Spannungstechniken in literarischen Liebesgeschichten des 21. Jahrhunderts und ihre emotionalen Effekte

Analysen zu Karen Duves „Dies ist kein Liebeslied“, Siegfried Lenz’ „Schweigeminute“ und Feridun Zaimoglus „Liebesbrand“


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

34 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Phänomen Spannung in literarischen Texten
2.1. Begriffsdefinition: Spannung
2.2. Formen der Spannung
2.3. Mittel der Spannungserzeugung

3. Die Modelle der Spannungsanalyse nach Thomas Anz

4. Emotionspsychologische Bestimmung von Spannung nach Katja Mellmann

5. Spannungsanalysen zu ausgewählten Werken
5.1. Siegfried Lenz: Schweigeminute
5.2. Karen Duve: Dies ist kein Liebeslied
5.3. Feridun Zaimoglu: Liebesbrand

6. Einige von Luhmann rekonstruierte Liebescodes und ihr Bezug zur Spannung

7. Zusammenfassung

8. Literaturverzeichnis
Primärtexte
Forschungsliteratur

1. Einleitung

„Die glückliche Liebe hat in der abendländischen Kultur keine Geschichte“[1], stellte der Schweizer Kulturhistoriker Denis de Rougemont in seinem 1939 erschienenen Buch Die Liebe und das Abendland fest und stimmt so mit Niklas Luhmann überein, der für moderne Liebes-literatur dargestellt hat, dass das Sicheinlassen auf sexuelle Beziehungen Prägungen und Bin-dungen erzeugt, die ins Unglück führen. So liegt die Tragik, laut Luhmann, nicht mehr darin, dass die Liebenden nicht zueinander finden können, sondern dass sexuelle Beziehungen Liebe zur Folge haben und dass man sich dieser anschließend nicht mehr entziehen kann.[2] Es ist wohl richtig, dass gerade in der Liebesliteratur immer wieder von gescheiterten Beziehungen, von Trennungen, der Suche nach dem richtigen Partner oder Eheproblemen die Rede ist; alles andere wäre ja auch nicht spannend und würde keineswegs zum Weiterlesen animieren. Viele Bestandteile von Liebescodes, wie sie Luhmann insbesondere aus Romanen rekonstruiert, verdanken ihre weite Verbreitung vor allem ihrem spannungsfördernden Potenzial. Ein Aspekt, den Luhmann allerdings übersieht.

Die Lust an Spannung ist ein Phänomen in der Literatur. Spannung entsteht in der Erwar-tung bedeutsamer Ereignisse, in Krisen- und Konfliktsituationen, immer dann, wenn der Aus-gang ungewiss ist oder wenn die Befriedigung elementarer Bedürfnisse aufgeschoben wird.[3]

In meiner Hausarbeit möchte ich anhand ausgewählter literarischer Liebesgeschichten des 21. Jahrhunderts eine Verbindung zwischen den von Luhmann rekonstruierten Liebescodes und den spannungsfördernden Tendenzen dieser schaffen. Des Weiteren werde ich herausarbeiten, welche emotionalen Effekte beim Leser durch Spannungstechniken erzeugt werden und welche Kunstgriffe es gibt, die bestimmte Affekte im Rezipienten stimulieren. Hier liegt es nahe, Spannungsanalysen als Textanalysen zu koppeln mit Reflexionen über dynamische Abläufe in der Psyche der Rezipienten.

An drei literarischen Liebesgeschichten im Besonderen möchte ich Spannungsanalysen vor-nehmen: Dies ist kein Liebeslied von Karen Duve, Schweigeminute von Siegfried Lenz und Liebesbrand von Feridun Zaimoglu. Außerdem sollen der Erzählband Nichts als Gespenster von Judith Hermann und Martin Walsers Roman Ein liebender Mann in die Betrachtung mit einbezogen werden.

Im Verlauf der Arbeit soll nach einer Definition der Spannung, auf die Spannungsformen und die Manifestation der Spannung im Text eingegangen werden. Interessant ist hier auch die Betrachtung der syntaktischen Mittel im Hinblick auf die Spannungserzeugung.

Spannungsanalysen versuchen eine Erklärung dafür zu liefern, warum Leser einen begon-nenen Lektüreprozess fortsetzen wollen.[4] In meiner Hausarbeit möchte ich Spannungsanalysen an den genannten Werken vornehmen. Dazu werde ich in erster Linie die von Thomas Anz vorgestellten Modelle zur Spannungsanalyse anwenden und Katja Mellmanns Untersuchung zur emotionspsychologischen Bestimmung von Spannung, um so herauszufinden, welche emotionalen Effekte beim Leser durch Spannung hervorgerufen werden. Des Weiteren werde ich auch Simone Winkos Rekonstruktion der sprachlichen Gestaltung von Emotionen nutzen, um herauszuarbeiten, auf welche Weise sich Emotionen im Text manifestieren.

Auch wenn kein literarischer Text Spannungselemente auskommt, stand die Untersuchung des Phänomens Spannung in der Literaturwissenschaft der letzten Jahre zumeist im Hintergrund. Dies ist damit zu erklären, dass Spannung in „erstrangiger Literatur“ oftmals als „zweitrangig“ angesehen wird, während sie in „zweitrangiger Literatur als erstrangiges Phänomen“ betrachtet wurde.[5] So beziehen sich viele Untersuchungen, die sich mit der Spannung befassen, auf Filme oder solche Texte, die nicht unbedingt der Hochliteratur zuzurechnen sind: Kinder- und Jugendbücher, Kriminal-, Detektiv- und Schauerromane.[6] Einzig Untersuchungen zur Dramenanalyse weisen seit längerem Beobachtungen zum Thema Spannung auf.[7]

2. Das Phänomen Spannung in literarischen Texten

2.1. Begriffsdefinition: Spannung

Zunächst stellt sich die Frage, wie sich das Phänomen Spannung ob als Emotion oder kogni-tiver Prozess[8], beschreiben lässt und wie sich Spannung im Text manifestiert. Definitionen zur Spannung gehen oft von einem in Text oder Film hervorgerufenem Mangel an Informationen oder einer Ungewissheit bzw. Unsicherheit auf Seiten des Rezipienten im Zusammenspiel mit dem Wunsch nach der Beseitigung dieses Mangels aus.[9] Spannung ist also ein Zustand des Lesers, der sich durch Angespanntheit ausdrückt. Dieser Zustand wird durch Narration erzeugt.[10]

Peter Pütz verweist darauf, dass er Spannung im doppelten Sinne versteht, d. h. zum einen als „dramatisches Aufbauprinzip eines Werkes“ und zum anderen als das „Gespanntsein“ sämtlicher Elemente auf das Kommende.[11] So strebt die Spannung nach nichts anderem als nach der Aufhebung ihrer selbst.[12] Die Zukunftsausrichtung in einem Werk überträgt sich auf den Rezipienten und erweckt in ihm Erwartungen und Wünsche.[13] Literarische Texte erzeugen Spannung, indem sie im Leser, oftmals über die Identifikation mit einer Figur des Textes, einen Informationsmangel stimulieren. Dieser Mangel erzeugt das Begehren, den Mangel zu beseitigen. Dadurch, dass das Begehren auf Hindernisse stößt, wird es wachgehalten oder sogar noch gesteigert.[14] Der Leser empfindet einen Text als spannend, wenn er nicht genau weiß, aber begierig wissen möchte, was sich in der Zukunft des Textes ereignet oder wie sich das vergangene Geschehen wirklich abgespielt hat.[15] Der Rezipient befindet sich also in einem „Zustand zwischen vollkommener Unkenntnis und vollkommener Kenntnis“.[16] Dabei ist es wichtig, dass Spannung immer ein Teilwissen beim Rezipienten voraussetzt, denn Neugier kann nur geweckt werden, wenn etwas bereits oder etwas noch nicht geschehen ist. Die Vergangenheit liefert den Ausgangspunkt auf Zukunftsmöglichkeiten anzuspielen.[17]

Texte gelten also als spannend, wenn sie „ein hohes Maß anhaltender Aufmerksamkeit und emotionaler Erregung an sich binden“.[18] Diese emotionale Erregung kann beim Leser so-wohl Lust- als auch Unlustgefühle wecken, denn Spannungsgefühle können in psychologischer Hinsicht auch Angstgefühlen gleichen.[19] Doch darauf soll an späterer Stelle noch einmal eingegangen werden (siehe 4.).

Während Anz hauptsächlich von einem Informationsmangel spricht, der als Voraussetzung dafür gilt, dass Spannung aufkommt, steht für Pütz das Verhältnis der Zeitdimensionen im Text im Vordergrund.[20] Da bei der Wiederholung von Lektüre bekanntermaßen nicht mehr von einem Informationsmangel gesprochen werden kann, weil der Rezipient bereits die Handlung kennt, folgert Pütz, dass Spannung nicht so sehr im Wissen bzw. Nichtwissen des Rezipienten begründet liegt, sondern vielmehr im Verhältnis der Zeitdimensionen im Text.[21] So lassen sich Kinder von der immer gleichen Geschichte wieder beeindrucken oder Zuschauer eines Theaterspiels, dessen Handlung sie längst verinnerlicht haben, warten mit höchster Anspannung auf Leiden und Tod der Protagonisten.[22] Spannung wird hier nicht primär als die Intention auf das Unbekannte gedeutet, sondern auf die näherrückende Zukunft.[23] Demnach hat der Gang der Handlung oder die Wie-Spannung für die Literatur eine besonders große Bedeutung, da Rezipienten oftmals – vor allem wenn es um mythische Stoffe oder kanonische Dramentexte geht – über den Ausgang der Handlung Bescheid wissen. Gleiches gilt auch für die Wiederholung von Lektüre oder bei Kenntnissen der Gesetzmäßigkeiten einer literarischen Gattung. Der Leser weiß bspw., dass in Tragödien stets der Held stirbt.[24] Aber selbst bei dem Wissen, den ein Le-ser schon vor der Lektüre hat, bleibt noch Raum für spannungsvolle Ungewissheiten. Bei allen Unterschieden zwischen den Spannungsformen, auf die im nächsten Kapitel genauer eingegangen werden soll, herrscht Einigkeit darüber, dass Texte ihre Spannung vor allem dem Umstand zu verdanken haben, dass sie den Rezipienten partiell uninformiert lassen.[25]

2.2. Formen der Spannung

Heutzutage herrscht in der Forschung Uneinigkeit zu den verschiedenen Formen der Spannung, dennoch soll im Folgenden versucht werden, einige Spannungsarten aufzuzeigen und zu erläutern. Aufgrund der terminologischen Vielfalt, werde ich mich auf die Arten der Spannung beschränken, die mir am wichtigsten erscheinen.

Im oftmals ausgemachten Gegensatz zwischen spannungsreicher Unterhaltungs- und spannungsarmer Hochliteratur ist mit suspense diejenige Art von Spannung gemeint, die auf den Gang bzw. den Ausgang der Handlung in einer zukunftsorientierten Perspektive gerichtet ist.[26] Demgegenüber zielt die in der Kriminalliteratur oder im analytischen Drama vorherrschende Rätselspannung (mystery) auf die Aufdeckung eines Sachzusammenhangs, welcher in der Vergangenheit liegt, wobei die Aufdeckung in der Zukunft des Textes erfolgt. Auf diese Weise überschneiden sich die vergangenheitsbezogene und zukunftsorientierte Perspektive.[27] Daniela Langer macht suspense als Zukunftsspannung oder Konflikt- bzw. Bedrohungsspannung auf der einen und Rätselspannung auf der anderen Seite als einschlägigste Spannungsformen aus. Damit sind jedoch noch nicht alle Spannungsformen beschrieben, da es in der Forschung weitere Ansätze zur begrifflichen Differenzierung gibt.[28]

So spricht bspw. Pütz zusätzlich von der Erkenntnisspannung, die er als eine spezielle Form der Zukunftsspannung betrachtet und bei welcher wiederum zwei Arten zu unterscheiden sind, nämlich die Was- und Wie-Spannung.[29] Die Erkenntnisspannung lässt den Zuschauer gewöhnlich bis zum Ende im Unklaren darüber, was das Finale bringt und wie das Ende, sei es im Vorhinein bekannt oder nicht, zustande kommt.[30] Bertolt Brecht unterscheidet zusätzlich zwischen Spannung, die auf den Ausgang der Handlung gerichtet ist, und Spannung, die auf den Gang der Handlung zielt. Letztgenannte – auch als Wie-, Was-, Ob- oder Verlaufsspannung bezeichnet – spricht Brecht dem epischen Theater zu; sie ist allerdings keine Erfindung des epischen Theaters, sondern ist z.B. schon in Komödien des 18. Jahrhunderts zu finden.[31]

Brechts eingeführte Differenzierung zwischen der Spannung, die auf den Gang der Hand-lung gerichtet ist, und der Ausgangsspannung deckt sich nicht mit der zuvor genannten Unter-scheidung von suspense und Rätselspannung.[32] Denn suspense gilt zwar als Was-Spannung, kann sich jedoch ebenso als Wie-Spannung manifestieren, so dass die Frage des Rezipienten „Was wird passieren?“ in ein „Wie wird es passieren?“ übergeht.[33] Die Rätselspannung lässt ebenfalls sowohl die Wie- als auch die Was-Spannung zu. Jedoch ist die Was-Spannung von der des suspense verschieden, denn zum einen ist sie nicht nur auf den Gang der Handlung, sondern auch und primär auf ein Ereignis in der Vergangenheit gerichtet und zum anderen ar-beitet Rätselspannung im Unterschied zum sich zumeist auf lediglich eine Alternative zuspit-zenden suspense in dieser Hinsicht mit einer Vielfalt möglicher Antworten.[34] Bei der Rätsel-spannung ist also das „Was“ strukturell offen und auch das „Wie“ kann sich sowohl auf die vergangene Handlung des Textes als auch auf seine Zukunft beziehen.[35] Es gilt zu betonen, dass beide Spannungsarten bei der Rätselspannung noch um eine entscheidende Frage erweitert werden, und zwar mit dem „Warum?“, welches beim suspense eine eher untergeordnete Rolle spielt.[36]

Anz verweist auf Clemens Lugowski, der die Wie-Spannung von der Ob-Spannung ab-grenzt. Bei der Ob-Spannung geht es vornehmlich darum, ob etwas im Text überhaupt passiert oder funktioniert, während das „Wie?“ danach fragt, wie das Ganze vonstatten geht.[37]

Ulrich Broich grenzt Was-, Wie- und Warum-Spannung als „Handlungsspannungsarten“ von weiteren Spannungsformen ab, auf die ich später zu sprechen komme.[38] Langer macht da-rauf Aufmerksam, dass die Frage nach dem „Warum?“ als Ausdruck eines zu behebenden In-formationsmangels über die Ereignisabfolge der Handlung hinausgeht, da hier neben der Kau-salität der Ereignisse auch die Motivationen von Figuren angesprochen sein können.[39] Diese Art von Spannung betrifft das Innenleben einer Figur und wird nach Clarice Marie Doucette als psychological suspense bezeichnet.[40] An dieser Stelle lässt sich auch diskutieren, inwiefern sich die Wie-Spannung sowohl auf den Handlungsverlauf eines Textes als auch auf das Innenleben der Figuren bezieht.[41] So definiert Manfred Pfister die Wie-Spannung als „konkrete, individuelle Realisierung der vorgegebenen Handlungsstruktur in Hinblick auf Charakter und Motivation der Figuren“[42], womit Pfister neben der Handlung ebenfalls die Innenwelt der Figuren miteinbezieht.[43] Es gilt also festzuhalten, dass die Handlung eines Textes eng verknüpft ist mit der vom Rezipienten entworfenen Vorstellung zu den Protagonisten.

Broich stellt den Handlungsspannungsarten (Wie-, Was- und Warum-Spannung) noch an-dere mögliche Formen der Spannung gegenüber:

Spannung zwischen gegensätzlichen Charakteren, zwischen Individuum und Gesellschaft, die Rätselspannung, die Spannung zwischen dem Normen-system der Erzählinstanz und dem des Protagonisten, die intellektuelle Span-nung zwischen dem Oktett und Sextett eines klassischen Sonetts [...].[44]

Mit Ausnahme der Rätselspannung wird an dieser Aufzählung deutlich, dass die Beispiele eine strukturell anders funktionierende Art von Spannung beschreiben: Das deutsche Wort „Spannung“ umfasst die im Englischen unterschiedenen Begriffe suspense und tension.[45] Spannung im engeren Sinn, suspense, meint eine zeitlich und dynamisch ausgerichtete Form der Spannung, die auf eine Lösung drängt und somit auch die Rätselspannung miteinbeziehen kann.[46] Spannung im weiteren Sinn, tension, bezeichnet die eher statische Form von Spannung zwischen Gegensätzen.[47] So lässt sich der Begriff tension etwa auf das Sonett anwenden, das sich durch eine strukturelle Spannung aufgrund der ästhetischen Strukturierung der Gedichtform des Sonetts auszeichnet.

Darüberhinaus werden von Broich noch Spannungen angeführt, die inhaltlich organisiert sind; und zwar der Konflikt zwischen Charakteren oder die Kontroverse zwischen Individuum und Gesellschaft.[48] An diesem Punkt weist Langer darauf hin, dass es sich hierbei lediglich um Themen eines Textes handelt, welche zwar spannungsgeladen sein können, die aber nicht bewirken, dass ein Text zwangsläufig als spannend gelten kann.[49]

Anz und Langer machen auch auf Eric S. Rabkin aufmerksam, der zwischen unbewusster und bewusster Spannung unterscheidet. Unbewusste Spannung (Subliminal Suspense) wird dabei durch nicht-handlungsbezogene Aspekte wie Sprache, Stil und ästhetische Struktur des Textes erzeugt, während bewusste Spannung (Plot-Suspense) durch die Handlungsführung hervorgerufen wird.[50]

Während Rabkin eher auf das Bewusste/Unbewusste Wert legt, stellt Langer die Handlung in den Vordergrund und unterscheidet zwischen handlungsorientierten und nicht-handlungsorientierten Spannungsformen, wobei sich letztere auch mit dem Begriff tension belegen lassen, da es sich – wie zuvor erwähnt – um statisch-strukturelle Textspannungen handelt. Handlungs-orientierte Spannungen lassen sich demzufolge als suspense bezeichnen.[51] Problematisch ist hierbei, dass tension zwar nicht primär handlungsorientiert ist, aber auch nicht völlig statisch, da die Verwendung von Leitmotiven im Verlauf eines Textes durchaus dynamisch sein kann.[52] Im weitesten Sinne sind also bei der nicht-handlungsorientierten bzw. unbewussten Spannung strukturelle und formale Phänomene der Textgestaltung angesprochen, die beim Rezipienten die Frage nach dem „Wie?“ herausfordern.[53]

Auf weitere Spannungsformen wie z.B. dem Überraschungsschema (surprise) oder dem thrill, eine Art von Spannung bei der es um heftig, körperlich erfahrbare Spannung geht, soll an dieser Stelle nicht genauer eingegangen werden, da diese im Bezug auf Liebesliteratur eine eher untergeordnete Rolle spielen.[54]

[...]


[1] Zitiert nach Rougemont, in Anz: Literatur und Lust, S. 170.

[2] Luhmann: Liebe als Passion, S. 203.

[3] Anz: Literatur und Lust, S. 151.

[4] Anz: Literatur und Lust, S. 159.

[5] Ebd., S. 152.

[6] Ebd., S. 152 f. und Anz: Spannung, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, S. 466.

[7] Als Beispiele lassen sich hier die im Literaturverzeichnis gelisteten Publikationen von Pütz und Pfister nennen.

[8] Ob es sich bei Spannung um eine Emotion oder einen kognitiven Prozess handelt, soll nicht Thema der Haus-arbeit sein. Jüngere Ansätze gehen zumeist davon aus, dass beide Komponenten vereinigt sind; so z.B. zu finden bei Eibl/Mellmann/Zymner (Hg.): Im Rücken der Kulturen, S. 241-268. Aber auch bei Pütz lässt sich eine Kopplung von Emotion und Kognition bezüglich der Spannung ausmachen: Die Zeit im Drama, S. 14.

[9] Vgl. Anz: Literatur und Lust, S. 156 und 168 sowie Langer: Literarische Spannung/en, S. 12.

[10] Langer: Literarische Spannung/en, S. 13 sowie Anz: Literatur und Lust, S. 159.

[11] Pütz: Die Zeit im Drama, S. 11.

[12] Ebd., S. 12.

[13] Vgl. ebd., S. 13 f. sowie Anz: Literatur und Lust, S. 163.

[14] Anz: Literatur und Lust, S. 168.

[15] Anz: Spannung, S. 464.

[16] Pütz: Die Zeit im Drama, S. 11.

[17] Ebd.

[18] Anz: Spannung, S. 464.

[19] Ebd. und Anz: Literatur und Lust, S. 150.

[20] Vgl. Pütz: Die Zeit im Drama, S. 14.

[21] Vgl. ebd.

[22] Ebd.

[23] Pütz: Die Zeit im Drama, S. 14.

[24] Anz: Literatur und Lust, S. 158.

[25] Ebd., S. 158 f.

[26] Langer: Literarische Spannung/en, S. 14.

[27] Ebd.

[28] Ebd.

[29] Pütz: Die Zeit im Drama, S. 15.

[30] Pütz: Die Zeit im Drama, S. 15.

[31] Ebd. sowie Anz: Spannung, S. 465.

[32] Langer: Literarische Spannung/en, S. 14 und Vgl. Anz: Spannung, S. 465. Pütz und Pfister bezeichnen die Spannung, die auf den Gang der Handlung gerichtet ist, als Detailspannung und die auf den Ausgang gerichtete Spannung als Finalspannung; siehe dazu Pütz: Die Zeit im Drama, S. 16 sowie Pfister: Das Drama, S. 147.

[33] Vgl. Langer: Literarische Spannung/en, S. 14 f.

[34] Ebd., S. 15.

[35] Ebd.

[36] Ebd.

[37] Vgl. Anz: Literatur und Lust, S. 157 f.

[38] Broich: Bedrohung und Spannung, S. 149-161 und vgl. Langer: Literarische Spannung/en, S. 16.

[39] Langer: Literarische Spannung/en, S. 16.

[40] Ebd., S. 17

[41] Vgl. ebd., S. 16.

[42] Pfister: Das Drama, S. 143.

[43] Vgl. Langer: Literarische Spannung/en, S. 17.

[44] Broich: Bedrohung und Spannung, S. 153.

[45] Langer: Literarische Spannung/en, S. 17.

[46] Ebd. und vgl. Pfister: Das Drama, S. 142.

[47] Langer: Literarische Spannung/en, S. 17 und vgl. Pfister: Das Drama, S. 142.

[48] Broich: Bedrohung und Spannung, S. 153.

[49] Langer: Literarische Spannung/en, S. 17 f.

[50] Vgl. ebd., S. 18 f. und Anz: Literatur und Lust, S. 160.

[51] Langer: Literarische Spannung/en, S. 18.

[52] Ebd.

[53] Vgl. ebd., S. 19.

[54] Mehr zu thrill in Wenzel: Spannung in der Literatur, S. 24 f. Mehr zum Thema surprise in Weibel: Spannung bei Hitchcock, S. 34 ff.

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Spannungstechniken in literarischen Liebesgeschichten des 21. Jahrhunderts und ihre emotionalen Effekte
Untertitel
Analysen zu Karen Duves „Dies ist kein Liebeslied“, Siegfried Lenz’ „Schweigeminute“ und Feridun Zaimoglus „Liebesbrand“
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (Institut für Neuere deutsche Literatur)
Veranstaltung
Liebe in der Literatur des 21. Jahrhunderts
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
34
Katalognummer
V126938
ISBN (eBook)
9783640332984
ISBN (Buch)
9783656605164
Dateigröße
579 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Spannung, Literatur, Spannungsanalyse, Anz, Mellmann, Winko, Duve, Lenz, Zaimoglu, Feridun, Hermann, Judith, Martin Walser, Wunsch, Luhmann, Niklas, Liebe, Liebesroman, Liebesliteratur, Emotion, Lust, Unlust
Arbeit zitieren
Doreen Fräßdorf (Autor:in), 2009, Spannungstechniken in literarischen Liebesgeschichten des 21. Jahrhunderts und ihre emotionalen Effekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126938

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