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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192803120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-12
- Monat1928-03
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1928
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Riesaer H Tageblatt und Anrriaer sLldeblM Ml- AllMgett. Ueimns Ar A». Da« Mesa« Tageblatt «ft da» >m BeröffentNchun- der amtNchen Bekanntmachungen der Lmtshauptmannschaft ' «»«aff« Postfach A». öS «roßenhatn, de» «m«gerich1» und der «mtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de» Rate» der Stadt Ries» »kies« Re. LA de» ftiuaneamt» Rieia und de» Lauvttollamt» Meiden bchördlicherleit» bestimmte Blatt. 81. Jahr, 61. W»nt«ß, IS. Rirz «»28, «den»«. LLL7 N^IMdLL.'L L SE-L «'LKLiÄ L* LLL 8k Lk «unonm.de» «n»,ab.Mv» sft» ««„» Vs» »««Mag« «uhupben^nd i» ,««-M bq-hLn: M« Sewähe ftr da, «eMm» aa ixstimmt«, T-^n und Plätzen wird nicht itbernomnx" Sn»nb«N1L R» »» enn bwitt, » »w hahe «Kundschrift-Zetle/» Silben) «ichokd-Pfmni^; die « »» breit, «ekUunezeil, 100 «»ld-Pfenyt^- sträubender und tabellarisch- «atz L0'„ «usschi^. Fest» tz^L» Bxnilliat« Rabatt «lischt, n>«m der v^a, verfällt, durch Kla^ eingezoae» »erden «Utz ad« der Auftraggeber in «onft» gerät. Zahlung«, und Erfüllung«»«: Riete «chttagigr anterno-wnüwbeilaw «Achäh« an d« Elb«*. — Zu, «all, höher« Er»alt — Krieg ad« fanfttg« irgendwelcher Störungen de« Betrieb«« der Druck««, der Lieferant» ad« der B«förderung«ernrichtunqep - hat der Berieh« «>-» Anspruch aus Lieferung ad« Ilachlieftrun, d« Z«ftng ad« auf Rückzahlung de« vezuglprris«,. Rotation,druck und verleg: Langer b winterlich, Ries, 6ftsch»ft«be«^ S-e«»»»Uv »n Vernntmartlich für Redaktion: Heinrich llhleniann, Ries« für tlryxigenieil: VNhel« Diltrich. Ri«a MM SSkWltz. Jetzt «ft, nachdem die endgültigen Eimelergebnkss« her polnischen Bahlen vorltegen, und di« Leidenschaften, die ewig« Begleiterscheinung solch« Ereignisse, etwas ab- geklungen sind, lävt sich da» wahre neue Gesicht de» polnischen Sejm» «kennen. Die Pilsudski freundlich ge sinnte Presse Polen» hat sofort nach dem Bekanntwerden de» Wahlresultat» und auch in den nachfolgenden Tagen da» Ergebnis al» einen ausgesprochenen und höchst er freulichen Sieg de» polnischen Nationalhero» bezeichnet. Benn wir un» die durch die Neuwahl bedingten neuen parlamentarischen Verhältnisse in Polen betrachten, so werden wir sehr schnell zu ein« Ueberzeugung kommen, die sich mit diesem Optimismus der Pilfudski-Presse lehr wenig 1» Einklang bringen läßt. Zunächst seien die Mo mente geprüft, di« den Pilfudski-Nnhängern da» Wahl ergebnis al- so vorzüglich erscheinen lassen. In der Tat, vor den Wahlen gab eS keine« Pilsudski-Block. Also könnte man rein äußerlich betrachtet di« Tatsache, daß die stärkste Partei un neuen polnischen Parlament von der Pilsudski-Gruppe gestellt wird, als eine« Erfolg des pol nischen Marschalls und schließlich auch al» eine Sanktionie rung seines verfassungswidrigen Mai-Putsche» bewerten. Ab« letzten Ende» entscheidet im Parlament nicht die größte Partei als solche, sondern nur die größte Mehr- veit. vergegenwärtigen wir unS jetzt einmal die auf Grund der Neuwahlen in Polen geschaffenen neuen parla mentarischen MehrdeitSverhältntsse. Der Block PilsudikiS zieht mit 140 Abgeordneten in den Sejm ein Als zweit- stärkste Fraktion folgen die Sozialdemokraten mit iH Ab geordneten, ihnen auf dem Fuße die Gruppen der natio nalen Minderheiten, die im Parlammt ein« geschlossen^ Fraktion bilden. Die nationalistischen Fraktionen im neuen Parlament sind zwar im Verhältnis »» früher stark ge schwächt, aber sie bilden auch heute «och einen Faktor, mit dem Pilsudski ernsthaft zu rechnen haben wird. Die Kommunisten haben zwar verschiedene Mandate verloren. Da ihr Wahlverlust sich jedoch mehr auf Grund behörd licher Unterdrückungsmaßnahmen al» wenig« auf Grund ein« tatsächlichen Abwanderung der kommunistischen WSH- ler «gab, so wird auch diese Partei bei den kommenden parlamentarischen Arbeiten eine Rolle zu spielen haben. Zusammenfassend kann man also bet den Mehrheits verhaltnissen, wie sie im Augenblick im polnischen Par lament vorliege«, sagen, daß sich die Schwierigkeiten für die Regierung im Hinblick auf die Herbeiführung der not wendigen parlamentarischen Grundlage im vergleich zu den Verhältnissen vor der Wahl entschieden vermehrt haben. Das besagt mit anderen Worten auch, daß der schönste Traum Pilsudskis, nämlich der Traum von einer Diktatur, sich im Tageslicht der Tatsachen verflüchtigt hat. Wenn der polnische NationalheroS in Zukunft regieren will, fo wird er sich zu Kompromissen verstehen müssen. Er könnte sich zum Beispiel «ine Mehrheit schaffen durch die Heranziehung der Sozialdemokraten. Das würde aber nicht nur eine Aenderung seines bisherigen Regierungs programm» bedingen, sondern auch eine entschiedene Be rücksichtigung wenigstens der vitalsten Forderungen der Minderheiten, die vor den Wahlen bereit» mit den Sozial demokraten dahingehende Bindungen getroffen haben. Da auch da» sozialdemokratische Wahlprogvmmn.alS solches den kulturellen Schutz der Minderheiten verlangt und di« bisher, von den Wotwodschaft»behörden betriebene rück sichtslose EntnationalistttungMpolitik ablebnt, so müßte also Pilsudski, wenn er sich aus die Linksparteien stützen wollte, einen innerpolitischen Kurs eiuschlagen, der vor den Wahlen von ihm nicht beabsichtigt war. Es läßt sich also schon auf Grund der komplizierten und schwierigen neuen MehrheitSverhältnlsse im polnischen Parlament sagen, daß dieser sogenannte große Wahlsieg Pilsudskis bei näherer Betrachtung srch nur al» ein Scheinerfolg er weist. Weiterhin gibt e» aber «och andere Gründe, die dies« Annahme stützen könnten. Diese Gründe sind in der Hauptsache in der recht merkwürdigen und gemessen an den üblichen Parlamentsgepflogenheiten anormalen Zu sammensetzung der Fraktion Pilsudskis selbst. An diesem Bloch finden sich die heterogensten Elemente zusammen. Man findet dort neben den Vertreter» de» Großkapital», der Schwerindustrie und der Großagrarier auch die ver tret« von Arbeitnehmergewerkschaften, neben Gruppen de» Hochadel« auch recht radikale Kreise, zusammengefaßt durch den sogenannten Mud der Arbeit. Man findet dort Beamte und freie Berufe, Mtttelstanbsvertreter, Kleri kale und Freidenker. Bor und während der Wahlen hat die- ser Block der verschiedenartigsten Elemente seinen Zusam menhang gewahrt. Es ist ab« jetzt eine sehr umstrittene Frage, ob dies« Zusammenhang sich auch in der Praxis eines gemeinsamen Zusammenarbeiten« an den zur Be handlung stehenden Problemen al» fest begründet erweisen wird. Also auch in der Zusammensetzung seiner eigenen Fraktion begegnet Pilsudski Schwierigkeiten, di« fernem angeblichen Wahlsieg erheblich Abbruch tun können. Die Arbeitsfähigkeit de» neuen polnischen Parlamen te» wird schon in allerkürzester Frist einer großen Be lastungsprobe ausgesetzt sei». Die erste Arbeit de» Sejms nach seinem Zusammentreten in den nächsten Tagen wird die Behandlung einer Unzahl von Interpellationen sein, di« sich zumeist gegen da» sogenannte Pressedekret Ptl- sudski» wenden. Mit diesem Prefsedekret hat die polnische Regierung die Wahlen „gemacht". Da «un sestzustellen ist, daß nicht nur einzelne Parteien, sondern, abgesehen von dem Regierungsblock natürlich, sämtliche Parteien dmck diese» Presfedekret t» ihre» Wahlkampf ernstlich äbnüliiss üer ftsklsffMP in steift. fs Senf. Der von dem holländische» Minister de» Neußer« t« seiner Eigenschaft als Berichterstatter LeS RatK. komttee» verlesene einstweilige Bericht über de» Zwischenfall von «zt. Gottharb hat eine überraschend schnelle ««»ahme gefunden. Bi» kur, vor Beginn der Sitzung stand noch nicht fest, ob sich an die Verlesung nicht eine länger«, vielleicht grundsätzlich« Debatte anschlteßen würde. Sowohl di« Ber- trete» der Mächte der Kleinen Entente al» auch der Bertre- ter Ungarn» stimmten, wenngleich mit verschiedener Nüan- eiernng, dem Bericht »n. Antoniad«, der anstelle de» auch Sonnabend vormittag nicht mehr am RatStisch erschienenen TituleScu Rumänien vertrat, wie» auf „den ganze» Ernst de» Zwischenfalle»* hi«, und verlangte, unter Betonung seines vollkommenen ver trauen» aus de« Rat, daß all« notwendigeu Maßnahme« er griffe« würden. Der tschechoslowakisch« Sesandte in Bern, Benerka. er klärte, er müße noch einmal aus da» allgemeine Interest« Hinweisen, das dieser Angelegenheit zukomme, und den Rat bitte«, von seinen für ähnliche Fälle gefaßte» Beschlüssen Gebrauch »u machen. Veverka unterstrich die Erklärung de» Berichte», Laß der Zwischenfall di« ganze Aufmerksamkeit de» Rate» verdiene und eine vollkommene Aufklärung er fordere. Allerdings sei zuzugeben, daß das von der ungari sche« Regierung vorgelegte Material zu umfangreich sei, als daß e» in der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit hätte durchgearbettet werden könne«. Andererseits bestände» aber in dem Material erhebliche Lücken, die ausgefüllt werbe« müßten. Auch er bekundete dem Ratskomitee wie dem Rat sein volles Vertrauen und sprach die Ueberzeugung aus, -atz das Ratskomttee die verschiedenen Elemente sorgfältig gegen einander abwägen werbe. Er habe die voll« Ueberzeugung, -atz der Rat bet feiner Schlutzeutscheidung insbesondere auch den aufrichtigen Wunsch der Staaten berücksichtigen werde nach Vermehrung der Autorität des NateS als notwendige Ergänzung für das Gefühl der Sicherheit der Böller, die de« brennendem Wunsch haben, in Frieden zu lebe«. Der jugoslawische Vertreter Aotisch erklärte unter Hin weis auf di« Begründung der von seiner Regierung einge reichten FnveftigationSklage, daß e» sich bei dem Zwischenfall von Szt. Gotthard um eine Angelegenheit allgemeine» In- tereste» handele. Er müsse deshalb dem BölkerbuudSrat die ganze Verantwortung für die Regelung dieser Angelegenheit überlaste«. Der ungarische Vertreter, General Tanczos, erinnerte an seine Ausführungen vom letzte» Mittwoch, mit Lenen er zum Ausdruck gebracht hatte, daß nach der von seiner Regie rung vorgelegten Denkschrift eine weiter« Untersuchung nicht mehr notwendig sei. „Wenn aber der Rat*, so fügte er hinzu, ^>en vorliegenden Bericht annimmt und wenn in der Folg« das RatSkomitee glauben sollte, Sachverständige entsenden zu müssen, so bin ich überzeugt, datz die ungarischen Behör den zur Erleichterung ihrer Aufgabe bereit sind.* Nachdem sich kein weiterer Redner -nm Wort« meldete, erklärte der RatSvorsttzeude Urrntia de» einstweilige» Be richt für äugen»»««» und «ach Erledig«»» eines letzte« Punktes »er TageSordnnng über de« griechisch-türkischen BcvölkerungsauStausch die 4». Ratstagung für geschlossen. AmbrrlM M die WedM der MMm. ILM! IftmedW Ir. Strelkvmu M Mlem. )s Genf. Reichsminister Dr. Stresenunu» hatte gestern nachmittag mit dem rumänischen Minister des Aeutzern Tltnlesc« in Gegenwart -es Ministerialdirektors Dr. Ritter eine dreistündige Unterred»««, bei der die »wischen den be» de» Ländern bestehenden Kragen besonder» auch wirtschaft», politischer Art durchgesprochen wurden. ES ist anzunehme«, Latz der rumänische Minister des Aeutzern zur Fortsetzung der Verhandlungen nach Berlin komme» wird, der Zeitpunk« steht jedoch noch nicht fest. Dr. Strrsemann, der den gestrigen Abend im Sause des deutschen Generalkonsuls Afchmaun verbrachte, wird bestimmt heute Montag nachmittag Senf verlassen, um am DienSta« nachmittag mit der deutsche» Delegation wieder in Berlin einzutrefseu. )s Senf. Bei einem Empfang der Weltpresse erklärt, -hamberlain, die ablanfenbe Ratstagung sei ei« Beweis für die »an Tagung zu Tag»«» -«nehmende Kraft de» Völker, dunbsrates. Wenn dieser seine Entscheidungen den Staaten auch nicht mit Gewalt auszwingen könne, so werde es doch für eine« Staat immer schwerer, sich einer einmütigen Wil lenskundgebung des Rates zu widersetzen. Trotz der Er weiterung des Rates und trotz des Wechseln» der ihm ange hörenden Personen werde er immer einhelliger und immer mehr von dem Gedanke» an seine gegenüber der ganzen Welt übernommene» Pflichten erfüllt. Da» große ver trauen, da» auch die englische Regierung auf die hohe Unpar. teilichkeft und den realpolitischen Geist des Völkerbundsrats habe, ergebe sich ganz besonders daraus, datz in dem zwischen ihm und Sarwat Pascha verhandelten, leider von der ägypti schen Regierung nicht angenommenen Vertrag der Völker- bundsrat in einer ganzen Reihe für England lebenswichtiger Fragen als Schiedsrichter in letzter Instanz bestimmt wurde. Damit habe England.ssch im voraus zur Annahme von Ent- scheidnngen, u. a. über die Sicherung seiner Secverbindun- ge« mit den Dominions und über den Standort der engli schen Truppen in Aegypten, verpflichtet. Zur Entscheidung über -en ungarisch-rumänischen Optantenstreit erklärte bhamberlain, datz die jetzt vom Völkerbnndsrat einstimmig angenommene Entschließung im wohlverstandenen Interesse der beiden Länder von diese» angenommen werden sollt«. Ungarn hätte vielleicht besser daran getan, die Empfehlungen vom letzten September anzunchmen, aber Rumänien dürfe überzeugt sein, datz der Rat sich niemals zu einer neuen Empfehlung entschlossen haben würbe, di« nicht ebenso sorg fältig auf die Interessen Rumäniens bedacht wäre wie die > früheren. DaS Sauptinteresse der beiden Länder sei »ach feiner Auffassung der endgültige Abschluß eines Streites, der die politische Atmosphäre fett Jahren vergifte. gefährdet wurden, fo wird man auch anMnehmen haben, daß in der Aussprache über da» Pressedekret sich ein« überwältigende Mehrheit gegen dieses veraltete Ungetüm finden wird. Um einer katastrophalen Niederlage zu ent gehen, wird Pilsudski also nicht umhin können, noch vor der Debatte im Parlament das Dekret zurückzuziehen. Diese erste Tat würde besser, a!S Worte es vermögen, den wahren Charakter des ^Wahlsiegs" Pilsudskis beleuchten. M UiterzeWW brr NchMmim. X Washington. Mit der am Sonnabend erfolgten Unterzeichnung »er Vorlage über die Freigabe de» be schlagnahmten deutschen vermögen» durch Präsident Loolidge hat diese nunmehr Gesetzeskraft erlangt. Die Vorsitzenden der ButgetauSscküflr des Repräsentantenhauses und »es Senat», Green und Smoot, drückte« ihre große Befriedigung darüber au», daß diese schwierige, viele Jahre heftig umstrittene Frage endlich zur Zufriedenheit beider Lander gelöst sei. Der Metallschiedsspruch wieder abgelehnt. )( Berlin, 11. März. Di« erweitert« Streikleitung des Deutschen MetallarbciterverbandeS hat de« neuen Schiedsspruch d«S Schlichter» gestern abend nach mehrstün diger Beratung abgelehnt, well die festgesetzten Löhn« nicht -en Wünschen der Werkzeugmacher entsprächen. Berlin. sKunkspruch.) Bis 10 Uhr, dem Zeitpunkt, an dem die Entscheidung der Parteien der Berliner Metall industrie über Annahme ober Ablehnung -es Schiedsspruchs beim Schlichter für Groß-Berlin vorliegen mutzte, ist weder von Arbeitnehmer, «och von Arbeitgeberscitc eine Erklä- rnng bei der ««nannte« Stell« eiugegangeu. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat man auf Arbeitgebcrseite eine Stellungnahme zu dem Schiedsspruch als überflüssig angesehen, nachdem bereits am Sonnabend abend gemeldet worden war, datz die Arbeitnehmer den Schiedsspruch ab- lehnen werden, «nf Grnnd »er gesetzlichen vetzi«»»»g«, gilt -er Schiedsspruch von beide» Seide» ak» abnelehnt wen» die Parteien ihre Stellung»»hnre »er Schlichtung-- inst«, nicht «Meilen. Der Schlichter wir» »»»mehr dir Akte« über den Metallar beiter konflikt aa das ReichSarbeitS Ministerium abgeben, bei dem di« Entscheidung liegt, ob der Schiedsspruch für verbindlich erklärt wird. Eine Entschei dung darüber, ob di« Metallindustrien«» bi« verbindlich- keitSerklärung beantrag«» werden, ist noch nicht gefalle» Man glaubt in Kreise« der Berliner Metallindustrie, -ass von feiten des ReichSarbeitSministerinmS -i« Einladung w» -en einer DerbindlichkeitSerklärung vorausgehendeu Rack verhanblunge» wahrscheinlich eher erfolgen wird, als es möglich ist, eine Kommission von Metällindnstrtelle» -u bilden, -te beschließt, ob Sie verbindlichkeitSerklärung be antragt werden soll. Der ReichswirtschattSmiAistkr über das Schlichtungswesen. X Berlin. Di« .Germania* veröffrntlicht ein« Unter- rednng mit RrichSarbeitSwinister Dr. vrann», in de, sich der Minister eingehend über di« Problem« de» Schlich tnuaöweseuS Sußert. Da» Schlichtungswesen, so führt Dr. Braun» ans, bat sich im allgemeinen bewährt und der Erhaltung des Arbeit? fried en« und BolkSvermögen» mehr genutzt, als die meisten ahnen. Die Kritik richte sich fast ausschließlich gegen die BerblndlichkeitSerklärung von Schiedssprüchen, durch die angeblich die an sich ante uud gesunde Wirkung de« Schlichtungswesen« in ihr Gegenteil verkehrt werde. Allerding« könne di« Möglichkeit der Ler- bindlichkei'Serklärnng zu einer Verminderung de« verant wortungSaefühl« der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerver bände führen. Tine Abhilfe sei dadurch möglich, daß di« VerbindlichkeitSerklärung auf da« äußerste Maß beschränkt wird und tatsächlich nur in Fällen ersolgt, in denen schwer- wiegend« Interessen der Allgemeinheit sie verlangen. W«nn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer mehr al« bisher in einen, Geist wirklicher Arbeitsgemeinschaft zusammenfanden, so würde auch die Zahl der Berbindlichkeit«erklär«ngen immer geringer werden. Ueber eine Ersetzung der Schlichter und des Minister« bei VerbindlichkeitSerklärungrn durch kollegiale Behörden spricht sich Dr. Brauns In ablehnende» Sinne aus.
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