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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192810270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-10
- Tag1928-10-27
- Monat1928-10
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1928
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Riesaer M Tageblatt Lr-bt-nsch^st, uUÄu)klgkV (ClbeölM üiü Ämeiaer). v-mch.«»«,* SS8 Sonnaven», 27. Oktober 1S28, obeobS 81.3-hrg Postscheckkonti Dm«d«n 1580. »irokaff« Ri,so Nr. er. Sraßtanschttfd T«g«bl«tt Rtts«. Arnums Nr. R». ^««4 Nr. Sie M W MM. . ft Newyork. Wie „Associated Preß" auS Washington meldet, hat Dr. Eckener dem Mariueamt mttgeteilt. „Graf r« VelttMiIl kr.SM rkmeliü'. ft Washington. Die bereits kurz gemeldete vrtt» Dr. Eckeners um U«dermittl»»g von Wetterberichte» ist dem Marineamt vom Kommandanten der Marineluftschifsftation Lakehurst, Jackson, übermittelt worden. Wie er mitteilte, ersucht Dr. Eckener um die Uebermittlung der allgemeinen Wetterberichte und der Wettervoraussagen während der nächsten Tage und um die Uebermittlung des Ozeanwetter dienstes während der auf den Abflug von Lakehurst folgen den zwei Tage, soweit möglich. Nach zwei Tagen hofft Dr. Eckener, bereits von Bord des Luftschiffes aus in dauerndem Verkehr mit den europäischen Wetterstationen zu stehen. Wie verlautet, hat das Marineamt bereits die Lieferung dieser Berichte zugesagt. Anzeiger iLlteblM mH ToMerl La» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Lmt«hauptmannfchast Großenhain, de» Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. ,Ws Willi" UllM M WM Der Rundflng des „Graf Zeppelin" aufgegeben ft Lakehurst. Dr. Eckener hat de« geplante« Rnnd- flng des „Graf Zeppelin" «ach de« mittlere« Weste« der Berei«igte« Staate» aufgegebe«. Dr. Eckener erklärte dazu, er hoffe die fetzt aufgegebene Fahrt nachholen zu können, wenn bas Luftschiff auf dem noch diesen Herbst geplanten zweiten Ozeanflug wieder nach den Bereinigten Staaten komme. Der Hauptzweck sei«eS erste» FlugeS sei gewesen z« zeige», bah die Streck« über de« nördlich«» Atlantischen Ozean, sowie a»dere überseeische Fahrten mit dem Leuklustschifs sicher ««d verläßlich zxrück- gelegt werde« könne». Um diesen Hauptzweck der Fahrt nicht zu schädigen, sei es wesentlich, die Rückfahrt nach Europa ohne allzu große Verzögerung anzutreten. N. Mk die Na'denm seiner MMle. )l Lakehurst. Dr. Eckener hat an den Bürgermeister von Chicago, Thompson ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm für das Interesse dankt, das die Stadt Chicago dem ge- planten Besuch des Luftschiffes entgegengebracht hat, und die Hoffnung ausspricht, daß es ihm möglich sein werde, nach dem nächsten Amertkaflug auch den mittleren Vesten mit dem „Graf Zeppelin" zu besuchen. In der Erklärung Dr. Eckeners, in der er endgültig mit teilt, daß er für den Augenblick auf den Flug nach dem mitt leren Westen verzichten müsse, führt er u. a. «tS: „Wir wolle« zeige«, baß wiederholte Tra«sozea«slüge i» kurze» Zwischenräume« erfolge» könne«, und ich möchte deshalb meinen Aufenthalt in diesem gastfreundlichen Lande diesmal nicht über den ungefähren Zeitraum von zwei Wochen aus dehnen. Ich bedanre tief, daß es mir jeht unmöglich ist, den „Graf Zeppelin" der Bevölkerung der Städte des mittleren Westens zu zeigen, die eine so große Begeisterung für den geplanten Besuch an den Tag gelegt hat." Zeppelin" werbe ab So««tag ,«« Aufstieg für die Rückfahrt bereitliege», die sobald als möglich angetrete« werbe» soll Er ersuchte um die Beschaffung von Wetterberichten für den von ihm geplanten Kurs, Leutnant Commander WickS von der Marineluftstatton Lakehurst hat mit der Beschaffung von Blaugas und Wasserstoff für die Rückfahrt des „Graf Zeppe- lin" begonnen. In Lakehurst glaubt man nicht, daß die Rückfahrt vor Montag angetreten wird. Leutnant Comman- der WtckS, der auch die Reparaturen an der beschädigten StabilifierungSflosse geleitet hat, erklärte, daß die Marine station über einen Vorrat von 7S5 000 Kubikfuß BlaugaS verfüge, und daß sie etwa 140 000 Kubikfuß Wasserstoff lie fern werde. Nachdem der Entschluß Dr. EckenerS, mit Rück sicht auf die Wetterlage den Flug nach dem mittleren Westen aufzugeben, endgültig geworden sei, habe man gestern nach, mittag um 2 Uhr amerikanischer Zeit begonnen, die Bla»- gaSzelle» a« Bord des „Graf Zeppeli»" a»fz«sülle». ft Lakehurst. Beamte der Mariuestation teilten mit daß die 8a«d»«g»ma»»schafte» Befehl erhalte» habe», fich »»« Souutag «achmittag 5 Uhr an bereitzuhalte«, um beim Ausstieg des „Graf Zeppelin" zur Rückfahrt nach Europa Hilfsdienst zu leisten. beschäftigte man fich mit der strafrechtlichen und strafprozes sualen Behandlung der Jugendlichen und der Minderjähri gen, die über 18 Jahr alt find. Die Beratungen am 26., an denen auch die übrigen ReichsreffortS teilnahmeu, hatten die Frag« der Neuord- «»»g deS juristische» A»Sbilb»»gSwese»s zum Gegenstände. Die Aussprach« ergab erfreulicherweise, daß ebenso wie bei den ReichsreffortS auch bei den Landesregierungen der ein mütige Wunsch nach einem für das ganze Reich einheitlich gestalteten Ausbildungsgange besteht, der den Zugang so wohl zum Richteramt und zur Rechtsanwaltschaft wie zum höheren Verwaltungsdienst eröffnen soll. Nach eingehen der Erörterung der Fragen wurde die Einsetzung einer Kom mission beschlossen, in bi« daS Reichsjuftizministerium, das Reichsministerium des Innern, das preußische Justizmini sterium, das preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, daS preußische Ministerium des Innern, sowie die Regierungen der übrigen größeren Länder je ein Mitglied entsenden werden. Die Kommission soll, entspre chend der von der überwiegenden Mehrzahl der Länder vertretenen Auffassung, Vorschläge aus der Grundlage einer einjährigen Gesamtdaaer des AusbilduugSganges, einschl. einer mindestens halbjährigen BerwaltungSpraxis, au»- arbeiten. Die Kommission wird ihre Arbeiten beschleunige». Sobald ihre Vorschläge vorltegen, wird der RetchSmiuistek der Justiz die Konferenz «rneut zusammeuberufeu MMtzW IlftköWW MM. * Zitta» i. Sa. Der «rbeitgeberoerband der Textil, indnstri« Ostsachse» hat he»te de» Lohntarif der Arbeiter zn« »0. Rooember ds. IS. gekündigt. Die Textilindustrie Ostsachse« beschäftigt i»»gesa«t 4S-SVSÜ0 Arbeiter. Ar M In MMm. * Haag. fTelunion.) Zu Beginn der Vollsitzung der Roten-Kreuz-Konferenz erklärte der Präsident der Roten- Kreuz-Ltga in Parts, Panne, daß diese bet der gestrigen Gouvernements-Versammlung ihre Statuten dem neu konstituierten Internationalen Roten Kreuz angepaßt habe. Da daS Internationale Rote-Kreuz-Komitee in Geni am 12. Oktober bereits eine entsprechende Aenderung seiner Statuten vornahm, tritt diese neue Organisation nunmehr in Kraft. Der Kongreß behandelte dann den Schutz der Zivil bevölkerung gegen den GiftgaSkrteg, den Schutz gewisser Teile der Bevölkerung im Kalle einer Blockade, die Sani tätsflugzeuge, die Rolle des Roten Kreuzes im Falle von Sanktionen des Völkerbundes, Verminderung der Anzahl von Vermißten und eine Reihe von Bestimmungen über das Personal und Material deS Roten Kreuzes. In einer weiteren Entschließung über den GiftgaSkrteg erinnerte der «vnarcß daran, baß das Völkerrecht Angriff« auf die Zivilbevölkerung verurteil«. Wirtschaftskrise. Bon unserem Berliner Vertreter. q«. Nicht nur von Wirtschaftsvertr'etern des AuS- landes, sondern auch sehr oft von deutschen Wirtschafts politikern wird in letzter Zeit immer wieder mit dem Schlagwort der „wirtschaftlichen Erstarkung Deutschlands" nach dem Weltkriege gearbeitet. Besonders häufig hört man dieses Schlagwort bei den Eröffnungsfeierlichkeiten größerer Ausstellungen und bet sonstigen Veranstaltungen, die dazu dienen sollen, einem größeren Kreis von Inter essenten vor Augen zu führen, was Deutschland alles zu leisten imstastde ist. Nach außen hin wirkt das natürlich lehr nett, und es läßt sich gegen eine derartige Propaganda der deutschen Wirtschaft verhältnismäßig wemg sagen. Wenn man jttwch die Verhältnisse etwa» näher betrachtet, gewinnt man sehr bald den Eindruck, als ob bei »lesen Lobeshymnen doch tatsächlich viel übertrieben wird. Wir wollen uns doch einmal ganz ehrlich fragen, welche der vielen deutschen Wirtschastsgruppen denn eigentlich augenblicklich zufrieden ist. Die Arbeitnehmer sind es nicht die Arbeitgeber aber noch viel weniger. Gewiß, An- laß zum Klagen hat heute Wohl fast jeder Deutsche. Das Traurigste ist aber dabei, daß diese Klagen zum aller größten Teil berechtigt sind. Da sind zunächst einmal die Arbeitnehmer, die, so weit sie überhaupt Arbeit haben, zu annähernd 80 Pro zent nicht das verdienen, was sie in Anbetracht des seit dem Kriegsende immer mehr und mehr gestiegenen Lebens haltungsinder zur Bestreitung des Lebensunterhalts für fich und ihre Familien unbedingt brauchen. Ganz abgesehen davon, daß sich heute jeder Deutsche infolge der allge meinen Verarmung Beschränkungen auferlegen mnß, be steht doch die Behauptung zu Recht, daß beute die Wenaus größten Schichten unseres Volkes, namentlich aber die Ar- beitnehmer, die auf feste Bezüge angewiesen sind, viel fach bittere Not leiden. Wir wollen hierbei nur an die vielen Tausende von Arbeitslosen denken, die, wenn sie wirklich das Glück-haben, nach mehrmonatiger Stellenlosig keit wieder Arbeit zu finden, den größten Teil für Schul den abzuzahlen haben, die sie während der Zeit der Ar beitslosigkeit haben aufnehmen müssen. Ganz unberück sichtigt wollen wir hierbei die gleichfalls nach tausenden zählenden Fälle lassen, in denen die Arbeitnehmer in Kurz arbeit stehen oder von ihren Arbeitgebern Infolge schlech ter Geschäftslage ihr Gehalt oder ihren Lohn nicht Pünkt lich ausbezahlt erhalten. Das wahre Bild der Lage er gibt sich aus folgender Neiße» Zusammenstellung: Augen blicklich stehen 50000 Werftarbeiter der Nord- und Ostsee werften, fast die ganze Arbeiterschaft des Hamburger Hafens, sowie 45000 Textilarbeiter am linken Nieder rhein im Lohnkampf. Die Textilindustrien drohen die Ge- samtaussperrung der deutschen Textilarbeiter zum 3. No vember an, wodurch gegebenenfalls 120 000 Textilarbeiter in Deutschland ausgesperrt werden. 210000 Metallarbeiter der Stahl- und Eisenindustrie des Bezirkes Nord-West stehen vor einem großen Wirtschaftskampf, dessen Ausgang von wesentlicher Bedeutung für fast 3 Millionen deutscher Arbeiter sein wird, deren Tarrfabkommen in den nächsten Wochen ablaufen. Bon einsichtigen Wirtschaftspolitikern wird ohne weiteres zugegeben, daß alle diese Lohnkampfe in der Mehrzahl durchaus berechtigt sind, daß es sich also um Forderungen feiten» der Arbeitnehmer handelt, die durchaus Berücksichtigung verdienen, die aber Wohl kaum Verwirklichung finden dürften, weil die Arbeitgeber zum allergrößten Terl einfach nicht dazu imstande sind, höhere Löhne zu zahlen. Wie es nun dagegen im Arbeitgeber-Lager aussieht, darüber erfahren wir von einem namhaften Wirtschafts politiker das folgende: Jeder Zweig unserer Wirtschaft lebt heute nur noch von Krediten. Durch die Steuerpolitik Wird jede Kapitalbildung und somit auch eine Gesundung unserer Wirtschaft verhindert. In den kleineren und mitt leren Städten brechen die Gewerbebetriebe massenweise zu sammen. Trotz Nachweises, daß die Landbevölkerung nur Sonntags zum Einkauf in diese «tädte käme, Witt» eine zweistündige SonntagSverkaufszeit abgelehnt. In den öst lichen Grenzbezirken, die nachgerade unter der wirtschaft lichen Not am meisten zu leiden haben, nimmt man den Städten die Garnisonen fort. Alles die- hat bereits eine Abwanderung der bodenständigen Bevölkerung veranlaßt, uick> mutz unbedingt zu weiterer Entvölkerung unserer Ostgebiete führen, was einen bedeutenden nationalen und kulturellen Schaden für Deutschland bedeutet. Sind schon die Steuern an sich untragbar, so hat jetzt noch der Reichs- städtebund ein den Erfovoernisjen der Wirtschaft gerade zu entgegenstehendes Steuerprogrämm ausgestellt. Die Er füllung der Reparationen auf der Grundlage der Auslands kredite ist ebenso verhängnisvoll sür die deutsche Wirt schaft wie der Übertriebene innere.Staatsauswand Alle Ansätze der Berwaltungsreform "scheitern an dem Wider stand gewisser Ressorss. Das Arbeitsministerium will der Welt eine vorbildliche Sozialversicherung zeigen und ver gißt dabei ganz, datz wir als verarmtes Volk gar nicht in der Lage sind, den risikolosen Menschen zu schassen. Für da» kommende Jahr müssen wir mit etwa 400 bis 500 Millionen Mark neuen Steuern rechnen Wenn die neuen Lohnkämpfe zu einer Lohnerhöhung führen, dann sei ein Abebben der Welle nicht zu übersehen. Die Gewerbe treibenden in den kleinen und mittleren Städten haben augenblicklich wohl am schwersten zu tragen. Der Groß industrie geht es aber auch nicht viel besser, wenn diese auch eher dazu in der Lage ist, sich ausreichende Kredite zu beschaffen, was für den kleinen Gewerbetreibenden beute fak ei» Dina der Unmöglichkeit ist. ««»atze, Kör tz«u Kall de» llünNnten» »VN Prod»ttwn»»«U»«mngen, Erhöhung«« der Löhn« »nd Mat»rtalt«npr«ts, »«halttn wir un» da« Nicht d«r P«t»«rh»huaa und Nachford«ru», »er. Lnzetaen für di« Nu«mwr »«Sqabrta«» find di« 9 Uhr vormittag« «ufzuaebrn und im vorau« »« »«zahl««; «in« »«währ für da« Ersch«tn«n an bestimmt«» Tag«« und Plätze« wird nicht übumomawn. Snmdpmt« für die »9 mm bmitt. « wm hoh, «rmrdschrift-Zell« (« VUd«n» V Gold-Psinntg«; di« 89 mm br«tt« RtklamrM« KW »old-Pfrnntg«- ztttraub«nd«r «nd tabrllartscher Satz liO»/. Aufschlag, gstft* Tarife, vmoilliater Radar» «lisch», w«im d«r Petra» mrfällt, d«r« Klag« «ingrzogrn w«rd«n muß od«r d«r Auftraggeber in Kontur« »«rät. Zahlung«, «nd Erfüllung«»»«: Riesa. Achttägig« antrrhalt>mg«brtla,« , „Erzähler an d«r EIL«". — Im Fall« HSH«rr Gewalt — Krieg odrr sonstiger trgrndwrlchrr Störung«» d«> V«tri,b«« der Druck««!, dir Lirserant«« oder der Besördrrungreinrichtnng«« — hat d« Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »der R«chli«serung der Leitung oder ouf Rückzahlung d«« «ezugtpretsr«. Rotation.druck «nd «erlag: Sanger t winterlich, Ri«sa. PeschättSstttl«: Goethestraß« S9 Beranttvorttich für Redaktion: Heinrich Uhleman«, Riesa: kür AnvigenttiK wildel« Dittrich, Riesa. Ein besonders trostloses Kapitel für sich bildet die augenblickliche Lage der Landwirtschaft. Wenn auch hier wie überall der Grundsatz Geltung hat, daß bei der Ver folgung wirtschaftlicher Interessen Uebertreibungen zulässig sind so muß doch anerkannt werden, daß gerade bei der deutschen Landwirtschaft augenblicklich eine Notlage be steht, die man unmöglich ableugnen > kann. Naturgemäß leiden auch hier die Arbeitnehmer mehr als die Arbeit geber. Dazu kommen dann noch die vielen kulturellen Sorgen, die mit der schwerbedrohten deutschen Wirtschafts lage Hand in Hand gehen. Wir wollen hierbei nur an die nachgerade zur Katastrophe gewordene Wohnungsnot den ken über deren Linderung sich die bedeutendsten deut schen Volkswirtschaftler und Wirtschaftspolitik« zur Zeit vergebens die Köpfe -erbrechen. W»e Deutschland aus all diesen Sorgen und Nöten herauslommen soll, ist heute noch der Mehrzahl aller Wirt schaftspolitik« ein Rätsel. Vorschläge zu einer Besserung und Abhilfe werden zwar in Hülle und Fülle gemacht. Diese zu verwirklichen hält jedoch sehr schwer, da es rn den allermeisten Fällen geradezu unmöglich ist, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen unter einen Hut zu bringen ober sie doch wenigstens so gegen einander abzuwägen, daß beide Teile lebensfähig bleiben. In den Bereinigten Staaten von Amerika, in England und neuerdings auch in Schweden hat man mit einem gewissen Erfolg versucht, durch gemeinsame Verhandlungen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber aller Wirtschaftszweige zu einem gewisse« Ziel zu gelangen. Durch Einigungen, wie sie bei diesen Bcr- Handlungen «zielt wurden, ist zum mindeste» «reicht worden, daß sich der Jnlanomarkt gestärkt hat. Vielleicht beschreitet Deutschland auch einmal diesen Weg. Empfehlen würden wir allerdings, datz dieses möglichst bald geschieht. MskM 0» MUMWMM M Atz Ak Mkk. ft Berlin. Im ReichSjusttzministerium fanden am 25. und 26. dieses Monats unter dem Vorsitz des Reichs- Ministers der Justiz Koch-Weser Besprechungen mit de« Re» gicrnnge« -er Länder über Krage« a«S de« Gebiete »er Gesetzgebung «nd der Justizverwaltung statt. Der preußische Justizmtnister, die bayerischen Minister der Justiz und deS Innern, die Justizminister von Württemberg, Baben, Hessen, Braunschweig und Anhalt, der StaatsprästdeGt von Olden, bürg, sowie die Letter der Justizverwaltungen von Ham burg und Bremen waren persönlich erschienen. Am ersten Tage wurden die wichtigste» Punkte «ns -em Gebiete des EinführnngSgesetzeS -nm künftige» Strafgesetz buch erörtert. Die Beratungen betrafen zunächst die Frage, inwieweit im Rahmen der Strafrechtsreform «enderungen in Aufbau und Zuständigkeit der Strafgerichte vorzunehmen sind, ferner würbe eine Reihe strafprozessualer Probleme, darunter dir Einschränkung der Eide und die Regelung der Wiederaufnahme des Verfahrens bnrchaesprochrn. Weiterhin
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