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Elbeblatt und Anzeiger : 10.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188711104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18871110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18871110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: Titelseite fehlt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-10
- Monat1887-11
- Jahr1887
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 10.11.1887
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ihre Leiden tragen. Mit dem 29. September Kat die Katastrophe ein. Man will die Wahrnehmung gemacht haben, baß alle Diejenigen, welch« von dem an diesem Tage geschlachteten Schweine genossen haben, sammt und sonders schwerer erkrankt sind, als Diejenigen, welche von dem am 6. October an gleicher Stelle geschlachteten Thiere gegessen haben. Die Wurst rc. von dem letzteren Schweine soll dadurch inficirt worden sein, daß sie mit Theilen Les ersteren, stark trichinen haltig gewesenen, zusammen verarbeitet worden ist. Am Sonntag hat seitens des ComiteeS die erste Ver keilung aus den Mitteln des Unterstützungsfonds stattgefunden. Außerdem sind auch von privater Seite einige hochherzige Beweise edler Gesinnung gegeben worden. Plauen i. V. Bon einer schrecklichen Ver- zweiflungslhat ist von hier zu berichten, indem sich die Ehefrau eines Dienstknechts mit ihrem jüngsten Kinde in einem Teiche den Tod gab. Zum Luthertage. 10. November 1887. Als im Jahre 1883 das vierhundertjährige Jubel fest von Luthers Geburt begangen wurde, zeigte sich, wie fest im Herzen des deutschen Volkes Luthers An denken wurzelte. Wohl alle seine hervorragenden Ver dienste um Kirche und Schule, um ein christlich Fa milien- und Hausleben, um die deutsche Sprache und die Bibelkenntniß, ja um die soziale und wirthschaftliche Lage Deutschlands wurden anerkannt und gefeiert. Sein mannhaftes Auftreten in Wittenberg, als er die Thesen anschlug, sein Verhalten aus dem Rerchstage zu Worms, sein Leben und Wirken bis zum Tode war das eines echten Mannes, inmitten der zerrissenen deutschen Welt stand er als der Glaubenseiniger unentwegt den geistigen und geistlichen Feinden des deutschen Volkes gegenüber, fest in allen Stürmen, und nur ein Mann wie Bis marck kann ihn im Einfluß aus das deutsche Volk und auf die Zeitgeschichte zur Seite gestellt werden. Auf den Schultern Luthers stiegen in Anlehnung an die Einheits-Sprache, die Luther geschaffen hatte, Göthe und Schiller zum Gipfel des Parnasses empor, von denen der letztere, wie auch Scharnhorst, der Schöpfer des deutschen Volksheeres, am selben Tage geboren war, wie der große Reformator. Diese nachträgliche geschichtliche Anerkennung, die auch Luther als nationalem Helden und als Politiker gerecht wurde, hatte sich der einfache Augustiner-Mönch nie träumen lassen, als er, ein wahres Muster deutscher Bescheidenheit, seinem eindringlichen Rathe an die ein flußreichen Rathsherren seiner Zeit wegen Förderung des deutschen Schulunterrichts die demüthige» Worte beifügte, mit denen er um Gottes und der Nation willen um Erhörunz flehte: „Ich bitte Euch, liebe Herren, daß Ihr wollet meine Treue und Fleiß lasten Frucht schaffen! Und ob Etliche wären, die mich für zu geringe hielten, daß sie meines Rathes leben, oder mich, als den Verdammten von den Tyrannen, verachten: die wollen doch ansehen, daß ich nicht das Meine, sondern allein des ganzen deutschen Landes Glück und Heil suche! Ob ich schon ein Narr wäre, und träfe etwas Gutes, so sollte es keinem Weisen eine Schande dünken, mir zu folgen. Und ob ich ein Türke oder Heide wäre, so ich nicht mir nutze, sondern den Christen, sollten sie billig meinen Dienst nicht verachten. Es hat wohl oft ein Narr bester gerathen, denn ein ganzer Rath dec Klugen. Mose mußte sich von Jethro lehren lasten." Die deutschen Fürsten, die Gemeinden und das Volk haben Luthers Rath in Ehren gehalten und die Schule gefördert. Die Volksschule hat das Volksheer geschaffen und das Volksheer hat uns die Befreiung vom Auslande gebracht. Der deutsche Schulmeister hat bei Königgrätz und bei Sedan gesiegt. Wissen ist Macht, dies Wort eines englischen Philosophen, war schon Luthers Testament an die Deutschen, als er den selben zurief, sie möchten die Zeit der Reformation nicht unbenutzt vorübergehen lasten, denn Gottes Wort sei wie ein fahrender Platzregen, der nicht wieder komme, wo er einmal gewesen. „Ec ist bei den Juden ge wesen, aber hin ist hin; sie haben nun nichts. Paulus brachte ihn in Griechenland, aber hin ist hin; nun haben sie den Türken. Rom und Lateinischland haben ihn auch gehabt, hin ist hin; sie haben nun den Papst. Und Ihr Deutschen dürft nicht denken, daß Ihr ihn ewig haben werdet, denn Undank und Verachtung lasten ihn nicht bleiben. Darum greifet zu und haltet zu, wer greisen und halten kann, faule Hände müssen ein böses Jahr haben!" Gilt das Wort nicht heute noch, wie vor 404 Jahren? Die Vorväter sind nicht faul gewesen und haben zugegriffen. Gott hat im 16. Jahrhundert die deutsche Christenheit nach Luther noch schwer geprüft, aber wie einst die Türken, so sind vom deutschen Boden vertrieben worben die Russen und Slaven, dre Schweden und Ungarn, die Dänen und Franzosen. Der deutschen Arbeit ist der Lohn gewordrn, die deutsche Flagge weht wieder in allen Meeren, selbst an der Küste Afrikas, wo einst der große Kurfürst sie schon aufgepflanzt hatte. In Europa ist der deutsche Einfluß gebietend geworden und Kaiser Wilhelm konnte »n Luthers Andenken dem Papste Pius erklären, daß er einen anderen Mittler als den Heiland zwischen sich und Gott nicht brauche. Der nationale Gerst ist über unS gekommen wie ein fahrender Platzregen, aber eine feste Burg rst unser Gott, ein' gute Wehr und Waffen. Einig und stark stehl Deutschland da und seine Widersacher mögen erfahren, daß fleißige deutsche Hände ein gut' Jahr haben alle zeit: „Darum greifet zu und haltet zu, wer greifen und halten kann!" Stadtverordneten - Sitzung am 8. November 1887. (Anwesend 12 Mitglieder des Collegiums, die Herren: Thost, Bretschneidcr, Hamnutzsch, Hübner, Pictschmann, Hering, Schlegel, Schuster, Scnz, Starke, Nikolai und Kreyß; als RathSvcpulirler: Herr Ruckocschel.) Unter Vorsitz des Herrn Rendant Thost wurde in dieser Sitzung des Collegiums Nachstehendes verhandelt und beschlossen: 1. In Betreff der Rechnung der Stadt- bibliothekcasje pro 1886 wurde dem Ralhsbe- schluste beigetreten und dre Rechnung, welche bei einer Einnahme von 407 Mk. 87 Pf. und einer Ausgabe von 726 Mk. 84 Pf. mit einem Vorschuß von 318 Mk. 97 Pf. abschlreßl, für justificirl erklärt. 2. Dem Archmeister Herrn H. E. Schmidt, ist die Pensionsberechtigung (wie bekannt) unter der Bedingung ertheilt worden, daß diese Berechtigung er lischt, sobald das Aichaml aufgehoben wirb. Herr Schmidt hat nun darum angesucht, daß die Pensions berechtigung für ihn und seine Familie fortwirkendc Kraft behalte, sofern das Aichamt nach seiner Pensionirung aufgehoben werden sollte. Der Stadt rath hat dieses Gesuch genehmigt und auch das Collegium trat dem Rathsbeschlustc einstrmmig bei. 3. Bei derErgänzungSwahl für dasRaths- collegium wurde Herr Stadtrath Grundmann einstimmig wiedergewählt. An Stelle des Herrn Stadt rath Heyn, welcher eine cvent. Wiederwahl für jetzt definitiv abgelehnt hatte, wurde Herr Civilingenieur und Fabrikbesitzer Hynek mit 10 gegen 2 Stimmen gewählt. 4. Dem Rathsbeschluste, den Verkauf einer Baustelle am Neumarkte neben der Dürich'schen Bildhauerei an Herrn Schuhmachermeister Heim. Nitzsche für den Preis von 12 Mk. 60 Pf. pro Quadratmeter und unter der Bedingung, daß Käufer die Stelle mit einem vorschriftsmäßigen Wohngebäude zu bebauen hat, so bald die nach der Elbe hinführende Straße regulirt sein wird, betreffend, wurde einstimmig beigetreten. 5. Der Rathsbeschluß über Verkauf von 240 Quadratmeter Hinterland im Schloßgarten für den Preis von 2 Mk. 50 Pf. pro Quadratmeter an die Herren Stadtrath Ruckdeschel und Kaufmann Ferd. Schlegel wurde gegen 4 Stimmen genehmigt. Herr C. Schlegel enthielt sich der Abstimmung. Hierauf wurde noch ein weiterer Gegenstand in geheimer Sitzung erledigt. Haus, und Landwirthschaftliches. Als Schutzmittel gegen Dyphtheritis empfiehlt Dr. Johannsen, Oberarzt am Stadthospital zu Liebau, dafür zu sorgen, daß die Kinder jeden Abend, bevor sie schlafen gehen, den Mund mit einer desinfizirenden Flüssigeit reinigen. Sind im Laufe des Tages die betreffenden Bakterien, welche die Krankheitserreger der Dyphtheritis sind, in die Mund höhle gelangt, so haften sie noch nicht fest und werden leicht abgespült. Läßt man sie jedoch die ganze Nacht hindurch ruhig „eingrasen", so ist am Morgen die Krankheit da. Bei der weitverbreiteten Sitte, den Mund statt am Abend, erst am Morgen zu spülen, gehen die Speiserester, die regelmäßig im Munde zurückbleiben, im Laufe der Nacht in Fäulniß über und begünstigen damit wesentlich die Entwickelung der Bakterien. Während des Tages, wo fortwährend Schluckbewegungen gemacht werden, sind die Bedingungen für das Anwachsen der Parasiten überhaupt nicht günstig, wohl aber während der Nacht, wo der Stoff wechsel auf einen geringen Grad beschränkt ist, weshalb man auch die Krankheit meist am Morgen entwickelt vorfindet. Als bestes Spülmittel eignet sich über mangansaures Kali, weil man bei diesem den Zeitpunkt ersehen kann, wann die Desinfektion beendet ist — wenn nämlich die hellrothe Wasserlösung völlig roth die Mundhöhle wieder vecläßt. Dr. Johannsen glaubt auf Grund langjähriger Erfahrungen in seiner Haus- arztproxis das neue Verfahren als durchaus wirksam auf das Angelegentlichste empfehlen zu müssen. Neueste Nachrichten und Telegramme. Dresden, 9. November. In einer auf der Güterbahnhofstraße gelegenen Fabrik ätherischer Oele und Essenzen ist gestern Nachmittag ein mit etwa 5 Liter Spiritus gefüllter Kochkessel unter ziemlich heftigem Knall explodirt. In dem betr. Raum wurden durch den Luftdruck sämmtliche Fensterscheiben zer trümmert, sonst aber Schaden nicht angerichtet. Wien, 8. November. Im Heeresausschusse der ungarischen Delegation gab der Kriegsminister die verlangten Aufklärungen über die Einführung?des Achtmillimeter-Gewehrs, welches sich nach den ein gehendsten Versuchen mit dein zu diesem Zwecke wesent lich verbesserten Schießpulver als bedeutend vortheil- hafter gegen das Elfmillimeter-Gewehr erwiesen habe. Der Kriegsminister detaillirte sodann die Vortheile des kleinen Kalibers und ließ diesbezügliche Demon strationen an Elf- und Achtmillimeter-Gewehren vor nehmen. Nachdem der Kiiegsminrster dm Agitationen gegen das Manlicher-System, das vollständig auf das Achtmillimeter-Gewehr übertragen sei, entgegengetreten war, versprach derselbe noch weitere Aufklärungen in morgiger Sitzung. Ein Knecht oder Tagelöhner wird für sofort gesucht im Gute Nr. I» zu Glaubitz. 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