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Werkschlüsse in der höfischen Epik des Mittelalters Ein Forschungsbericht

Work-conclusions in the Courtly Epic of the Middle Ages. A Lab Report

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Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik Aims and scope Submit manuscript

Abstract

Assigned to the narrative material of the matière de Bretagne, the Arthurian Romance serves as an example in the discussion about the degree of independence with which the subject surrounding the various forms of epic work-conclusions has been treated in prevailing studies. Fundamentally, there are two definitions of a conclusion to be differentiated among in this matter: The first definition refers to the epilogues and epilogue-like final clauses which are set off against the actual narrative part and which predominantly follow pre-shaped schemes while leading away from the fictitious events by means of metanarrative signals. The second definition, on the other hand, refers to the ending of the narrative plot itself, which has a lasting influence on the general impression of the recipient. Synopsis presenting a broad view over work-conclusions in the latter sense are as much a research desideratum as are systematic typologies to the possible endings in medieval epic poetry. Thus, the in

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Literatur

  1. Gemeint sind die »Germanistik«, die, seit 1979 mit einem Sachregister versehen, entspre chende Einträge unter dem Stichwort ›Ende‹ verzeichnet, die von Hanns W. Eppelsheimer begründete Bibliographie der deutschen [ab Bd. 9 (1969): Sprach- und] Literaturwissenschaft, die die den jeweiligen Titeln entnommenen Bezeichnungen wie Schlußformel ›Schlußgebung‹, ›Epilog‹, ›Romanschluß‹ etc. gesondert auffuhrt, und das Bulletin Biblio graphique de la Société Internationale Arthurienne, das über ein sehr weitmaschiges Sach register in englischer Sprache zu erschließen ist, ›closure‹ ist der Hinweis, der weiterhilft.

  2. Die einzige mir bekannt gewordene umfassendere Zusammenstellung theoretischer Äuße rungen zur Schlußgestaltung findet sich in einem Beitrag von Rosemarie R McGerr: »Medieval Concepts of Literary Closure. Theory and Practice«, in: Exemplaria 1 (1989) S. 149–179. Sie zitiert Cicero, Cassiodor, Brunetto Latini, Matthäus von Vendôme, Geoffrey von Vinsauf, Johannes von Garlandia und Ludolf von Hildesheim, um dann in einem zwei ten Schritt anhand ausgewählter Beispiele spätmittelalterlicher Literatur das Verhältnis zwischen theoretischer Diskussion und dichterischer Umsetzung zu überprüfen. Besondere Aufmerksamkeit kommt nach Ansicht der Verfasserin einigen Kleinformen der didakti schen Literatur zu: Streitgedichte und Minnereden existieren formal ohne zwingenden Schluß und beweisen, daß ein offenes Ende kein Vorrecht moderner Dichtungen ist, son dern auch mittelalterlichen Autoren als mögliche Option zur Verfügung stand. Hinsichtlich der literaturtheoretischen Vorgaben ist eine solche Interpretation allerdings lediglich durch den allgemein gehaltenen Hinweis gedeckt, daß Schlußkonzeption und innere Struktur eines Werkes unmittelbar aufeinander einwirken.

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Biesterfeldt, C. Werkschlüsse in der höfischen Epik des Mittelalters Ein Forschungsbericht. Z Literaturwiss Linguistik 25, 51–68 (1995). https://doi.org/10.1007/BF03396126

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