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Gewalt und Dissoziation in der neueren deutsch- und russischsprachigen Lyrik

Exemplarische Analysen: Sergej Stratanovskij, Ulrike Draesner, Jaroslav Mogutin, Ann Cotten, Durs Grünbein, Elena Fanajlova, Friederike Mayröcker, Aleksandr Skidan

von Emilia Tkatschenko (Autor:in)
©2022 Dissertation 254 Seiten
Open Access

Zusammenfassung

Die Arbeit widmet sich dem Zusammenhang zwischen den Phänomenen Gewalt und Dissoziation, der in der Lyrik nach 1989 vermehrt reflektiert wird. Den Gegenstand der Untersuchung bilden russisch- und deutschsprachige Gedichte, die in vier thematischen Konstellationen einander gegenübergestellt werden. Dabei zeigt sich, dass die Relation zwischen Gewalt und Dissoziation in Form von Wechselbeziehungen gestaltet wird, die ihrerseits die Etablierung verborgener Gewaltstrukturen ursächlich bedingen. Behandelt werden Texte der LyrikerInnen Sergej Stratanovskij, Ulrike Draesner, Slava Mogutin, Ann Cotten, Durs Grünbein, Elena Fanajlova, Friederike Mayröcker und Aleksandr Skidan.

Inhaltsverzeichnis

  • Cover
  • Titel
  • Copyright
  • Autorenangaben
  • Über das Buch
  • Zitierfähigkeit des eBooks
  • Danksagung
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
  • I. Teil: Fragen nach dem Gegenstand und theoretische Vorüberlegungen
  • 1.1. Was ist Gewalt?
  • 1.2. Lexikalische und historische Voraussetzungen für das Diffusat ‚Gewalt‘
  • 1.3. ‚Gewalt‘ – ein leerer Signifikant
  • 1.4. Literatur und Gewalt – eine mehrdimensionale Beziehung
  • 1.5. Theoretische Leitkonzepte für die Gedichtauswahl und ‐analysen
  • 1.5.1 Die Genese von Gewalthandlungen nach Alfred Hirsch
  • 1.5.2 Dissoziation
  • 1.5.3 Gewalt und Dissoziation in der neueren Lyrik
  • 1.6. Methodisches Vorgehen
  • 1.7. Gedichtauswahl
  • II. Teil: Gedichtanalysen
  • 1. Kapitel: Gewalt, das physische ‚Antlitz‘ und der dreifache Status des Körpers
  • 1.1. Sergej Stratanovskijs «Акт агрессии тела» [Der Aggressionsakt eines Körpers]
  • 1.2. Ulrike Draesners „autopilot III“
  • 1.3. Fazit
  • 2. Kapitel: Wie unsere Wahrnehmung verletzt – Gewalt und das imaginierte ‚Antlitz‘
  • 2.1. Slava Mogutins «БЕРЛИН /КОЛЫБЕЛЬ СОВРЕМЕННОГО МИРА/» [Berlin /Wiege der heutigen Welt/]
  • 2.2. Ann Cottens „1 ‐ieren…“
  • 2.3. Fazit
  • 3. Kapitel: Das ‚kalte‘ Sprechen oder Gewalt im kommunikativen Akt
  • 3.1. Durs Grünbeins „Dezemberreim“
  • 3.2. Elena Fanajlovas «…Они опять за свой Афганистан…» […Die schon wieder mit ihrem Afghanistan…]
  • 3.3. Fazit
  • 4. Kapitel: Gewalt und Sprache – ‘Attacks on/of poetry’
  • 4.1. Friedericke Mayröckers „habe die Hände (von) Melancholie“
  • 4.2. Aleksandr Skidans «Распада меланхолический страж…» [Des Zerfalls melancholischer Wächter…]
  • 4.3. Fazit
  • Resümee
  • Literaturverzeichnis

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Einleitung

„Das perennierende Leiden hat soviel Recht auf Ausdruck wie der Gemarterte zu brüllen“.1 Mit dieser Aussage hat Theodor W. Adorno sein berühmtes Diktum, „nach Auschwitz ließe kein Gedicht mehr sich schreiben“,2 relativiert. Den Gedanken von der ‚Unmöglichkeit eines Gedichts‘ nach Auschwitz hatte er zuvor in seinem Essay „Kulturkritik und Gesellschaft“ (1951) im Rahmen einer „längeren, geschichtsphilosophisch wie gesellschaftstheoretisch fundierten Betrachtung“ artikuliert.3 Grundsätzlich ging es ihm um die sowohl ethische als auch ästhetische Kernfrage, ob und inwieweit Kunst nach Auschwitz fortbestehen dürfe und könne. Nach der Auseinandersetzung mit der Lyrik von Nelly Sachs wollte Adorno sein Diktum zwar „nicht mildern“,4 wandte sich aber nurmehr gegen solche Gedichte, deren ästhetisierende Tendenz das Leiden nivellieren. In seiner „Negativen Dialektik“ (1966) erkannte er die Lyrik mit dem eingangs zitierten Satz ausdrücklich als adäquates Medium der Auseinandersetzung mit Gewalterfahrungen an.

Trotz Adornos berühmt gewordenem Verdikt und seiner exemplarischen Beschäftigung mit dem Darstellungspotential der Lyrik hat die Forschung dem Phänomen ‚Gewalt‘ in der Literatur bis heute vorrangig mit Blick auf die Prosa und das Drama Beachtung geschenkt. Und obwohl sich die Korrelation zwischen Gewalt und poetischem Schreiben gerade in verschiedenen deutschund russischsprachigen Gedichten, die nach 1989 erschienen sind, nachweisen lässt, ist die literaturwissenschaftliche Forschung zu diesem Themenfeld immer noch äußerst überschaubar. In jüngster Zeit sind mehrere Untersuchungen zu Gewaltphänomenen in der deutschsprachigen Prosa nach 19805 sowie zur politisch motivierten Gewalt in der deutschen Gegenwartsliteratur6 ←11 | 12→vorgelegt worden. Ebenso gibt es einschlägige Arbeiten zum Neuen russischen Drama7 oder zum russischen Roman des Neuen Realismus8. Die Lyrik hingegen, und insbesondere die neuere und neueste russisch- und deutschsprachige Dichtung, ist in der wissenschaftlichen Diskussion kaum berücksichtigt worden.9 Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen.

Verwunderlich ist dieser ‚blinde Fleck‘ in der wissenschaftlichen Erforschung der Gewalt in der Literatur aus mindestens zwei Gründen: Zum einen lässt sich nicht nachvollziehen, warum eine Auseinandersetzung mit der ubiquitären Erscheinung ‚Gewalt‘, die jeden von uns auf die eine oder andere Weise betrifft, gerade in der Lyrik weniger ergiebig sein sollte als in anderen literarischen Gattungen. Zum anderen erweist sich gerade das prinzipiell grenzübertretende Gewaltmoment als eine Figur der Transition, die ihrerseits als kennzeichnendes Merkmal aller Bereiche des gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens seit Ende der 1980er Jahre greifbar wird.10

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Eine Ursache für diese ‚Vernachlässigung‘ der Gegenwartslyrik mag darin liegen, dass die Gattung der Lyrik gern als ein „schwierige[r] Fall“ gewertet wird, wie eine Stellungnahme des Amerikanisten Hans-Wolfgang Schaller aus dem Jahr 2002 belegt: „Auch dort [d.h. in der Lyrik] spielen Gewalt und Gewaltanwendung eine Rolle, aber in der extrem komprimierten Sprache der Lyrik, mit Ausnahme der Ballade, führt das weniger zur durch Handlung provozierten Darstellung von Gewalt als zu einer kontemplativen Grundhaltung.“11 Dass diese Sichtweise zu einseitig ist, erweisen bereits die zahlreichen Fallstudien zur Gewalt in deutschsprachigen Gedichten des 19. und 20. Jahrhunderts. Hier ist der Fokus zum einen auf die Werke von Theodor Fontane und Friedrich Hebbel12 sowie von Georg Trakl, Bertolt Brecht, Georg Heym, Gottfried Benn und Else Lasker-Schüler13 gerichtet worden. Zum anderen ist mit Bezug auf die Nachkriegslyrik14 und den damit verknüpften poetics of trauma15 wiederholt nach den Möglichkeiten dichterischer Gewaltdarstellung gefragt worden.

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Für die deutschsprachige Lyrik nach 1989 lässt sich konstatieren, dass vor allem konkrete Gewaltphänomene behandelt wurden: einerseits die Terroranschläge vom 11. September 200116 und andererseits die Sprache des deutschen Rap sowie die performative Lyrik17. Eine solche Eingrenzung des Phänomens ‚Gewalt in Gedichten‘ – im Sinne einer eruptiven Reaktion auf schockierende oder aufsehenerregende Ausnahmeerscheinungen von Gewalt in Form von Krieg, Kriminalität und brutaler sexualisierter Gewalt etc. – wird von der Forschung auch mit Bezug auf die russischsprachige Lyrik praktiziert: So etwa in zahlreichen Aufsätzen zur (Anti)Kriegslyrik im Rahmen des aktuellen Russland-Ukraine-Konflikts18 oder zu den Entwicklungen in der russischsprachigen fempoetry19.

Ein Grund für diese deutlich eingeschränkte Sicht auf Gewalt in der Lyrik nach 1989 mag aber auch darin liegen, dass Gewalt in zeitgenössischen ←14 | 15→Gedichten eine spezifische Darstellungsform angenommen hat: Gewaltausprägungen gelten als zeit- und kulturspezifisches Phänomen.20 Jede Epoche und Kultur weist einen eigenen Umgang mit Gewalt und erst recht mit ihrer Darstellung und Funktionalisierung in Kunst und Literatur auf: Sie wird gefordert, verherrlicht, geduldet, ausgemerzt, versteckt, geleugnet oder ignoriert. Der Umgang literarischer Texte mit Gewalt spiegelt dabei auf ganz eigene Weise ihre Bedeutung für sowie ihren Einfluss auf das jeweilige gesellschaftliche Gefüge wider. Neuere interdisziplinäre Beobachtungen und Untersuchungen zu aktuellen Gewaltausprägungen legen nahe, dass bestimmte Gewaltformen heute in der Tat mit einer spezifischen Gefahr einhergehen können, die unter Umständen zu einer Verkennung und damit zu einer Ignoranz gegenüber solchen Ausbildungen von Gewalt führen kann. Die Rede ist von einer zunehmenden „vielfältigen Normalisierung der Gewalt“, die „in die Normalität ein[dringe] [und] chronisch [werde] wie bestimmte Krankheiten.“21

Die Auseinandersetzung mit derartigen subkutan ausgeübten oder auch unsichtbaren Gewaltformen ist essenziell für das Verstehen von Gewaltursachen und -mechanismen generell, da sie dort ansetzt, wo Gewalt im Begriff ist, zu entstehen:

Wer unauffällige Formen einer Nadelstichgewalt als harmlos und unbedeutend abtut, verkennt, dass der Alltag den Nährboden abgibt für ein Gewaltklima, das sich unterhalb der Schwelle gerichtsnotorischer, skandalöser und spektakulärer Gewaltausbrüche zusammenbraut, bevor es offen zutage tritt.22

Es dürfte aber klar sein, dass gerade die unter dem Deckmantel der Normalität verborgene Gewalt besonders schwer ins Bewusstsein zu bringen ist. Wenn also, wie zu erwarten ist, die Gegenwartslyrik, der „empfindlichst[e] Seismogra[ph]“ der Literatur,23 auf diese aktuellen Gewaltausprägungen reagiert, dann könnte eine Analyse der Ausdrucksmittel, Verfahren und Strategien hinsichtlich verborgener Gewaltausprägungen in zeitgenössischen Gedichten relevante Erkenntnisse nicht nur für die Lyrik, sondern auch für die heutige Gewaltforschung liefern, die in anderen Disziplinen so kaum zu erlangen wären.

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Die vorliegende Arbeit fokussiert vor diesem Hintergrund einen besonders auffälligen Befund der deutsch- und russischsprachigen Lyrik nach 198924 zum Umgang mit Gewalt: die Praxis der Dissoziation von Gewalttätigkeit auf verschiedenen Ebenen einer interpersonellen Begegnung. Während komparatistische Studien zur deutsch- und russischsprachigen Gegenwartslyrik nur in geringer Zahl vorliegen,25 sind solche vergleichenden Untersuchungen im Bereich der Gewaltforschung bislang gar nicht angestellt worden. Dabei wurde unlängst herausgearbeitet, dass die deutsch- und die russischsprachige Lyrik sich für eine Gegenüberstellung besonders eignen.26 Indem dadurch außerdem Gedichte aus zwei europäischen Kulturräumen verglichen werden, die vor allem hinsichtlich ihrer juristischen Auslegung von Menschenrechtsverletzungen und dem damit verbundenen Verständnis von ‚Gewalt‘ immer mehr auseinanderdriften,27 soll die Wechselbeziehung von Gewalt und Dissoziation als ein explizit nicht kulturraumspezifisches Phänomen behandelt werden.28 Analysiert werden lyrische Texte, in denen Gewalt als Komponente einer schützenden Selbstkonditionierung, der Aufrechterhaltung einer Ordnung ←16 | 17→oder gar als Ausdrucksform von Toleranz und Nächstenliebe in den Blick genommen wird.29 Das Ziel dieser Untersuchung besteht im Wesentlichen darin, aufzuzeigen, dass diese Art von Normalisierung der Gewalt in zeitgenössischen Gedichten immer wieder in ein Wechselverhältnis mit Abspaltungsprozessen gebracht werden kann. Darüber hinaus soll auch auf Textverfahren aufmerksam gemacht werden, die einem Dissoziationsmoment entgegenwirken und so zu einer Veränderung des Gewaltbewusstseins anregen können.

Mit dieser Arbeit wird ein einzeltextbasierter Zugang zu aktuellen lyrischen Gewaltreflexionen vorgelegt, der zwar nur wenige, dafür aber umso aussagekräftigere Gedichte namhafter AutorInnen detailliert in den Blick zu nehmen erlaubt. Auf die Forschungslage zu den Texten und ihren VerfasserInnen wird vor jeder Analyse-Konstellation gesondert eingegangen. Bei den im Anschluss daran folgenden textimmanenten Interpretationen der Gedichte kommen vornehmlich analytische Verfahren des close reading sowie in Einzelfällen auch der strukturellen Hermeneutik zum Einsatz. Zuvor aber gilt es aufgrund der besonderen begrifflichen Situation des zentralen Gegenstands ‚Gewalt‘ den theoretischen Rahmen abzustecken, innerhalb dessen die nachfolgenden Textanalysen vorgenommen werden.

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1 Adorno, Theodor W.: Negative Dialektik. Frankfurt a.M.: 62013, S. 355. Zum Kontext von Adornos Stellungnahme vgl. Kiedaisch, Petra (Hg.): Lyrik nach Auschwitz? Adorno und die Dichter. Stuttgart: 2006.

2 Adorno: Negative Dialektik, S. 355. Von einer eindeutigen Zurücknahme lässt sich hier nicht sprechen, schreibt Adorno doch: „darum mag falsch gewesen sein, nach Auschwitz ließe kein Gedicht mehr sich schreiben“. (Ebd.)

3 Kiedaisch, Petra: Einleitung. In: Lyrik nach Auschwitz? Adorno und die Dichter. Hg. von ders. Stuttgart: 2006. S. 9-25, hier S. 12f.

4 Adorno, Theodor W.: Engagement. In: Ders.: Noten zur Literatur. Hg. von R. Tiedemann. Frankfurt a.M.: 61994. S. 409-430, hier S. 422.

5 Vgl. z.B. Geier, Andrea: „Gewalt“ und „Geschlecht“. Diskurse in deutschsprachiger Prosa der 1980er und 1990er Jahre. Tübingen: 2005; Ivanović, Christine: „Sanfte Erinnerung, umgeben von Gewalt“. Ilse Aichingers jüngste Prosa. In: Kultur & Gespenster 3 (2007). S. 202-219.

6 Vgl. beispielsweise König, Michael: Poetik des Terrors. Politisch motivierte Gewalt in der deutschen Gegenwartsliteratur. Bielefeld: 2015.

7 Vgl. z.B. Lipoveckij, Mark/Bojmers, Birgit: Перформансы насилия: литературные и театральные эксперименты «Новой драмы». Moskau: 2012.

8 Vgl. dazu beispielsweise Stejnbach, K.: Мотив насилия в прозе З. Прилепина. In: Историческая и социально-образовательная мысль 8 (2016) H. 4/1. S. 185-189.

9 Zwar gibt es in der jüngeren Forschung Beiträge, die sich mit dem Phänomen ‚Gewalt‘ in der Lyrik beschäftigen, doch diese behandeln ausschließlich Texte und AutorInnen vergangener Epochen: Vgl. Baßler, Moritz: Zur Sprache der Gewalt in der Lyrik des deutschen Barock. In: Ein Schauplatz herber Angst. Wahrnehmung und Darstellung von Gewalt im 17. Jahrhundert. Hg. von M. Meumann. Göttingen: 1997. S. 125-144; Chambers, Helen: Representations of colonial violence in the poetry of Theodor Fontane. In: Violence, culture and identity. Essays on German and Austrian literature, politics and society. Hg. von ders. Oxford [u.a.]: 2006. S. 143-163; Cornelsen, Elcio: Der Erste Weltkrieg in der expressionistischen Lyrik. In: Anuari de filologia. Literatures contempor̀anies. (2016) H. 6. S. 33-42; Demčišák, Ján: Dimensionen von Gewalt und Terror in Brechts Lyrik. In: Terror und Form. Hg. von F.-J. Deiters [u.a.]. Freiburg i.Br. [u.a.]: 2011. S. 101121; Dirksen, Jens: „In unsern ungewissen Tagen“. Unterdrückung, Konkurrenz, Kolonialismus. Über die Reflexion struktureller Gewalt in Hebbels Lyrik. In: „Alles Leben ist Raub“. Aspekte der Gewalt bei Friedrich Hebbel. Hg. von G. Häntzschel. München: 1992. S. 27-47; Doppler, Alfred: Gewalt und Klage. Bemerkungen zu einem zentralen Thema in der Lyrik Georg Trakls. In: Literatur und Sprachkultur in Tirol. Hg. von J. Holzner. Innsbruck: 1997. S. 381-389; Kaszyński, Stefan H.: Krieg und Gewalt in der Lyrik von Michael Guttenbrunner. In: Michael Guttenbrunner. Hg. von K. Amann und E. Früh. Klagenfurt [u.a.]: 1995. S. 100-115; Leipelt-Tsai, Monika: Aggression in lyrischer Dichtung. Georg Heym – Gottfried Benn – Else Lasker-Schüler. Bielefeld: 2008; Stirner, Simone: Gewalt der (Fremd-)Sprache in der Lyrik von Paul Celan und Anton Shammas. In: Spannungsfelder. Literatur und Gewalt. Tagungsband des 3. Studierendenkongresses der Komparatistik. Hg. von T. Erthel [u.a.]. Frankfurt a.M.: 2013. S. 69-78.

10 Dies bildet auch die Grundlage für die Relevanz der vorliegenden Arbeit im Rahmen der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Lyrik in Transition: Poetische Formen des Umgangs mit Grenzen der Gattungen, Sprache, Kultur und Gesellschaft zwischen Europa, Asien und Amerika“. (Website des DFG-Forschungskollegs „Lyrik in Transition: Poetische Formen des Umgangs mit Grenzen der Gattungen, Sprache, Kultur und Gesellschaft zwischen Europa, Asien und Amerika“. URL: https://lyrik-in-transition.uni-trier.de/ (abgerufen am 12.09.2020).)

11 Schaller, Hans-Wolfgang: Gewalt als Form der Identitätssuche in der amerikanischen Literatur. In: Gewalt – interdisziplinär. Hg. von M. Klein. Münster: 2002. S. 33-56, hier S. 33.

12 Vgl. Chambers: Representations of colonial violence in the poetry of Theodor Fontane; Dirksen: „In unsern ungewissen Tagen“.

13 Vgl. Doppler: Gewalt und Klage; Waszak, Tomasz: Verfremden und Verdrängen. Die Temperierung der Aggressivität in der politischen Lyrik Bertolt Brechts. In: Convivium (2010). S. 61-83; Demčišák: Dimensionen von Gewalt und Terror in Brechts Lyrik; Leipelt-Tsai: Aggression in lyrischer Dichtung. Vgl. auch Cornelsen: Der Erste Weltkrieg in der expressionistischen Lyrik.

14 Vgl. Stirner: Gewalt der (Fremd-)Sprache in der Lyrik von Paul Celan und Anton Shammas; Berendse, Gerrit Jan: Vom Aushalten der Extreme. Die Lyrik Erich Frieds zwischen Terror, Liebe und Poesie. Berlin: 2011; Kaszyński: Krieg und Gewalt in der Lyrik von Michael Guttenbrunner.

15 Vgl. Harding, Desmond: Bearing Witness: Heartbreak House and the Poetics of Trauma. In: SHAW: The Journal of Bernard Shaw Studies 26 (2006). S. 6-26; Braun, Connie T.: Anne Michaels and the Affirmation of Being in the Poetics of Suffering and Trauma. In: Renascence: Essays on Values in Literature 62 (2010) H. 2. S. 157-173.; Dudai, Rina: “And in the Beginning There Was Oblivion”. The Role of Forgetting in Working through the Holocaust Trauma within Poetic Language. In: Journal of Literature and Trauma Studies 3 (2014) H. 2. S. 49-72; Birdsong, Destiny O.: “Memories That Are(n’t) Mine”: Matrilineal Trauma and Defiant Reinscription in Natasha Trethewey’s Native Guard. In: African American Review 48 (2015) H. 1-2. S. 97-110; Heven, Hannan: Suddenly, the sight of war. Violence and nationalism in Hebrew poetry in the 1940s. Translated by L. Katz. Stanford: 2016; Brooke, Jenna: Following the Aesthetic Impulse: A Comparative Approach to a Poetics of Trauma. In: Canadian Review of Comparative Literature/Revue Canadienne de Littérature Comparée 44 (2017) H. 2. S. 298-316.

16 Vgl. Trilcke, Peer: Der 11. September in deutschen und US-amerikanischen Gedichten. Eine Sichtung. In: Nine Eleven. Ästhetische Verarbeitungen des 11. September 2001. Hg. von I. Irsigler und Ch. Jürgensen. Heidelberg: 2008. S. 89-113; Krauß, Gunvor: „manhattan-zeugenschrift“. Der 11. September in der deutschsprachigen Lyrik am Beispiel von Thomas Klings „Manhattan Mundraum Zwei“. In: Die Gewalt der Zeichen. Terrorismus als symbolisches Phänomen. Hg. von S. Bronner und H.-J. Schott. Bamberg: 2012. S. 219-237.

17 Vgl. Wiegel, Martin: Deutscher Rap. Eine Kunstform als Manifestation von Gewalt? Marburg: 2010; Gruber, Johannes: Topos ‚Gewalt‘. In: Ders.: Performative Lyrik und lyrische Performance. Bielefeld: 2016. S. 239-256.

18 Vgl. Hofmann, Тatjana: Vision Freiheit. Konzeptionen der Ostukraine vor dem Krieg am Beispiel von STAN und Serhij Žadan. In: Zeitschrift für Slavische Philologie 72 (2016) H. 1. S. 143-178; Lipoveckij, Mark: «Свет состоит из тьмы и зависит только от нас»: Сергей Жадан и неоромантизм. In: Воздух (2017) H. 1. URL: http://www.litkarta.ru/projects/vozdukh/issues/2017-1/lipovetsky/ (abgerufen am 19.11.2020); Fees, Anna: New Media and the Liminal Subject in Contemporary Ukrainian Poetry (Dmytro Lazutkin’s Poem “Requiem” and its Versions on YouTube). In: Subjekt und Liminalität in der Gegenwartsliteratur. Bd. 2: Schwellenzeit – Gattungstransitionen – Grenzerfahrungen. Hg. von M. Fechner und H. Stahl. Berlin: 2020. S. 321-341; Korchagin, Kirill: Grenzen, Deterritorialisierung und Entwürfe einer Nationaldichtung in der südöstlichen Ukraine (Sergej Žadan, Igor’ Bobyrev und Anatolij Kaplan). In: Subjekt und Liminalität in der Gegenwartsliteratur. Bd. 2: Schwellenzeit – Gattungstransitionen – Grenzerfahrungen. Hg. von M. Fechner und H. Stahl. Berlin: 2020. S. 291-320.

19 Vgl. z.B. Larionov, Denis: «Гендерный ландшафт» актуальной русской поэзии в контексте поэтологии: «женское письмо» Анны Альчук, Марины Тёмкиной, Галины Рымбу и Оксаны Васякиной. In: Litera (2019) H. 6. S. 58-65. URL: https://nbpublish.com/library_read_article.php?id=31357 (abgerufen am 19.11.2020); Tuttle, Tara: Deranged Vaginas: Pussy Riot’s Feminist Hermeneutics. In: Journal of Religion and Popular Culture 28 (2016) H. 2-3. S. 67-80.

20 Vgl. dazu Zimmermann, Martin: Zur Deutung von Gewaltdarstellungen. In: Extreme Formen von Gewalt in Bild und Text des Altertums. Hg. von dems. München: 2009. S. 7-46, hier S. 24.

Details

Seiten
254
Jahr
2022
ISBN (PDF)
9783631860649
ISBN (ePUB)
9783631869178
ISBN (Paperback)
9783631855553
DOI
10.3726/b18934
Open Access
CC-BY-SA
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2021 (November)
Schlagworte
Neuere Lyrik Deutschsprachige Lyrik Russischsprachige Lyrik Gegenwartslyrik Interkulturelle Germanistik Verborgene Gewalt poetry therapy
Erschienen
Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien, 2022. 254 S., 3 farb. Abb., 20 s/w Abb., 3 Tab.

Biographische Angaben

Emilia Tkatschenko (Autor:in)

Emilia Tkatschenko studierte Slavische Philologie und Germanistik an der Universität Trier. Daran anschließend war sie 2017–2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe «Russischsprachige Lyrik in Transition: Poetische Formen des Umgangs mit Grenzen der Gattung, Sprache, Kultur und Gesellschaft zwischen Europa, Asien und Amerika». Nach ihrer Promotion war sie 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Germanistik an der Universität Trier beschäftigt. Derzeit arbeitet sie als freiberufliche Lektorin, Übersetzerin und Texterin.

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Titel: Gewalt und Dissoziation in der neueren deutsch- und russischsprachigen Lyrik
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