Nr.1 16. Jahrgang Beilage zum General-Anzeiger Januar 1S3S Familiennamen üer Rewvkner von Dippeksävr^s RuellüvkL, ihre Entstehung umt Reäeutung Von Oberlehrer a. D. Gampe, Buchholz Gar mancher wird schon über die Bedeutung seines Familiennamens nachgedacht haben, besonders dann, wenn er sich vielleicht gar in seinem Wesen oder in seinem Beruf im Gegensatz zu seinem Namen befindet. Der eine heißt Klein und ist doch recht groß geraten, der andere heißt Heiter und hat doch gar keinen heiteren Sinn, ein anderer heißt Schneider und ist doch ein Kaufmann, ein anderer Schuster und ist doch ein Bäcker. Wieder anderen kommt ihr Namt so fremd vor, sie wissen nicht, was sie mit ihm anfangen sollen, sie glauben wohl, er sei gar aus einer anderen Sprache entlehnt, und dabei ist es doch ein gut deutscher Name, der schon viele Jahrhunderte überdauert hat. Ja, wie mögen da wohl unsere Familiennamen entstanden sein und was mögen sie bedeuten? Zuerst gab es nur Vornamen. Diese häuften sich natürlich in einem Ort. Wollte man nun den einen Träger eines häufig vorkommenden Namens näher bezeichnen, so wählte man wohl seinen Beruf als Beinamen. Waren in einem Ort -. V. mehrere „Karl", so nannte man wohl den einen den Fleischer- Karl und den anderen den Bäcker-Karl und andere wieder anders. 1. Bel- oder Familiennamen entstanden, indem man den Träger eines Vornamen nach seinem Beruf nannte. So mögen die Namen Drechsler, Dreher, Schreiber, Müller, Weber, Schmied, Schneider, Sattler, Fischer, Zimmermann, (Kömpel), Bergmann entstanden sein. Andere Berufsnamen sind im Laufe der Jahrhunderte so verändert worden, daß wir heute die ursprüngliche Bedeutung des Wortes nicht mehr ohne weiteres erkennen können, so Schubert (der Schuhebereiter), Schu macher (Schuhemacher), Schobert (Schuhebereiter), Schurig — Schuhevorrichter, in Schröder steckt das bekannter Schneider, Vielhauer (mhd. viele — Feile),