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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186008070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-08
- Tag1860-08-07
- Monat1860-08
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1860
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beim Allen l, dir egal" vrrlio, en. isö i». Wien gau.u l garni. ionbvn nrng a. Äeusrl. irnbirg. und n, und Prüft ,z. amvurg. r. goldner öav. lannich«- stolognt. rnberg. rl. Bahn. chaft aul kürnberg. i. Berlin, t. Dretl. ln. h. garni. H. garni. rnhut, de Prüft. Hamburg, g. Haha. Münster, Kieritzsch. >. Lonm inch. Hej. a. viel garni lS'k. ME UsRUPMT. st von l u. 5. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. w« 22V. Dienstag den 7. August. 1860. Bekanntmachung. Zum Behuf der gegen das Ende jedes akademischen Halbjahres zu haltenden Revision der Universitätsbibliothek werden jämmtliche Entleiher von Büchern hierdurch mit Beziehung auf §. 24 und 26 der Bibiiothekordnung aufgefordert, diese und zwar die Herren Studirenden in den ersten drei Tagen der bevorstehenden Woche, alle klebrigen spätestens bis Tonnabend den RR. Augnst gegen Zurücknahme der Empfangsbescheinigungen abzuliefern. Leipzig, am 4. August 1860. Die Verwaltung der Universitätsbibliothek. Garibaldi vor elf Zähren. Unter allen Italienern (sagt Adolph Stahr in seinem neuesten Buche „Herbstmonate in Oberitalien", Oldenburg, Schulze'sche Buchhandlung, 1860, das vor dem letzten italienischen Kriege ge schrieben wurde) ist über Giuseppe Garibaldi, den helden haften Vertheidiger Roms in dem letzten Todeskampfe der römischen Republik gegen die Schergen des freiheitsmörderischen Bonapartismus, nur eine Stimme. Alle erkennen in ihm eine Heldengestalt von reinem großem unerschütterlich auf ein Ziel gerichtetem Charakter. Aber auch die Ausländer, welche ihn gekannt, die unter seiner Fahne für die große Sache der Freiheit und Selbstbestimmung der Völker gestritten, fällen dasselbe Urtheil über diesen Mann, auf den jede Nation stolz sein könnte, wie es die italienische ist auf seinen Besitz. Ein solcher ist der Obristlieutenant G. v. Hoffstetter, der jetzt als militairischer Instructor zu St. Gallen in der Schweiz lebt, ein Mann hochgeehrt von allen die ihn kennen. Dieser Mann hat unter dem damaligen Divisionsgcnerale Garibaldi als Major im Generalstabe deck römischen Kampf bis mm letzten Augenblicke durchgefochten. Er hat, von Begeisterung, klebe und Ehrfurcht für den Menschen und von Bewunderung für den Feldherrn durchdrungen» dessen Schicksal getheilt, und die ehrenvolle Capitulation, die ihm ungefährdete Rückkehr in die deutsche Heimath bot, verschmähend, das kühne Abenteuer seines allgemein bewunderten dreißigtägigen Rückzugs von Rom bis nach San Marino und all seine Gefahren getheilt. Von dem Führer durch feindliche Uebermacht abgedrängt, ist es ihm durch die auf opfernde Hülfe italienischer patriotischer Männer und Frauen, die für den Fremden, der für Italien gefochten, Leib und Leben wagten, gelungen seine Heimath wieder zu sehen, und zurückgekehrt in dieselbe, hat er seine Erlebnisse in einem Buche veröffentlicht, dessen die zeitgenössische Geschichtsliteratur wenige gleiche zählt. Es ist ein Werk wahr, schlicht und einfach, ein Buch von Kopf und Herz, schätzbar für den künftigen Geschichtsschreiber Italiens, wie für den Militair, der sein Fach gründlich ftudiren will, ein Buch voll edlen starken kräftigen Geistes und würdig der antiken Ein fachheit eines Lenophon an die Seite gestellt zu werden. Und dieses Buch ist von Anfang bis zu Ende die ungesuchte und darum schönste Lobrede des italienischen Helden, den Unwissenheit und Leichtsinn gewisser deutscher Zeitungsschreiber sich nicht ent- blödete, einen „ Räuberhauptmann " zu nennen. Es ist, obgleich schon 1851 erschienen*), in Deutschland wenig oder gar nicht bekannt-geworden. Aber es giebt Bücher, die ein zähes Leben haben, und ein solches ist das Hoffstettersche Buch. Daß es den Ruhm der Besiegten und, wie damals schien, hoffnungslos Njedertzeworfenen feierte, daß es dem verfolgten Un glück treu blieb, erhöht feinen sittlichen Werth, wie seine Glaub würdigkeit. Der Verfasser, der den Sonderbundskcieg von 1847 und den piemontesischen Feldzug von 1818 mitgefochten hatte, kam gerade rechtzeitig nach Rom, um gleich am Tage nach seiner Ankunft Aeuge'zu fein von Garibaldi's erster glorreicher Waffen chat Hegen die Franzosen, dkb er am 30. April mit einem Verluste von über 500 Todtm und Verwundeten und 500 Gefangenen An^ diesem Tage von unter den Mauern Roms aufs Haupt schlug. An diesem^ sah er zuerst den kühnen Vorkämpfer der Römischen Republik, dessen äußerem Erscheinen er folgende- Bild entwirft. *) Tagebuch aus Italien 1849, vou Gustav v. Hoffstetter, vormals Rajor in römischen Diensten. Zürich und Stuttgart 185 l. „ Er ist ein etwas kleiner Mann mit sonnverbranntem Gesicht und vollständig antiken Zügen. Ruhig und fest sitzt er zu Pferde, als wäre er darauf geboren. Unter einem spitzen Hute mit schmaler Krempe und schwarzer voller Straußfeder drängt sich das tief braune Haar hervor. Der röthliche Bart bedeckt zur Hälfte das Gesicht. Ueber der rothen Blouse flattert der kurze weiße ameri kanische Mantel. Unmittelbar hinter ihm ritt sein Stallmeister, ein kolossaler Mohr, der ihm von Amerika gefolgt war, in schwär zem Mantel mit einer langen Lanze. Manara (der Oberst des Bersaglieriregiments) und ich staunten nicht wenig über diese sonderbare Tracht, zumal an der Spitze einer modern gekleideten Armee. Manara konnte sich nie an diesen Aufzug gewöhnen, und sagte mir oft, nachdem er mit Garibaldi näher bekannt ge worden, und wie Alle, die dem General näher standen, denselben leidenschaftlich liebte, daß er gesonnen sei, dahin zu wirken, das der General sich modern trage. Ich dagegen hatte mich bald daran gewöhnt, und zweifle sehr, ob der General sich je zu einen, Zweispitz verstanden haben würde." Er hatte diese Tracht, sowie die Einfachheit seiner Lebensgewohnhetten aus Südamerika mit gebracht, wo er seit 1835 zwölf Jahre lang im Dienste der Republik Uruguay zu Wasser und zu Lande den Krieg gegen die Feinde des Freistaats geführt hatte. Garibaldi, geboren zu Nizza den 4. Juli 1807, stand, als Hoffstetter zu ihm kam, in der Blüthe des Mannesalters. „ Seine militairische Carriere begann im Dienste des Geschwaders von Montevideo, in dem ihm sein Talent und Verdienst bald das Obercommando verschafften. Mehrere Jahre war sein Name in den Kämpfen gegen den Präsidenten Rosas einer der qefürchtetsten auf dem LaPlata. Nach der Blocade des Hafens von Montevideo durch englische und französische Schiffe betheiligte er sich am Landkriege. Hier als selbstständiger Führer an der Spitze von bald größeren bald kleineren Abtheilungen Infanterie und Reiterei in einem Lande, wo der Krieg mit den unglaublichsten Mühseligkeiten und Hindernissen verbünden ist, eignete er sich jenen sicher,, Blick und jene Festigkeit des Willens an, die ihn beide so sehr auszeichnen. Im Jahre 1849 kriegte er bekanntlich in Tyrol und seine jüngsten Erfolge vom 30. April vor Rom und am 9. Mai gegen die neapolitanische Armee bei Palestrina zeigten auch seinem Vaterlande neuerdings, wie un bestritten ihm das Oberkommando gehöre." Deonoch ward ihm dasselbe nicht ertheilt, sondern Roftlli mm Obergeneral der römi schen Armee ernannt. Garibaldi'^ Verhalten gegenüber dieser Zurücksetzung und ihren Motiven schildert Hoffstetter (S. 323—321) folgendermaßen: „Nur die unverzeihliche Furcht, die Diplomatie, die ja doch den Untergang der römischen Republik unabänderlich beschlossen hatte, durch einen Namen vor den Kopf zu stoßen, hielt die Regierung in Rom ab, Garibaldi das Oberkommando zu übergeben. Noch während der letzten Tage der Belagerung äußerte sich hierüber der General gegen mich in einer Stunde, wo ihm diese Zurücksetzung vielleicht fühlbarer und kränkender als je gewesen, in tiefer Entrüstung: Man wagt es nicht, sagte er, das Oberkommando in meine Hände m legen, weil man mehr als französische Kugeln diplomatische Noten fürchtet, in welchem dem Triumvirat vorgeworfen werden könnte, einen „Räuber* Hauptmann", wie sie mich zu benennen geruhen, an die Spitze gestellt zu haben, oder einen „ Eorfaren", wie es ihnen beliebte mich m heißen, als ich dleEscadre auf dem LaPlata commandirte. Es ist allerdings bequem, einen thatkräftigen und gefährlichen Feind so zu schimpfen, um der Beachtung aller völkerrechtlichen Gesetze gegen ihn enthoben zu fein. Aber man reife den La Plara
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