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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-18
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1928
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ra^blan Nttsa. Fernruf Nr. ra. Postfach «r. U. Riesaer O Tageblatt »«-»m und Zi« reiner iLlbedlav ma TiNtiaer). D««de» i«a. Strokaffe: Riesa Nr. LL «nd Aufetger «LldebiM ««- AuMger» La» Messer Tageblatt Ist da» zur Veröffentlichung der amlttchen Bekanntmachungen der «mt»hauptmannschaft Großenhain. de» Amtsgericht« und der Amtkanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt« Rieka und de» Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Dienstag, 18. Dez mder 1S28, a»e«»S. 294. 81. Jahr«. Sa» Ntasa« »aGEnck «f*«t«1 Mm"»aa ^»«d« VHr »tt «„»nähme der Sonn- mW Festtag«. ^„»zeprel«, gegen Berauezahlung, ftk »inen«onat SMark »Psenni, ohne Zu stell, gadithr. Mn Fall de» Gin treten» oenProduttiontoertenerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialieiipreis« behalten mir und da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzttaen Eft di» Nnnmwe M« «nlgabetaa«» find bi» S ltbr vanntttag« anfwgebm und im voran» zu bezahlen; «in« »«währ für da« Erscheinen an bestimmten Lag«» und Plätzen wird nicht übernommen. »rmU>pr«t» für die 8» WM lneeit». t mm hohe «rundschrift-Zeue l« Silben, vGold-Pfennia«; die 8» nun breit« Reklamezeil« 100 Bold-Psenntg«; »eitraub«nd«r und tabellarischer Sa» SO'/, «uffchlag. Feste T«tfe. Bewilligter Naban «lischt, wen» Mr Beümg verfällt, dura, «lag» eingezogen «erden muh oder der Auftraggeber in Kontur« zerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige anterhawrug«beilage .Erzähler an der Elbe'. — I« Fall« höherer Gewalt — Krieg ob« sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung«rinrichtungen — hat der Bezieher seine« Anspruch ans Lieferung »der Nachlieferung d« Zeitung ,d« auf Nllckzahkmg de» vezugSpreise«. Rotation»druck und Verlag: Langer ü winterlich, Riesa. Geschäft» Bell«: Geethestrafz« b». verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: stir Anwiqentetl: Wilhelm Dittrich, Riesa. Krieg! Gerade da», wa» seit Bestehe« de» Völkerbund«» von allen Nationen al» etwa» Unerträgliche», ja geradezu al» etwa» Verbrecherische» bezeichnet wurde, scheint jetzt bittere Wirklichkeit zu werde«. An der Grenze »wischen Bolivien und Paraguay habe« sich bi« bisherigen vielleicht unbedeu. tenden Plänkeleien bereit» zu Kampshandlungen entwickelt, die einem offizielle« Kriegszustand gletchkommen. In La Paz, der Hauptstadt Bolivien«, herrscht wegen der letzten Erfolg« auf dem «Kriegsschauplatz' Stegesstimmung und ein« von Tag zu Tage sich steigernde Kampfeslust, in ASnnctou, Paraguay» Hauptstadt, hat die Empörung über den Einmarsch der bolivianischen Truppen und die blutigen Kämpfe einen Siedegrad erreicht, der .Taten' sehen will. Fede ruhige und vernünftig« Bewertung der Lage wird von den beiden Völkern im Augenblick abgelehnt, man will nur den Waffe» die Entscheidung überlasten. Und berauscht sich im übrigen an kommenden Heldenleistungen die Köpfe. Ob angesichts einer solchen Stimmung, sbie gerade die Völker, die den Weltkrieg aktiv miterlebten, zur Genüge kennen), der Völkerbund vermittelnd und rettend im letzten Augen, blick noch etngretfen kann, möchte man fast bezweifeln, vriand soll zwar die Absicht haben, den Genfer Rat so schnell wie möglich zu einer außerordentlichen Tagung zusammen- zuberufen. Aber wie soll auch der energischste Beschluß die- seS Rate» etwa» auSrichten können, wen» Blut bereit» ge. stoffen ist und „Stege' bereit» gefeiert würben? Genf ist weit weg, denken die Bolivianer und werben sich den Teufel um die Beschlüsse schere«, die ihre eigene» Angelegenheiten erledigen wollen. Der fast schon zur Gewißheit gewordene Krieg zwischen Bolivien und Paraguay ist nicht nur eine neue Menschheitstragödie, er ist auch di« grüßte Belastung, die der Institution de» Völkerbünde» seit ihrem Bestehen zugefügt worbe« ist. Gelingt es dem Rat diesmal nicht, die beiden Völker zum Nieberlegen der Waffe« zu bewegen, ereignet sich womöglich das Schlimmste, -aß noch andere sübamerikanische Staaten in den Konflikt hinetngezoge» werden, so hat der Völkerbund ein« Niederlage erlitten, die seine Grundlagen völlig erschüttert. Die Stunde ist ernst,- sie entscheidet mehr als den Krieg zwischen zwei Völkern. WaS die Kräfteverhältnisse zwischen Volivien und Paraguay anbelangt, so ist zunächst festzustellen, baß Bolivien ungefähr dreimal so groß ist wie Deutschland, Paraguay etwa ebenso groß. Während aber in Deutschland auf -en Quadratkilo- Meter Boden etwa 140 Einwohner fallen, kommen in Bolt- vien nur zwei, in Paraguay sogar nur 1k Bewohner auf den Quadratkilometer. Trotz de» große« Gebietes, da» die beiden Staaten umfasten, sind eS also nur Kleinstaaten, di« sich tu die Haare geraten sind. Bolivien hat etwa 8 Millio nen Einwohner, Paraguay bloß SVOVOO. Da» stehend« Heer Bolivien» setzt sich auS S Jnfanterteregtmentern, 8 Lavalle- rieregimentern und 2 Srtillerieregtmentern zusammeu, daS Heer Paraguays umfaßt nur 2 Jnfanteriebataillone, b Maschtnengewehrabtetlungen, 8 Savallerieschwadronen und 2 GebtrgSartillerte-Batterieu sowie einige armierte Fluß- dampfer. Zu diesen Heere» trete» im Kriegsfall «och die Reserven. Die militärisch« Unterlegenheit Paraguay» wtrd etwas wettgemacht durch die unwegsame Wildnis am Grenz gebiet des Lhaco, die größere Operationen nicht erlaubt. Sollte -er Krieg also nur auf diese beide» Länder beschränkt bleiben, so hätte man mit größeren Schlachten, ähnlich wie sie der Weltkrieg kannte, nicht zu rechnen. Leider besteht aber wenig Hoffnung, -aß di« andere« südamertSantschen Staaten sich den Ereignissen faenhalt« warben. MIWMM WMtMlM. ES mag »war sonderbar erscheine» -aß man schon vor der Bescherung von auSgebltebenen Geschenken spricht. Wir tu» das nicht, weil wir un» etwa -em Irrigen Glaube» hin geben würden, Lab mau auf diese «eise nun doch «och zu -em betreffenden Weihnachtsgeschenk kommen könnte. Dazu ist eS zu spät. Wir meine« nämlich da» Ausbleiben de« schon vor Monate« nicht «nr in Aussicht gesielte», sondern feftr, lich versprochene» Bild««« einer stabile« Koalitionsregie, rnng. Weder im Reich «och in Prenße» ist «» gelungen dem deutsche» Volke diese« sehnlichsten WethuachtSwunsch zu erfüllen. ES ist daher ein schwacher Trost, Laß wir wenig sten» von der gefürchteten traditionelle« Weihnachtskrise verschont geblieben sind. Allerdings auch nur von einem akute« Konflikt. Sine latente Krise besteht «ach wie vor. Die Bindungen der Koalitionsregierung im Reich« find mehr den« je gelockert. Die Nachwehen der Panzerkreuzer- geschtchte und Les Ruhrkampfe» haben sich innerhalb -er Regierungsparteien in der «nerfreultchsten weise au-ge wirkt. Da» Mißtraue« unter -en Regierungsparteien ist in erschreckendem Umfange gewachsen. Die Gegensätze haben sich aber anch in andere« Fragen vertieft, und die Red« de» detttfchnattonalen FrakttpaSführer» Graf von Westarp in der letzte« Sitzung de» Reichstages im alten Jahre «nthtett schon einige bitter« wahrhetten, al» er di« Verwirrung im Lager der sogenannten Koalition-Parteien zur Schilderung bracht«. Oder ist dem nicht so? Man denke nur an dtg »erschiedensten Parlamentsdebatten, wie auch an die Abstimmungen sGatsonarbeiterverstcherung!), wo die parlamentarischen Träger de» Kabinett-glatt auSeinanber- gefallen find. Erinnert sei auch an die Art und Weise, in der die Sozialdemokratie ihre Roll« al» verantwortliche Regierungspartei aufzufaffen bestrebt war. Manchmal konnte man im Reichstag tatsächlich nicht «ehr unterschei den, welche Fraktionen nun eigentlich hinter der Regierung stehen und welche zur Opposition gehören. Mit diesen Aus- führungen soll di« Tätigkeit de» Kabinett» an sich aar nicht W U« W AM M siMMU IrmrMKk SMkktMl« m Olk MW du BerüMl W WM». X Vari». volonte ist in der Lag», eine« Aufruf u« sie« gesunden Menschruverstaud ,u Gunsten einer all- gemeine« Revision de» Vertrage» vo» Bersaille» im voraus zu veröffentlichen, drr in der Zeitschrift Evolution erscheint und «ine Wiederholung und Ergänzung des vor drei Jahren von der gleichen Zeitschrift veröffentlichte« „Appell» an da» Wrltgewiffen' darstellt, in dem Bietor Margurritt, u. a. die Erforschung der Ursachen de« Welt krieges mahnte. Ter neue Ausruf trägt 134 Unterschriften, und zwar ausschließlich von französischen Künstlern, Schrift stellern und Journalisten. Es heißt darin u. a.: Der Kelloggpakt wird trotz der darin enthaltenen gute« Ab sichten eine rein platonische Kundgebung bleiben. Ein« Aechtung des Kriege» kann nur durch «in« allgemeine Ab rüstung erreicht werde«, nachdem die offenen Wunden, di« der Weltkrieg hinterlassen hat, behandelt worden find. Wir sehen nur einen Weg, nämlich eine Revision aller Friedens verträge im Jntereff« des Friedens und der Gerechtigkeit^ die im bellen Lickt des Tages vor dem Völkerbund ,« erfolgen hätte. Diese Revision wird erfolgen, weil da« Bedürfnis nach ihr stärker ist als der zusammenhanglos« Wille der Menschen und weil di« Logik der Ereignisse e« zwingend verlangt. Wenn Frankreich hier di« Initiative ergreifen würde, würde es den edelsten der Sieg« davon tragen, den der Vernunft über die Gewalt. Das würde der Blgiu« einer wirklichen Sicherung gegen den Kries sein. Von den Unterzeichnern seien u- a. erwähnt: der Nobel-FriedenSpreisträger Fernand vouiffon, Viktor Mar- gueritte, Alice Sbray Gouttenoire de Toury, Frangoi» Jourdaiu, Jean Longuel. Ren« Mara«. Ren« Marchautz, Gaston Mach, Mathias Mauchart, Ren« Rrdoux, Romain Rolland, Iran Rostand, General Säuret. Henry Torre«; der sozialistische Abgeordnete Uhry, Charles Vilarar, Senator Voilin, de Martial, Fanny Clar, der radikal« Abgeordnete Renaitour. )s Dresden. De« Völkerbund» - Korrespondenten »er Dresdner Neueste» Nachrichte« wurde nach Abschluß der Ratstagung von maßgebender deutscher Seite folgende» über da» Ergebnis der Besprechungen ,wische« de« drei Außenministern mitgetetlt: Das Hauptergebnis der sehr ernsten und eingehenden Aussprache von Lugano ist e», daß Len leitenden Staatsmännern -er Gegenseite vor Augen ge führt wurde, daß in der bisherigen Verständigungspolitik eine kaum heilbare Krise eintreten könnt«, wen» da» deutsche Volk nicht schnellstens von dem unerträglichen Druck der Besetzung befreit würde. De« Ernst dieser Lage de« Ver treter« FraukreichS, Englands und Italien» eingehend dar, gestellt z« Habe«, ist das Verdienst Strefemann». Da» dentsch« Volk hat seit Locarno lange genug ans die Verstän digungsbereitschaft gewartet. Die Tatsache wurde in den Besprechungen eindeutig znnr Ausdruck gebracht und hiuzugefügt, daß die Poltttk in Deutschland nach Abschluß de» Locarno-PakteS durch da» Wort gekennzeichnet wird: Gegenseitige» Vertrauen in die Heiligkeit der Verträge. Die Besetzung deutschen Bodens durch fremde Truppen bedeutet aber den schärfsten Ausdruck -e» Mißtrauens. Soll die Politik de» Vertrauen» wirklich obsiegen, so muß die andere Sette aus der deutschen Auffas sung die entsprechenden Konsequenzen ziehen und zu der Ueberzeugung gelangen, daß wir die Besetzung -es Rhein lande» al» Reparationspfand glatt ablehnen. Deutschland hat die ihm auferlegten Daweslasten bisher pünktlich be zahlt und es liegt keine Veranlassung vor, anzunehmen, daß, soweit seine Leistungsfähigkeit reicht, die nötigen Summen künftighin nicht aufgebracht werden sollten. Außerdem ent hält der DaweSplan in sich selbst einschneidende Wirtschafts garantien, die viel wirksamer sind al» militärische Maßnah me». Der Eingang der Zahlungen ist vom gnten oder bösen Willen Deutschlands gar nicht mehr abhängig. E» wird Aufgabe der demnächst etnsetzeuden Verhand lungen sein, praktisch« Wege zu finde«, die für beide Seite» gangbar sind. Nach de« bisherigen Dispositionen sollen die diesbezüglichen Verhandlungen über die Räumungsfrage etwa gleichzeitig mit dem Zusammentritt des Sachverstän- btgenauSschusse» für die endgültige Regelung der Repara tionen auf diplomatischem Wege beginnen. M WIMI8MWW W» M »W. vd». In einer Versammlung von Vertreter« der Christ- ltchen Gewerkschaften im Zentrum, die am Sonnabend in Esten stattfand, kritisierte Reichstagsabgeordneter SieSbertS die Entscheid««, des Parteitag» »« «ngnnste« Steaerwald», wobei die Beamtenschaft eine besondere Rolle gespielt habe. Im Gegensatz ,« der Arbeiterschaft, der durch die NachkriegS- politik -eS Zentrum» wiederholt schwere Belastungen aus erlegt nmrden, drohe di« Beamtenschaft, soweit sie dem Zentrum angehöre, bei jeder Gelegenheit mtt de« Austritt, wenn sie ihre Interessen nicht genügend vertret«: glaube. Bei den Arbeiter« fei dieser Mangel an GoltdaottStSg^ühl atm» al» zu beobachte« gewesen. Hierauf sprach Aba. Steaerwald, der nach de« Bericht ter „Boss. Zta.' ausführte, e» sei unpolitisch gewesen, eine« katholischen Priester au di« Spitze der Partei zu stellen in einer Zett» wo man vor schweren wirtschaftlichen m»d sozia len Spannungen stehe. Seit Gründung der ZentrumSpartet seien groß« Wandlungen in der sozialen Struktur vor sich gegangen. Di« gegenwärtige Zett erhalte ihr Gepräge durch den EmanzipattonSdrang der Arbeiter, der erst zur Hälfte Erfolg gehabt habe. Ob die restliche Hälfte in einem chri- ftentumSfetndltchen oder christentumöfreundltchen Sinne durchgeführt werden solle, sei die Karbinalfrage -er Gegen wart. In de« Augenblick, wo die katholische Wellanschau, ung keine parteibildende Kraft mehr zu entwickeln »er- möchte, würde eine christlichsoziale BolkSpartet entstehen, die mindesten» zwei Drittel bi» drei Viertel der bisherigen Zentrumswähler mit sich ziehen würde. Die ChristUch- «attanalex Arbeiter fühlten sich Heute in keiner Partei «ehr wohl. E» sei völlig falsch, du glauben, daß die Zentrums partei nur vom Religiös-Weltanschaulichen her wieder in Ordnung gebracht werden könne. Tatsächlich gebe e» nur zwei Möglichkeiten: Entweder die ZentrumSpartet bekomme eine geistig politische Einstellung, in der alle, di« in die Zu- kunft sehen, ihre Ziele, frei vo« Jnterefsenklüngel, verkör- pert finden, ober kein Mensch würde imstande sei«, zu ver hindern, -atz die christlichsoziale BolkSpartet, deren Grund- lagen Stegerwald 1820 auf dem Essener Kongreß der Christ, liche« Gewerkschaften umschrieben habe, Wirklichkeit werde. Als Ziel aller Wirtschaftspolitik nannte Stegerwald die Wirtschaftsdemokratie» getragen vom Selbstverwaltungs gedanken und vom SelbstverantwortnngSbewntztsein. Anch die nach StUerwald znm Wort kommenden Abgg. Imbusch and Vecker-ArnSdoug fordert« zu verstärkter Ar- Lott innerhalb der P artet ans, um di« in Köln erlitten« Niederlage der ZeutrunVarbeit« anSgumerzen. Zum Schluß wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, worin eS heißt: „Mit große» Bedauern nimmt die Tagung Kenntnis von den Begleiterscheinungen der Wahl des Parteivorsitzenden. Jede persönliche Vorein genommenheit gegen den nunmehrigen Vorsitzende» liegt den Arbeiter-ZemtrumSwählern durchaus fern. Sie find aber der Ueberzeugung, daß in der Nichtwahl -eS vom Partetvorstande in Vorschlag gebrachten bewährten Führers der christlichen Arbeiterbewegung, Stegerwald, «ine bewußte Zurücksetzung -eS Arbeiterstandes erblickt werden muß. Das Ergebnis der Borsitzendenwahl ist maßgebend mitbeeinflutzt worden durch die derzeitige Zusammensetzung der Partei körperschaften. In keiner Weise spiegelt sich in diesen letz teren die wirkliche Zusammensetzung der Zentrumswähler schaft wider.' Zum Schluß wird «och in der Entschließung betont, daß die Arbeiterschaft durch intensivere Arbeit im ganzen Partei leben sich einen ihrer Bedeutung entsprechenden Einfluß sichern müßte. Zu diesem Zwecke müsse ein Reichsarbeiter rat in der ZentrumSpartet geschaffen werde«. in Grund und Boden verdammt werden, doch ist es ganz selbstverständlich, daß der RegterungSapparat einschließlich -er Gesetzgebung-Maschinerie unter solch undurchsichtigen parlamentarischen Verhältnissen leiben muß. Daß also in dieser Form, die überhaupt keine Form ist, nicht mehr „sortgewurftelt' werben kann, wird ja wohl in erster Linie den davon zumeist betrossenen KabinettSmitgltebern ein leuchten. Man kann also den Wunsch hegen, daß sie in den Mußestunden der Weihnachtszeit ernstlich über da» künftige Schicksal der „Großen Koalition' nach-enken. Vielleicht bringen sie e» dann zuwege, im neuen Jahre etwa» erfolg reicher zu arbeiten, wa» man nach großen Gesichtspunkten betrachtet, vom alten Jahre auch regterungSsetttg sicher nicht behaupten wird. MlkllklW WM KM M MMt. )( Vari». Der deutsch« Botschafter von Hoesch hat heut« «in« erneut« Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Poincart in der Frag« drr Einsetzung de» Reparation«- aiiSschuffeS gehabt. Diese Unterredung hat zu einer An näherung der beiderseitigen Standpunkte in de« bekannten noch au»ttrh«nd«n Punkten geführt.
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