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0.Zum Bergbau „nahe“ Marienthal bei Hamm/Sieg

                                             Durchlauchigster Herzog gnädigster
                                                           Fürst und Herr
Es haben einige von daden vor ungefehr zwey jahren mit mir Hans Heinrich Reyder
angefangen ohnweit Marienthal an der hachenburg. Gräntze, doch auf Eu: hochfürstl. Durchl.
Territorio auf beroel genant, auf Kupfer Ertz arbeiten zu laßen, nach dem aber überallen
angewanden fleiß kein beständiger und profitabler Kupfer Ertzgang entdeckt worden, dahero
Sie bey dieser arbeit zimlichen einbuß erlitten, alß sind Sie ermüdet worden und haben einige
Zeit über den berg stehen laßen;

Nun sind wir unterschribenen zwar gesinnet fort arbeiten zu laßen und zu Versuchen ob durch
Gottes Segen und fleißiger arbeit ein beständiger Ertzgang gefunden werden könen die weilen
es aber ziemlich Anlagen erfordert, alß haben zu förderst Eu: hochfürstl. Durchl. Unterthänigst
supplicando anlangen wollen, ob derselben unß die gnade thun und vorhero der
Zehntenfreyheit etwa auf 3 Jahr, gnädigst versichern wollen.

Wir wollen allen fleiß anwenden umb Eu: hochfürstl. Durchl. Intereße zu befördern, und
zweiffeln nicht, wann Gott das glück bescheren sollte einen beständigen Ertzgang anzutreffen,
daß alß dann, noch mehrere Unterthanen gefunden wurden, die ihren fleiß und Gabe zu
suchen anwenden werden, getrostes und gnadigst förderlichster erhörungs resolution.

                                             Eu: hochgräfl. Durchl.
                                                Unterthänigste

                                               Friedrich Pistorius
                                             Engelbert beinhauer
                                            Hanß Heinrich Reyder
                                           Sebastian Gelhause [n]
[Anm. 1]

Obiges Schreiben wurde vermutlich Ende 1701 an Herzog Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach [Anm. 2] gerichtet, da das „neue“ Bergwerk in Sayn-Altenkirchen lag, während Marienthal zu Sayn-Hachenburg gehörte.

Hans Heinrich Raider aus Hilgenroth schrieb, dass einige Leute aus Daaden gemeinsam mit ihm vor etwa zwei Jahren, auf einem „unweit Marienthal“ liegenden Landesteil, begonnen hätten, nach Kupfer zu suchen.
Dies war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, sodass die Arbeit einige Zeit ruhte. Nun folgerte er, dass die Leute aus Daaden, die sich bisher dort beteiligt hatten, aus finanziellen Gründen ihre Tätigkeit nicht fortsetzen wollten. Daher hätten die „Unterschriebenen“ beschlossen, nun dort weiter arbeiten zu lassen, um nach Kupfer zu graben.

Man bat um eine Verlängerung der Zehntfreiheit, die in der Regel, bei der Übernahme eines neuen Grubenfeldes, für ein Jahr angesetzt wurde. In manchen Verträgen las man von zwei Jahren, hier wurden nun drei Jahre beantragt, da man offensichtlich mit mäßigem Erfolg rechnete, es aber trotzdem versuchen wollte.

Das Schreiben enthielt leider kein Datum, die Antwort darauf stammte vom 11.Januar 1702.

Herzog Johann Wilhelm schrieb an den Kanzleidirektor „Faberium“ in Altenkirchen:

… Lieber getreuer Welcher gestalt die in der beylage ernandte gewercken um die Zehnfreyheit
auf drey Jahr, in dem Sie daß vorhin fundig gemachte bergwerg zu Marienthal an der
Hachenburg. grenze ufm berovol wieder zu heben und in anbau zu bringen gesonnen,
unterthänigst nachgesucht, solche erhellet daraus mit mehreren …
(a)

(a) erhellet daraus= geht daraus hervor; zeigt sich, dass es mehrere sind;

Weiter hieß es in dem Schreiben, dass der Kanzleidirektor den Bergmeister Birk aus Freusburg, möglichst mit einem anderen Bergverständigen, aber nicht mit den Interessenten, beauftragen sollte, sich das Bergwerk anzusehen, die Beschaffenheit zu erkunden und ein Gutachten darüber zu erstellen.
Es wäre möglich, dass er das Gesuch bewilligen würde, wenn das Gutachten dementsprechend ausfiele. Wichtig schien hier, dass man „bergmännisch und nicht auf den raub arbeite“. (a) Dazu sollte der Kanzleidirektor „pflichtmäßigen Bericht und Gedancke“ zusammen mit dem Gutachten einschicken.

(a) Raub arbeiten= auf den Raub bauen, leicht hin bauen, nicht an die Erben denken, Raubbau betreiben;

Der Bergmeister Johannes Birk erstattete, in leichter Anpassung, am 28. März 1702 wie folgt Bericht:

Nachdem uns der Herr Kanzleidirektor Herr Fabarius auf hochfürstlich gnädigsten Befehl nach Altenkirchen bestellt hat, das Marienthaler Bergwerk zu besichtigen, habe ich mich mit meinen beiden Bergschöffen gehorsamst dorthin begeben, um hochfürstlichem Befehl nachzukommen.

Ich habe befunden, dass die Schächte gut und bergmännisch gebaut sind, weil sie aber voll Wasser standen, konnten wir die „Strecke und den Anbruch“ nicht besichtigen und können dazu keine Auskunft geben. Was das wenige Erz auf der „Sohle“ betrifft, so ist es ziemlich schlecht und es ist mit wenig „Ausbeute“ bei solchem Erz zu hoffen.[Anm. 3]

… gehorsamer diener und knecht                                          Johannes Birck

Kanzleidirektor Fabarius schrieb, dass auf den Befehl vom 11. Januar des Jahres Bergmeister Birk das Bergwerk besichtigt habe, fasste die Ergebnisse in einem Bericht zusammen und fügte das Gutachten als „Beilage“ an.
Weiter schrieb er, ob nun „Eure hochfürstliche Durchlaucht“ den Antragstellern in Gnade entsprechen wolle, „ruhet in derognädigster Verordnung“.

Dieses Schreiben war datiert mit Altkirch d 31 Marty 1703, wurde aber auf 1702 geändert.

Es folgte in den Unterlagen ein weiteres Schreiben des Kanzleidirektors, in dem er schrieb, dass er den Bergmeister Birk beauftragt und alles dazu berichtet habe, darauf aber kein „Beschluss“ eingegangen wäre.

Nun hätten die Antragsteller sich des öfteren erkundigt und so habe er für den Fall, dass die Unterlagen nicht angekommen oder verlegt worden seien, alles neu eingereicht.
Nach allen bisherigen Berichten, sei er kühn dies zu folgern und würde denken, dass man dem Gesuch entsprechen sollte, da alles wie gefordert sei und man durch Fleiß und einige Kosten vielleicht auf Ertrag hoffen könnte.

Er hoffe, auch der Wein sei wohl angekommen.

Altk d 7 Juny 1703                                   …
                                                             ganz ergebenster
                                                             diener Fabarius

Herzog Johann Wilhelm antwortete darauf, dass ihm die Vorgänge bekannt seien und dass er dem Gesuch um drei Jahre Zehntfreiheit nachkommen würde.
Sollte sich in der Zwischenzeit „Ausbeute“, ein Gewinn, ergeben, so behalte er sich vor, den Zehnten früher zu verlangen.
Der Kanzleidirektor solle diese Entscheidung bekannt geben, mit dem Hinweis, „achtsam mit allem umzugehen / auf ein Ziel zu arbeiten“, damit sich sein Interesse mehren möge“.

Eisenach den 16 Juny 1703

0.1.Zu den Personen

Es ist nicht klar, ob zwischen dem Gesuch des Hans Heinrich Raider und dem Erlass auf Zehntfreiheit tatsächlich ein Jahr vergangen war oder ob die Schreiben falsch, in einem Fall berichtigt, datiert waren.

Dies ist aber nur eine Bemerkung am Rande, da die Zehntfreiheit hier nicht dringlich ist. Wichtiger und interessanter finde ich die Hinweise auf das Bergwerk, die Vorgehensweise im Ablauf und die beteiligten Personen, die man hier als „Betreiber“ des Bergwerks ansehen kann.

Sebastian Gelhausen stammte aus Hamm und starb 1703 in Altenkirchen.
Er war Schmied und fungierte als zeitlicher Gerichts- und Stadtschöffe, sowie Akzisemeister (a) in Altenkirchen.
Als Paten bei seinen Kindern wurde u.a. 1703 „Pistory aus Altenkirchen“ genannt.

Seine Schwester Veronica Gertrud Gelhausen war mit dem Akzisemeister und Bergmeister Engelbert Beinhauer aus Daaden verheiratet, wo beide auch lebten.

Sein Bruder Anton Wilhelm Gelhausen war mit einer Tochter des Wilhelm Auen von Scheidt verheiratet.

Friedrich Pistorius wurde als Sachsen-Saynischer Canzlei Secretarius, Landcommisarius und Hochfürstl. Rat bezeichnet. Er starb am 28.6.1728 und wurde in der Kirche in Altenkirchen beerdigt.
Als Paten seiner Kinder wurden u.a. genannt: Ehefrau des Engelbert Beinhauer 1701 und Kanzleidirektor Friedrich Jakob Fabori 1702.

Hans Henrich Raider lebte in Hilgenroth, wo er 1722 starb. Er wurde als „Führer des Kirchspiels“, (b) sowie von 1716-1722 als Sendschöffe erwähnt.

Seine Schwester Eleonora Maria Margaretha Raider war mit Wilhelm Schlosser, geboren in Scheidt, verheiratet. Er wurde als Schmied angegeben und lebte in Harterschen.

(a) Akzisemeister: städtischer Beamter zur Aufsicht über die korrekte Erhebung der Akzise – Steuer, Verbrauchssteuern, auch als Rentmeister bezeichnet;
(b) Führer= Leiter, Vorsteher; in manchen Gebieten mit „Polizei-ähnlichen“ Aufgaben betraut;

Friedrich Jakob Fabarius wurde als „Sachsen-Saynischer Canzley Director und Regierungssecretarius“ in Altenkirchen erwähnt.

In anderen Berichten wurde dieses Bergwerk als „Am Bermel“ oder „ Auf dem Bermel“ bezeichnet. Interessant und auffällig ist die Schreibweise in den obigen Texten: beroel, berovol und berorl.

Es wäre erfreulich, wenn sich dazu in späteren Texten oder Unterlagen noch ein Hinweis auf die genaue Bedeutung finden würde, um zu sehen, wie manche Bezeichnungen entstanden sind.[Anm. 4]

0.2.Der Schichtmeister

Ich dachte zunächst, dass das Bergwerk wegen der eingangs genannten Schwierigkeiten nicht lange Bestand hatte, doch es fand sich eine weitere Akte aus dem Jahr 1737, von der ich im Folgenden einen Auszug, manche Stellen sind durch verwischte Tinte unleserlich, der ersten Seiten wiedergeben möchte. Sie bieten einen guten Einblick in die Aufgaben eines Schichtmeisters und die Vorgehensweisen in der Aufsicht eines Bergwerks.[Anm. 5]

                                                              Instruction

                         vor den Schicht=Meister auf dem Bergwerk der Bermel genannt

wird derselbe auf seine Pflicht gewiesen daß er nahml. zuförderst Se. hochfürstl. Durchl. unser
gnadigsten Fürsten und hern, treu hold und gewärtig seyn, deren Nutzen und frommen (a)
suchen, schaden abwenden wolle, dem nachst hat derselbe den Berge fleißig zu besuchen und
zu Examiniren ob der steiger, hauer und Arbeiter, nach der Anweißung ihre Arbeiten auch
gethan, und die berg bau weise in obacht genommen, auch den 8 stundigen Pflicht … gethan,
Weshalben ein jeder Schicht=Meister die Ihm anvertraute Grube wöchentl 2 mahl zubesuchen,
die verbrechen (b) oder die ofen Arbeit befunden werde, zur bestraffung ingesambt
anzuzeigen, auch was etwa zu beßerung des baues nothig befunden wird und mit ...

Es folgt sinngemäß eine Bezeichnung für verschiedene Vergehen/Fehler, die im Einzelfall mit einer Strafe von 2 bis zu 10 Reichtsthalern belegt werden konnten.

Soll der Schicht=Meißter mit dem beschluß in den Quartals, die Rechnungen sambt deren
belegen, den Richter Kirchspiels Altenkirchen Kochhäußer übergeben welcher dan solche mit
erster Ordonanz (c) an mich den Camerath senden solln, demit dieser sogleich durch ganz und
cum monitis (d) der gewerkschafft communiziert werden könne, auch wird der
Schicht=Meißter angewiesen, wo er befindet daß der gang verfallen, oder das Gebirg gestalt
verändern, das neue Arbeiter angeleget oder oder sonsten im berg=bau etwas … verändert
möglichen wenn im stolln die stände verfahren oder an … gemachet werden müßte …

Der Schichtmeister hatte demnach vielfältige Aufgaben und musste zu allen Vorgängen Bericht erstatten. So sollte er die Quartalsabrechnungen und die Belege an den Richter Kochhäußer [Anm. 6] schicken, welcher diese an den Kammerrat weiterleiten sollte, der seinerseits die Gewerkschaft, den Zusammenschluss der beteiligten Gewerke, informieren würde.

Bei nötigen Veränderungen oder Reparaturen sollte er den Bergmeister Beinhauer [Anm. 7] informieren, der ebenfalls dem Kammerrat Bericht erstatten musste.

… Berg=Meißter beinhauer, als welcher … bestellet die Umstände ohne anstand brauchen solln,
damit dieser nach seinen pflichten das Werck in Augenschein nehme, und das er bey der
befahrung anzuordnen nöthig befinden besorge, und mir wie er es befinden und was vor
Zuordnung geschehen durch eine auskunft zu erkennen geben.

… ein neu geding gemachet oder ein solches bey veränderung der bergfeste (e) auch
wiederum zu mindern oder zu verwerfen stehet ist solches der Gewerkschafft kund zu thun
und ohne derselben Vorein Willigung, darum nicht vor zu nehmen … gestalten dann der
Schicht=Meißter … fachlicher dahier gewiesen wird, die accorde auf das genaueste zu treffen,
und hirinnen der gewercke Nutzen auf das beste zu suchen, damit aber auch kein vergebl.
Aufenthalt gemacht werde, so sind in jeder Gewerkschafft deputierte oder gevollmächtigte mit
welchen was in diesem und anderen dingen vorgehat dem Schicht=meißter in Erwägung
ziehen und mit deren consens was … bewerkstelligen können zu bestellen.

Hatt derselbe ohne meine des Cameraths Erlaubnuß und Verordnung kein zubußen
auszuschlagen, hingegen aber … der Gewerkschafft wegen …
nichts zu verfertigen und anbey die das Eißen Werck nich höher alß die hämmische Taxa mit
sich bringet bezahlet, von dem Schmidt auf seine kosten auf die Grube geliefert, … und künftig
verfertiget geliefert und zu nächster Zeit damit die berg leuthe an der Arbeit nicht
aufgehallten, geliefert werden ...

Freusburg d. 23. May 1737 Storch [Anm. 8]

(a) frommt= etwas nützt jemand, einer Sache;
(b) Verbrechen= Einbrechen oder Einstürzen eines Grubenbaus;
(c) Ordananz= Überbringen einer Anordnung;
(d) cum monitis: monitus= Warnung, Befehl, moniere=mahnen, warnen, erinnern;
(e) Bergfeste= im Bergbau stehen bleibendes Gestein (Pfeiler)

Bei verschiedenen Kosten wurde hier, wie ich es bereits in ähnlichen Anweisungen gelesen habe, auf die in Hamm üblichen Kosten verwiesen, wohl damit eine gleichmäßige Preispolitik zwischen Sayn-Hachenburg und Sayn-Altenkirchen gewährleistet war.

Eine weitere Erwähnung des Bergwerks fand sich danach erst wieder in einer Archivale von 1801, in der es um eine Beschreibung des Raumes Altenkirchen geht:

„Stahlsteingrube bei Marienthal Bermel, Eigenthümer Johann Jacob Büsgen, deßen Sohn Carl Wilhelm Büsgen dahier und Consorten“;
Dazu gab es den Vermerk, dass: „die verbrauchten Gruben nicht betrieben werden“, womit auch das Werk Bermel gemeint war.[Anm. 9]

Ab wann das Bergwerk nicht mehr betrieben wurde, konnte ich nicht ermitteln. In einer Veröffentlichung [Anm. 10] wurde es noch einmal erwähnt, doch mehr ist mir nicht bekannt.

0.3.Nachweise

Verfasserin: Annette Röcher

Quellen:

Genealogie: Familienbuch Hamm/Sieg von Hartmut Paul, 77709 Wolfach;
Einwohnerbuch Altenkirchen/Hilgenroth, Dr. Joachim Eyl Neuwied 2016; Kreisarchiv
Altenkirchen.
Erwähnung des Bergwerks bei: Norbert Langenbach „Bergbau um Marienthal“ Heimatjahrbuch
Altenkirchen 1996.

Erstellt am: 23.07.2020

Anmerkungen:

  1. Landesarchiv Thüringen-Hauptstaatsarchiv Weimar, Eisenacher Archiv, Grafschaft Sayn-Altenkirchen Nr.72, Bl. 5r-10v. Zurück
  2. Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach geb. 17.Oktober 1666 in Friedewald, gestorben 4.Januar 1729 in Eisenach; Herzog von Sachsen-Eisenach, Wikipedia. Zurück
  3. Strecke: horizontaler Grubenbau innerhalb des Grubengebäudes; Sohle: 1. die Gesamtheit aller in einer Ebene des Bergwerks gelegenen Teile 2. untere Begrenzungsfläche eines Grubenbaus z. B. einer Strecke; Ausbeute: Gewinn nach Abzug der Kosten. Zurück
  4. Bei Volkerzen gibt es die Lagebezeichnung „Am Bermel“ und „Im Bermel“, sowie „Am Beuel“ und „Auf Beuel“.
    Volkerzen VG Altenkirchen-Flammersfeld, Internetauftritt:
    Der Boden besteht aus Grauwacke, Ton und Lehm und hat einen relativ hohen Gehalt an
    Kupfer und Eisenerz.

    1745 heißt es zu „Unterthanen Waldungen“ in Volkerzen:
    Zwischen dem Marienthaler und dem Bermel liegenden Weg liegt …;
    Der Bermel bestanden mit jungen Eichen …;
    Vom Bermel Brunnen über dem Herrschaftlichen Stück Köhlers Gruben hindurch bis an die
    Stllgens Eiche und oben an die Cöllnische Straße … ;

    Interessant ist hier die Bezeichnung Brunnen, da das beschriebene Bergwerk „voll Wasser stand“ und der Hinweis auf das „Herrschaftliche Stück, Köhlers Gruben“.
    Volkerzen „Ein Westerwalddorf Gestern und Heute“, Inge Schäfer, Ortsgemeinde Volkerzen,
    Aug. 1990, Seite 80-83;
    Mögliche Namenserklärungen könnten sein:
    Kupferöl: das an der Luft zerflossene (durch Salpetersäure) Kupfer; umgangssprachlich in Beroel verkürzt?;
    Beuel, Buele oder Buwele leitet sich von mittelhochdeutsch bühel bzw. althochdeutsch buhil mit der Bedeutung Anhöhe oder Erhöhung ab.
    Vielleicht ergab sich eine schriftliche Veränderung von einer alten, damals üblichen Schreibweise bei „u“, wie bauwen= bauen, Beuwel= Beuel. Zurück
  5. LHKo 30/5147 Laufzeit 1737: Instruktion für den Schichtmeister auf dem Bergwerk der Bermel genannt;
    Nicolaus Büttner wurde 1747 als Steiger auf der „Guten Hoffnung“ bezeichnet. Bevor er in Hamm genannt wurde, wurde seine Familie im Kirchenbuch Hilgenroth erwähnt, so hieß es bei einer Patenschaft:
    „Elsa Maria, Niclaß Bütners zu Naßen im Altenkirchischen Steigers aufm Alten Bermel Ehefrau.“
    Bei der Taufe seines Sohnes Johann Christian waren Paten: Johann Martin Kochhäußer v. Hilgenroth Richter des Kirchspiels Altenkirchen, Johann Christian Bleyer von Unterschützen ein Bergmann, Eva Efr. Von Berten Raider von Hilgenroth. Zurück
  6. Johann Martin Kochhäußer, Richter in Altenkirchen von 1726-1748. Zurück
  7. Beinhauer Bergmeister, vermutlich ein Verwandter des oben genannten Bergmeisters Engelbert Beinhauer aus Daaden. Zurück
  8. Freusburg: Cammer Rath und Amtmann Johann Wilhelm Storch (1741) verwaltete nur kurze Zeit das Amt. Er war ein Sohn des Oberförsters Johann Daniel Storch und der Gattin
    geb. Schnitter
    … Matthias Dahlhoff, Geschichte der Grafschaft Sayn 1874;
    In Altenkirchen wurde eingetragen:
    Storch Johann Wilhelm *um 1683, Sohn von Johann Daniel Storch Oberforstmeister, 1711
    Hochfürstl. Sachsen-Eysenachischer Ober-Consistorio Secretary, 1725
    Hochfürstl.Eisenachischer Rat und Commisarius heiratete vor 1711 NN Rudolph.

    Dahlhoff: geboren 10. August 1682, Ehefrau: Susanne Margarethe Rudolphi. Zurück
  9. LHKo 30/7918 Laufzeit 1801, Tabellen des Amtes Altenkirchen über Bevölkerung, Fabriken und Handel, Bergarbeiten, Landesanstalten, Korporationsvermögen, Waldungen und Holzverbrauch. Zurück
  10. Bei dem Berg Bermel in Richtung Volkerzen liegt das alte Feld Merkur III (Fe). Dieser Gang ist schon vor 1847 in Pingen abgebaut worden. Überhaupt sind um ganz Marienthal herum alte Pingen und Molterfelder zu finden ...
    Das Feld war ins Bergfreie Recht zurückgefallen und Heinrich Weber aus Roth legte am 23.9.1856 eine neue Mutung für Ernst Klinkenberg aus Aachen ein. „Bergbau und Hüttenwesen im Hammer Land“, Kreisarchiv Altenkirchen. Zurück