi galt als eine der wichtigsten Kaisertugenden, auch in der Komnenenzeit.71) Es liegt nahe, dass die hiesigen Ausführungen im Typikon als Reaktion auf diese Erwartungshaltung an den Κaiser konzipiert waren.

‹40› Man kann also festhalten, dass die umfangreiche Ausstattung des Pantokratorxenon, wie sie im Typikon beschrieben wird, einerseits vor dem Hintergrund der Seelenvorsorge des Kaisers und seiner Familie erklärt werden kann, andererseits durch die herausgehobene Rolle, die dem Kloster als Begräbnisort zukam. Zuletzt spielte die von Seiten des Kaisers zur Schau gestellte Philantropie möglicherweise eine Rolle.

‹41› Trotzdem darf man nicht aus den Augen verlieren, dass die getätigte Argumentation den Soll- Zustand, wie er im Typikon beschrieben wird, erklärlich macht. Eine tatsächliche Umsetzung der Vorgaben kann damit jedoch nicht nachgewiesen werden.

Die Ausgestaltung des Pantokratorxenons im Vergleich zu anderen Krankenpflegeanstalten in Byzanz

Einordnung in den Kontext der byzantinischen Krankenpflegeeinrichtungen

‹42› Betrachtet man weitere Typika, die Krankenpflegeeinrichtungen erwähnen, so trifft man selten auf Beispiele, die an das des Pantokratorxenons herankommen. Als öffentlich und mit Ärzten versehen ist, neben dem erwähnten Lipskloster, nur das im 12. Jahrhundert von Isaak Komnenos, einem Bruder des Kaisers Alexios I., im thrakischen Bera/Pherrai eingerichtete Kosmosoteirakloster zu bezeichnen.72) Es hielt 36 Betten bereit und war mit einem Arzt (ἰατρος) sowie acht oder zehn Pflegern ausgestattet, die sich gleichermaßen um Mönche wie auch um sonstige Hilfesuchenden zu kümmern hatten.73) Aber auch hier ist der Umfang wesentlich geringer, von einer Spezialisierung kann man ebenfalls nicht sprechen. Ansonsten trifft man häufig auf öffentliche Herbergen (Xenodocheia) und die Verteilung von Armenspeisen in Klöstern. Die meisten Altenheime und Nosokomeia waren jedoch nur für die Mönche gedacht.74)

‹43› Insgesamt kann man davon ausgehen, dass es im Reich durchaus eine große Zahl an karitativen Einrichtungen gegeben hat. Dies ist einerseits an den vielen Belegen erkennbar, die Janin für Konstantinopel zutage gefördert hat.75) Auch bei Eyice und Volk finden sich zahlreiche Beispiele, auch für die Provinzen.76) All die Quellennennungen von Xenones, Nosokomeia und Xenodocheia können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht klar ist, was mit diesen Begrifflichkeiten tatsächlich gemeint ist. Eyice weist zu Recht auf die große Unschärfe der Begrifflichkeiten hin. So kann Xenon sowohl ‚Herberge‘, als auch ‚Altenheim‘ oder ‚Krankenhaus‘ bedeuten.77) Horden macht darauf aufmerksam, dass, vergleicht man die Gesamtzahl der bei Janin aufgelisteten wohltätigen Einrichtungen78) mit jenen, die selbst laut den optimistischen Forschern mit Doktoren ausgestattet waren79), sich letztere klar in der Unterzahl befanden.

‹44› Anhand eines Vergleichs von medizinischen Texten, die aufgrund des Titels Krankenhäusern zugeschrieben werden können und den restlichen medizinischen Schriften aus Byzanz, kommt Horden zu dem Schluss, dass sich die ‚Krankenhausmedizin‘ nicht von jener der durchschnittlichen Medizinhandbücher unterschied, die alle eher als ‚low-level-medicine‘ beschrieben werden können. Dies führt zu der Vermutung, dass viele Behandlungen auch von Nicht-ἰατροὶ durchgeführt werden konnten.80) Dieser Punkt erhält meines Erachtens nach durch die im Anschluss angeführte und dazu sehr gut passende Beschreibung des Orphanotropheions Alexios’ I. eine deutliche Stützung.

‹45› Ein Bericht des Eustathios über die Eroberung Thessalonikes 1185 durch die Normannen, immerhin der zweitgrößten Stadt im Reich, weiß lediglich von einem einzigen Xenon zu berichten.81) So war das Verhältnis Betten – Einwohner auch in den Zentren wohl längst nicht ausreichend. Insofern waren derartige Xenones vielleicht auch gar kein so essentieller Bestandteil der Krankenpflege, wie es in der Forschung zuweilen angenommen wird.82)

‹46› Nutton weist darauf hin, dass, selbst wenn der Pantokratorxenon und weitere Krankenhäuser in der im Typikon beschriebenen Form bestanden, die Bettenzahl in Relation zur Stadtbevölkerung immer noch verschwindend gering gewesen wäre.83) Auch Weiß teilt diese Meinung im Hinblick auf wohltätige Einrichtungen und verweist speziell auf die Patientenzahl des Pantokratorxenons in Relation zur Stadtbevölkerung.84)

‹47› Man darf auch nicht vergessen, dass viele Kranke wohl auf Privatärzte zurückgriffen und sich zu Hause behandeln ließen. Kislinger spricht in diesem Zusammenhang von ‚Spitalsfurcht‘ und der häufigen Bevorzugung von Hausbesuchen.85) Die Bestimmung im Pantokratortypikon, die Ärzte nur alle zwei Monate für den Krankenhausdienst verpflichtete, kann dafür als Beleg dienen.86) Insofern kann man nicht sagen, dass die Krankenhäuser im Zentrum des byzantinischen Gesundheitswesen standen und entsprechend ausgestattet waren.87)

Gegenüberstellung mit dem Frauenxenon des Lipsklosters und dem Orphanotropheion Alexios’ I.

‹48› Um zu einer abschließenden Bewertung des Pantokratorxenon zu kommen, seien nun noch zwei Vergleichsobjekte aus Konstantinopel eingehender zu untersuchen. Bevor hier mit dem Vergleichen begonnen wird, soll zunächst die Auswahl der Vergleichsfälle erklärt werden.88) Bei den genannten Vergleichsinstitutionen handelt es sich im Falle des Lipsklosters um einen ab dem späten 13. Jahrhundert in dieser Form bestehenden Frauenkonvent, dem ein Xenon angeschlossen war. Was dieses Objekt für das hier behandelte Vorhaben günstig erscheinen lässt, ist, dass es sich um eine Stifterin aus dem Kaiserhause handelt, genauso wie beim Pantokratorxenon. Das Kriterium zeitlicher Nähe erfüllt diese Einrichtung zwar nicht unbedingt, dennoch kann man sie aufgrund ihrer im Typikon geschilderten komplexen Struktur und Größe, die andere zeitgenössische wie frühere Einrichtungen übertraf und von den erhaltenen Typika am ehesten an jene des Pantokratorklosters herankommt, meines Erachtens nach sehr gut zu einer Gegenüberstellung hinzunehmen. Wichtig ist mir bei der Auswahl noch, dass sich die Einrichtungen alle in Konstantinopel befanden. Dadurch wird die Drittvariable ‚Stadt-Land-Gefälle‘ ausgeschlossen, die logischerweise Auswirkungen auf den Umfang einer Krankenpflegeeinrichtung hat, da eine Großstadt, zumal, wenn es sich um die Reichshauptstadt handelte, freilich mit mehr Zuwendungen bedacht wurde, als ein ländlicher Standort.89)

‹49› Das Orphanotropheion war ein auf Veranlassung des Komnenenkaisers Alexios I. errichteter Komplex, der vielfältigen karitativen Zwecken diente. Man könnte bei dieser Wahl einwenden, dass es sich hier um kein ‚echtes‘ Krankenhaus handelt und es auch nicht als Xenon oder Nosokomeion bezeichnet wird. Dem möchte ich entgegenhalten, dass die Begrifflichkeiten für ‚Krankenhaus‘ äußerst variabel und unscharf sind, und, dass die im Orphanotropheion beschriebene Krankenpflege, wie noch gezeigt werden soll, durchaus dem entspricht, was man für zahlreiche byzantinische Krankenpflegeeinrichtungen konstatieren kann. Des weiteren soll der Pantokratorxenon im Kontext des gesamten Krankenpflegewesens betrachtet werden, und nicht mit einem aus heutiger Sicht auf den Begriff ‚Krankenhaus‘ verengten Sachverhalt verglichen werden. Auch hier liegt eine kaiserliche Stiftung vor, die auf Veranlassung und mit Hilfe der finanziellen Mittel des Herrscherhauses ins Leben gerufen wurde. Des weiteren liegen, schaut man sich die Gründungsdaten an, beide Einrichtungen in einer relativen zeitlichen Nähe. Schließlich ist die Einrichtung in der Hauptstadt angesiedelt.

‹50› Beim Lipskloster handelte es sich um eine bereits Anfang des zehnten Jahrhunderts gegründete Einrichtung in Konstantinopel, welche nach einer Phase des Verfalls, wenn nicht gar Auflösung, durch Kaiserin Theodora Palaiologina (gest. 1303) nach dem Tod ihres Gatten Michael VIII. 1282 als Frauenkonvent erneuert und erweitert, sowie mit zahlreichem Besitz ausgestattet wurde.90) Das Kloster bestand wohl bis zum Ende des Reiches. Ähnlich dem Pantokratorkloster wurde auch hier ein Mausoleum für Angehörige der kaiserlichen Familie platziert. Restauriert wurde auch der offenbar bereits durch den Gründer des zehnten Jahrhunderts, Konstantin Lips, errichtete Xenon.91) Von diesem finden sich heute keine archäologischen Spuren mehr.92)

‹51› Laut Typikon sollte das Kloster 50 Nonnen Platz bieten. Der angeschlossene Xenon war sowohl für Nonnen des Klosters als auch für weltliche Patientinnen bestimmt.93) Wie beim Pantokratorxenon handelte es sich also um eine öffentlich zugängliche Anstalt. Die Anzahl der Betten ist mit zwölf geringer angegeben als beim Pantokrator. Den oben angeführten Zahlen zum Pantokratorxenon standen beim Lipsxenon zwölf Kranke und noch mehr Pflegekräfte (drei Ärzte (ἰατροὶ), ein Assistent bzw. Stellvertreter (ὀπτίων), sechs weitere Assistenten (ὑποθργοὶ) und drei Gehilfen (δουλεθταὶ)) gegenüber. Auch am Lipskloster waren, wenn auch in geringerem Umfang, fest angestellte Ärzte tätig.94) Die monatlichen Dienstwechsel waren hier allerdings nicht vorgesehen. Was beim Pantokratorxenon heraussticht, ist die Untergliederung des Betriebes in Spezialabteilungen für verschiedene Krankheitsbilder. Dies war beim Lipsxenon nicht der Fall. Im Hinblick auf das Versorgungspersonal bestand ebenfalls ein numerisches Übergewicht auf Seiten des Pantokratorxenons, allerdings waren die Ämter in beiden Einrichtungen teilweise gleich. So liest man jeweils von einem Nosokomos sowie mehrere Pharmazeuten (ein Epistēkōn (ἐπιστήκων) und zwei Poimentarioi (ποιμεντάριοι)). Beim Pantokrator kam der dem Nosokomos zugeteilte und mit ähnlichen Aufgaben betraute Meizoteros noch hinzu, ferner ein Medizindozent (διδάσκαλος).95)

‹52› In personeller Hinsicht war der Bestand des Pantokratorxenons, welcher auch wesentlich mehr Patienten aufnehmen konnte, insgesamt größer. Dennoch, und das ist hervorzuheben, hat man es mit einem ähnlichen Verhältnis von Patienten und Pflegepersonal zu tun. Beim thrakischen Kosmosoteirakloster war, nebenbei bemerkt, mit nur einem Doktor und acht beziehungsweise zehn Pflegern die Zahl des Personals und der Spezialisierungsgrad wesentlich schlechter.96)

‹53› Die bereits angesprochene Spezialisierung in Abteilungen schlug sich auch in der Ärzteschaft des Pantokratorxenons nieder, wo man Chirurgen findet, Allgemeinärzte, die sich auf das Gebiet ihrer jeweiligen Abteilung spezialisieren, sowie speziell weibliche Kräfte in der Frauenabteilung. Diese Spezialisierung fehlte im Lipsxenon, wenn man die ausschließliche Aufnahme von Frauen hier nicht als eine solche auffassen möchte. Diesem Umstand wird jedoch nicht durch weibliches Personal Rechnung getragen.97)

‹54› Was die Verwaltung angeht, so bestanden zahlreiche Parallelen. In beiden Fällen war der Xenon dem Abt beziehungsweise der Äbtissin unterstellt, welche wiederum einem selbstständig verwalteten Kloster vorstanden.98) Beide verfügten über eine sichere finanzielle Basis, die vor allem durch Güter und Einkünfte hergestellt wurde.99) Im Typikon des Lipsklosters sind diverse Besitzungen gekennzeichnet, die eigens dem Xenon zur Verfügung stehen sollten.100)

‹55› Eine letzte wichtige Vergleichskategorie stellen die Versorgung und Behandlung der Patienten dar. Viel lässt sich indes anhand der Typika nicht sagen. Im Lipskloster wurde offenbar eine der Genesung förderliche Kost verschrieben. Ferner sind im Inventar des Klosters konkret Salben und Bandagen genannt.101)

‹56› Auch beim Pantokratorxenon wurde die Patientenkost genau festgelegt.102) Weitere Behandlungsmethoden können auch hier nur, wie oben beschrieben, aufgrund der für den Xenon eingekauften Materialien erschlossen werden. Das Wenige an Information, was vorhanden ist, gibt ein ähnliches Bild ab, nur, dass beim Pantokratorxenon chirurgische Eingriffe durch entsprechende Werkzeuge belegt werden können, beim Lipsxenon indes nicht.

‹57› Zusammenfassend kann man von zwei Xenones sprechen, die beide ähnliche Voraussetzungen (Stiftung aus kaiserlichem Umfeld, solide finanzielle Basis, in der Hauptstadt angesiedelt) und eine durchaus ähnliche Struktur aufwiesen. Dennoch sind der Spezialisierungsgrad und die Zahl der versorgten Patienten beim Pantokratorxenon deutlich höher.

‹58› Zeitlich um einige Jahrzehnte früher als die Einrichtung des Pantokratorxenon lässt sich die Restaurierung und Umwandlung des Orphanotropheions durch Kaiser Alexios I. (1081–1118) einordnen. War mit der Bezeichnung eigentlich ein Waisenhaus gemeint, diente die Einrichtung doch einem erheblich weiteren Spektrum der Kranken- und Bedürftigenversorgung. Es enthielt neben dem Waisenhaus ein Wohnheim für Arme sowie eines für Blinde, Lahme, und Leute mit Gebrechen.103) Über die Größe kann man aufgrund einer fehlenden archäologischen Zuordnung nur spekulieren. Anna Komnene spricht von einer „Stadt in der Stadt.“104)

‹59› Im Gegensatz zu den bereits behandelten Einrichtungen war diese nicht an ein Kloster angeschlossen. Die zugehörige Peter- und Paulskirche wurde von Weltklerikern betrieben. Ein Kurator stand an der Spitze des gesamten Betriebes. Laut Anna gab es eigene Sekreta, also Stellen in der kaiserlichen Verwaltung, die mit der Einrichtung betraut waren.105) Angold bemerkt dazu, dass dieser ‚weltliche‘ Typ der kaiserlichen Philantropie die breitere Tradition aufgewiesen habe, und dass die Beauftragung von unabhängigen Klöstern für karitative Zwecke durch den Kaiser eher eine Neuerung in der Zeit der Komnenen darstellte.106)

‹60› Ähnlich wie bei den beiden Klöstern war auch hier für eine Versorgung durch Ländereien und Güter gesorgt.107) Folgende Aussage deutet daraufhin, dass der Betrieb für die Dauer angelegt war: „Ihm schreibe ich nämlich auch die Wohltaten zu, die sie nach seinem Tod empfangen.“ Gemeint ist hier der Stifter Alexios, nach dessen Tod die Einrichtung offenbar weiter arbeiten sollte.108)

‹61› Von regelrechten Ärzten ist bei Anna nicht die Rede. Vielmehr hört sich das, was sie über die Pfleger berichtet, eher nach geringer qualifizierten Personen an, die vielleicht mit den ‚δουλευταί‘, möglicherweise auch den ‚ὑπουργοί‘ aus dem Pantokratortypikon verglichen werden könnten:

‹62› Ich selbst habe gesehen, wie eine alte Frau von einer jungen bedient und ein blinder Mann von einem Sehenden an der Hand geführt wurde, ein Mann ohne Füße dennoch Füße hatte, nicht seine eigenen, sondern die eines anderen, wie einem, der keine Hände hatte, von anderen Männern Hände gegeben waren, wie Säuglinge von fremden Müttern gestillt und Gelähmte von anderen, gesunden und kräftigen Menschen, bedient wurden.109)

‹63› Das Personal wurde offenbar vom Kaiser bezahlt.110) Die Versorgung der Kranken und Armen belief sich wohl auf die Stellung von Nahrung und Kleidung auf Kosten des Kaisers, sowie die Dienste der Pfleger.111) Da weder Ärzte noch Spezialabteilungen genannt sind, kann man wohl eher von einem recht niedrigen Niveau der medizinischen Versorgung der Insassen ausgehen. Die Krankenpflege ist in diesem Fall also schwer von der Bedürftigenversorgung zu trennen. Doktoren finden sich genauso wenig wie medizinische Spezialabteilungen. Dennoch ist es angebracht, diese Einrichtung im Bereich der breiteren und einfacheren Krankenversorgung zu verorten. Generell ist dieser Typ im byzantinischen Gesundheitswesen durchaus verbreitet gewesen.112)

Fazit

‹64› Nimmt man nun alle angeführten Fakten zusammen, kann man beim Xenon des Pantokratorklosters von einer für den damaligen Durchschnitt beachtlich großen und ausdifferenzierten Krankenpflegeeinrichtung sprechen. Verglichen mit anderen Einrichtungen aus diesem Bereich ist der Pantokratorxenon anhand der derzeitigen Quellenlage klar als Ausnahme zu charakterisieren. Kein einziger in den Quellen genannter Fall kommt an den Organisationsgrad und den Personalbestand dieses Hauses heran. Vielmehr führt ein Blick auf andere Einrichtungen zu der Vermutung, dass der Typus, wie ihn das Orphanotropheion darstellt, also eine Anstalt, die materiell durchaus wohl ausgestattet sein kann, aber im Hinblick auf das medizinische Niveau und die Qualifikation des Personals eher dem entspricht, was man als Hospiz bezeichnen würde, mehr dem allgemeinen Bild entsprechen dürfte, da die Ausstattung mit qualifizierten Ärzten wohl längst nicht überall gegeben war. Dennoch, und das zeigen der Lipskonvent, das Kosmosoteirakloster und natürlich der Pantokratorkonvent, sowie weitere hier nicht aufgeführte Exempel aus früheren Zeiten, dass es mit Ärzten ausgestattete und teilweise auch in sich spezialisierte Einrichtungen in geringer Zahl durchaus gegeben hat.113)

‹65› Was die Gründe für die außergewöhnliche Gestaltung des Pantokratorxenons angeht, so gibt es als mögliche Erklärungsansätze die herausgehobene Stellung des Klosters als Mausoleum der Komnenen, der den Komplex zu einem ‚Renommierprojekt‘ werden ließ114), desweiteren die Rolle von Kloster und Xenon im Kontext der Seelenvorsorge des Kaisers Johannes II. Auch die zur Schau gestellte Philantropie des Herrschers kann als Triebfeder gewertet werden. Noch ein letztes Mal sei hier allerdings auf die Tatsache verwiesen, dass anhand der Vorgaben im Typikon und der sonstigen Quellen nicht auf eine tatsächliche Umsetzung der genannten Charakteristika der kurzlebigen Institution geschlossen werden kann. Bei aller Relativierung der Deduzierbarkeit des Gesamtzustandes der byzantinischen Krankenanstalten vom Pantokratorxenon soll hier indes nicht der Blick auf die Tatsache verstellt werden, dass es sich bei den Bestimmungen für den Pantokratoxenon um ein beeindruckendes Zeugnis für die Organisation einer mittelalterlichen Krankenpflegeeinrichtung handelt.

Quellen- und Literaturverzeichnis

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Fußnoten

  1. „… und er errichtete Zimmer zur Aufnahme von Fremden, … die die Krankheiten von Männern und Frauen abwenden, … für die Geplagten, die wieder zu Kräften kommen.“ (eigene deutsche Übersetzung) Carmen in diem festum, Z. 54–59. »
  2. Vgl. Sudhoff, Geschichte, S. 176; Miller, Birth, hier v.a. S. 165f. »
  3. Vgl. die Titel Literaturverzeichnis. »
  4. Vgl. Horden, Health, S. 685f. »
  5. Vgl. Constantelos, Medicine, S. 337ff; 352. »
  6. Vgl. Horden, Health, S. 688; Constantelos, Medicine, S. 339; 341. »
  7. Vgl. Horden, Health, S. 688. Grumel vermutet anhand einer Synodalsentenz des konstantinopolitaner Patriarchen Leon Stypes (1134–1143) eine Art staatlich geprüfte Qualifikation, die eine Person erlangen musste, um als ‚ἰατρóς‘ arbeiten zu dürfen. Vgl. Grumel, Profession. »
  8. Vgl. Constantelos, Medicine, S. 341. »
  9. Als zentrale Belegstelle kann Matt. 25: 34-36; 40 herangezogen werden. Vgl. Kislinger, Xenon, S. 7; Miller, Institutions, S. 622; Herrin, Ideals, S. 151ff. »
  10. Zu Xenon (ξενών) und Xenodocheion (ξενοδοχεῖον) vgl. ὁ ξένος (der Gast/der Fremde) und δέχομαι (aufnehmen). »
  11. Nosokomeion (νοσοκομεῖον) leitet sich aus ἡ νóσος (die Krankheit) und κομέω (pflegen) ab. »
  12. Vgl. Miller, Institutions, S. 622ff; Kislinger, Xenon, S. 8f; Eyice, Krankenhäuser, S. 141ff. »
  13. Vgl. Miller, Institutions, S. 625; Herrin, Ideals, S. 158. Zu den privaten Stiftern vgl. Constantelos, Philantropy, S. 105–111. »
  14. Vgl. Constantelos, Philantropy, S. 16. »
  15. Vgl. Kap. 4.3.1. »
  16. Vgl. Choniates, Historia, S. 48. »
  17. Vgl. Typ. Pant., Z. 18–22. »
  18. Kinnamos, Epitome, S. 10;31.Die Kaiserin ist bei der Erstellung des Typikons 1136 jedoch bereits gestorben, laut Moravcsik im Jahr 1134. Vgl. Moravcsik, Leánya, S. 68. »
  19. Vgl. Janin, Églises, S. 515. »
  20. Vgl. Congdon, Commemoration, S. 166. »
  21. Zur Erstellung des Typikons vgl. Typ. Pant., Z. 1670–1673; Zur Eingrenzung des Bauzeitraumes vgl. Typ. Pant., Z. 14–17;728–732; Volk, Gesundheitswesen, S. 188f; Congdon, Commemoration, S. 167f. »
  22. Zur Abtswahl vgl. Typ. Pant., Z. 619ff; Zum Status des Klosters vgl. Typ. Pant., Z. 1613ff. »
  23. Vgl. Typ.Pant, Z. 1446–1579; Janin, Églises, S. 520. Laut Epstein gingen die Güter sogar über den Bedarf hinaus. Allerdings ist nicht ganz klar, ob sie die wohltätigen Einrichtungen in diese Aussage mit einbezieht. Vgl. Epstein, Formulas, S. 389. »
  24. S.u., Kap. 4.2. »
  25. Vgl. Typ. Pant., Z. 535ff. »
  26. Vgl. Typ. Pant., Z. 904ff; 1347ff; 1390ff.; Bei der nicht klar spezifizierten letzten Einrichtung könnte es sich auch um ein Heim Einrichtung für Epileptiker handeln. Volk führt einige Argumente für eine Identifizierung der letzteren Einrichtung als Leproserie an. Vgl. Volk, Gesundheitswesen, S. 176–182. Das stärkste Indiz für seine Interpretation ist der Hinweis auf die Versorgung von Leprakranken im Prolog des Typikon, Vgl. Typ. Pant., Z. 32–39; und Volk, Gesundheitswesen, S. 180f., sowie die räumliche Abgrenzung des Gebäudes, möglicherweise aus Angst vor Ansteckungen. Vgl. Typ. Pant., Z. 1393ff. »
  27. Zu dem Gedicht vgl. Carmen in diem festum; Volk, Gesundheitswesen, S. 189; Eine weitere Erwähnung finden Xenon und Gerokomeion in der Vita der Eirene Piroska: Vgl. Vita beatae imperatricis, S. 49, Z. 37– S. 50, Z. 49.; Vgl. Volk, Gesundheitswesen, S. 190f. »
  28. Vgl. Typ. Pant., Z. 907–924. »
  29. Vgl. Typ. Pant., Z. 937–954; 1035–1050. »
  30. Zur Definition vgl. Volk, Gesundheitswesen, S. 141, Anm. 420. »
  31. Vgl. die Tabelle bei Gautier, Typikon, S. 13. Die ἰάτραινα wird hier als Ärztin gerechnet, obwohl, man sie als Hebamme interpretieren kann. Der κηλοτόμος (Herniespezialist) wird ebenfalls dazugezählt. Miller geht hier allerdings nicht von einer Vollzeitbeschäftigung aus. Vgl. Miller, Birth, S. 16. »
  32. Vgl.Typ. Pant., Z. 1176–1289. »
  33. Vgl. Typ. Pant., Z. 945. »
  34. Vgl. Typ. Pant., Z. 965ff. »
  35. Vgl. Typ. Pant., Z. 955ff; Zur privaten Tätigkeit als Arzt vgl. das Verbot, die Stadt nicht zu verlassen, was eine Tätigkeit in der Stadt möglich werden lässt in Typ. Pant., Z. 1305ff. sowie Miller, Birth, S. 19f. Ähnlich Volk, Gesundheitswesen, S. 171. »
  36. Zu νοσοκόμος und μειζότερος vgl. Typ. Pant., Z. 980ff.; zu den Pharmazeuten vgl. Typ. Pant., Z. 996ff; zum διδάσκαλος vgl. Typ. Pant., Z. 1313ff. »
  37. Vgl. Horden, Medicalised, S. 221. »
  38. Vgl. Typ. Pant., Z. 1414ff. »
  39. Vgl. Typ. Pant., Z. 1051–1063; 1092–1119; 1138ff; 1271–1279; Miller, Birth, S. 18f. Zur Kost vgl. Gautier, Typikon, S. 18f. »
  40. Vgl. Typ. Pant., Z. 379–396; 952ff. »
  41. Zur Bereitstellung der Kleider vgl. Typ. Pant., Z. 925–936; Zum angesprochenen Verbot vgl. Typ. Pant., Z. 1305ff; Miller, Birth, S. 19f. Allerdings ist die Übersetzung von „σουπέρα“ nicht ganz klar. Vgl. Gautier, Typikon, S. 106, Anm. 59. Insofern ist fraglich, ob hier bezahlte Behandlungen gemeint sind. »
  42. Vgl. Horden, Medicalised, S. 214. »
  43. In diesem Sinne Miller, der für das 11. und 12. Jhd. annimmt, dass „most sick or injured residents of Constantinople … received the services of a physician in a hospital.” Vgl. Miller, Physicians, S. 324. Vorher ging er sogar von einem hochwertigen Krankenhausnetz im gesamten Reich bis 1204 aus. Vgl. Miller, Birth, S. 116f., wo er explizit auf den Pantokratorxenon verweist. »
  44. Vgl. Miller, Birth, S. 13 und 117 sowie die Kritik Nuttons. Vgl. Nutton, Review. »
  45. Vgl. Kislinger, Pantokrator-Xenon; Kislinger, Rezension, S. 881; Nutton, Review. Zu den verschiedenen Sichtweisen Vgl. Horden, Medicalised, S. 213ff. »
  46. Vgl. Johannes Tzetzes, Epistulae Nr. 81, S. 121. »
  47. Vgl. Antoine, Description, S. 105f. (zum Pantokratorkloster) und S. 107f. (zum Sampsonxenon). »
  48. Abgedruckt in Moravcsik, Leánya, S. 54f. »
  49. Vgl. Desciptio Constantinopolis, S. 340, Z. 66; Volk, Gesundheitswesen, S. 194. »
  50. Vgl. Eyice, Krankenhäuser, S. 151. Eine Zusammenstellung von Quellenstellen bei Moravcsik, Leánya, S. 54–57 zeigt keine Nennungen für die Zeit nach 1204. »
  51. Weiß, Leichenrede, S. 309. »
  52. Vgl. Kislinger, Art. Hospital, Sp. 133f. sowie Kislinger, Xenon, S. 13. »
  53. Vgl. Lilie, Ohnmacht, vor allem S. 102–120. »
  54. Vgl. Horden, Medicalised, S. 224; Volk, Gesundheitswesen, S. 277. »
  55. Vgl. Congdon, Commemoration, S. 167. »
  56. Congdon, Commemoration, S. 162. »
  57. Vgl. Congdon, Commemoration, S. 162.; Ebenso Epstein, Formulas, S. 391. »
  58. Vgl. Typ. Pant., Z. 140–146. »
  59. Congdon, Commemoration, S. 162; Vgl. auch Epstein, Formulas, S. 391; 393. »
  60. Vgl. Typ. Pant., Z. 22–44. »
  61. „τούτους σοι πρέσβεις ὑπὲρ τῶν ἡμετέρων πλημμελημάτων προσάγομεν, τούτοις τὴν σὴν εὐμένειαν ἐφελκόμεθα, διὰ τούτων παρακαλοῦμεν τò σòν εὐσυμπάθητον.“ Typ. Pant., Z. 39–41 (im Text eigene deutsche Übersetzung). »
  62. Vgl. Typ. Pant., Z. 1007–1034; Schreiber, Hospital, S. 18. »
  63. Vgl. Congdon, Commemoration, S. 169; Horden. Medicalised, S. 222. »
  64. Zu Johannes II. Vgl. Typ. Pant. Z. 728ff; Zu Alexios vgl. Typ. Pant., Z. 834ff; Zu Irene vgl. Typ. Pant., Z. 860ff.  »
  65. Zu Bertha vgl. Choniates, Historia, S. 115; Zu Manuel I. vgl. Choniates, Historia, S. 222; Janin, Églises, S. 516. »
  66. Vgl. Schreiber, Hospital, S. 11. Desgleichen Epstein, Formulas, S. 386f. »
  67. Vgl. Typ. Pant., Z. 1446–1579. »
  68. Kislinger, Rezension, S. 881. »
  69. „καὶ τάχα τολμῶ καὶ λέγω , εἴποι τίς ἄν, πρòς τò τοῦ ἐμοῦ Σωτῆρος θαῦμα, τῶν ἑπτακισχιλίον φημὶ καὶ πεντακισχιλίων, ἀναφέρεσθαι τò τοῦ αὐτοκράτερος ἔργον. ἀλλ’ ἐκεῖσε ἐκ πέντε ἄρτων ἐκορέσθησαν χιλιάδες, καθò καὶ ὁ Θεòς ὁ θαυματουργῶν. ἐνταῦθα δὲ τὰ μὲν τῆς φιλαντρωπίας τῆς θείας ἐλξέχεται ἐντολῆς.“ Alexias, Buch XV, Kap. 7,5 (Deutsche Übersetzung aus Reinsch, Diether Roderich: Anna Komnene. Alexias. Berlin und New York 22001, S. 536). »
  70. „Κοινῶς δὲ ταύτην τὴν παραγγελίαν πρòς πάντας ποιούμεθα, τούς τε ιατροὺς και τοὺς έπιτηροῦντας αὐτοὺς και τους ὑπουργοὺς καὶ τοὺς λοιπούς, ὡς ἂν πρòς αὐτòν ἀποβλέπωσιν ἅπαντες τòν Παντοκράτορα καὶ μὴκαταφρονῶσι τῆς τῶν ἀρρώστων επιμελοῦς επισκέψεως … οἰκειοῦται γαρ ὁ ημέτερος Δεσπότης τα εφ’ έκάστῳ των αδελφῶν ημῶν τῶν ελαχίστων γινόμενα και ἀντιμετρεῖ τὰς άμοιβὰς ἀναλóγους ταῖς εὐεργεσίαις ἡμῶν.“ Typ. Pant., Z. 985–993 (im Text eigene deutsche Übersetzung). »
  71. Vgl. Constantelos, Philantropy, S. 33; 38ff. Hervorzuheben ist hier ein bei Mercati abgedrucktes anonymes Gedicht an Johannes II., in dem er darauf aufmerksam gemacht wird, dass ein guter König an seiner Philantropie gemessen werde („ὡς γὰρ τὸ δένδρον ἐκ τοῦ καρποῦ, οὕτω βασιλεὺς ἐκ τοῦ εὺεργετεῖν καὶ μᾶλλον τò κοινóν oὐκ ἐκ τοῦ ἁδικεῖν γνωρίζεται.“) Mercati, Τῷ κρατ(αιῷ), S. 142; Vgl. Constantelos, Philantropy, S. 39. Vgl. hierzu auch Kislinger, Xenon, S. 9. »
  72. Vgl. Kislinger, Pantokrator-Xenon, S. 179. »
  73. Vgl. Typ. Kosmosot., §§ 61 u. 70; Eyice, Krankenhäuser, S. 147f. »
  74. Vgl. Kislinger, Pantokrator-Xenon, S. 178f. »
  75. Zusammengefasst bei Horden, Medicalised, S. 217. Vgl. Janin, Églises, S. 552–567; Horden führt ferner Regionalstudien im frühbyzantinischen Ägypten sowie im spätmittelalterlichen England an, wo es bis auf Kleinstadt- und Dorfebene derartige Einrichtungen gegeben habe und vermutet, dass dies auch im byzantinischen Reich der Fall gewesen sein muss. Vgl. Horden, Medicalised, S. 217f. Weiß geht aufgrund einer Psellosrede des elften Jahrhunderts davon aus, dass es, auch in den Provinzen, mehr wohltätige Einrichtungen gab, als die Quellenlage vermuten lasse. Vgl. Weiß, Leichenrede, S. 309. »
  76. Vgl. Eyice, Krankenhäuser; Volk, Gesundheitswesen. »
  77. Vgl. Eyice, Krankenhäuser, S. 143f. sowie Kapitel 2 dieser Arbeit. »
  78. Für Konstantinopel, auf Janin, Églises basierend, 28 Xenones, ca. 6 Hospitäler und 27 Altenheime; für die Provinzen bis zur Mitte des 9. Jhd., auf Mentzou–Meimare, Eparchia basierend, 59 Xenodocheia, 49 Nosokomeia und 22 Armenhäuser. Vgl. Horden, Medicalised, S. 217. »
  79. 23–25, auf Miller, Birth, basierend, für die Zeit von der Spätantike bis ins 13. Jhd. Vgl. Horden, Medicalised, S. 217. »
  80. Vgl. Horden, Medicalised, S. 227–230; 233. »
  81. Vgl. Eustathios von Thessalonike, Espugnazione, S. 146; Kislinger, Xenon, S. 11. »
  82. Gegen ein flächendeckendes Krankenhaussystem spricht sich weiterhin Nutton aus. Vgl. Nutton, Review, S. 220. »
  83. Vgl. Nutton, Review, S. 220. »
  84. Vgl. Weiß, Leichenrede, S. 309f. »
  85. Vgl. Kislinger, Xenon, S. 12f. »
  86. Siehe Anmerkung 33. »
  87. Wie dies beispielsweise Miller annimmt. Vgl. Miller, Physicians, S. 111; 323. »
  88. Zu den beiden Einrichtungen siehe unten. »
  89. Eine weitere Vergleichsmöglichkeit wäre das thrakische Kosmosoteirakloster, das aufgrund des ländlichen Standortes hier jedoch nicht in dem Umfang behandelt werden soll, wie die beiden anderen Vergleichsobjekte. Zum Standort dieses Klosters vgl. Soustal, Thrakien, S. 200f. »
  90. Die dem Kloster überschriebenen Besitzungen stammten sowohl von Theodora als auch von ihrer Mutter. Eine Auflistung der Besitzungen und Einkünfte in Makedonien, Selybria, um Smyrna, Nikomedia und Scoutarion sowie in und um Konstantinopel ist im Typikon erhalten. Vgl. Typ. Lips, § 43–49; Janin, Églises, S. 309. »
  91. Vgl. Janin, Églises, S. 307–310. »
  92. Vgl. Volk, Gesundheitswesen, S. 251. »
  93. Vgl. Typ. Lips, § 4. »
  94. Vgl. Typ. Lips, §§ 50 u. 51. ‚ὀπτίων‘ von Volk vielleicht etwas sehr frei als ‚Buchhalter‘ übersetzt. »
  95. Vgl. Typ. Pant., Z. 980ff; 1313ff; Typ. Lips, § 51. Der νοσοκόμος wird bei Talbot unverständlicherweise mit „nurse“ übersetzt. Vgl. Talbot, Lips, S. 1281. »
  96. Vgl. Anmerkung 71. »
  97. Zur Spezialisierung des Pantokratorxenons siehe Kapitel 3. »
  98. Zum Pantokratorkloster vgl. Anmerkung 36; Zum Lipskloster vgl. Typ. Lips, §§ 1;4;5. »
  99. Diesbezüglich zum Pantokratorkloster vgl. Anmerkung 21; Zum Lipskloster vgl. Anmerkung 88. »
  100. Vgl. Typ. Lips, § 46. »
  101. Vgl. Typ. Lips, §§ 32 u. 33. »
  102. Vgl. Anm. 37. »
  103. Vgl. Alexias, Buch XV, Kap. 7,4. »
  104. Alexias, Buch XV, Kap. 7,4. »
  105. Vgl. Alexias, Buch XV, Kap. 7,7 und 7,8. »
  106. Vgl. Angold, Church, S. 309f. »
  107. Vgl. Alexias, Buch XV, Kap. 7,5. »
  108. „εἰς ἐκεῖνον γὰρ ἀναφέρω καὶ τὰ μετ’ ἐκεῖνον.“ Alexias, Buch XV, Kap. 7,7 (Deutsche Übersetzung aus Reinsch, Alexias, S. 537). »
  109. „Εἶδον ἐγὼ καὶ γραῦν γυναῖκα ὑπò νεάνιδος ὑπερετουμένην καὶ ἄνδρα τυφλòν ὑπò βλέποντος ἀνθρώπου χειραγωγούμενον καὶ ἄποδα πóδας ἔχοντα οὐ τοὺς ἑαυτοῦ ἀλλὰ τοὺς ἀλλοτρίους καὶ ἄχειρα ὑπ’ ἄνδρῶν ἑτέρων χειραγωγούμενον καὶ βρέφη τιθηνούμενα παρ’ ἀλλωτρίων μητέρων καὶ παραλύτος ὑπ’ ἄλλων ἀνθρώπων δουλευομένους εὐρώστων.“Alexias, Buch XV, Kap. 7,6 (Deutsche Übersetzung aus Reinsch, Alexias, S. 536f.). »
  110. Vgl. Alexias, Buch XV, Kap. 7,6. »
  111. Vgl. Alexias, Buch XV, Kap. 7,5. »
  112. Vgl. Kap. 5.3.1, speziell Anmerkung 78. »
  113. Vgl. hierzu beispielsweise Miller, Birth, dem in diesem Punkt auch von Nutton zugestimmt wird. Vgl. Nutton, Review, S. 218. »
  114. Kislinger, Rezension, S. 881. »
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Autoreninformation

Tristan Stefan Schmidt studiert im Studiengang M. A. Geschichte mit byzantinistischem Schwerpunkt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zuvor hat er in Mainz den B. A. mit dem Kernfach Geschichte und dem Beifach Politikwissenschaft erworben.

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Tristan Stefan Schmidt: Der Xenon des Pantokratorklosters in Konstantinopel – Standard oder Ideal?, in: Skriptum 3 (2013), Nr. 1, URN: urn:nbn:de:0289-2013051788, Abs. XY [Datum des Zugriffes].