Die Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht

Eine Untersuchung


Forschungsarbeit, 2016

11 Seiten, Note: Keine


Leseprobe


Die Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht. Eine Untersuchung

Chaabani Mohamed

Abstract

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht. Das Augenmerk der Untersuchung liegt ferner auf einer schriftlichen Befragung, um die Einstellung der Studenten über die Gedankenlyrik zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden dargestellt.

Zur Gedankenlyrik

Im Folgenden wird versucht, mit der Gedankenlyrik als Form der Lyrik auseinander zu setzen, um die Besonderheiten und Eigenschaften dieser Form zu beleuchten.

Zur Gedankenlyrik führt SPÖRL, U. (2006, 188) folgende Definition an:

“Poetische Gestaltung von Reflexionen (meist philosophisch-weltanschaulicher Art.).”[1]

Diese Definition gibt Auskunft darüber, dass Gedankenlyrik eine dichterische Realisierung von Gedanken und Ideenfolgen sei. So SPÖRL, U. (2006, 188).

Bei der Einordnung der Lyrik in Gedankenlyrik zeigt sich laut HORN, E. (1995)[2] die Äußerung der Individualität. Bei HOMBERGER, D. (2013, 121) finden sich darüber hinaus die folgenden Überlegungen zur Gedankenlyrik:

„Auch Ideenlyrik: problematischer Ausdruck, der nicht so verstanden werden darf, als gäbe es eine andere Art von Lyrik, die gedankenlos sei. Im Allgemeinen wird der Ausdruck Gedankenlyrik gebraucht, um die ästhetische Gestaltung philosophischer, weltanschaulicher oder allgemein geistiger Inhalte in Gedichtform zu benennen.“[3]

Diesen Ausführungen ist zu entnehmen, dass die Gedankenlyrik verfasst wird, um Inhalte in verschiedenen geistigen Bereichen wie Philosophie auf ästhetische Weise zu äußern. Somit ist Gegenstand der Gedankenlyrik der Ausdruck von Gedanken und Ideen in poetischer Sprache. So HOMBERGER, D. (2013, 121).

Im Mittelalter und Barock wurden laut HOMBERGER, D. (2013, 121) Themen über Religion, Philosophie und Politik behandelt.

In der Weimarer Klassik wurde sehr verbreitet und wurden klassisch-idealistische Themen dargestellt. Z.B. Schiller (Die Götter Griechenlands 1788, Das Ideal und das Leben 1795. Der Spaziergang 1795). So HOMBERGER, D. (2013, 121).

Die Gedichte von Schiller „Das Ideal und das Leben“ (1795) und „Der Spaziergang“ (1795) gelten laut FELSNER, K.; HELBIG, H.; MANZ, T. (2012, 32f.)[4] als Lehrgedichte. Man bezeichnet sie später im 19. Und 20 Jh. Als Gedankenlyrik. Dabei verzichtet man auf die Beschreibung auf die Realität. So FELSNER, K.; HELBIG, H.; MANZ, T. (2012, 32f.).

In diesem Gedankengang äußern sich BANTEL, O./ SCHAEFER, D. (2006, 54) Folgendes zur Gedankenlyrik:

„Gedichte, die nicht primär Gefühlen, Empfindungen und Stimmungen Ausdruck verleihen, sondern philosophische, religiöse, weltanschauliche oder auch politische Ideen zum Tragen bringen.“[5]

Dieser Definition zur Gedankenlyrik ist zu entnehmen, dass bei Gedankenlyrik die Gefühle und Empfindungen nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die Äußerung von Ideen und Gedanken.

Bei SCHULZ, G.-M.; HEINZ, J. (2007, 265) finden sich ferner die folgenden Überlegungen zur Gedankenlyrik:

„Ideenlyrik, philosophische Lyrik; Sammelbezeichnung für vorwiegend reflektierende Gedichte, die im Unterschied zur Erlebnislyrik (Erlebnisdichtung) gedankliche, vielfach weltanschauliche Zusammenhänge gestalten. Dabei stehen, im Gegensatz zur Lehrdichtung, der subjektive Ausdruck der Reflexion und die individuelle Gestaltung des Gedankenablaufs im Vordergrund.“[6]

Gedankenlyrik bezieht sich laut ELIT, S. (2008, 86)[7] auf das Lehren und Beschreiben.

Schiller hat laut ELIT, STEFAN (2008, 124)[8] ein Gedicht ‚Die Götter Griechenlands ‘, die zur Gedankenlyrik gehört.

Sonett war laut BANTEL, O.; SCHAEFER, D. (2006, 124)[9] geeignet für Gedankenlyrik. Dabei gibt es eine Sinngrenze zwischen Quartetten und Terzetten. Es könnten Fragen und Antworten oder Problem oder Lösungen entstehen. So BANTEL, O.; SCHAEFER, D. (2006, 124).

Nachdem nun die theoretischen Grundlagen zur Gedankenlyrik aufgezeigt sind, gilt es im Folgenden eine schriftliche Befragung zur Einstellung der Studenten zur Gedankenlyrik durchzuführen.

Der Fragebogen

Charakterisierung der Stichprobe

Die schriftliche Befragung wurde im Januar 2016 an der Universität Sidi Bel Abbes durchgeführt. An der Umfrage beteiligten sich 100 Germanistikstudenten. Die befragten Studierenden befanden sich zur Zeit der Befragung im ersten Jahr Masterstudium. Das Durchschnittsalter der Untersuchungsgruppe betrug 24 Jahre. Unter den Befragten waren 15% männlich und 85% weiblich.

Konzipierung und Durchführung der Umfrage

Die Befragung wurde anonym in Form eines Fragebogens im Januar 2016 durchgeführt. Der Fragebogen besteht aus 24 Fragen, die Auskunft über die Einstellung der Studenten über die Gedankenlyrik geben sollten. Die erste Frage klärt, wie die Studierende die Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht finden und warum. Die zweite beleuchtet, welche Gedankenlyrik sie kennen. Die dritte Frage soll darüber Auskunft geben, wie oft sie Gedankenlyrik lesen. Die nächste Frage klärt, was sie mit dieser Gedankenlyrik lieber machen. Weiterhin sollte erörtert werden, wie oft sie Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht behandelt haben. Die Einschätzung erfolgt auf einer vierteiligen Skala (selten, manchmal, oft, sehr oft). Danach sollen die Befragten, ob die Befragten möchten, dass Gedankenlyrik im Unterricht behandelt werden und wie oft. Anschließend sollte ermittelt werden, wie die Befragten Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht lernen möchten. Danach sollte untersucht werden, welche Gedankenlyrik sie gelesen haben. Die nächste Frage befasst sich damit, welche Gedankenlyrik ihnen gefallen hat. Die darauf folgende Frage ermittelt, was ihnen besonders an dieser Gedankenlyrik gefallen hat. Die nächste Frage beschäftigt sich damit, was sie an Gedankenlyrik nicht mögen. Anschließend wird untersucht, ob die Befragten vorhaben, eigene Gedichte über ihren Gedanken zu schreiben. Die nächste Frage thematisiert, wie schwierig die Befragten das Verstehen von Gedankenlyrik finden. Die darauf folgende Frage untersucht, ob ein einmaliges Lesen ausreicht, um ein Gedicht über Gedankenlyrik zu verstehen. Anschließend sollte ermittelt werden, ob die Sprache oder Ausdrucksweise der Gedankenlyrik schwer verständlich ist, z.B. Lexik, Satzbau…Die nächste Frage untersucht, aus welchen Quellen die Befragten diese Gedankenlyrik gelesen haben. Weiteres wird eruiert, ob die Befragten schon Gedankenlyrik in einem Lehrwerk behandelt oder gelesen haben. Nachfolgend wird darauf eingegangen, welche Vorteile die Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht haben. Die nächste Frage thematisiert, welche Nachteile die Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht haben. Die nächste Frage sollte klären, welche Figuren häufiger in der Gedankenlyrik auftauchen. Die darauf folgende Frage sollte ebenfalls klären, welche allgemeine Struktur ein Gedicht über Gedankenlyrik hat. Danach sollen die Befragten angeben, welche neuen Wörter die Befragten durch Gedankenlyrik gelernt haben. Weiteres wird eruiert, ob Gedankenlyrik aus Sicht der Befragten für den fremdsprachigen Literaturunterricht geeignet sind und wieso. Die letzte Frage untersucht, ob die Befragten Dichter von Gedankenlyrik kennen.

[...]


[1] SPÖRL, UWE (2006): Basislexikon Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Paderborn, u.a. Schöningh/ UTB

[2] HORN, EVA (1995): Subjektivität in der Lyrik: Erlebnis und Dichtung, lyrisches Ich. In: Miltos Pechlivanos u.a. (Hrsg.): Einführung in die Literaturwissenschaft. Stuttgart/Weimar 299-310

[3] HOMBERGER, DIETRICH (2013): Fachlexikon Deutschunterricht. Schneider Verlag Hohengehren

[4] FELSNER, KRISTIN; HELBIG, HOLGER; MANZ, THERESE (2012): Arbeitsbuch Lyrik. 2. Aktualisierte Auflage. Berlin. Akademie Verlag

[5] BANTEL, OTTO/ SCHAEFER, DIETER (2006): Grundbegriffe der Literatur. 17. Auflage. Berlin, Cornelsen

[6] SCHULZ, GEORG-MICHAEL; HEINZ, JUTTA (2007): Gedankenlyrik. In: Metzler-Literatur-Lexikon: Begriffe und Definitionen/ Hrsg. von Burdorf, Dieter/ Fabender, Christoph und Moennighoff, Burkhard. 3., überarb. Aufl. – Stuttgart/ Weimar: Metzler, 265

[7] ELIT, STEFAN (2008): Lyrik. Formen-Analysetechniken-Gattungsgeschichte. Paderborn. Wilhelm Fink

[8] ELIT, STEFAN (2008): Lyrik. Formen-Analysetechniken-Gattungsgeschichte. Paderborn. Wilhelm Fink

[9] BANTEL, OTTO/ SCHAEFER, DIETER (2006): Grundbegriffe der Literatur. 17. Auflage. Berlin, Cornelsen

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Die Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht
Untertitel
Eine Untersuchung
Hochschule
University of Oran  (Fremdsprachen)
Note
Keine
Autor
Jahr
2016
Seiten
11
Katalognummer
V338298
ISBN (eBook)
9783668280670
ISBN (Buch)
9783668280687
Dateigröße
410 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
gedankenlyrik, literaturunterricht, eine, untersuchung
Arbeit zitieren
Mohamed Chaabani (Autor:in), 2016, Die Gedankenlyrik im fremdsprachigen Literaturunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338298

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