Schlichtungsgespräche im Schiedsamt sind eine Form vor- oder, im besten Falle, außergerichtlicher Konfliktbearbeitung, bei der ein ehrenamtlicher Dritter – der Schiedsmann oder die Schiedsfrau – den Auftrag hat, den Konfliktparteien bei der Aushandlung einer Konfliktlösung beizustehen.

In der Regel geschieht dies im Rahmen eines einzigen Gesprächs von durchschnittlich einer Stunde Länge. Eine etwaige Konfliktlösung wird als Vergleich festgehalten und ist dann rechtssicher wie ein Gerichtsurteil. Schiedsämter gibt es in elf der 16 Bundesländer, derzeit sind dort ca. 11 000 Schiedspersonen tätig.

In diesem Transkriptband finden sich Transkripte von sieben Schlichtungsgesprächen, die zwischen 2004 und 2007 bei vier nordrheinwestfälischen Schiedspersonen aufgezeichnet wurden. Diese Gespräche konnten nur dank des Dachverbandes der Schiedspersonen (BDS) aufgezeichnet werden, da sie gesetzlich geregelt unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

In dem ebenfalls im Verlag für Gesprächsforschung veröffentlichten Buch

Schlichtung professionalisieren – Methodenreflexion, Institutions- und Gesprächsanalysen, Fortbildungskonzept

finden sich ausführliche Hintergrundinformationen und Analysen, unter anderem zum Setting, zum Konflikt und den Konfliktparteien der sieben Schlichtungsgespräche und zur jeweiligen Schiedsperson.

Anika Limburg:

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