Universität Hohenheim
 

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Ivanovic, Vladan

Soziale Marktwirtschaft und Ordoliberalismus : ausgewählte ordnungspolitische Aspekte und ihre Anwendung auf die Transitionsländer

Social market economy and ordoliberlism : selected institutional aspects and its application in transition countries

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:100-opus-16513
URL: http://opus.uni-hohenheim.de/volltexte/2019/1651/


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SWD-Schlagwörter: Soziale Marktwirtschaft , Freiburger Schule <Wirtschaftswissenschaften> , Ostmitteleuropa
Freie Schlagwörter (Deutsch): Transformation , Ordnung
Freie Schlagwörter (Englisch): social market economy , freiburger school , transition , East-Central Europe , order
Institut: Institut für Volkswirtschaftslehre
Fakultät: Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
DDC-Sachgruppe: Wirtschaft
Dokumentart: Dissertation
Hauptberichter: Hagemann, Harald Prof. Dr.
Sprache: Deutsch
Tag der mündlichen Prüfung: 05.11.2018
Erstellungsjahr: 2019
Publikationsdatum: 19.08.2019
 
Lizenz: Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert.
 
Kurzfassung auf Deutsch: In der Dissertation „Soziale Marktwirtschaft und Ordoliberalismus: Ausgewählte ordnungspolitische Aspekte und ihre Anwendung auf die Transitionsländer“ geht es um grundlegende Ordnungsstrukturen aus der Sicht von Theoretiker der Sozialen Marktwirtschaft und Ordoliberalen. Diese institutionelle Aspekte legen in einem längeren Zeitraum wirtschaftlicher Entwicklung fest und deren Relevanz ist deswegen auch heutzutage anwesend. Dadurch knüpft die Doktorarbeit an die Debatte um die Wichtigkeit der Institutionen für den langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt.
Ausgehend von der zentraller Bedeutung der stabilen Währung innerhalb der Sozialen Marktwirtschaft und des Ordoliberalismus werden in erstem Teil der Dissertation zunächst die Wichtigkeit einer stabilien Währung für das Organisieren von effizienten Tauschvorgängen und daraus folgenden Wirtschaftsbeziehungen dargestellt. Es werden wirtschaftliche und soziale Vorteile des freien Preissystems als grundlegender Koordinierungsmechanismus aufgezeigt. Einheitliches Element der Analyse bezieht sich auf allokative Fehlleitungen, die in den inflationistichen Umständen entstehen. Dabei wird auf die untrennbare Beziehung zwischen Staat, Inflation und Freiheit hingedeutet. Die gravierende Rolle in das Erreichung und Aufrechterhaltung des Preisstabilität gehört zu unabhängiger Zentralbank, die notwendige, jedoch nicht hinnreichende, Voraussetzung dafür ist. Die Aufrechterhaltung stabiler Preise und die Macht der Zentralbank diesbezüglich hängen von Koordination mit anderen staatlichen Instanzen, insbesondere von der Fiskalpolitik, und den wichtigen wirtschaftlichen Gegebenheiten, insbesondere Lohntendenzen und Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes ab.
In dem zweiten Teil wird dem Thema der Wettbewerbordnung und dazu nötiger institutionellen Struktur nachgegangen. Eine Wettbewerbsordnung trägt entscheidend zu Ermöglichung und Bewährung der Freiheit, sozialer Beweglichkeit, Minimisieren der Transaktionskosten, Steigerung der Austauschvorgängen und Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen bei.
Eine Reihe der Voraussetzungen sind für die Verwirklichung der Wettbewerbsordnung notwendig. Erste bezieht sich auf die Offenheit der Märkte, die zusätzlich entsprechende Eingliederung auf dem Weltmarkt gewährleistet. Die Wettbewerbsordnung basiert sich auf Privateigentum als das Strukturrecht und der Ordnungsfaktor der Wirtschaft, was auf die zweite Voraussetzung zutrifft. Rechtsstaat gehört zu der dritten Voraussetzung, der den Doppelschutz für einzelne Wirtschaftsakteueren gewährleistet: der Schutz gegen räuberisches Verhalten anderer Wirtschaftsakteueren und der Schutz gegen den Staat. Um den potentiell negativen Einfluss des politischen Prozess auf Berechenbarkeit, Zuverlässigkeit und Unparteilichkeit ordnugspolitischer Struktur zu vermeiden, deren Gewährleister der Rechtsstaat ist, soll eine klare Abgrenzung von Aufgaben und Zuständigkeiten zwischen verschiedenen Elementen staatlicher Struktur bestehen.
Besonders große Heraussforderung für die Rechtsstaatlichkeit und infolgedessen Wettbewerbsordnung stellt die privatwirtschaftliche Macht. Schaffung des glaubwürdigen, einheitlichen und unvoreingenommenen durchgesetzten rechtlichen Rahmens ist die grundlegende Voraussetzung für die Lösung privatwirtschaftlicher Machtkonzentration.
Zu intensive und breitgestreute Staatsintreventionen bringen wesentliche Risiken in der Wirtschaft hervor. Solche Interventionen stellen die Gefahr für das Geschehen in politischem Bereich dar, wodurch die Änderungen in institutioneller Struktur entstehen können. Dennoch lässt sich der Raum für die verschiedenartigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen entstehen, wenn zu den großen strukturellen Ungleichgewichten in der Wirtschaft kommt.
Der dritte Teil fasst die Leitideen im Bezug auf Verteilung des Einkommens und generell der Resourcen um. Im Endergebnis sollen die Umverteilungsmaßnahmen die Marktversagen, Marktrisiken und Marktunsicherheiten mildern. Die (obere) Grenzen der Umverteilung sind in der ersten Linie durch die wirtschaftlichen Tatbestände sowohl den schon anwesenden Umfang staatliches Engagements festgelegt.
In viertem Teil sind die empirische Analyse verschiedener institutionellen Aspekten in den Transitionsländern durchgeführt. Anhand des neuen De-facto-Indexes der Zentralbankunabhängigkeit wird die signifikante Wirkung der Unabhängigkeit der Zentralbank auf Wirtschaftswachstum und seine Instabilität gefunden. Insgesamt kann festgelgt werden, dass je eine Zentralbank unabhängiger ist, desto wird größer Wirtschaftswachstum und seine Stabilität. Darüber hinaus, der mithilfe der WGI-Indikatoren gemessene institutionalle Rahmen übte einen signifikanten Einfluss auf Wirtschaftswachstum in den Transitionsländer. In Bezug auf die Ungleichheit haben alle Transitionsländern seit dem Anfang der Transition einen Anstieg erfahren, der in der Regel besonders in wenigstens entwickelten Staaten stark ausgeprägt war.
 
Kurzfassung auf Englisch: The dissertation “Social market economy and Ordoliberlism: Selected institutional aspects and its application in transition countries“ analyses the pivotal institutional structures from the perspective of the proponents of social market economy and ordoliberals. Those institutional aspects determine economic development in the long run. In that sense, the research is linked to the contemporary debate on an importance of institutions in determing a long term economic and social progress.
The central pillar of order within social market economy and ordoliberalism refers to the importance of stable value of money for efficient exchange and relations between economic agents. The free price order is as fundamental coordination mechanism as it is essential for creation of significant economic and social advantages in national economy. On the other side, in inflatory environment comes to substantial allocative inefficiences. There is as well an important disruptive influence of inflation on the state structures and freedom. The key role in establishing and maintaining the price stability belongs to an independent central bank. It is necessary, but not sufficient condition for it. The stability of prices and the power of central bank to maintain the stability of prices depend on the coordination with the other state instances, especially with the fiscal authorities, and other important circumstances, such as wage development and velocity of money.
The second part of the thesis addresses various issues regarding the competitive order and supporting institutional structure for its development. Competitive order is valued as essential for enabling and protecting the freedom, social mobility, minimisation of transaction costs, rise of the exchange and deepening of the economic relations between economic agents.
Several requirements have to be met in order to establish a competitive order. First refers to market openness, which is essential for an efficient participation in the world market. Private property regime as a structural right in economy represents the second precondition. Rule of law is the third requirement which is essential for the protection of individual economic agents. It protects them from predatory behaviour of other economic agents as well from the predatory state activities. In order to escape potentially negative impact of the political process on predictability, reliability and impartiality of institutional structure, which is warranted by rule of law, a clear separation of tasks and responsibilities between different elements of state structure is required.
Particularly big challenge for the rule of law and its consequence in the form of competitive order is the concentration of private economic power. An establishment of a credible, consistent, and unbiased legal framework is the fundamental prerequisite for limiting inefficiences arising from the concentration of economic power.
To intensify and spread state interventions may cause substantial risks in national economy. They jeopardise functionality and efficiency of political system which is essential for the properly functioning of institutional structure. There is, though, enough place for different measures of economic policy if it comes to structural imbalances in the economy.
The third part is devoted to the analysis of the guiding ideas regrading the income distribution and general distribution of resources in the conomy. The state measures regarding the redistribution should mitigate the impacts of market failure, as well as market risks and uncertainities. State and the level of the development of the economy and already emloyed state measures are defining possibilities, effectiveness and efficiency of redistributive policy measures.
The fourth part empirically analyses different institutional aspects in the transition countries. On the basis of a new de facto index of central bank independence is found that there is a significant effect of it on an economic growth and its volatility. Generally the more independent is a central bank, the larger will be an economic growth and greater its stability. Further, it is determined that the institutional quality measured by WGI exerted a significant influence on an economic growth in transition countries as well. Regarding the inequality, all transition countries recorded the rise of income inequality since the beginning of the transition, which was especially emphasised in the least developed countries.

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