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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-17
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1888
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Erscheint täglich ftüh SV, Uhr. Nrterti»» «t ErPetM» Joka„»«»>ii« 8, Sprrchtutk» »er Ue-«rti«>: vormittag» 10—12 Uhr- Nachmittag» 5—6 Uhr. ge» tztt »a,«d« «n>,ki»n»»«r ««»yrche» »E GO »a tted,«,,» «M ««»uHUch. A»««D»» »er skr »te «ichftf»!^»»« Nummer hefttmmte» Inseeütr «, Wochentagen »i» 8 >tzr Nachmittag, «»L««»- «»»Artttageasrätz tzt»'/,»Utz«. 3n d,n Filialk» str I«s.-Lunah»e: Ltt» klemm. Univerfitttsflraße 1. Lauts t-sche» Kathariuenstt. 23 park. «. König-Platz 7, uur bi»'/,» Uhr. KipMtr.Ta-tlilail Anzeiger. Organ str Politik, Lolalgeschichte, Landels- and Geschäftsmkchr. Abonneme^prei» vierteljährlich 4»/, Mk. turt. Bnagerlodn 5 Mt. durch die Post bezogen ü Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) a»ne Poslbkidrdeniag 60 Mk. Mit Poftbesörbening 70 Mt. Inlerate sigespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut u»f. Pretsaerzeichn«. Taoellanicher n. Zifferasatz »ach höyerm Tarif. Ueriamea anter dem Redactioasstrich di« Igrfpalt. Zette 50Ps.,vor denFamilienaachrichten die 6gefpaltcne Zette 40 Pt- Inserate sind stets an die DUProitt«« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pravnumeranäo oder durch Pofi- aactmahmr. 48. Freitag vm 17. Februar 1888. 82. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vebau«t«achu»g, di» gewerbsmäßige Veranstaltung von «. s. ». betreffend. Betreffs aller Singspiele, Gesangs» und deklamatorischer Verträge, Schaustellungen von Person«« oder theatralischen Vorstellungen, bei welchen ein höhere» Interesse der Kunst oder Wissenschaft nicht obwaltet, haben wir im Einvernehmen mit dem Polizeiamt folgende Bestimmungen getroffen, welche vom 1. März dieses Jahre» ab in Kraft treten, und auch aus alle schon bestehenden Unternehmungen von Singspielen u. s. W. Anwendung finden: 1) Der Schluß der Vorstellungen hat auch wlihreud der > Messen spätesten» um lt Uhr stallzufinden. 2) die Meßzeit, soweit sie zur Abhaltung von Ging» spielen u. s. w. berechtigt, ist aus die Vorwoche, die Böttcher- und die Meßwoche. jedoch einschließlich de» Sonntag» vor der Zahlwochc, zu Neujahr aus die Zeit vom 2. di» mit 9. Januar beschränkt. Diejenigen, welche Singspiel« oder sonstig« Aufführungen der be,eiLnelcn Art gewerbsmäßig veranstalten oder zu deren öffentlicher Veranstaltung ihre Räume benutzen taffen» haben für die genaue Befolgung dieser Bestimmungen einzuftehsn und haben für einen jeden Zuwiderhandlung«^!!, soweil nicht eine höhere Strafe einzutrclen hat. Geldstrafe bi» zu SO ^>k oder Haft bis zu 14 Tagen zu gewärtigen. Außerdem bleibt die polizeiliche Schließung der außer de», oben bezeichnelen Zeiten stattsindendeu oder über dieselben hinan» ausgedehnten Vorstellungen »ordehalteu. Leipzig, den 1.3. Februar 1888. D«r Rash der Stchdt Leipzig. i)r. Georgi. Heanig. Obwohl durch Bekanntmachung vom 2. Februar vorigen Jahre« den hiesigen Schänkwirthe» eröffnet worden ist. daß! für Dockbierfeste und car»ev«Utsttsche Narra»- Abeude Musilerlaubniß nur bis N Uhr ertheilt werbea solle, sin» doch neuerdings wiederholt Gesuch« ringegauge», durch welch« ««s »>»» i«i«z„» H-z» für Musik» I abbultuna bei solchen Festen erbeten worden ist. Tie Schänkwirthe werden vaher »ochmal« in kenntniß gesetzt, daß bei solchen Veranlassung«, Musik uur bi» ll Uhr! gestattet wird, zugleich aber verständigt, daß auch Geile» de» mitunterzeichnetri, Polizeiamt« eine Erstreckung der allgemein oder sür den einzelnen Gesuckstellcr sestgestellte« Schlußzeit versagt und vielmehr gegen Ueberschreilungen derselben mit den diesfalls angevrohten Strafen verfahren werden wird, überdies aber Vorbehalten wird. gegen Schänkwirthe, welche solcher Ueberschreilungen sich schuldig machen, ein« frühere Schlußzeit festzusetzen. Leipzig, de» 22. Februar 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Da» V»lt»et«A«t. > VI, 740. vr. Georgi. Bretschnetder. I Cichoriu». Die Requlirung des südwestlichen Trottoir» der Ho», pitalstratze von der Thalstraße ab bi» zum Johanni». Hospitale soll an einen Unternehmer in Acrord verdungen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeit liegen in unserer Ties- bau-verwaliung. RathhauS, 2. Etage, Zimmer Nr. 14, au» können daselbst eingesehen, resp. gegen Entrichtung der Ge bühren entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift Trottoir- der HoSpitalstra-e versehen ebendaselbst und zwar biS zum 25. Februar 1888 Nachmittag« 5 Uhr eiuzurcichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtllche Angebote abzuledoen. Leipzig, d« 10. Februar 1888. De» Rath» der Stadt Leipzig. 518 Strageabaadepatatto«. Die Pflasterung der Hospitalstraße von der Platostraße ab bi» zu dem Gerichtswege einschließlich der Straßen» kreuzunge», sowie die durch die Regulirung de» südwestlichen Trottoirs der Hospitalstraße bedingten Pflasterarbeiteu sollen an einen Unternehmer in Accord verdungen werven. Tie Bedingungen und Zeichnungen sür dies« Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Rathhau«. 2. Etage, Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingesehen resp. gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezüglich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Psiafteraag der Ho»pita1ftrage" versehen eben daselbst und zwar bi» zum 25. Februar 1888, Nachmittag» 5 Uhr, einzureichen. Der Ralh behält sich da» Recht v»r. sämmtllche Angebote abzulebnen. Leipzig, den 10. Februar 1888. De» Rath» der Stadt Leipzig Id 516. Strageadaa-Depatatto». Vtkanntvaitlllng. Vrt der unterzeichnet«» Bemeindeverwallung Nizza, durch Rom und M'N- Arankreich kann sicb ist Lalsirer» mit 1200 ^4 1200 ^4 AasaagSgehalt (Waximalhöhe ! 1. *vril b. I. zn besetzen. Geeignete Bewerber, w« di« Stele de» lSOO ^4) am welch« im gasien- nnd Rechnungswesen vertraut sind und eine Kaution von 2000 Hellen können, werd»» ersucht, ihre Gesuch« »>t Zeuanisien über die bisherig« Thiiigketl bi» mt» 25. o. aus hiesigem Gemeindeamt» ichristlich »injurklcha». Ler Antritt kan» auch bereits «» 1». Mörz d. I. erfolgen. Kleinzschocher, de» 15. Februar 1888. Der G. Ram buche ist durch Savoyen und tona vollständig au-gegl>chen. ^H„selt 20 Jahren n.ch, an den Gedanken da« Jtai.e. , zur Großmacht emporgewachsen 'st u'v vaS Y ^urck meermacd. ein« Stimme zukomw . so'st "^de -s « ^ - Ausrichtung d„ Schutzh-rrschaN^b^T^^^ unwiderruflich wiesen haben. ^ Allmäiig schnnt Frankreich zum s Sachlage gekommen zu sein ver- Bewußtsein der wahren und dazu hat ver Zwischen,all »auer «ruaaiu. koneurSsarderuuaeu sind bi» »um 1. As richte anznmeldea. Duolicat» sind beizusügea ES wird zur Beschlußfassung über die Wc> Minntiiiltchmir. Der Umbau der Hauptschleuße in der Nordstraße zwischen den Kreuzungen der Ring, und Keilstraße soll au einen Unter nehiner in Accord verdungen werden. Die Bedingungen sür diesen Schleußenbau liege» in unserer Tiesbau-Verwaltung. Ralhhau», 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. 14, au» und können daselbst «„gesehen, oder gegen Ent- richtung der Gebühren entnommen werden. Bezüglich« Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Schleatziraha» t» h«r GEortzKrag«" versehen ebendaselbst und zwar di» zum 3. März ». Ä Nach« witlag« 5 Uhr eiuzureichea. Der Xath tzehält pch da» Recht vor. sämmtlich« Angebote abzulehnrn. Leipzig. h» 1-. Februar lg«. sonciirslikrsahrrn. Ueber da« vermögen de» mit unbekanntem Ausenthalt «»» hier abwesenden hiesigen Buchhändler» Juliuö Drescher» i» Firma ..Schrisrenniederlag« de« evangelischen Verein«, Zimmer Nachsalger, Julia« Drescher" — Vr. Hirlchgradeu 17. hier. >u Leipj'g in Firma ..Jittin» Drescher, Verlag und Aniiguariat", Königlftraße 8. wird deute am 7. Februar 1888 vormittag» 10 Uhr da» koncnrsver. fahren eröffnet. Der hiesige Rechtsanwalt vr. Sieger wird znm LoucurSder «aller ernannt. April 1388 bat de» «e. sen. . . >g über die Wahl eines andere» Ver «aller-, sowie über di« Bestellung «ine- GlänbigerauSschuffe» und rintretendea stall» über die in A. 120 der EoncurSordnvng bezeich» »eien Gegenständ« aus Montag, den L. Mörz 1888. Vormittags 10 Uhr — und znr Pritsung der «ngemeldeten Forderungen ans Montag, de, 1». Aprtt 1888. vormittag« 10 Uhr — vor dem Unterzeichnete» Gerichte, Gr. Kornmarkt 12. Zimmer 17. Termin oaberaumt. Allen Personen, «elche eine zur LoncurSmaff« gehörig« Sache in Besitz haben, oder znr EoncorSmasse etwa» schuldig sind, wird ausgegebeii, nicht« an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch di» Verpflichtung auserleg», von dem Besitz« der Sach« und von de» Forderungen. für »elch« sie an« der Sach« obgesoa- drrte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Soacurtvenvaller di» zum 1. Aprtt 1888 Anzoia» zu machen Franlsurt a. M, de» 7. Februar 1888. tiuigliche» Amtsgericht Abth. kV. Thomasschule. D« A»fnah«eprütn«a der für Srrta angemrlbelrn Schüler! findet Maut«,, tzr» S». Februar. var«itta,» » Utzr statt. Leipzig, de» 13. Februar 1888. vr. »nu»««» Nichtamtlicher Thetl. Frankreich und Italien. Neuerdings hat sich da» Verhält» iß der beiden Nachbar Mächte Frankreich und Italien wesentlich verschlechtert, weil Frankreich nunmehr jeden Zweifel an der Thalsache aufgegeben hat, daß bei einem deutsch-französischen Kriege Italien Deutsch lanv mit seiner ganzen Kriegsmacht unterstützen wird. Dtr Fran zosen scheinen da» trotz aller Veröffentlichungen über Natur und Zweck de» Dreibünde» bi» zu dem Augenblicke nicht ge glaubt zu haben, da ihnen der urkundliche Beweis vor Augen grsübrt worven ist. Erst nach Veröffentlichung de« deutsch österreichischen Bündnisse» und nach der Rede de» Fürsten Bismarck vom 6. Februar, in welcher de» vertrage» zwischen Deutschland und Italien Erwähnung geschah, hat e» Herr Grauier au» Caffagnac für zeitgemäß erachtet, den Prinzen Napoleon auszusordern, daß er seinem Sohne verbiete, in einer Armee Dienste zu leisten, welche die Grenzen Frankreichs bedrohe. Auch als CriSpi in FriedrichSrub erschien, hielten die französischen Chauvinisten noch an der Einbildung fest, daß Italien in seinem Herzen französisch gesinnt sei und in der Stunde der Entscheidung einem Minister den Lauspaß geben würde, der e» gewagt habe, sich durch einen Vertrag mit Deutschland in Gegensatz mit den Wünschen und Neigungen bcS italienischen Volkes zu setzen. So scsi saß die Meinung von der Nothwendigkeit der Unterordnung Italien» unter die Beschlüsse, welche Frankreich für die zukünftige Entirickelung de» romanischen Europa gefaßt batte, in der großen Maste de« französischen Volke», daß selbst augensSUigr Thatsachen sie nicht zu erschüttern vermochten. Nach französischer Anschauung sind Italien und Spanien nickt nur die natürlichen Bundes genossen Frankreich» in jedem Kriege mit anderen europäischen Mächten, sondern st« haben sich sogar der Führung Frank reich» unbedingt unterzuorvnen. E» gab eine Zeit, in welcher diese Anschauung berechtigt war. und die Kriege der Jahre 1559 und 1870 legen Zeugniß davon ab. daß sie in der Hauptsache mit der Wirklichkeit übrreinstimmt. Der Krieg de» Jahre» 1859 wurde angeblich unternommen, um die italienischen Provinzen, welche im Besitze Oesterreichs waren, mit Italien zu vereinigen, und ver deulsch-sranzösische Krieg brach wegen der Canvidatur de» Prinzen von Hohenzottrrn sür dm spanischen Königsthron aus. Aber der Krieg von 1859 ließ eine Stachel im Herzen Italien« zurück, denn er endet» mit der LoSreißung der italienischen Provinzen Savoyen und Nizza und der Ver einigunz derselbe» mit Frankreich, und Rom blieb unter dem Schutze französischer Truppe» den Händen des Papste». 1866 brachte Italien Benetiri» und 1870 Rom, dazwischen aber lag da» Treffen von Mentana, in welchem ver italienische Nationalheld Garibaldi von einer sran zösischen Kugel schwer verwundet wurde. Trotzdem kam Garibaldi gegen Ende de» Jahre» 1870 Frankreich in seiner Noth zu Hilse und sorgte dafür, daß ein Theil Ler deutschen klreillräsle in Ostsrankreich beschäftigt wurde. Au» dieser Thatsacke scheint Fraiikreich den unerschütterlichen Glauben an Italien« Dankbarkeit unter allen WechselsäUei, der euro* tzäischcn Entwickelung geschöpft zu haben, obwohl eS dock in neuester Zeit nickt an fchr deutlichen Anzeichen dafür gefehlt hat, daß diese Dankbarkeit aus einen kaum noch wahrnehm Haren Rest zusammengeschrumpft ist. Ll« vor einiger Zeit l« Schoße de» Municivalralhe» von Mailand der Gedanke an di« Errichtung eine» Denkn-al- sür Napoleon Hk. al» den Befreier der Lombardei von der öfter reichlichen Herrschaft angeregt wurde, sand er den entschie- teuften Widerstand und führte zu Streitigkeiten, welche bi» dahin nicht vorgekommen waren Da» war ein sehr beachten» werther Fingerzeig sür den Umschwung der öffentlichen Mei uung Italiens dringlich Frankreich». Dir angeblichen Wohl- thateu, welch« Frankreich Italien »rwi^en habe» wollt«, erweisen sich bei näherer Betrachtung «1» sehr zweifelhafter An und da» französisch« Eouto iu de« italienischen Haupt- »Sachlage gekommen zu ,r>». ^ pe„ .«LL. einfach unterzuordneii hat, Italien aver yar v allem Rech, die Selbstständigkeit >"ncrHan°elsPoM>k behaupte,. !äa- gle.chb.rech-.g"er Geg.ns.tt.gk-st., aber „,ch. au, dem Roden krantöstscher Anmaßung und Ueberbebung zu er,kclen. E» war^ein Zeichen durchaus kranker Verhältnisse, dag em al. so maß- und tac,voll bekannter Staatsmann w.e ülourens bei seiner neulichen Anwesenheit tn Br>anz.on mit größter Deutlichkeit aus einen Krieg zwischen Italic», und Fraukrcich anlpielen konnte, indem « Brian<,on emen vorgeschohenc» Grenzposten nannte, welcher einer ver,,arkten Garnison bebur,e. Ftouren» benutzte die Gelegenheit, um auch eine» Commentar ni dem Abschnitt der BiSmarckschen Rede zu sisbe», welcher da» französische Spionirsystem mit den Worte» abierligte. „Der Vernünsttgere giebt nach." Flvuren» Lommeiilar lautete Wenn ich mit meinen berechtigte» Forderungen obnegte. so geschah die«, weil man aus der anderen Seite der Grenze tühlle daß in der Brust de» Minister» des Aeutzcrn da« Herz eines Franzose» schlägt und daß einmüthig m.t diesem Herze,, da- Herr qan; Frankreich- schlägt, stark rn seinem Rechte, stark in seiner Mäßigung und Rübe, stark durch die liberale» Ein richtungen, an die e» unlöslich gebunden bleibt. Wir erblicken in dieser Aeußerung nur einen neuen Beweis sur die Richtigkeit der Ansicht, daß FlourenS Keffer gell,an halte, sich nickt um ein Mandat s»r die Kammer zu bewerben. Die Stellung eine» sranzösisckc» Ministers de« Auswärtigen unter den gegenwärtige» Umständen ist zu exponirt, als daß cS einem in d»e Wahlbewegung h>neintauche»den Mann« möglich wäre, den Skandpunct sestzuhaltr», welcher die internationalen Inlereffc» »ach ollen Richtungen hin wahrt. Flourens hat die gute Meinung, welche ihm von Deutschland entgegen gebracht wurde, durch seine Rede in Brianyon zu», Theil erschüttert und sich mit Italien vollständig überworfen. und da« kann dock die Absicht eine» Minister» nicht sein, welcher bisher dir Meinung zu wecken und aufrecht zu halten wußte, daß er jedem extremen Schritte abbold ist. Deutschland und Italien haben Frankreich gegenüber heute die gleichen Interessen, sie wollen mit dieser Macht in Friede» leben und haben sür die Aufrichtigkeit diese» Streben» noch neuester Zeit sehr bemerkenSwerlhe Beweise geliefert. Deutschland hat in den Fällen Schiiäbele und Kaufmann getreu dem Grundsatz, daß der Dernünsligere »achgiebt, die Zugeständ nisse gemacht, durch welche Frankreich beruhigt wurde. Italien hat Dasselbe in dem Florentiner Falle gethan, gewiß nicht in der Absicht, damit die Ueberlegenhcit Frankreichs anzu- erkennrn, sondern nur in dem Streben, eine t»ibede»le»de Angelegenheit nicht zu einer weltbewegenden Tbalsache c»»- schwellen zu lassen, welche über da« Wobl und Wehe vieler Millionen Menschen entscheidet Da« Recht kann dadurch nicht zerstört werden, daß e» von Böswilligen und Tbörichlcn sür ihre selbstsüchtige» und unerreichbaren Zwecke zu beuge» versucht wird, die Ausgabe de« Starken und zugleich Fried- liebende» bestellt darin, absichtliche Friedensstörungen mit Ruhe und Festigkeit zurückzuwelse«. ohne sich dadurch von der setbstgezogencn Grenzlinie abdrängen zu lassen. Italien wird dessen stet» eingedenk sein, daß »S der Bundesgenosse Deutsch land« ist, und demgemäß allen Herausforderungen die Be sonnenheit entgegensetzen, welche da« Ergcbniß deck Gesüklü der Ueberlegenheit ist. ' Leipzig, 17. Februar 1888. * In der »Straßburger Post" wird Klage darüber ge führt, daß aus den reich-ländische» Gymnasien der sranzvsische Unterricht zu früh (schon in Sexta) beginnt. Tie Schüler werben dadurch, da der Unterricht im Lateinischen gleichzeitig beginnt, überlastet und Söhne der auS Alldeulsch- land zuziehenden Familien in der Versetzung au,'gehalten, weil sie im Französische» Zurückbleiben. Ob die Direcloreii- Conserenz. die kürzlich in Straßburg über den sran zösischen Unterricht an den reichsländischen Gymnasien berieth, Be sckttüssc gegen diese »ing,rechtfertigte Bevorzugung de» Fra», zwischen gesagt hat, ist noch nicht bekannt; niittlcrweile macht eme Straßburger Correfponbcnz der .Kölnischen -jeikung daran, aufmerksam, daß der deutsche Unterricht an dem retchSländischen Gymnasium lange noch nickt die Pflege erhält die ibm zukoininl. ES heißt da: In säninilliche» Ela,sei, stehe» >'»s dem Stundenplan ,,»r zwei. höchnenS drei deutsche Stunden, genau die gleiche Zahl welche dem Französischen gewidmet wird. Während hier da» Fraiizönsche vollständig mit dem Deutschen als gleich werlhig behandelt wird, stellt sich die Sache der Real schule noch ungünstiger, da hier vier deutschen Stunden ,u», tranzö,ische gegeiinberstehe». Don Pädagogischem Sianv- puncte aus mag diese Einrichtung, die offenbar alldeutsche» ländern „achgeahmt worben ist, der Berechtigung nicht ent- «"hält",sie -'der. in "denen da» Deul'chihum iii zahlreichen Familien keine Förderung, sondern sii det^w,"/^' ^^.'"""^ unwissentlich Einschränkung 0" aus nationale» Grünten der sür da» Deutsche bestimmte Rahmen eine e»I«prcche»te Erw-tterung "'uss"': Die mechanische Beherrschung ver deutschen En^ däü^so!?,«" ^ d""b'«dcr'g-n V-rsayren cr.echcn lasten, tag solche» aber nicht genügt, liegt aus der Haut von «Ougent in den reichen Schatz U"i> Sogen eingeführt unv mit ken ibr r!«vertraut' sein wirk, wird sich weise Denk- und Gesinnung. de« Lehrplanes ersche.nl ^s« dringen» geboten. «an die Jugend enbgiltiz dem Teutschthum gewinnen und erhalten will. , Regierungsseitig ist sür die kaiserliche Marin« der »'loyvdauipscr '.Kronprinz Friedrich Wilhelm" gechartert worden. Derselbe wird, wie die .Nordsee-Zeitung" schreibt, Ende April in Wilhelmshaven verschiedene Ablösung»- Ceminanvos der Marine an Bord nehmen, um dieselben »ach Aden. bcz. Singapore zu befördern, wo sie die Be satzungen Ver dort stalioiiirten Kriegsschiffe abzulvsen haben Es si»v mehr als 400 Mann. Die abgelösten EommandoS wird der .Kronprinz Friedrich Wilhelm" wieder nach Wilhelms- haven zurückbringen. An eine Reise deS Gouverneurs von Berlin. Generals v Werver, »ach St. Petersburg werden »n den Blättorn Coinbinalionen vo» zum Theil sehr weitgehender Natur ge knüpft. Die Berechtigung solcher Muthmaßungen wird ossicitz« ui Abrede gestellt. General v. Werder hat von seiner früheren tangiährigc» VertraueiiSstellung als deutscher Mttitairbevoll- mächligter in St. Petersburg zu den besten dortigen Gesell schaftskreise» so zahlreiche und ausgezeichnete Beziehungen, daß die Erklärung seines Besuches der russischen Hauptstadt die Ausübruilg anderer Beweggründe, als sie in den persön lichen Verhältnissen de« General» zu der St. Petersburger Gesellschaft gelegen sind, unnölbig erscheinen läßt. Seiten» de« Centralverband«» deutscher Industrieller und de» Verein» deutscher Eisen- und Slahtuidustrieller war beim Minister sür Handel unv Gewerbe die Ausdehnung der Ausgaben tcö hieiigen Seminar» sür orientalische Sprache» aus die lle Versetzung von Schriftstücken unter amllichcr Beglaubigung beantragt worden. Den genannten Vereinigungen ist settcnS de» Minister» der Bescheid zuge- gange». daß dieser Ausdehnung durchgreifende Bedenken eul- gegeiistebe» und daß dieselbe daher nicht in Aussicht genommen werben kann. Au« der Zulassung der lieber»,ahme derartiger amtlicher Uebersehungc» durch daS Seminar würde d«r Staatsverwaltung eine zu große Verantwortlichkeit und unter Umstände» auch eine weitgehend« Entschädigung-Pflicht er wachse» können. Die Lehrer de» Seminar« werden indessen, wie der Minister weiter bemerkt, gern bereit sein, privatim die AiiSsühruiig von allen gewünschten UebersetzungSarbeitrn ru besorgen; auch ist der Tstrector de» Seminar», Professor Ör. Sachau, erbötig. hierbei die Vermittelung zu übernehmen. « * » Da» österreichische Krankenversicherungl- Gcsetz ist vom Herrenhaus« endgiltig angenommen worden, unv die Uebereinstlmmung zwischen den Beschlüsse» beider Häuser »u»mehr erzielt, nachdem da» Herrenhaus VerFa'.ung des Abgeordnetenhauses brigetreten ist. * Nach Meldungen aus St. Petersburg hat der Kaiser von Rußland die Einsetzung einer Commission angeorduet. welche Vorschläge für die Abänderung de» Gesetze» Uber die Eheschließung der Mitglieder de» kaiserlichen Hause» machen soll. Vermuthlich werden die Angehörigen der Familie de» Zaren hinfort morganatische Ehen «ingehen durseu, wenn sie au, gewiffe Vorrechte und eine» Theil ihr« ülnkünfte Verzicht leisten. * Mehrfach ist in russischen Blättern di« Behauptung ausgestellt worden, daß der berüchtigte Verschwörer Nabokow gar nicht getödtet. sondern über die türkische Grenze entkomme» sei. Wenn die Bulgaren ihrerseits be haupte». daß Nabokow nicht mehr unter den Lebenden weil», so stützen sic sich zunächst daraus, baß bei einem der Ge» lödtelci, mehrere Briese gesunden wurden, die an „Ewreinow" gerichtet waren, daß „Ewreinow" aber, wie auS anderen ab- gcsangene» Papieren hervorgebt, kein anderer al» Nabokow war. Lo» den Leuten, die die Bande verfolgten, tödteten und dann begruben, hat keiner Nabokow persönlich gekannt. Man hat aber die Leiche» vor der Beerdigung photographirrn taffe», und persönliche Bekannte Nabvkow'S, Venen die Photo- grapbieii vorgclegl wurden, glaube» allerdings in dem einen der Totleii trotz verzerrter Gesicktszüge Nabokow wicderzuer- kcnne». Noch inehr alS das alles Iprickt sür den Tod Nabo kow'». daß der sonst sehr ruhmredige Verschwörer »och kein direktes LcbcnSzeiche» von sich gegeben hat. waS er sicher ge- tyan hätte, wen» er auch diesmal wieder entkommen wäre. Die holländische Regierung hat mit einem nieder ländische» Coiisortinm einen Vertrag wegen llebernahme der Packet,ahrt in, Indischen Archipel abgeschlossen. Der Vertrag bedarf noch der Genehniigung der Kammern, a» der jekoch nicht zu zweiscln ist. da sonst taS Unternehmen wahr scheinlich i» englische Hände übergehen würde. Der Sitz der Gesellschaft muß in den Niederlanden sein; in den Vorstand dürfe» nur Niederländer ausgenommen werden. Die Rsgierung bezahlt Ver Gesellschaft eine jährliche Subvention von 673 780 fl. sür 97 350 Meilen, welche in Jahresfrist zu befahren sind; auch muß eic Mehrzahl der dazu verwendeten Schiffe aus nieder ländische» Wersten gebaut sei». * Das Brüsseler Amtsblatt veröffentlicht eine Ueber- sicht des Besuches der de lg i sch en M i t te l s chu len am Ende des vorigen Jahre». Danach hatten die zwanzig „AtbenLeS" des Lande» zusammen .5928, die Mittelschulen sür Knaben >2 7.53. die sür Mädchen 5738. die Geineinde-Eollöges ersten Grade« 52 t, zweite» Grade» >482. die palronisirte» CollögeS criie» Grade» 828, zweiten Grade» 403 und die Gemeinbe- Milielschulcn für Mädchen mit SlaatSunterslützung 1200 Zöglinge. ^ * Die A r i» e e c o m m i s s i o n deS französischen Senats setzt die zweite Lesiing der Vorlage fort. Wie be reits gemeldet, bat sic sich sür die Erstreckung der Dienst« ps licht ö,s 'Aller von 45 Jahre» ausgesprochen. Die Zeit deS acllven Dienstes wurde vo» ihr cbeusallS aus drei -'ähre festgesetzt. Dagegen hatte sie sich wider das vo» der Kaniiiicr^»genommene Princip des Aufschub» der Dienstzeit sür gewiffe Claffen junger L ute ausgesprochen und neigt eher der Ansicht zu. daß diese jungen Leute nur ein Jahr, im Beginn ihres dienstpflichtigen Alter», dienen sollte». — Wenn diese ta»n, nachdem sic ihre Studien fortgesetzt haben, da» vvrgeil-ckle Ziel erreicht, d. h. ihre Prüsungen alS Priester, Lrhrer u. s. w bestanden haben, so werden sie »ur in KrieaS- zeilen eii,bc»>,se„. Hat der bedingungsweise vom Dienste Be freite nicht den gewünschte» Ersolg in seinen Studien auszu» weise», so hat er die dreijährige Dienstzeit voll durchzumacben. Möglicherweise wird diese» Sysiei» und da» der Dispense noch einer eingehenden Aendcrung unterzogen. Die .Liberi»" niclbrt, wie bereit» telegraphisch signalisirt: Geiierel Logerot theilte bex Armencominiis»»» des Senat- ein lehr wichtiges Projeci mit, dem das Parlameni jeme Billigung nicht versage» kü wen. ü» bandelt sich, wie die« in früheren Zeiten gftchchen in, Frankreich i« suns große Militairconimaudos eiazu- thcilen, deren ,m Voraus bezeichn«? Titulare alS Eommaadrrrnde en cdek der Operationeheere ,m krieg-salle suagiren würden. Dem-
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