Seminararbeit: Europa an der Saar? Tele-Saar & EUROPE 1 – Zwei Sender zwischen lokaler und europäischer Öffentlichkeit

von Patrick Hinsberger und Steffen Reitnauer



Zusammenfassung

„Europa an der Saar? Tele-Saar & EUROPE 1 – Zwei Sender zwischen lokaler und europäischer Öffentlichkeit“ ist die Synthese zweier Seminar-Arbeiten von Patrick Hinsberger und Steffen Reitnauer. Die Suche nach einer europäischen Öffentlichkeit am Ende des zweiten Weltkriegs führt sie ins Saarland, wo es der französischen Militärregierung in der Nachkriegszeit gelingt die ersten privaten, kommerziellen Medienangebote zu etablieren und damit Pionierarbeit bei der Verbreitung des Mediums Fernsehen in Europa geleistet haben. Dabei stellt sich heraus, dass der Fernsehsender Tele-Saar und der Rundfunksender Europe 1 weniger das Instrument politischer Vorgaben als vielmehr das Ergebnis transnationalen Ambitionen war und die Vernetzung einzelner lokaler Medienöffentlichkeiten zum Ziel hatte. Fraglich bleibt, ob dies den Initiatoren tatsächlich gelungen ist.

Einführung – „La grande histoire“

‹1› Als sich am 21. Mai 2015 um 20.00 Uhr in den Hallen des Pariser Zenith die Lichter anschalteten und die Kameras in den Aufnahme-Modus wechselten, zelebrierte der französische Privatradiosender EUROPE 1 seinen sechzigsten Geburtstag und man blickte gemeinsam mit seinen Zuhörern nicht nur auf ein bewegtes Stück Radiohistorie, sondern auch auf ein nicht minder aufregendes Stück Zeitgeschichte zurück. Wie Luc Bernard bereits 1990 in seiner Rückschau auf EUROPE 1 treffend beschrieb, war es „la grande histoire dans une grande radio“1).

‹2› Untrennbar mit der Gründung des Radiosenders ist auch die Gründung der Saarländischen Fernseh AG verbunden, die mit ihrem Namen die saarländische Fernsehgeschichte maßgeblich geprägt hat. Ausgangspunkt dieser Geschichte ist Tele-Saar, der als erster kommerziell betriebener Fernsehsender Europas die Besonderheit der saarländischen Fernsehgeschichte begründet.

‹3› Mit beiden regionalen Sendeanstalten wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der Versuch angetreten, den Rundfunk an der Saar für ein zusammenwachsendes Europa wiederaufzubauen. Der folgende Beitrag möchte aufzeigen, dass durch diese Sendeanstalten in den 1950er Jahren nicht nur regionale, sondern auch transnationale Teilöffentlichkeiten medial geschaffen wurden. Ihr Ziel war die Verwirklichung einer europäischen Öffentlichkeit: Tele-Saar und EUROPE 1 werden damit stellvertretend zu einem Beispiel sich überlagernder Öffentlichkeiten, die sich ebenso lokal wie auch europäisch – und damit transnational – zusammensetzten und somit Öffentlichkeit als historische Kategorie neu bewerten.

‹4› Zu Beginn der Arbeit soll allerdings zunächst eine Klärung der Begriffe „Öffentlichkeit“ und „Europäische Öffentlichkeit“, auf der Grundlage der von Jürgen Habermas in seinem Hauptwerk Strukturwandel der Öffentlichkeit erarbeiteten Erkenntnisse, erfolgen und mit aktuellen Forschungsansätzen ergänzt werden. Im Anschluss daran wird untersucht, inwiefern beide Medien mit der Kategorie der europäischen Öffentlichkeit in Verbindung gebracht werden können. Es zeigt sich, dass gerade das Fernsehen und das Radio „europäische Medien“ sind, die Europa zu einem Schauplatz serieller Medienereignisse werden lassen.

‹5› Eines dieser Ereignisse war die Gründungsgeschichte der Saarländischen Fernseh AG, mit der im gleichen Atemzug im Saarland ein einzigartiges europäisches Rundfunkmodell geschaffen wurde. Tele-Saar, welcher das Saarland schon Mitte der 1950er Jahre mit einem werbefinanzierten französisch- und deutschsprachigen Programm versorgte, bot aktuell Nachrichten- und Unterhaltungsformate. Doch nicht nur im Programm, sondern auch in der Infrastruktur, die für das Fernsehen Anfang der 1950er Jahren noch sehr begrenzt war, lassen sich transnationale Bemühungen feststellen, Tele-Saar zu einem europäischen Sender auszubauen.

‹6› Aus diesen Bemühungen entwickelte sich schließlich auch der private Radiosender EUROPE 1, der von seiner Sendestation in Felsberg (bei Saarlouis) auf Langwelle europaweit sein Programm verbreitete. Durch innovative Programmformate, die erstmals auch die Zuhörerschaft am Radioprogramm teilhaben ließen wurde der Sender rasch zum Symbol einer vollkommen neuartigen Machart von Radio.2) Beide Sender nahmen damit eine Vorreiterrolle für ihre Zeit ein und brachten Europa erstmals an die Saar.

Literatur, Quellen, Methoden

‹7› An den Begriff der Öffentlichkeit kann man sich nur unter Rückgriff Jürgen Habermas’ Standardwerk Strukturwandel der Öffentlichkeit annähern.3) Obwohl einige seiner Thesen durch neuere Forschungen in Frage gestellt – und zum Teil auch widerlegt worden sind – wird im Folgenden an dem von ihm herausgearbeiteten Begriff der bürgerlichen Öffentlichkeit grundsätzlich festgehalten.4) Eines seiner jüngeren Werke wird in dieser Arbeit den Bogen von der Kategorie der Öffentlichkeit zu dem Begriff der europäischen Öffentlichkeit spannen, an den sich für die Fragestellung angenähert werden muss.5)

‹8› Über die europäische Öffentlichkeit6) existiert eine Fülle an Literatur, die sich vor allem mit der Frage ihrer Existenz beschäftigt. Auffällig ist hier, dass hauptsächlich zwei Positionen eingenommen werden: Diejenigen, die die Existenz einer europäischen Öffentlichkeit verneinen,7) und jene, die diese bejahen.8)

‹9› Ein Schwerpunkt der Befürworter findet sich vor allem in der Auseinandersetzung mit der europäischen Fernsehinfrastruktur, die sich in der 1950 gegründeten European Broadcast Union formierte. In diese Gründungsphase fällt auch der Fernsehsender Tele-Saar, für den der neueste Beitrag von Andreas Fickers in Medienlandschaft Saar existiert. Durch seine Arbeiten über die transnationale9) oder die europäische Fernsehgeschichte10) konnte auch ein Zusammenhang zwischen dem Fernsehen und der europäischen Öffentlichkeit hergestellt werden, die auch den hier verwendeten medialen Begriff der europäischen Öffentlichkeit prägen.

‹10› Zur allgemeinen Geschichte des Rundfunks im Saarland nach dem Zweiten Weltkrieg existiert von Heribert Schwan ein Werk11), das unterstützend zu den Standardwerken der Mediengeschichte12) herangezogen wurde. Daneben gibt es noch allgemeine Überblicksdarstellungen zur Geschichte des Saarländischen Rundfunks13), die aber viele Aspekte der Geschichte von Tele-Saar auslassen.14)

‹11› Die Quellen über Tele-Saar wurden zu einem Großteil bereits von Fickers aufbereitet und werden hier nur noch um wenige weitere Quellen ergänzt. Eine davon ist die Dokumentation Elephant live. Ein Rückblick auf die Anfänge des Fernsehens im Saarland, die in der Sendereihe Sellemols 2004 im SR ausgestrahlt wurde. Diese beinhaltet einige Interviews mit den Mitarbeitern von Tele-Saar und geben so Einblicke in die Arbeitsweise bei dem Sender. In der regionalen Presse berichtete die Saarbrücker Zeitung sowohl aus damaliger Sicht15) als auch aus der heutigen Retrospektive16) über den Sender. Bundesweit wurde diesem nur im Spiegel Aufmerksamkeit geschenkt.17)

‹12› Der Fokus der überregionalen Wahrnehmung in Deutschland liegt bei dem Radiosender EUROPE  118), von französischer Seite aus wird die Komplexität der Entstehungsgeschichte weitgehend vernachlässigt.19)

Öffentlichkeit

Begriffsgeschichte

‹13› Öffentlichkeit ist eine zentrale historische Kategorie zum Verständnis unserer Gesellschaft. Versucht man sich an einer Definition des Begriffs, fallen sofort die zahlreichen Bedeutungsvarianten auf, die der Begriff in seiner historischen Entwicklung zugelassen hat. Daher würden Definitionen des Begriffes wohl von Jahrhundert zu Jahrhundert unterschiedlich ausfallen. Den Historiker stellt dies daher vor eine besondere Aufgabe: er muss Öffentlichkeit jeweils in seiner situativ-historischen Dimension verstehen und im Lichte der Zeit betrachten.

‹14› Sprachwissenschaftlich grenzt sich das Lexem „das Öffentliche“, mit den dazugehörigen Adjektiven offen und öffentlich zunächst vom Privaten ab. Der Begriff ist somit als Konzept einer Raumdefinition zu verstehen, welche das allgemein Zugängliche von etwas eingeschränkt Zugänglichem trennt. Diese Bedeutung wohnte dem ursprünglich mittelhochdeutschen „offentlich“ allerdings noch nicht inne. Damit gab man seiner Zeit zu verstehen, dass etwas klar erkennbar, das heißt offensichtlich, ist.20)

‹15› Neben diesen beiden Bedeutungsvarianten existiert allerdings auch noch eine weitere, dritte Definition des Begriffs, in der die Mehrdeutigkeit besonders hervorgehoben wird. In den Bezeichnungen wie beispielsweise „öffentlicher Diener“ oder „öffentlicher Schreiber“, welche sich im Laufe des 17. Jahrhunderts herausgebildet haben, grenzt sich der Begriff „öffentlich“ wiederum ganz von seiner eigentlich ursprünglichen Definition „des Offensichtlichen“ ab und wird im Sprachgebrauch synonym für „staatlich“. Mit „staatlich“ verbindet man allerdings für das frühneuzeitliche Staatenwesen nicht zwangsläufig etwas für jedermann zugängliches.21)

Öffentlichkeit in der Forschung

‹16› In den wissenschaftlichen Publikationen unterscheidet man zudem weiterhin noch die Konzepte der „Öffentlichkeit“ von jenen der „Öffentlichkeiten“. Diese kleine semantische Besonderheit wirkt sich gravierend auf die damit tradierten Vorstellungen des Begriffs aus.

‹17› Der Begriff der Öffentlichkeit – und dann vor allem im Engeren der Begriff der europäischen Öffentlichkeit – wird zumeist im Sinne eines Desiderats verwendet. Ein Wunschgedanke also, der zwar angestrebt und verfolgt wird, dessen Erfüllung aber genauso weit entfernt ist, wie der der Utopie. Diese sehr normative Auslegung des Begriffs führt dazu, dass in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen das Bestehen einer europäischen Öffentlichkeit, die a priori existiert, verneint wird.22) Dabei wird häufig, anhand ausgewählter Definitionen und Bedingungen detailliert beschrieben, warum es (noch) nicht zur Ausbildung einer ebensolchen Öffentlichkeit gekommen ist. So greifen beispielsweise Ottfried Jarren und Patrick Donges in Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft auf ein in der Literatur übliches Modell dreier verschiedener Ebenen von Öffentlichkeit zurück. Unterschieden werden eine Encounter-Ebene, eine Themen-bzw. Versammlungsöffentlichkeit sowie eine Medienöffentlichkeit. Bei der ersten handelt es sich um eine spontan auftretende Form von Öffentlichkeit, wie sie vielfach auf der Straße oder am Arbeitsplatz auftritt. Sie kann sich ebenso schnell bilden, wie sie anschließend wieder verschwinden kann. Die Grenzen zwischen Sprecher- und Publikumsrolle sind dabei oftmals fließend und nicht immer klar erkennbar.Die Themen- bzw. Versammlungsöffentlichkeit weist, verglichen hiermit, bereits ein höheren Organisationsgrad auf. Sie lässt sich oftmals bei Veranstaltungen oder Demonstrationen finden, in denen die Rollenverteilung zwischen Sprecher und Publikum bereits klarer strukturiert ist und die Grenzen weniger durchlässig sind. Eine weitere Steigerung findet auf der dritten Ebene statt. Hier wird Öffentlichkeit als Medienöffentlichkeit verstanden und wie ihr Name vermuten lässt, als Teil verschiedenster Medien definiert. Von allen ist sie die stabliste und dauerhafteste Form der Öffentlichkeit. Ein Austausch des Rollenverhältnisses zwischen Sprecher und Publikum findet nicht statt. Gleichwohl allerdings ein Austausch an Inhalten. So darf man sich die Grenzen zwischen den einzelnen Ebenen keinesfalls als unüberwindbare Hürden vorstellen, sondern eher als semipermeable Membran mit Filterfunktion in einer Pyramide. Werden auf der untersten Ebene, der Encounter-Ebene noch eine Vielzahl von Themen diskutiert, so nimmt dies über die verschiedenen Ebenen hinweg kontinuierlich ab.23)

‹18› Konfrontiert man dieses System nun mit der Frage nach einer europäischen Öffentlichkeit, so kommen die beiden Autoren zu dem Ergebnis, „dass es kaum Voraussetzungen für eine Europäische Öffentlichkeit gibt“24). Auf der Encounter-Ebene gibt es sogar Gruppen, die europäische Themen aufgreifen, ihre Aufmerksamkeitsreichweite bleibt dabei allerdings noch verschwindend gering. Vielfach finden sie ihre Ansprechpartner auch nur auf nationaler Ebene. Besonders aber eine echte Medienöffentlichkeit wird Europa gänzlich abgesprochen. Sie gehen sogar noch weiter und postulieren für diese Ebene, dass sich besonders hier ein Rückgriff auf regionale und lokale Angebote abzeichne.25) Insgesamt lässt also die stark normative Auslegung des Begriffs keine Rückschlüsse auf die Ausbildung einer europäischen Öffentlichkeit zu.

‹19› Demgegenüber stehen die Theorien eines empirisch-analytischen Verständnisses von Öffentlichkeiten. In diesem Fall wird der Begriff bewusst im Plural verwendet. Vertreter dieses Ansatzes zweifeln an der Vorstellung der einen (europäischen) Öffentlichkeit und betonen stattdessen die Überlegenheit ortsgebundener Öffentlichkeiten, in welchen wiederum weitere Teilöffentlichkeiten beobachtet werden können. Ihrer Meinung nach, kann eine, vor allem europäische Öffentlichkeit, nicht nach den gleichen Gegebenheiten wachsen, wie eine nationale Öffentlichkeit. So verkompliziere allein das Fehlen einer gemeinsamen Sprache diesen Prozess bereits erheblich. Eine europäische Öffentlichkeit könne daher nur durch die Vernetzung der einzelnen nationalen Öffentlichkeiten und ihrer jeweiligen Teilöffentlichkeiten entstehen. Der sich daran anschließende Prozess immer weitreichender Verbindungen zwischen diesen Sphären sei ausschlaggebend für das Aufkommen einer europäischen Öffentlichkeit gewesen.26)

‹20› Durch neue Kommunikationsmedien, wie insbesondere das Internet, werden gleichzeitig „ganz neue Formen von Öffentlichkeit geschaffen, die weder mit den traditionellen massenmedialen Formen noch auch mit den Formen der Encounter-Öffentlichkeit zu fassen sind.“27) Damit distanziert man sich ausdrücklich von dem noch oben beschriebenen pyramidenähnlichen Ebenenkonstrukt und definiert eine gänzlich neue Herangehensweise. Öffentlichkeiten lassen sich demnach mindestens den folgenden drei Aspekten zuordnen: raumbezogen, medienbezogen und akteursbezogen.28) Man trägt so der neuerlichen Entwicklung Rechnung, dass selbst die klassischen Öffentlichkeitsformen, wie die Versammlung oder die Demonstration, sich durch neue Medien völlig anders organisieren und sich immer anderer Kommunikationsformen bedienen.29)

Europa als serielles Medienereignis

‹21› Um darüber hinaus von einer europäischen Öffentlichkeit sprechen zu können, muss zusätzlich noch der Europa-Begriff diskutiert werden. Laut Habermas entsteht dieser momentan nur durch die „temporäre Aufmerksamkeit für einzelne Ereignisse wie Katastrophen oder Kriege“.30) Der Hauptgrund hierfür liegt für ihn darin, dass Entscheidungen auf internationaler Ebene in der Regel außerhalb der Sichtweite der Bürger gefällt werden, sodass sich eine öffentliche Diskussion, wenn überhaupt, nur verspätet entfalten kann.31)

‹22› Von anderen Kritikern werden des weiteren die fehlenden gesamteuropäischen Strukturen einer Medienöffentlichkeit genannt. Diejenigen Print- und Fernsehangebote, die existieren, fänden von den Europäern keine Beachtung und würden so nur überwiegend inländische Rundfunkangebote nutzten.32) Der Trend ginge sogar in Richtung regionaler Medien.33)

‹23› Vor allem mangele es Europa an einer gemeinsamen Identität; wenn eine europäische Identität existiere, dann sei diese höchstens eine US-amerikanische im Sinne von: „Alle Europäer kennen ‚Dallas‘ und ‚Miami Vice‘“.34)

‹24› Ebenso wie Öffentlichkeiten auf europäische Ebene scheinbar nicht existieren, stellt sich nun die Frage, ob Massenmedien, wie das TV und das Radio, aus medienhistorischer Sicht ebenfalls national begrenzt sind?

‹25› Vor allem das Fernseh war, im Unterschied zu anderen Medieninnovationen, von Beginn an ein nationales Medium. Allein durch die begrenzte Sendereichweite war es nur schwer möglich ein internationales Publikum zu erreichen. Auch der Live-Charakter der frühen Sendungen hemmte einen internationalen Austausch.35) Das frühe Fernsehen prägte außerdem – durch Sendungen wie die Tagesschau – einen „nationalen Lebensrhythmus“36). Aus diesem Grund wird in Bezug auf das Fernsehen oft von einer „nationalen Sozialisierungsinstanz“ gesprochen, dem es an transnationalem Charakter fehle.37) Auch die Sphäre des Öffentlichen scheint durch das Fernsehen eher gefährdet statt gefördert zu werden: Privates wurde zunehmend politisiert und die politische Öffentlichkeit somit in die privaten Wohnzimmer verlagert.38)

‹26› Können also TV oder Radio einen Beitrag zu einer europäischen Öffentlichkeit leisten? Habermas verneint diese Frage: Massenmedien seien eine der Hauptgründe für den Zerfall von Öffentlichkeit: Öffentlichkeit, die durch Massenmedien erzeugt wird, sei nur noch eine nach dem Scheine nach und rein illusionär.39)

‹27› Löst man sich jedoch von den normativen Modellen, ergeben sich neue Sichtweisen: So haben Massenmedien die besondere Eigenschaft, starke Formen kollektiver Partizipation zu erzeugen. Während des Fernsehschauens oder des Radiohörens können Gefühle imaginierter Gemeinschaftlichkeit entstehen, wie sie ähnlich auch in Versammlungsöffentlichkeiten empfunden werden. Wenn Europäer Fernseh schauen oder Radio hören, entsteht in diesen Momenten eine Art kollektives Gemeinschaftsgefühl. Die national separierten Mediennutzer werden durch die Zugehörigkeitsvorstellungen zu einer über das Wohnzimmer hinausreichenden Gemeinschaft. Eine transnationale Verbindung, die nicht das Resultat „der mythischen Konstruktion eines imaginierten europäischen Kulturraums“40) bleibt, sondern die gedankliche Verschmelzung existierender nationaler und regionaler Öffentlichkeiten. Diese Sichtweise auf eine europäische Öffentlichkeit entspricht auch den Thesen Habermas’, da er ebenfalls vorschlägt, die europäische Öffentlichkeit nicht als supranationale Öffentlichkeit zu sehen, sondern als Transnationalisierung der bestehenden nationalen Öffentlichkeiten.41)

‹28› Das Fernsehen und das Radio werden hierbei zu entscheidenden Instrumenten, die einzelnen nationalen Öffentlichkeiten füreinander zu öffnen und Europa politisch, sozial und kulturell zu einem konstruktivistischen Konzept im Plural werden zu lassen. Europäische Öffentlichkeit wird so zu einem transnationaler Zusammenspiel verschiedener Teilöffentlichkeiten auf regionaler und nationaler Ebene.42)

‹29› Daraus folgt, dass der konstruktivistische Charakter des Europa-Begriffs medienhistorisch immer neu verhandelt werden muss und erst als Summe seiner Einzelteile Bedeutung gewinnt.43) Das Fernsehen und das Radio selbst nehmen dabei die Rolle eines europäischen Mediums ein, das Europa zu einem seriellen Medienereignis werden lässt.

‹30› Dem Medienhistoriker bietet dies die Möglichkeit die damit verbundenen institutionellen, technischen und gesellschaftlichen Dimensionen zu analysieren und so die Entstehung einer transnationalen (Medien-)Öffentlichkeit zu erforschen. Um der spezifischen Gestalt des medial vermittelten Europa-Begriffs auf die Spur zu kommen und die Entstehung einer transnationalen Medienöffentlichkeit nachzuvollziehen, werden im Folgenden die damit verbundenen institutionellen, technischen und gesellschaftlichen Dimensionen des Fernsehens am Beispiel des Senders Tele-Saar untersucht.

Wie privater Rundfunk ins Saarland kam

‹31› Im vorherigen Kapitel wurde gezeigt, dass der Rundfunk eine zentrale Rolle für die europäische Öffentlichkeit einnimmt, wenn man sich vom normativen Modell löst und eine konstruktivistische Sichtweise einnimmt. In diesem Zusammenhang stellt auch die Geschichte der Saarländischen Fernseh AG ein Gegenstand transnationaler Entwicklungen dar, denn schon die Initiative den Rundfunk nach dem Zweiten Weltkrieg im Saarland wieder aufzubauen, war transnational: Bereits im Juli 1945 wurden der französischen Militärregierung, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Funkhoheit im Saarland besaß, von deutschen Ingenieuren Pläne vorgelegt, den Rundfunk im Saarland wieder aufzubauen.44) Doch nach welchem Vorbild sollte dies geschehen?

‹32› In Deutschland und Frankreich hatte der Rundfunk bereits vor dem Krieg unterschiedliche institutionelle Strukturen und juristische Rahmenbedingungen ausgebildet. Das Saarland hingegen bot besondere transnationale Voraussetzungen, in dem auf technisch-wissenschaftlicher Ebene schon in den 1920er Jahren ein Austausch zwischen beiden Ländern stattgefunden hatte. Besonders im Bereich der Fernsehtechnik lassen sich zahlreiche deutsch-französische Beziehungen und Netzwerke im Saarland nachweisen.45) Die Gründe dafür gehen aus deutsch-französischen Patenaustauschbeziehungen hervor, die auch in Europa zahlreiche Fernsehpioniere hervorbrachten. So bestand schon seit Mitte der 1930er Jahre ein Vertrag zwischen der französischen Compagnie Générale de Télégraphie sans Fil (CSF) und der deutschen Telefunken AG.46) Es stellte sich eine Art deutsch-französisches System ein, die alle Elemente des Rundfunks beinhaltete und auch die ideologischen Differenzen während des Krieges überstand.

‹33› Dass der Rundfunk insgesamt einen enorm großen Einfluss auf die öffentliche Meinung hat, weiß man spätestens seit seinem Missbrauch als Propaganda-Werkzeug durch die Nationalsozialisten. Daher wundert es nicht, dass diesem Medium im Besonderen eine große Bedeutung im Prozess der Demokratisierung und Entnazifizierung Deutschlands zugesprochen wurde. In der französischen Besatzungszone wurde daher unter Verwaltung und Kontrolle der französischen Militärregierung am 16. Juni 1945 eine Rundfunkanstalt in deutscher Sprache errichtet. Dabei reichte dieser militärische „Zonensender“ der Regierung um Charles de Gaulle nicht mehr aus, um die „Politik der Angleichung“, des Saarlandes an Frankreich, hinreichend zu erfüllen. Man bat die beiden nächstgelegenen, bereits bestehenden Rundfunkanstalten Radio Luxembourg und Radio Strasbourg mit der Installation eines speziellen Programms für das Saargebiet. Gleichzeitig, im Herbst 1945, beauftragte Regierungspräsident Dr. Hans Neureuther den Intendanten des Saarbrücker Stadttheaters Schüller mit Leitung eines Rundfunkamtes – was in erster Linie zunächst die Suche nach passendem Sendeequipment voraussetzte. Als die technischen Grundlagen gelegt waren, intervenierte die französische Militärregierung und setzte Emmanuel Charrin an die Spitze des Rundfunkamtes. Ganz feierlich war damit am 17. März 1946 Radio Saarbrücken geboren. Von nun an verlautete es täglich: „Radio Saarbrücken – Hier spricht die Saar“.47)

‹34› Mit der neuen Verfassung über das autonome Saarland vom 20.11.1947 veränderte sich auch der Status des Rundfunkamtes hin zu einer Behörde mit Verwaltungsrat. Damit war diese auf dem Papier zwar nun autonom, faktisch jedoch weiterhin Spielball der französischen Militärregierung.48) Die Lösung für beide Nationen bot das am 18. Juni 1952 verabschiedete Rundfunkgesetz, das einen transnationalen Nährboden schuf, auf dem die früheren deutsch-französischen Beziehungen weiter gedeihen konnten. Es entstand ein Gesetz, dass sowohl die „legitimen Ambitionen der saarländischen Regierung als auch die französischen Interessen“49) berücksichtigte.

‹35› Die transnationale Besonderheit dieses Gesetzes bestand darin, dass dieses erlaubte, die Errichtung und Betreibung von Radio- oder Fernsehsendern per Konzession an in- oder ausländische Gesellschaften zu übertragen. Die europäischen Wurzeln sind auch darin zu sehen, dass dieses Rundfunkmodell durch das Kurfürstentum Monaco inspiriert war. Dort erteilte die monegassische Regierung dem Sender Radio Monte Carlo eine solche Sendekonzession.50) An diesem Beispiel lässt sich schon Anfang der 1950er Jahre die Vernetzung der saarländischen Medienakteure erkennen. Auch wenn dieser europäische Austausch von einer kleinen Elite aus Politik und Wirtschaft vollzogen wurde, kann die europäische Basis, die dieses Rundfunkgesetz für das Saarland schuf, nicht geleugnet werden.

‹36› Noch bevor man das neue Rundfunkgesetz verabschiedete, wurde am 16. Mai 1952 die Saarländische Fernseh AG mit einem Startkapital von 15 Millionen Franc gegründet. Diese setzte sich nicht nur aus saarländisch-französischen Kapitalanlegern zusammen, sondern aus einer transnationalen Elite europäischer bzw. internationaler Geldgeber: Hauptaktionäre waren Prinz Rainier III von Monaco, Charles Michelson51) aus Frankreich und die Rundfunkverwaltung des Saarlandes. Aber auch Geldgeber aus Belgien, Italien und den USA beteiligten sich an dem transnationalen Experiment.52)

‹37› Nur einen Tag nach Gründung der Aktiengesellschaft wurde ein Vertrag geschlossen, der der Saarländischen Fernseh AG die exklusive Konzession zur Errichtung und Betreibung eines kommerziellen Fernsehsenders im Saarland übertrug. Dies war auch die Geburtsstunde des Fernsehsenders Tele-Saar als einer der ersten kommerziellen Fernsehsender Europas.

Tele-Saar – Ein europäischer Sender an der Saar?

‹38› Seinen Zuschauern präsentierte sich Tele-Saar zum ersten Mal am 23. Dezember 1953 mit einer Ansprache des Generaldirektors Frédéric Billmann. Bei der Live-Ansprache blieb nicht unerwähnt, dass es sich bei dem Eröffnungstag um den Geburtstag des eifrigsten Förderers von Tele-Saar handelte: dem Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann.53) Den Saarländern wurde daher symbolisch an Weihnachten ein eigener Fernsehsender geschenkt; mit der Einschränkung, dass sie nach dem neuen Rundfunkgesetz kein deutsches Programm empfangen konnten.

‹39› Auch die Saarbrücker Zeitung war am Eröffnungstag im Studio von Tele-Saar, das sich in dem ehemaligen Gebäude der Volksfürsorge in der Dudweilerstraße 57-59 – „im Herzen von Saarbrücken“54) – befand, vor Ort. Diese prophezeite dem Saarland günstige Perspektiven für die Zukunft des Fernsehfunks und dem Sender eine europäische Zukunft als „Brücke von Osten nach Westen“55).

‹40› Schon die Gründungsgeschichte der Saarländischen Fernseh AG hat sich bisher als ein transnationales Projekt unter französischer Führung erwiesen, das nur durch die private Struktur finanziert und mit Hilfe lokaler Akteure realisiert werden konnte.

‹41› Glaubte man Frédéric Billmann, darf die französische Vormachtstellung nicht negativ gesehen werden, diente sie doch „einer fortschreitenden Demokratisierung der Deutschen und dem Aufbau eines neuen Europas“56). Als „zentraler Akteur und Architekt des Rundfunks im Saarland“57) (er war auch selbst als Aktionär an der Saarländischen Fernseh AG beteiligt) verfolgte er das Ziel, den Rundfunk im Saarland zu einer politischen Schnittstelle zwischen Ost und West zu machen.58) So biete ein transnationaler Rundfunk im Saarland das entscheidende Instrument die national und lokal separierten Öffentlichkeiten aus dem Elsass, Lothringen und dem Saarland, zu einer gemeinsamen europäischen Öffentlichkeit verschmelzen zu lassen, die dann „frei von nationalen Vorurteilen“59) werde.60)

‹42› Mit dieser „europäischen Mission“61) spricht Billmann im Sinne des Öffentlichkeitsbegriffes, wie er auch zu Beginn dieser Arbeit definiert wurde: eine europäische Öffentlichkeit, die sich durch den Rundfunk zu einem Zusammenspiel einzelner nationaler und lokaler Öffentlichkeiten entwickelt. Ob die technische Infrastruktur von Tele-Saar es ermöglichte, die europäische Mission zu erfüllen, soll im Folgenden geprüft werden.

Eine transnationale Infrastruktur?

‹43› Tele-Saar verwendete in der Ausstrahlungstechnik nicht die europäische 625-Zeilen-Norm, sondern die französische 819-Zeilen-Norm62). Da die französische Norm im Saarland zum Standard wurde, bedeutete dies für die saarländische Bevölkerung automatisch, dass sie kein deutsches Programm mehr empfangen konnten (welches ebenfalls im 626-Format ausgestrahlt wurde). Diese technische Abschottung von Europa lässt sich historisch erklären:

‹44› Die Umsetzung der technischen Infrastruktur von Tele-Saar erfolgte von Henri de France, der ursprünglich aus der Radioindustrie kam und zum Pionier der französischen Fernsehtechnik avancierte.63) Er entwickelte auch die französische 819-Zeilen-Norm, die als hochauflösende Norm für Schwarz-Weiß-Fernsehen bald auch zum französischen Standard werden sollte.64) Anfang der 1950er Jahre war dies jedoch noch nicht absehbar, da große rundfunkindustrielle Auseinandersetzungen den Markt bestimmten.65) Dabei war Frankreich anfangs einer der Motoren beim Aufbau einer europäischen Fernsehinfrastruktur.66)

‹45› Durch die offensichtliche Vorreiterrolle der Franzosen ging man davon aus, dass die französische 815-Zeilen-Norm auch zum europäischen Standard werden würde. Das Saarland zu einem „strategischen Außenposten französischer Fernsehtechnik“67) zu ernennen, reihte sich demnach nur legitim in die durchaus positiv zu bewertenden Bemühungen Frankreichs ein, ein transnationales Fernsehnetzwerk in Europa aufzubauen.68) Auch wenn diese Ambitionen Frankreichs vor allem auf wirtschaftliche Gründe zurückzuführen sind, können sie als Harmonisierungsversuche im Sinne einer einheitlichen europäischen Fernsehinfrastruktur bewertet werden. Dies untermauert auch der Umstand, dass die Saarländischen Fernseh AG geplant hatte, für Tele-Saar einen sogenannten Zeilenumwandler zu installieren, der das Programm von Tele-Saar auch in der deutschen 625-Zeilen-Norm ausstrahlen sollte.69)

‹46› Auch wenn die ersten Sendungen zu Beginn nur von etwa hundert Zuschauern gesehen werden konnten,70) waren im Sommer 1954 schon 700 Geräte im Saarland gemeldet, mit denen Tele-Saar empfangen werden konnte.71) Diese geringen Zuschauerzahlen sind im Kontext des frühen Fernsehens der 1950er Jahre nicht ungewöhnlich, da die Technik noch keine große Sendereichweite erlaubte.72) Ebenso waren die Zuschauerzahlen in den großen Metropolen von Berlin, London und Paris enorm gering, da der Empfang in den 1930er Jahren nicht über die Stadt hinausreichte. 1937 waren in Berlin nur 75 Fernsehgeräte gemeldet,73) während 1954 mit 700 Geräten im Saarland bereits Tele-Saar empfangen werden konnte. Auch wenn natürlich ein Fernsehgerät Anfang der 1950er Jahre moderner und kostengünstiger zu erwerben war, muss man trotz allem auch berücksichtigen, dass Saarbrücken 1954 immer noch eine deutlich geringere Einwohnerzahl als Berlin im Jahre 1937 aufwies.

‹47› Ein weiteres Argument für eine – im historischen Kontext gesehen – hohe Reichweite ist, dass sich das frühe Fernsehen deutlich vom heutigen unterschied: Auch wenn es Anfang der 1950er Jahre teilweise schon ein häusliches Phänomen war, wurde es noch überwiegend als „kollektive Freizeittätigkeit“ betrieben.74) Das individuelle Fernsehschauen, wie wir es heute kennen, nahm erst gegen Ende der 1950er Jahre zu.75) Auch an der Saar wurde Fernsehschauen als gemeinschaftliche Aktivität inszeniert und die Gemeinde versammelte sich abends, um Tele-Saar zu schauen.76) Da der Sender schon 1958 außer Betrieb genommen wurde, lässt sich sogar die These formulieren, dass Tele-Saar überwiegend öffentlich geschaut wurde. Tele-Saar war somit historisch gesehen kein Sender der privaten Wohnzimmer, sondern ein Sender der Öffentlichkeit: Um ihn zu empfangen, stand in fast jeder Gastwirtschaft ein Gerät.77)

‹48› Die Dimension dieser Öffentlichkeit wird wiederum im Vergleich zu Berlin verständlich. Die in Berlin gemeldeten 75 Fernsehgeräte, die in den „Fernsehstuben“ standen, sollen bei Großereignissen angeblich bis zu 10.000 Menschen täglich erreicht haben.78) Es ist daher davon auszugehen, dass die 700 gemeldeten Fernsehgeräte, mit denen Tele-Saar 1954 an der Saar geschaut werden konnte, auch eine deutliche höhere Zuschauerzahl erreicht haben. Tendenz steigend, denn kurz bevor der Sender im Jahre 1958 geschlossen wurde, steigerten sich die Zahl auf 4000.79) Da der eigentliche Fernsehboom erst in den 1960er Jahren begann, wäre es bei Fortsetzung des Sendebetriebs vermutlich zu einer weiteren Steigerung der Zuschauerzahlen von Tele-Saar gekommen.

‹49› Über den Einfluss, den Tele-Saar für diese Versammlungsöffentlichkeiten in den saarländischen Gaststätten hatte, lässt sich nur spekulieren. Obwohl die Quellenlage genauere Angaben über die teilnehmenden Zuschauer nicht hergibt, ist es aufgrund der begrenzten Ausstrahlungsreichweite wahrscheinlich, dass diese Versammlungsöffentlichkeiten lokal blieben. Auch wenn der Anschluss von Tele-Saar an die European Broadcast Union – deren Gründung auf europäischer Ebene als ein Meilenstein der europäischen Fernsehgeschichte gefeiert wurde – nie realisiert wurde80), waren die Ambitionen der Saarländischen Fernseh AG durchaus vorhanden, die Fernsehinfrastruktur des Saarlandes zu einem zentralen Knotenpunkt Europas werden zu lassen.

Tele-Saar als „Fenster zur Welt“

‹50› Auf der Programmebene kann man Tele-Saar den regionalen Charakter nicht absprechen. Dafür spricht bereits das Logo des Senders, das eine Grubenlampe mit Hammer und Schlegel zeigte, und so ein Symbol war, das gerade die Verbindung mit der saarländischen Arbeiterbevölkerung zum Ausdruck brachte.81)

‹51› Auch anhand der wenigen erhaltenen Originalaufnahmen, lässt sich erkennen, dass es sich bei Tele-Saar um einen Regionalfernsehsender handelte:82)

‹52› Ob Schachmeisterschaft, Aquarienausstellung, Motorradrennen in St. Wendel, 1. Mai in Völklingen, […] oder jede Menge Sport – das Programmangebot unterschied sich rückblickend kaum vom Angebot heutiger Regionalsender, gleich ob privat oder öffentlich-rechtlich.83)

‹53› In diesem Kontext ordnete sich Tele-Saar in die Tradition anderer westdeutscher Fernsehsender ein, die Anfang der 1950er Jahre ebenfalls überwiegend regionale Programmschwerpunkte hatten.84)

‹54› Neben diesem Heimatbezug bot das Programm in europäischer Perspektive auch Besonderheiten. So zum Beispiel die Werbeeinlagen, die in vier verschiedenen Formaten angeboten wurden:

‹55› (1) Gesponserte Sendungen oder Sendereihen, (2) kurze Werbefilme, (3) die Live-Ausstrahlung von Reklamespots und (4) Werbung durch product placement. Wie im modernen Fernsehzeitalter variierten die Preise je nach Sendezeit und Dauer der Sendungen. Auch die Preisspanne war für damalige Verhältnisse schon sehr ausgeprägt und begann mit 700 Franc (für einen 30 sekündigen Werbefilm) bishin zu 125.00 Franc (für das Sponsoring einer Sendereihe).85)

‹56› Auch hier war es wieder das private Bestreben, Produktwerbung transnational zu verbreiten, das ein entscheidender Motor bei der Verbreitung des Fernsehens und damit der Bildung von Öffentlichkeiten war. Ein Vergleich mit den USA belegt dies: Während es in Europa nur vereinzelt private Fernsehprojekte gab, bestand in den USA – als Heimat des Privatfernsehens – schon Anfang der 1950er Jahre eine Fernsehöffentlichkeit von 18 Millionen Nutzern.86) Auch die Entwicklung in Europa zeigt, dass das Fernsehen zuerst in den europäischen Mutterländern der Konsum- und Populärkultur zu einem Massenmedium wurde.87) Auch wenn Tele-Saar, diese Dimensionen nie erreichen konnte, kann der Sender als Pionier-Projekt für die spätere kommerzielle Verbreitung des Mediums in Europa gesehen werden.

‹57› Doch nicht nur die Werbung, sondern auch das Unterhaltungsprogramm brachte Europa an die Saar. Der Sender hatte ein vollwertiges Magazinprogramm, in dem die Sendung Televarieté mit Artisten und Tanzdarbietungen eine der Höhepunkte war, wie Ramon Gill, der Regisseur von Tele-Saar 1994 in einem Interview erläuterte:88)

‹58› Varieté-Programm hieß, wir hatten einen Agenten in Frankfurt (damals noch Ausland) sitzen, der ein internationales Programm – das, was sich auf den Frankfurter Bühnen oder Bars gerade an Kleinkunst bot – freitagmittags mit einem Omnibus nach Saarbrücken karrte […].89)

‹59› Auch auf europäischer Ebene nahmen – die als „Bunte Abende“ bekannten – Sendungen seit Beginn des Fernsehens einen zentralen Stellenwert im Programmbetrieb ein.90) Insofern erfüllte Tele-Saar programmtechnisch den Standard eines europäischen Fernsehsenders, den Billmann angestrebt hatte.

‹60› Doch nicht nur in dem kleinen Studio, sondern auch vor Ort berichtete Tele-Saar über die europäische Öffentlichkeit, die in Form von Prominenten der 1950er Jahre aus Europa in das Saarland kam: Wie 1954 die schwedische Sängerin Zarah Leander oder die berühmte italienische Schauspielerin des Nachkriegskinos Gina Lollobrigida.91)

‹61› Gerade das Nachrichtenprogramm bediente nicht nur lokale, sondern auch transnationale Aspekte. So spielte Tele-Saar untertitelte Nachrichtensendungen aus Frankreich92) und die Tagesschau entstand in einem Zusammenspiel lokaler und transnationaler Akteure: Sie kam aus Paris (die westdeutsche Tagesschau kam aus Hamburg), wurde von den Sprechern von Tele-Saar auf deutsch synchronisiert und mit saarländischen Nachrichten ergänzt.93)

‹62› Von der Programmseite wurden schon von den ersten Sendetagen an eine Tagesschau geboten. Zu einem Zeitpunkt, an dem die ARD und das deutsche Fernsehen alle drei Tage einen Aktuellen Bericht brachte, brachten wir bereits als kleiner Betrieb jeden Tag eine neue Tagesschau und ein vollwertiges Programm,94)

‹63› erläutert der Tele-Saar-Regisseur Roman Gill.

‹64› Das skizzierte umfangreiche Programm, das Tele-Saar schon in den frühen Anfängen des saarländischen Fernsehens bereitstellte, wirkt angesichts der Umstände der Produktionsbedingungen außergewöhnlich.

‹65› Wir hatten ja überhaupt keine Ahnung vom Fernsehen, überhaupt keine. Weder wie man sich schminkt, ob man jetzt im Ausdruck besonders stark sein darf oder Grimassen schneiden oder extrem lachen oder so. Das mussten wir alles erst ausprobieren,95)

‹66› erklärt Christa Adomeit-Müller, Ansagerin und Schauspielerin bei Tele-Saar. Mit einem Studio in der Größe eines Wohnzimmers (20m²), einem kleinen Personal (37 Personen) und einer bescheidenen Ausrüstung (drei Studiokameras, zwei Filmabtaster zur Ausstrahlung von Filmen und einem Reportagewagen) wurde ein tägliches Programm produziert, das den damaligen Programmvorstellungen vom Fernsehen gerecht werden konnte.96)

‹67› Gerade, weil der Fernsehsender aufgrund seiner kleinen Größe so geringe Kapazitäten hatte, musste man kreativ sein und auf die Unterstützung aus dem europäischen Ausland (Frankreich oder Westdeutschland) setzen. So konnte das Filmmaterial nur in Paris entwickelt werden, kam aber am nächsten Tag fertiggestellt wieder zurück. Dadurch stand man in einem ständigen Austausch mit den Rundfunkanstalten der anderen europäischen Länder und pflegte vom Saarland aus ein transnationales Netzwerk. Teilweise zumindest, denn „[e]s gab aber auch eine Zeit, da hamma das Material in einer Badewanne im eigenen Betrieb selbst entwickelt“ ergänzt ein Kameramann von Tele-Saar.97)

EUROPE 1 – Europäische Öffentlichkeit oder nur transnationaler Deal?

‹68› Dass dem Saarland durch Tele-Saar ein Fenster zur Welt geöffnet wurde, verdankt die Region einzig dem europaweit neuartigen Rundfunkkonzept. Weltweit existierte das Modell des privaten Rundfunks nur vereinzelt oder gekoppelt im dualen System (wie in Großbritannien).98) Politisch bot das Saarland für Europa eine einzigartige Bühne, auf der ein solches transnationales Modell rechtlich durchsetzbar war.

‹69› Ob man in Europa dieses Geschehen aber wirklich verfolgte, bleibt fraglich. In der deutschen Presse bezeichnete der Spiegel 1958 das neuartige Konzept als „Kuriosum“99). Vor allem die Saarländische Fernseh AG wird zum „Freibeuter an der Saar“100) stilisiert, dies vor allem wegen des privaten Radiosenders EUROPE 1, der deutschlandweit Aufsehen erregte.

‹70› Bleibt EUROPE 1 deshalb nur ein transnationaler Deal – das Recht zur Betreibung eines lukrativen Radiosenders für die Errichtung eines prestigeträchtigen Fernsehsenders?

‹71› Dieser Kritik lässt sich aber entgegenbringen, dass die Fernsehzuschauer von Tele-Saar – und damit auch die potenziellen Werbeträger – in der Anfangsphase eines Senders naturgemäß sehr gering sind. Die niedrigen Gewinne in der Gründungsphase konnten so durch einen gewinnorientierten Radiosender aufgefangen werden. Auch war man in Westeuropa am Ende der 1940er Jahre von der praktischen Umsetzung – oder gar wirtschaftlichen Rentabilität – des Fernsehens noch nicht überzeugt. Im Gegenteil: Die Kosten waren enorm hoch und die Nutzerzahlen sehr gering.101) Die Kopplung von Tele-Saar an EUROPE 1 bot demnach eine legitime Finanzierungmöglichkeit für den Fernsehsender.

‹72› Ökonomisch macht es demzufolge Sinn sowohl Fernsehen als auch Radio gleichzeitig zu betreiben, da beide von der Produktion bis hin zur technischen Übertragung sehr ähnlich sind.102) In der Chronik des Saarländischen Rundfunks zum 50-jährigen Jubiläum wird berichtet, dass viele freie Mitarbeiter sowohl beim Radio als auch bei Tele-Saar arbeiteten. Das Netzwerk dürfte vor allem im kleinen Saarland sehr eng gewesen sein. So war es kein Problem, „wenn im Fernsehstudio mal einige Mikrofone für eine größere Produktion fehlten. Da ging [man] einfach zum Technik-Kollegen beim Radio.“103)

Ein europäischer Standort im Saarland?

‹73› Mit dem Gelände auf dem Sauberg, in der Gemeinde Berus in der Nähe von Saarlouis wurde schließlich ein geeigneter Ort zum Bau einer Sendeanlage gefunden. Durch offiziellen Sendestart im Januar 1955 sollten sich allerdings die Anfangswirren keinesfalls auflösen. Da man eine bereits durch den Stockholmer Wellenplan genutzte Frequenz beanspruchte, musste der Sendebetrieb nur eine halbe Stunde nach dem Start wieder eingestellt werden.104) Endgültig gelöst wurde die Frequenzproblematik erst durch den Genfer Lang-und Mittelwellenplan von 1978, in dem Frankreich die beiden Frequenzen für EUROPE 1 und France Inter offiziell zugesprochen wurden.105) Bis dahin – und vor allem seit der Angliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland 1957 – untergrub man diesen international geschlossenen Pakt gänzlich. Das Interesse der französischen Regierung den eigenen Landsleute diesen neuen Sender zur Verfügung zu stellen (und damit ein neues, insbesondere privates Rundfunkmedium zuzulassen), überwog das sonst geltenden diplomatischen Prinzip der Vertragstreue. Paradoxerweise beteiligte sich die französische Regierung an EUROPE 1 und übernahm 1962 30.000 Aktien der Images & Sons durch Anteilskäufe der SOFIRAD.106) Gleichzeitig verbot man aber im Hexagon vollständig private Rundfunkanstalten. Hier kontrollierte der Staat durch sein Rundfunkmonopol die inländische Medienöffentlichkeit stark und nahm dafür auch in Kauf, finanziell zurückzustecken. Diesen „Verdienstausfall“ konnte man sich über Beteiligungen durch die SOFIRAD an ausländischen Medienunternehmen, wie beispielsweise bei EUROPE 1, wieder wettmachen.

‹74› Auch in der deutschen Medienöffentlichkeit stieß dieses Verhalten auf Verwunderung bis hin zu dezidierter Ablehnung. Der Spiegel berichtete etwa gleich in seiner ersten Ausgabe 1961 von einer „Piraterie im Äther“107) im Saarland und bezog sich damit auf einen zuvor veröffentlichten Artikel in der Saarbrücker Zeitung, der die offenbar weithin unbekannte Tatsache, die Bundesrepublik dulde „einen durch Frankreich kontrollierten Sender auf eigenem Grund und Boden“108) publizierte. Für den Spiegel war es dabei offenbar viel gravierender, dass dieser „Fremdsender“109) inzwischen „nunmehr sogar mit beträchtlichem Gewinn arbeitet“.110) Es scheint, als habe erst der einsetzende wirtschaftliche Erfolg das Interesse der gesamtnationalen Öffentlichkeit auf sich gezogen Die bloße Tatsache, denn dass ein nicht-deutscher Sender von deutschem Hoheitsgebiet aus ins Ausland sendete, hatte bis zu diesem Zeitpunkt lediglich in der saarländischen (Medien-)Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt – und das bereits seit Anfang der 1950er regelmäßig. In der lokalen Presse titelte man ständig vom „Piratensender mit Erfolg“111) und schaffte es damit dieses Bild auch auf andere lokale Tageszeitungen zu übertragen. Die Wahrnehmung war dabei stets begleitet von Kriegs- oder Pirateriemetaphern, die deutlichen machten, wie man zu dieser Untergrabung des eigenen Hoheitsgebietes stand.112)

‹75› Ironischerweise wurden vom Sauberg aus keine einzige Sendung jemals selbst produziert. Der Standort galt von jeher rein als Sendebetriebsstätte, von wo aus das in Paris produzierte Programm weiter verbreitet wurde. Dabei wählte man mit der Langwellen-Technik das zeitgemäße, transnationale Medium. Wie mit kaum einem Medium zu seiner Zeit war es so möglich, auch über große Entfernungen Inhalte zu verbreiten. Bei günstigen äußeren Witterungsbedingungen war und ist es auch heute noch möglich, das Programm bis Nordafrika hin zu empfangen.113)

„Salut les copains!“ und „Vous êtes formidables!“

‹76› Bedingt durch den raschen Aufbau des Sendebetriebs galt es innerhalb kürzester Zeit ein Team von Redakteuren für das Pariser Studio zusammenzustellen. Die wenigsten von ihnen konnten jedoch auf eine Laufbahn im Rundfunk zurückblicken. Vielmehr kamen sie zumeist aus den Bereichen des Printjournalismus. Was sich somit auf den ersten Blick als möglicher Makel definieren lässt, wurde am Ende gar zum Markenzeichen des jungen Senders. Die erfrischende Unkonventionalität, mit der sich die Mitarbeiter von EUROPE 1 hinter den Mikrofonen präsentierten, wurde schnell von den Zuschauern angenommen und grenzte sich deutlich von der bis dato (einzigen) gewohnten Programmgestaltung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ab.114) Zwar konnten mit Pierre Sabbagh und Louis Merlin zwei sehr erfahrene Redakteure gewonnen werden, das Gros der Mitarbeiter bestand jedoch weiterhin aus „Radiolaien“.

‹77› Nichtsdestotrotz erwies sich genau diese Konstellation als äußerst fruchtbar. Neue Konzepte, vor allen Dingen in Fragen der Hörereinbindung, wurden in den Studios von EUROPE 1 erstmals getestet, bevor sie schnell eine Art common sense im Genre Radio wurden. Spendenaufrufe nach Naturkatastrophen, wie der nach dem Hochwasser der Seine 1955, emotionalisierten weiter die Bindung zur Hörerschaft.115) Gewiss profitierte man hier auch von den technischen Neuerungen in Fragen der Tonbandübertragung, die es von nun an auch ermöglichten, mobil O-Töne aufzuzeichnen.

‹78› Nicht minder wichtig war die Rolle von EUROPE 1 in den Belangen der Musikunterhaltungs-formate. Durch den kulturellen Transfer nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden vor allem die amerikanischen Musikgenres wie der Rock’n’Roll oder der Jazz mehr und mehr Einzug in die heimischen Radios. Anhänger dieser Musik, vor allem die „yé-yés“, verhalfen denen in diesem Zuge entstandenen Sendungen, wie „Pour ceux quie aiment le Jazz“ oder „Salut les copains“, zu großer Popularität. Damit wurde „Europe 1 – zumindest für den französischsprachigen Raum – zu jenem ‚Impulsgeber, Verstärker und Synchronisator‘, der das Radio in den 1950er Jahren zum Leitmedium politischer und populärkultureller Unterhaltung machte“.116)

Fazit – „Der Rest ist Schweigen …“

‹79› Gemeinhin sagt man es gäbe vier Dinge im Leben, die nicht wieder zurück kommen: das gesprochene Wort, der abgeschossene Pfeil, das vergangene Leben und die versäumte Gelegenheit. (Volksweisheit)

‹80› Am Ende war es vor allem das politische Zugehörigkeitsgefühl der Saarländer zur Bundesrepublik, die die transnationalen Ambitionen der Saarländischen Fernseh AG zum Scheitern brachte. Als die Saarländer auch nach ihrer Rückgliederung noch kein deutsches Programm empfangen konnten, gab es von der deutschnationalistischen Presse, dem Rundfunkhandel der BRD und auch der saarländischen Bevölkerung selbst großen Widerstand gegen die Saarländische Fernseh AG.117)

‹81› Dennoch konnte Tele-Saar und EUROPE 1 für kurze Zeit das transnationale Potenzial von Medien unter Beweis stellen. Auch wenn dies beim Fernsehen Anfang der 1950er aufgrund der technisch-begrenzten Infrastruktur nur sehr mäßig möglich war und dieser für die europäische Infrastruktur keine langfristige Bedeutung hatte, konnte gezeigt werden, dass es ernsthafte Bemühungen gab, den Sender zu einem europäischen zu machen. Mit seiner einzigartigen Struktur legte er auch einen wichtigen Grundstein für den privaten Fernsehfunk in Europa.

‹82› Anders beim Radiosender EUROPE 1, der durch die Nutzung der Langwellen-Technik die damalige Sendereichweite vollkommen ausnutzen konnte und somit in der Lage war sein Programm von Skandinavien bis nach Nordafrika auszustrahlen.

‹83› Auf der Programmseite konnte bei Tele-Saar gezeigt werden, dass dieser nicht nur ein Regionalfernsehsender war, sondern auch globale Themen ins Saarland brachte. In einer Zeit, in der man im Saarland noch öffentlich Fernseh schaute, wurde Tele-Saar zum lokalen Fernsehsender einer Öffentlichkeit, die sich nach Europa auszurichten versuchte. An dieser Stelle müsste noch weiter untersucht werden, wer den Sender tatsächlich geschaut hat, um mehr über die Versammlungsöffentlichkeiten in den saarländischen Gaststätten zu erfahren. Gerade dafür bietet die Bibliothek des Saarländischen Rundfunks ausreichend Material und mit Roland Schmitt einen hilfsbereiten Ansprechpartner. Auch das Archiv der Saarbrücker Zeitung weißt ein großes Dossiers an gesammelten Meldungen der letzten 60 Jahre auf, welche sich mit der journalistischen Rezeption dieser speziellen Geschichte, auch mit kritisch Blick auf die Entwicklung im Dreieck Bonn-Paris-Saarbrücken, beschäftigt.

‹84› Trotz allem gelang es EUROPE 1 durch Sendungen wie vor allem „Salut les copains!“ bei den Zuhörern nicht nur eine Zugehörigkeitsvorstellung zu einer europäischen Gemeinschaft zu erzeugen, sondern auch an großer Beliebtheit zu gewinnen.

‹85› Für das Saarland bleiben beide Sender Beispiele sich überlagernder (europäischer) Öffentlichkeiten, für Europa Beispiele serieller Medienereignisse, die bis heute spürbar sind – selbst wenn man sich zum 60. Geburtstag von EUROPE 1 zum europäischen Charakter nicht äußerte (und diesen mit ausschließlich französischen Gästen in Frankreichs wichtigster Konzerthalle feierte).

‹86› In ebenso ähnlichem Schweigen endete die Serie auch für Tele-Saar am Dienstag, den 15. Juli 1958, um 21:00 Uhr:118) Dann folgte der Programmpunkt „Der Rest ist Schweigen … Ein Fernsehsender verabschiedet sich“.

Quellen- und Literaturverzeichnis

Quellen

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Literatur

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  • Wienand, Johannes: Die kulturelle Integration Europas. Heidelberg 2010.

Fußnoten

  1. Bernard, Luc: Europe 1. La grade histoire dans une grande radio. Paris 1990. »
  2. Vgl.: Fickers, Die Anfänge, S. 292. »
  3. Vgl. Habermas, Jürgen: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen der Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Frankfurt a. M. 1990. »
  4. Nach Habermas, Strukturwandel, S. 86 meint dieser Begriff eine „Sphäre, der zum Publikum versammelten Privatleute“. „Diese beanspruchen die obrigkeitlich reglementierte Öffentlichkeit alsbald die öffentliche Gewalt selbst“ gegen diese, wobei „das Medium dieser politischen Auseinandersetzung: das öffentliche Räsonnement“ ist. »
  5. Vgl. Habermas, Jürgen: Ach, Europa. Frankfurt a. M., 4. Auf. 2008 (= Kleine Politische Schriften, XI). »
  6. Das aktuellste Überblickswerk ist: Faulstich, Werner/Hickethier, Knut (Hrsg.): Öffentlichkeit im Wandel. Neue Beiträge zur Begriffserklärung, Bardowick 2000. Schon bei ebd., S. 7 wird festgestellt, dass eine „deutliche Pluralisierung und Differenzierung in unterschiedliche Teilöffentlichkeiten […]“ stattfindet. Andere wichtige Forschungsbeiträge zu diesem neuen Öffentlichkeitsverständnis lassen sich vor allem auch in dem Sammelband von Robert Frank [u.a.] (Hrsg.): Building a European Public Sphere. From the 1950s to the Present. Berlin [u.a.] 2010 sowie in Wienand, Johannes: Die kulturelle Integration Europas. Heidelberg 2010 finden. Diese neuen, empirischen Definitionen grenzen sich damit deutlich von der normativen Vorstellung Habermas’ ab. Sie werden wiederum besonders in Jarren, Ottfried/Donges, Patrick: Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft. Eine Einführung, Wiesbaden, 2. Aufl. 2006 aufgegriffen und verfolgt. »
  7. Vgl. Jarren/Donges oder Hasebrink/Herzog. »
  8. Vor allem durch Kaelble/Kirsch/Schmidt-Gerning und Fickers. »
  9. Vgl. Fickers, Andreas (Hrsg.): Transnational television history. A comparative approach. Introduction. In: Media history 16 (2010), S. 1–11. »
  10. Vgl. Fickers, Andreas: Eventing Europe. Europäische Fernseh- und Mediengeschichte als Zeitgeschichte. In: AfS 49 (2009), S. 391–416. »
  11. Vgl. Schwan, Heribert: Der Rundfunk als Instrument der Politik im Saarland 1945–1955. Berlin 1974. »
  12. Vgl. Bösch, Frank: Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Fernsehen. Frankfurt a.M. 2011. »
  13. Vgl. Bünte, Hans: Unser Sender an der Saar. 50 Jahre Rundfunk im Saarland. Saarbrücken 1985 und Raff, Fritz/Bünte, Hans (Hrsg.): Geschichte und Geschichten des Senders an der Saar. 50 Jahre Saarländischer Rundfunk. Freiburg/Basel/Wien 2007. »
  14. Nach der Rückgliederung des Saarlandes kam auch das deutsche Fernsehprogramm hinzu und damit der neu gegründete Saarländische Rundfunk, der nun öffentlich-rechtlich organisiert war. Dieser stand nun in Konkurrenz mit der privaten Saarländischen Fernseh AG (Tele-Saar), was gegen Ende zu einem großen Rechtsstreit um die Vormachtstellung im Saarland führte. Es verwundert daher nicht, dass der Saarländischen Rundfunks (als Herausgeber der oben genannten Werke) der Fernseh AG auffällig wenig Beachtung schenkt. »
  15. Vgl. Fernsehsender Saarbrücken aus der Taufe gehoben. In: Saarbrücker Zeitung vom 28.12.1953. »
  16. Vgl. Schmidt, Sascha: Vom Lichtimpuls zum digitalen TV. In: Saarbrücker Zeitung vom 21.11.2012. »
  17. Vgl. Privat–Sender. Freibeuter an der Saar. In: Der Spiegel 6 (1958), S. 47f. »
  18. Vgl. Piraterie im Äther. In: Der Spiegel 1 (1961), S.63 und Verlorene Millionen. In: Der Spiegel 8 (1962), S.66f. »
  19. Werke wie Luc Bernards Rückschau auf 35 Jahre Europe 1 gewichten die Entstehung und Entwicklung des Senders mit seinen Programmen stärker als die französisch-saarländischen Entstehungsschwierigkeiten. Daneben existiert bislang keine weitere Forschungsliteratur, vielmehr dominieren autobiographische Darstellungen wichtiger Gründerväter des Senders, wie beispielsweise Maurice Siegels Vingt ans ça suffito der Louis Merlins Vous êtes formidables!»
  20. Vgl.: Settekorn, S. 16f. »
  21. Zur Begriffsgeschichte siehe grundlegend Hölscher, Lucian: Öffentlichkeit. GGB 4 (1978), S. 448–562. »
  22. Vgl.: Jarren, Politische Kommunikation, S. 110f. und Habermas, Ach Europa, S. 190. »
  23. Vgl.: Jarren, Politische Kommunikation, S. 103–105. »
  24. Jarren, Politische Kommunikation, S. 110f. »
  25. Vgl. Jarren., Politische Kommunikation, S. 111. »
  26. Vgl. Kaelble, The European Public Sphere, S. 28f. »
  27. Hickethier, Öffentlichkeit im Wandel, S. 7. »
  28. Vgl. Faulstich, Werner: Europäische Öffentlichkeit. Dimensionen des Begriffs aus kulturwissenschaftlicher Sicht. In:: Faulstich, Öffentlichkeit, S. 86–96, hier: S. 86. »
  29. Vgl. Hickethier, Öffentlichkeit im Wandel, S. 7. »
  30. Habermas, Ach Europa, S. 189. »
  31. Vgl. Habermas, Ach Europa, S. 189. »
  32. Vgl. Jarren, Politische Kommunikation, S. 111. »
  33. Vgl. Hasebrink, Uwe/ Herzog, Anja: Fernsehen und Hörfunk in Europa: Angebote und Nutzung. In: Hans-Bredow-Institut (Hrsg.): Internationales Handbuch für Hörfunk und Fernsehen. Baden-Baden 2000, S. 111–135. Hier: S. 134. »
  34. Vgl. Hasebrink, Uwe: Europäische Öffentlichkeit: Zur Konstruktion von Kommunikationsräumen in Europa durch Medienpublika. In: Hickethier, Knut/Faulstich, Werner (Hrsg.): Öffentlichkeit im Wandel. Neue Beiträge zur Begriffserklärung. Bardowick 2000. S. 97–109. Hier S. 101. »
  35. Vgl. Bösch, Mediengeschichte, S. 215. »
  36. Bösch, Mediengeschichte, S. 215. »
  37. Vgl. Fickers, Eventing Europe, S. 401. »
  38. Vgl. Bösch, Mediengeschichte, S. 216. »
  39. Vgl. Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit, S. 261. »
  40. Vgl. Kaelble, Hartmut/Kirsch, Martin/Schmidt-Gerning, Alexander: Zur Entwicklung transnationaler Öffentlichkeiten und Identitäten im 20. Jahrhundert. Eine Einleitung: In: Dies. (Hrsg.): Transnationale Öffentlichkeiten im 20. Jahrhundert. Frankfurt a.M. 2002, S. 7–33. Hier: S. 15. »
  41. Vgl. Habermas, Ach, Europa, S. 191. »
  42. Vgl. Hasebrink, Europäische Öffentlichkeit, S. 98. »
  43. Vgl. Fickers, Eventing Europe, S. 396. »
  44. Vgl. Schwan, Der Rundfunk, S. 39. »
  45. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 244. »
  46. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 244. »
  47. Vgl. Altmeyer, Klaus: Rundfunk im Saarland. Vom Besatzungssender zum öffentlich–rechtlichen Rundfunk in privater Konkurrenz. In:: Menschen, Medien, Mächte. 50 Jahre Saarländischer Journalistenverband 1947–1997, Saarbrücken 1997, S. 61–68, hier: S. 61f. »
  48. Vgl. Altmeyer, Rundfunk im Saarland, S. 63. »
  49. Fickers, Rundfunk, S. 248. »
  50. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 249 »
  51. Mit dem staatenlosen Geschäftsmann Charles Michelson fand der Direktor der Rundfunk GmbH Billmann einen passenden und bereits erfahrenen Verhandlungspartner. Durch die Geschäfte mit Radio Tanger und Radio Monte Carlo konnte Michelson bereits ab 1939 erste Erfahrungen im Rundfunk sammeln. Siehe hierzu Fickers, S. 250 und S. 265. Seine Rolle bleibt in der Literatur allerdings undurchsichtig und ambivalent und wird selbst in der Rückschau von Luc Bernard zu 35 Jahren EUROPE 1 kritisch hinterfragt, vgl. Bernard, Europe 1, S. 12. »
  52. Die vollständige Liste der Geldgeber ist aufgeführt in Schwan, Der Rundfunk, S. 109–111. »
  53. Vgl. Raff, Fritz/ Bünte, Hans (Hrsg.): Geschichte und Geschichten des Senders an der Saar, S. 54. »
  54. Fickers, Rundfunk, S. 261. »
  55. Fernsehsender Saarbrücken aus der Taufe gehoben. In: Saarbrücker Zeitung vom 28.12.1953, S. 5. »
  56. Schwan, Der Rundfunk, S. 84. »
  57. Fickers, Rundfunk, S. 255. »
  58. Als gebürtiger Elsässer dachte er nach Schwan, Der Rundfunk, S. 84 vor allem an seine „verlorenen Brüder“ aus dem Elsass und Lothringen, wo das regionale Programm bei der Bevölkerung unbeliebt war. »
  59. Schwan, Der Rundfunk, S. 85. »
  60. Vgl. Schwan, Der Rundfunk, S. 85. »
  61. Schwan, Der Rundfunk, S. 85. »
  62. Vgl. Geib, Michael: Fernsehen in den Kinderschuhen. In: Von der ‚Stunde 0‘ zum ‚Tag X‘. Das Saarland 1945–1959. Katalog zur Ausstellung des Regionalgeschichtlichen Museums im Saarbrücker Schloss. Saarbrücken 1990, S.  407–416. Hier S. 407. »
  63. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 250. »
  64. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 245. »
  65. Die Entwicklungsgeschichte um einen europäischen Standard des Fernsehens war geprägt von großen rundfunkindustriellen Auseinandersetzungen der europäischen Staaten, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. Vgl. dazu Fickers, Andreas: National barriers for an imag(e)ined European community: The technopolitical frames of postwar television development in Europe. In: Northern Light. Yearbook of Media Studies. o. O. 2006, S. 7–27. »
  66. Dreh- und Angelpunkt dieser europäischen Fernsehinfrastruktur war die neu gegründete Europäische Rundfunkunion EBU (European Broadcast Union), bei der Frankreich zusammen mit England maßgeblich beteiligt war. Als unabhängige Organisation sollte sich die EBU darum kümmern, den europäischen Fernsehmarkt technisch, juristisch und programmlich zu harmonisieren und den transnationalen Austausch von Fernsehprogrammen bzw. eine simultane Live-Ausstrahlung voranzutreiben. Vgl. Fickers, Eventing Europe, S. 400. »
  67. Fickers, Rundfunk, S. 247. »
  68. Vgl. Fickers. Eventing Europe, S. 400. »
  69. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 251. »
  70. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 262. »
  71. Vgl. Bünte, Unser Sender an der Saar, S. 54–55. »
  72. Vgl. Bösch, Mediengeschichte, S. 215. »
  73. Bösch, Mediengeschichte., S. 213. »
  74. Vgl. Fickers, Eventing Europe, S. 395. »
  75. Vgl. Bösch, Mediengeschichte, S. 213. »
  76. Vgl. Bünte, Unser Sender an der Saar, S. 55. »
  77. Vgl. Bünte, Unser Sender an der Saar, S. 54. »
  78. Vgl. Bösch, Mediengeschichte, S. 213. »
  79. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 262. »
  80. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 266. »
  81. Vgl. Geib, Fernsehen in den Kinderschuhen, S. 408. »
  82. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 263. »
  83. Fickers, Rundfunk, S. 264. »
  84. Vgl. Lersch, S. 108. »
  85. Vgl. Fickers, Rundfunks, S. 264. »
  86. Vgl. Bösch, Mediengeschichte, S. 214. »
  87. Vgl. Bösch, Mediengeschichte S. 214. »
  88. Vgl. Geib, Fernsehen in den Kinderschuhen, S. 411. »
  89. Interview mit Ramon Gill. Aus: Plettenberg, Inge: Elephant live. Ein Rückblick auf die Anfänge des Fernsehens im Saarland. Dokumentation von 1994. URL: www.youtube.com/watch?v=jd8iIbODXuA (Aufruf am 27.08.2015), Minute 9:10–9:25. »
  90. Vgl. Fickers, Rundfunks, S. 264. »
  91. Vgl. Plettenberg, Elephant live, Minute 4:18–4:29. »
  92. Vgl. Schmidt, Sascha: Vom Lichtimpuls zum digitalen TV. In: Saarbrücker Zeitung vom 21.11.2012. »
  93. Vgl. Bünte, Unser Sender an der Saar, S. 54. »
  94. Interview mit Ramon Gill. In: Plettenberg, Elephant live, Minute 1:46–2:19. »
  95. Interview mit Christa Adomeit–Müller. In: Plettenberg, Elephant live, Minute 5:56–6:13. »
  96. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 261f. »
  97. Interview mit Fred Ohnesorg. In: Plettenberg, Elephant live, Minute 0:30–0:39. »
  98. Der kommerzielle Rundfunk setzte sich nach Bösch, Frank: Mediengeschichte, S. 220 in den westeuropäischen Ländern erst in den 1980er Jahren durch. Bis dahin dominierte noch das britische Prinzip des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und kommerzielles Fernsehen war verboten. Ausnahme boten nur die USA und Lateinamerika, wo das Fernsehen von Beginn an kommerziell organisiert wurde. »
  99. Privat-Sender, S. 47. »
  100. Privat-Sender, S. 47. »
  101. Vgl. Bösch, Mediengeschichte, S. 213. »
  102. Vgl. Bösch, Mediengeschichte, S. 212. »
  103. Vgl. Raff, Fritz/Bünte, Hans (Hrsg.): Geschichte und Geschichten des Senders an der Saar, S. 56. »
  104. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 266. »
  105. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 272. »
  106. Verlorene Millionen. In: Der Spiegel 8 (1962), S. 66f. »
  107. Piraterie im Äther, S. 63. »
  108. Piraterie im Äther, S. 63. »
  109. Piraterie im Äther, S. 63. »
  110. Piraterie im Äther, S. 63. »
  111. Frost, Lothar: Piratensender mit Erfolg. Radio Saarbrücken geht die Konkurrenz auf die Nerven. In: Stuttgarter Nachrichten vom 05.08.1961. »
  112. Vgl. Waffenstillstand im Aetherkrieg. In: Saarbrücker Zeitung vom 12.02.1955 und Skandale um ‚Piratensender’ Europa Nr. 1. In: Saarbrücker Zeitung vom 16.01.1958. »
  113. Gen Norden zeigten bereits die anfänglichen Interferenzen mit skandinavischen Sendeanstalten, dass auch hier Reichweiten von 1000km und mehr kein Hindernis darstellten. »
  114. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 291f. »
  115. Die Sendung „Vous êtes formidables !“ startet in ihrer ersten Ausgabe am 05.04.1955 mit dem einfachen Aufruf: „Nous emettons, est–ce que vous nous entendez ? Celui qui appellera du plus loin de ce qu’on puisse imaginer sera invité à visiter la station“, zit. n. Bernard, Europe 1, S.35.) In der Tat meldete sich ein Hörer aus Dakar. »
  116. Fickers, Rundfunk, S.294. »
  117. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 274. »
  118. Vgl. Fickers, Rundfunk, S. 280. »
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Autoreninformation

Patrick Hinsberger ist Student des Bachelor-Studiengangs Historische orientierte Kulturwissenschaften im 7. Semester an der Universität des Saarlandes. Seine Kernfächer sind Neuere/Neueste Geschichte, Kultur- und Mediengeschichte, Europäische Regionalstudien, Musikwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation (Nebenfach).

Steffen Reitnauer ist Student des Bachelor-Studiengangs Historische orientierte Kulturwissenschaften im 6. Semester an der Universität des Saarlandes. Seine Kernfächer sind Neuere/Neueste Geschichte, Kultur- und Mediengeschichte, Kunstgeschichte, Historische Anthropologie, Europäische Ethnologie und Jura (Nebenfach).

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Zitationshinweis:

Patrick Hinsberger und Steffen Reitnauer: Europa an der Saar? Tele-Saar & EUROPE 1 – Zwei Sender zwischen lokaler und europäischer Öffentlichkeit, in: Skriptum 5 (2015), Nr. 1, URN: urn:nbn:de:0289-2015121931, Abs. XY [Datum des Zugriffes].