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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190606073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19060607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19060607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-07
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1906
- Autor
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Riesaer O Tageblatt 12S. SS. Jahrg und Anzeiger Wttlitt md Aqüztt). AmtsUatt -rr" der König!. NAtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des SwwÄhS zu Riess. Donnerstag, 7. Juni ISO«, adendS. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark 50 Psg-, durch unsere Triig« frei tnS HauS 1 Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei tnS HauS 1 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werde» angenommen. Anzcigeu-Aunahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag g Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — BeschästSstellr: Borthestraß« VS. — Für die Redaltio« verantwortlich: Herma«« Schmidt t« Riesa. Dienstag, am 12. Juni 1906, von vormittags 10 Uhr an kommen im Auktionslokale hier mehrere hundert Flaschen Wein, Champagner und Likör, sowie feine Möbel und 5 geschliffene und polierte Granitplatten und 1 dgl. Marmorplatte gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. * Ein Verzeichnis der zur Auktion kommenden Gegenstände hängt am Gerichtsbrett au«. Riesa, den 6. Juni 1906. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 7. Juni 1906. — Der Brigadestab ist vom 14. Juni bis 27. Juli anläßlich der Aushebung aus der Garnison abwesend. Die Geschäfte des Garnison-Kommandos gehen während Lieser Zeit an das 6. Feldartillerie-Regiment Nr. 68 über. — Zu dem gestrigen Bericht über das Königsschießen ist ergänzend hinzuzufügen, daß zum Minister des Schützen- königs noch weiter Herr Mineralwasserfabrikant R. Fechner ernannt wurde und daß nach neuerer Bestimmung beim Heutigen KönigSeinzuge von der Großenhainer und Haupt straße kommend auch der Albertplatz, die Albert- und Park- lstraße passiert werden wird. —* * ** Der 21jährige Geschirrführer Hirschwitz in Gröditz geriet, als er mit Pferden eine Lowry Steine vorrücken wollte, unter die Räder deS Waggons und wurdetotgefahren. — Se. Exzellenz der Kriegsminister Freiherr von Hausen besichtigte gestern den Truppenübungsplatz und die Gebäudeanlagen in Zeithain. In seiner Begleitung befanden sich die Herren Generalmajor Bartcky, Oberst Bierling und Hauptmann v. DambrowSki. Am Freitag voriger Woche weilte Se. Exzellenz in Skassa und Naun dörfel zur Besichtigung deS RemontedepotS. — Se. Exzellenz der kommandierende General des zweiten Königlich sächsischen Armeekorps (19.) General der Inf. Graf Vitzthum von Eckstädt ist vom 6. ds. MtS. bis Mitte nächsten Monats beurlaubt. Mit der Ver- tretung ist der Kommandeur der 40. Division Se. Exzellenz Generalleutnant Basse beauftragt worden. — Zur Abhaltung von Schießübungen trafen gestern die beiden Jägerbataillone Nr. 12 und 13 mit Sonderzügen in Zeithain ein. — Im hiesigen städtischen Schlach 1 hofe gelangten im Monat Mai cr zur Schlachtung 1077 Tiere und zwar: 18 Pferde, 136 Rinder (31 Ochsen, 20 Bullen, 77 Kühe, Ä Stück Jungvieh), 492 Schweine, 249 Kälber, 176 Schafe, 2 Ziegen, 3 Zickel, 1 Lamm. Von diesen Tieren waren als untauglich und für den menschlichen Genuß ungenieß- bar zu bezeichnen: das Fleisch von 5 Schweinen, als be dingt tauglich aber minderwertig waren anzusehen: doS Jett von 5 Schweinen, 5 Schweine, Kuh, deren Fleisch in gekochtem Zustande auf der Freibank »erkauft wurde, während das Fett von 2^ Kuh, 1 Stück Jungvieh, 7 Schweinen und 1 Kalb als tauglich aber minderwertig befunden und in rohem Zustande auf der Freibank ver- lauft wurden. Notgeschlachtet wurden: 2 Pferde, 1 Schwein. An einzelnen Organen waren zu vernichten bei Pferden: 1 Lunge, I Darmkanal; bet Rindern: 75 Lungen, 18V, Lebern, 14 Darmkanale, 9 sonstige einzelne Organe, bei einer Kuh sämtliche Baucheingeweide; bei Kälbern: 1 Zunge, 1 sonstiges Organ; bei Schweinen: 54 Lungen, 27 Lebern, 10 Darmkanale, 9 sonstige einzelne Organe; bei Schafen: -48 Lungen, 34 Lebern, 1 sonstiges Organ. Bon auswärts wurden in den Stadtbezirk eingeführt: 16 Rinder viertel, 13 ganze und 9 halbe Schweine, 6 ganze und 1 halbes Kalb und 2 Kalbskeulen. — Die Tage vom 6. bis 13. Juni sind seit Jahr- Hunderten als en''Heidends Wendetage bekannt. In sie fällt der Urbunsleg nach dem alten, der Barnabas- und MedarduStrg naa? dem neuen Kalender. In einem Auszug auS VilmarS Wetterbüchlein heißt eS: Ein gutes Jahr steht bevor, wenn sie ebenso mild und mäßig feucht mit rosenroten Sonnenuntergängen und trockenen Wolken- Gebilden sind, wie die wichtigsten Lage der Tag- und Aachtgleiche im März. Kalte Regengüsse, schwere, nasse Wolken, feuer- und blutrote Sonnenuntergänge verkünden Regen bis wenigstens zum 8. Juli, oft einen regnerischen Sommer. Sind die Tage naß und kühl nach einem eben solchen Mat, so bleibt diese Witterung bis Ende Juli. Sind sie trocken und warm nach einem eben solchen Mai, so folgt auch ein warmer, regenarmer Gommer, und ein dürrer, regenloser Gommer ist zu fürchten, wenn seit Ende Mär- Ostwind mit trockener Kälte herrschte und in den Tagen vom 6. bis 13. Juni anstelle desselben milder Westwind eintritt. Ueberhaupt ist ein veränderlicher, ge witterreicher Juni ein gute» Zeichen. Dem Siebenschläfer- tag nach neuem Kalender kommt eine Bedeutung nicht zu. — Der Berkehrsanzetger der Generaldirektion der säch. stfkhen Siaatseisenbahnen bringt folgenden Erlaß über die Besteuerung der Personenfahrkarten: Vom 1. August 1906 an werden Fahrkarten, Fahrscheine und sonstige Aus- weise über die erfolgte Zahlung des Peisonenfahrgeldes im Eisenbahnverkehr auf inländischen Bahnlinien mit folgendem Reichsstempel belegt: in der dritten Klaffe bei einem Fahr preise von 60 Pf. bis zu 2 M. mit 5 Pf, mehr als 2 M. bis zu 5 M. mit 10 Pf., mehr als 5 M. bis zu 10 M. mit 20 Pf., mehr als 10 M. bis zu 20 M. mit 40 Pf., mehr als 20 M. bis zu 30 M. mit 60 Pf., mehr als 30 M. bis zu 40 M. mit 90 Pf., mehr als 40 M. bis zu 50 M. mit 1 M. 40 Pf. und mehr als 50 M. mit 2 M. Für die zweite Klaffe beträgt die Steuer das Doppelte und für die erste Klasse das Vierfache. Befreit von der Stempelabgabe sind: Fahrkarten deren tarifmäßiger Fahrpreis den Betrag von 60 Pf. nicht erreicht, Fahrkarten vierter Klasse, Militär fahrkarten, Arbeiterfahrkarten, Schülerkarten, Schnellzug-Zu- schlagskarten und Platzkarten. Der Stempel wird in den tarifmäßigen Fahrpreis eingerechnet, so daß auf den Fahr- karten Fahrpreis und Steuer in einem Betrage erscheinen. Unter das deutsche Stempelgesetz fällt nicht der Personen verkehr auf den in Oesterreich gelegenen, unter sächsischer- Verwaltung stehende« Linien: zwischen AltwarnSdorf und Warnsdorf, zwischen den Stationen Grottau, Ketten, Weiß kirchen bei Kratzau, Kratzau, Engelsberg-Eckersbach, Machen- darf und Reichenberg unter sich; zwischen Niedergrund, Obergrund und Bodenbach unter sich und zwischen Nieder grund und Letschen; zwischen Voitersreuth, Antonienhöhe- Stöckermühle, Franzensbad und Eger unter sich. Soweit die Fahrkarten nach vorstehendem stempelpflichtig sind, werden alle Fahrpreise des sächsischen Binnenverkehrs, ferner zunächst alle Fahrpreise von sächsischen Stationen nach außer- sächsischen deutschen Stationen geändert. Die fertiggedruckten Fahrkarten gewöhnlicher (Karten-) Form werden durch neue ersetzt. — Recht lebhaft ist der Versand von frischem Obst ans den sächsischen StaatSeisenbahnen. In der Zeit vom Mai bis November 1905 wurden insgesamt 24696 t ver sendet. Gegen den gleichen Zeitraum des Jahres 1904 ist allerdings ein bedeutender Rückgang, nämlich um 7224 t, zu verzeichnen, der auf die ungünstige Birnen- und Aepfel- ernte zurückzuführen ist. Auf die einzelnen Obstsorten ver teilt sich der Versand wie folgt: Aepfel 3327 t (gegen 9346 t), Birnen 4915 t (10658 t), Pflaumen 7255 t (3414 y, Kirschen 4628 t (3481 t), Weintrauben 1425 t (1801 t), Beerenobst 2265 t (2468 t), Nüsse 217 t (287 t), edles Steinobst 31 t (15 1) und sonstige Obstsorten 633 t (450 t). Von außersächsischen Empfangsstationen kamen hauptsäch- lich Berlin mit 3030 t, Hamburg mit 796 t und Mägde- bürg mit 206 t in Betracht. ** Gröba, 3. Juni. Seiten der hiesigen GaSwerkS- Verwaltung ist der Preis deS Leucht- und KochgaseS für die Monate Juni, Juli und August auf 16 Pfg. pro Kubikmeter herabgesetzt worden. Angesichts dieser Herab setzung ist es wohl nicht unangebracht, einmal auf die Vorteile, die die Benutzung deS Gases zu Leucht- und Koch zwecken entschieden mit sich bringt, hinzuweisen. Bor allen Dingen ist die Redensart: „Die Benutzung deS GaseS ist zu kostspielig!" eine veraltete Anschauung, 1. bekommt man für denselben Preis mehr Gas als vor 20 oder 30 Jahren, 2. bekommt man infolge der große« Fortschritte und Der- besserungen auS derselben GaSmenge eine unvergleichlich größere Lichtfülle, viel mehr Wärme oder Kraft als vor 20 oder 30 Jahren und 3. sind die Preise für Petroleum upd apdere künstliche Lichtquellen, sowie für Holz und Kohle usw. gegen früher nicht niedriger, sondern zumeist höher geworden. In Bezug auf die Betriebskosten steht das GaS seit der Erfindung deS GlühltchtS und seiner neuesten Verbesserungen allen anderen Lichtquellen unbe ¬ dingt und zumeist sehr weit voran. Da gegenwärtig hier ein Kubikmeter Gas 16 Pfg. kostet, stellt sich der Gasve - brauch bet einer Flamme auf nur knapp 2 Pfg. die Stunde. Wollte man dieselbe Helligkeit durch Petroleum erzielen, so würde das vielleicht dreimal so teuer sein. Man erhält bei Petroleumbeleuchtung für 2 Pfg pro Stunde nur knapp ein Drittel so viel Licht, als bei GaSglühlicht. Einige empfehlende Worte seien noch auf das Kochen mit Gas verwendet. Es bietet größte Bequemlichkeit, äußerste R in- lichkeit, viel Zeitersparnis, Raumersparnis, stete Betrieds bereitschaft und verursacht keine lästige Hitze. DaS Kochen mit Gas ist durchaus nicht, wio zuweilen noch geglaubt wird, ein Luxus reicher Leute, sondern ein Vorteil für die sparsamen Hausfrauen aller Stände. * Glaubitz. Vorgestern abend kam hier das drei jährige Kind deS Herrn August Täubert, als eS in dem Gewässer des Steinbruchs Wasser schöpfen wollte, umS Leben, indem es in das Wasser stürzte, wodurch wahr- scheinlich ein Schlaganfall herbeigeführt wurde, der den Tod zur Folge hatte. ** Strehla, 7. Juni. Zwei Knaben ertrunken. Von auf einem Holzfloß auf der Elbe spielenden Kinde, n glitt ein Knabe ab und riß beim Fallen einen zweiien Knaben mit sich. Beide verschwanden in der Elbe. )!( Strehla. Im nahen Fichtenberg, woselbst d e Backschüffel-Jndustrie als Heimarbeit seit langem vielfach betrieben wird, wird jetzt eine Fabrik zur Herstellung von Backschüsseln errichtet. Der Rohbau ist bereits sertigg'stellt. Großenhain. Se. Majestät der König wird am Montag den 11. d. M. gleichzeitig mit dem Herzog von Koburg und Gotha hier erwartet, wo er dem Rennen der Offiziere deS König Albert-Husarenregiments auf dem Exer zierplätze bei Wildenhain beiwohnen und gegen 6 Uhr daS neue Großenhainer BezirkSsiechenhaus König Friedrich August- Stift besichtigen will. Se. Majestät begibt sich von dort in das Heim der Großenhainer prioil. Stahlbogenschützen- Gesellschaft am BoberSberge, wo er einen Schuß auf den Königsadler abzugeben gedenkt, und hierauf in das Osfi- zierskasino an der Elsterwerdaer Straße, wo Diner und Gartenfest stattfindet. 147 Damen und Herren werden an dem Diner teilnehmen. Roßwein, 6. Juni. Auf den Bauen der Stadt und Umgebung ruht die Arbeit. Die Aussperrung der organi sierten Maurer und Zimmerer hat mit gestern begonnen. Ursache ist der Zimmererstreik in Döbeln und Waldheim. Dresden, 5. Juni. In der 1857 gegründeten renommierten Treibriemen-Fabrik von F. August Greif, Dresden-A., Freibergerstraße Nr. 23, befindet sich zurzeit ein Doppelriemen in Arbeit, welcher die respektable Breite von 900 Millimeter bei einer Länge von 32 Metern auf weist. Zu dessen Anfertigung haben die Rücken von 49 Stück ganzen Ochsenhäuten, welche in der eigenen Gerberei der Firma gegerbt wurden, Verwendung gefunden. Schon vor einigen Jahren war diese Fabrik in der Lage, einen gleich breiten Riemen für Rußland zu liefern, während der jetzige für daS Walzwerk eines sächsischen Eisenwerke» bestimmt ist. >. ) ( Dresden, 7. Juni. Der LandtagSabgeo:dn?te und Syndikus der Dresdner Handelskammer Paul August Schulze ist heute früh gestorben. Bad Elster. In Nr. 276 desl^LeiPz- Tagebl." ist ein angeblich vvn einend Augenzeugen des! Angriffs vom 29. vvr. Mon- auf eine Leipziger Tünch in Bad Elster ver faßter Artikel enthalten, der auch in ändere Zeitungen übergegangen ist. Ten An gäbe »'dieses! Artikels gegenüber wird auf gründ der amtlichen Ermittelungen der König lichen Anttshäuptnchnnschaft Oelsnitz i. V. folgendes fest gestellt: 1) Ein Augenzeuge des'' Anfalles ist nicht vor handen. Vvn einem! solchen! Zeugen Hütte mjan doch wohl auch erwarten dürfen, daß er entweder der geschlagenen Dame sofort zu tz-ilfe geeilt wäre oder wenigstens! nachher den Täter verfolgt oder andere mutigere Leute auf ihm durch Rufen auftsterksarch'gemacht hätte. 2) Ter Tome ist niemand entgegengehonchnen; der Täter hat sie überholt. ——————
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