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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-13
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1888
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Erf«d«t«1 täglich früh S'/, Uhr. Uesssrll«» nab Erprhiti»» Ishannergosi« 8, Sprecht»»»»« »er Lebatli«» «ormitrag« 10-1» Uhr. Nach mittag« L—6 Uhr. W, RK»»»« «»,»»,: in M»«>t«»l»»» »u Mdmk,» »ich« »«»uaNO. A»««d»« h»r für dt« ,Schftsa1,m,d« N«»»er defttmmtrn Inserat» «« >»cke«t«ae» dt« L N»r N«ch»Ut»,«. au Genu- >n»Feftia,e«srKh dl«'/, 9 Uhr. 3» den /Malen für 3ns.-^nnah«r: Ott» Kte»«. NnIieersittUftrah» 1. L»«t« Lisch». Kathartnrnftr. W pari. ». KöntgSpla» 7, »»r bi«'/,» Uhr. eiWger.TagclM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abonnementsprel» vierteljährlich 4»/, Mk. inet. Bringcrlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne 'Kummer SU P' Belegeremplar 10 Ps. Gebühreu kür Trtrabetlagen (in tageblatt-Format gesalzt' «hnr Postbeiürdenlng «0 Lck. «rt Postbesörderung 70 MI. Inserate ügrspaltene Petitzeile SO Pf. Groben Schristea lau« »ns. Preisverzeichnis, tabellarischer ». Ziffcrnsatz »ach HSHerm Tarif lteclamen »»ter dem NedactionSstrich die 4gespalt. Zeile bOPf., vor denFa milien Nachrichten die «gespaltene Zeile 40 P>. Inserate stad stet» an die i-zpeSitten z» sr»de». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prusvumerantio oder durch Post- Nachnahme. 1Z4. Tonntchg den 13. Mai 1888. 82. Jahrgang Amtlicher Thetl. Seße«t!!che Sitzung -er Stadtuerordurtru Mittwwch, de« I«. Mat »»»8. «de»»« «V, »de. t» Gaale der »or»alt-e« H«»belSbHrse, «« N«sch«arkte. Ta -e « » rd nung: X Bericht de» OekonemieauSschuffe» über r ». Aspbaltirnng de« Nenmarkte«. l». Herstellung eine« Ermenthetonfuß» »»ege« i« Hauptwege der Anlagen von der Hallrschen Straße bi» zum Thomaskirchhos. ll. Bericht de« Bau», Finanz» und Schulaußschuffe« über Erbauung einer »eurn Turnhalle für da« Nicolai» ovmnasium. M. Bericht de« Bau», Oekonomie» und FinanzauSschuffe» »der: verkauf der «n der Earl Tauchnltzstraße gelegenen Bauplätze Nr. tz. 10 »nd 11. IV. Bericht de« Bau« und VerfaffungsauSschuffe» über: Erhöhung der Ausgaben Pos 7 in Eonto 82 „Schau, spielbäufer" de« HauShaltpIane» aus da« Jahr 1887. .V« Bericht de- Stiftung«- und Finanzausschüsse» über da» Svecialbudgel „Armenwesen" milAuSnahmevonHaupt- conto „Armenwesen' Au»gaben l) Pos. 1 fl.. Special» conto X .Brobbäckerei" Au-gabcn Pos. l4. Sperialconto 6 „Armenhaus" Aulgaben L Pos. 2.8, Sprcialconto v „Grorgrnhaus", Ul. Die Arbeit»« und Versorgung«, anstatt Ausgaben 6 Pos. 4, IV. Badeanstalt Ausgaben Pos. 12. Sperialconto L „ExmittirtenbauS" Ausgaben L Pos. 2, Sperialconto k' „Kindererziehung«. und Daisrnpflege", II. Waisenhaus Ausgaben -1 Pos. 1, L Pos. 1 de» HauShattplanr« aus da« Jahr 1888. Vkkanntnialtzung, I»pf««g deer. Unter Hinweis ans die Borschrtstea dr» Reichs» JnrpfGesetzeS »o« 8. April L874 und «ach Mcrssgcrbe der hier»« erlassene« KSniglich Säch» fischen AuSführunaS-Berorvnung »an» 2V. März >872 «rachen wir Hierdurch AotgendeS dekannt: 1) D>e Stobt Leipzin^dtldet ernen srtbststänkigrn Imvs bezirk, für welchen »er MOdkmundarzt Herr Dr w»«ch. Wtlssel« Eonrad Blad, KssntaSstrasse 8, II., al» Impsarzt, und Herr D». »»eil. Schellender-, BahnhofstraGe Alt, al« dessen Assistent verpflichtet sind. 2) DaS Impslocal befindet sich l» der Ernten!» -ave — Ratsersaal — (Eingang Eentralstrntze il). 3) Daselbst finden di« öffentlichen Impfungen von lner aufhältlichen Kindern in der Zeit vom »8. Mat biS einschliesslich A4. Juli und vom 22. August btS etnschlte-ltch L. Oktober dieses Jahres, unv zwar bi» aus Weitere« an jedem Mittwoch von »/,3 bis 5 Uhr Nachmittag», unentgeltlich statt. Daselbst sind auch di« Impflinge an dem bei der Impfung näher zu bestimmenden Tage zur Revision vorzustellen. 4) Im Laufe dieses JahreS find der Impfung z« «nterzlehe«: I. diejenigen Kinder. ». welche im Jahre lS87 geboren sind, d. welche in früheren Jahren geboren sind und nach dem Impfzesetze schon vor dem lausenden Jahre impflichtig waren, jedoch bi» zum Jahre 1887 der Impjpflicht noch nicht vollsttindist genügt haben (erfolglos geimpft »der wegen Krankheit nicht geimpft), U. diejmigen Zöglinge von öffentlichen Lehranstalten und Privatfchule». v. welche >»> Jahre l87S geboren sind, d. welch« in früheren Jahren geboren sind und nack dem Impsgesehe schon vor dem laufenden Iabrr impflichtig waren, jedoch di» zum Jahre 1887 der Jmpflicht noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos wieder geimpft »der wegen Krankheit nicht wirdergeimpsl). 5) Alle hiesigen Einwohner sind berechtigt, ihre, wie 4 unter I» und d bemerkt, lmpfpssichtige« Kinder dort (Kaisersaal der Erntralhallc) ««entgeltlich impfe» zu lassen. s) Für jede« Kind, welche« zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu übergeben, aus welchem Name, Geburtsjahr und GebnrtStag de- Kinde-, sowie -käme, Stand and Wohnung de» Vater», Pflege» Vaters oderDormnndeS, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich verzeichnet ist. 7) Di« Eitern der im lausenden Jahre impsflichtigrn Kinder werden daher hierdurch unter au«drücklicher Verwar nung vor den im tz. 14 Abs. 2 de« Impsgesetz,« angedrohlen, biS r« 2V in Geld oder 8 Tage« Haft ansteigenden Strafen ausgesorderl, mit ihren Kindern in den anberaumten Impf» beziehentlich RevisionSterminen behus» der Impfung und ihrer Eoatrole zu erscheinen oder di« Brsreiuna von der Impfpflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nachzuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Impf» und RevisionStermine zur Wiederimpfung, beziehentlich Eontrole der oben unter II» unv d gedachten lmpfhflichtlgen Assgllnge wird an die Scbnlvorsteher besondere Weisung ergehen. S) Diejenigen Eltern, Pfleaeeltrrn und Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1887 impspfiichti-«n Kinder und Pflege» befohlenen, wi« ihnen sreigestellt ist. durch Privatärzte der Impfung unterziehen lassen wellen, werben hierdurch ausgesorbert, bi« längst»»- znm SV. September >888 die ersorderlichen Impfungen «»»führen zu lasten, sowie dir vor- geschrirdenen Bescheinigungen darüber, dah di« Impfung be» ziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder au« einem gesetzlichen Grunde uaterbliedrn ist. in der Impfexpeblttoa im Stadt-anse, Obstmarkt S, II Obergeschoss, Zim mer Rlr. >12, vorzulegen, widriaensalts sie nach ersotgloser amtlicher Aufforderung zur Nachholung w« Iinpsrnlafiea» b.« Schluß de« Jahre» «elhstraf, »4S »» 28 «,»k oder Haft dt« zn S Lage« zu »ewäritge« habe» wurden. 10) An» Familie« «nd Hänser». 1» denen steckende Krankhette», wie Mas»«», Oenchhn-en, DtphtderttiS, Scharlach, Rose n. s. ». bestehe«, darf et« impfpflichttge« K,nd in keinem Walle in da» Impfloeal aedeacht werde» am ÜS April 1SSS. Der Rach de Vwd. »7»^ 0e. G«»,t^ MetpNa ULPtzUch E» ist mehrfach beobachte' worben, daß zu Um» und An bauten Master au« der Wasserleitung entnommen wird, ohne daß von dieser über den gewöhnlichen abgeschätzten verbrauch hinausgehende» und deshalb besonder» zu berablenden Wasser entnahme der Slablwastcrkunst die vorschrtslSmäßige Anzeige gemacht worden wäre. Wir weisen darauf hin, daß die« nach tz. iS de« Negn« iativ« für die Benutzung der Sladtwasterkunsi unzulässig ist, und daß Zuwiverhanklungei, gegen da« Regulativ mit Geld strafe bi« zu IbO drvrohl sind. De« Weiteren bringen wir in Erinnerung, daß »ach G. 4 de« Regulativ» von allen baulichen Veränderungen eine» mit Privalableituna versehenen Gebäude», durch welche die Zahl oder der Zweck der veranlagten Räume veränvert wird, der Etadtwastcrkunst Anzeige zu machen ist. und daß da» Unter» lasten der Anzeige gleichfalls Geldstrafe bi« ISO nach sich zieh». Leipzig, den 2. Mai 1888. Der Rath der Stabt Leipzig. Io. 2811. Or. Georgt. vr. Krippendorff. Städtische Arbritsilachwkisllilgs-An-alt. Nachdem Herr Inliu» Dachmano, Ritterstraß« 87, die von ihm seil dem Jahie 1881 in dankenSwerther Weise geführte Annahmestelle unserer ArbeilSnachwcifungSanstalt mcdergelegl und an seiner Stelle Herr F. R. Bödme, Rillerstraße 18. sich mit entgegenkommender Freundlichkeit zur Urbernahme dieser Annahmestelle bereit erklärt hat, bringen wir die« zur Kenntniß unserer Mitbürger, mit der Bitte, von der Ein» richtung unserer Anstalt recht fleißig Gebrauch machen zu wollen. Gleichzeitig bringen wir bei dieser Gelegenheit in Er» innerung. daß außer in der Eentralstellr, Stadthau». 1. Etage, Zimmer 95. Arbeitsangebote bei den 8 Filialen unserer An stalt, dir sich bei den nachstehend genannten Herren befinden, kntgegenqenommen werden: F. R. Böhme, Ritterstraße 18. E. Hoblfeld, Ranstädter Steinweg 17. Gebr. Kretzschmar, Süvplatz N. F. O» Reichert, Neumarkt 1. E. F. Radolph Gerberstraße 15. Gebrüder SptUuer, Windmühlenstraße »7. H. Unruh, W »straße 33. InltnS Zink, Querstraße I. Leipzig, den 1. Mai 1888. DaS Armendtrectorlnm. Ludwig-Wolf.Zflda». Vrkanlitmachung. Al« Platz für de» Verkauf von Pfingfimate» am Sonnabend vor dem Psiiigstsejte (lS. Mai d. I.) wird hier mit auch diese« Mat ter Töpferplatz angewiesen. Leipzig, den ll. Mai 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Id 1869. vr. Georgi. Hennig. Vtkanillmachmls. Wegen der mit Herstellung mehrerer Wasserrohr» abzweigungcn verbundenen Arbeiten wird die Bayerische Strasse von der Hohen bis zur Sidouienstraße von Montag, den >4. diese» MonatS, ab aus etwa 5 Tage für den gesammten Fährverkehr gesperrt. , Leipzig, den 11. Mai 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 3402.vr. Georgi. Henmg. Vtkanntmllchung. Montag, den >4. Mai ds». IS., soll mit dem Schleußrnbau in der Rordstrasse begonnen werden. Dieselbe wir» daher aus der Strecke zwischen Ring» und Keilstraße vom tezeicbnete» Tage ab bi« aus Weitere» fssr de« «nbesugten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 4. Ma> 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. IX 8247, De. Georgi. Heunlg. Vekaillitmachlmg. Die Ausführung der Stetnmrtzarbeiten für ^ de« Kohlenfchnppe« bei dem ErneuerungSbau der I. Gasanstalt soll an einen Unter nrhmer i» Acrorv verbilligen werden. Die Zeichnungen unv Bedingungen für diese Arbeiten liege» im Bureau der Gasanstalt II in Eonnemitz au- und können daselbst eingescben resp. rntnommeii werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Ausschrist: „Kohleaschuppc» — Steinmetzardeltcn kür die I. Gasanstalt*' versehen in der Nuntiatur dr- RalheS. Rathhau». l. Etage, und zwar bi» zum Mittwoch, den »0. Mal d. I., Nachmittag» 2 Uhr einzureichen. Der Rath bebält sich jede Entschließung und lnsbcsonterc da» Recht vor, säinnilliche Offerten alzuiehnkn Leipzig, am 9. Mai 1888 De» Rath» der Stadt Letvztg Deputation zu den Gasanstalte». Veliamitmach««-. Die AuSsührniig 1) der Erd» nnd Maurerarbeiten, 2) der Steinmetzarbeiten für da» RetoetenhanS rc. bet vr« ErneveruuqSbau »er t. GaSanstoll ist dergebe» nn» werden dt« «nberücksichtiat ge bketzenrn Herren Bewerb«, hierdurch ihrer Angebot« entlassen Achzl» «« »4. 18« De« M»«ss«^sse^O»a»tOel^ss DepnSntto« «»"^^tto Zieger, Mcchanikns. «V'>. °l>'-ui '"^'7 H Just»« Lion in diese» Amt .„'gewiesen worven. A. k. «r. 379 Ludw > g- Wo ls. Artu«. ' Aald-rSlrrri-vclpiiI,»>»g MWUWW ^^2/ l Leutzsch-Wahrener Brücke. Bipzig. am N. ath- Forstdeputation. Sperrung eines Theiles der Itipjlger Straße in Lonnewitz betr. Mit Genedm auna der «öniql che» «n,t^auptmannt»°si L''P»'g wird weaeu Hkrstk0„ng von Schleußenanlaaen bieLeiM" --trape dierlelbst -u, der Strecke 0.« 8as,».se »UM rachsischki, ssan.e ^ 7»"Mai lau,enden Sntzre» ^D?«d'a!b°habrn'die nach*Le,P,'N bestimmten Strafe zn uekimeii, dir von Leipzig kommenden Seschirre werden aus die Bornaische Straße verw esen. Zuimdcrbondluiigen >'"r»'gk,i »erde, mi, einer «rldstrate bi« ,« 30 eventuell Hast geahndet. -..new.», den 97. April 1888. ^ demelndroorstand. Eulrnfteiin Holz-Auction «f Zwenkauer Ltaaissorftrepter. »Utwoch, de« 4L. Mai dieses Aatzre«, ' von Bormiiiag« 10 Uhr an tolle» folgend« im Gbrenbrrger Saide des Iwenlaner Forst- reVter- in den Äbtheilunlren ö2. 64, 66, 68 uud 72 aiisbereitcle und Brennhölzer, als; 6l Lliick eichene Klötzer von lO—20ow Oberstärke und 3—5m Länge. 1l8 » eschene » - 10-20 » Ober- bez. Mitirnftärkr »nd 2— 6 u> Länge. 48 » abornene Klötzer von 10—20cwOberstärke ». 3—4m Länge, 25 . rüstern» » » 10—24 - » »2,5-4- » 2 » weiden« » « 12 - ' ' 33 . eichene gek. Derbstangro von 8—9 ou» Oberstärke und S m Ktng^ . ^ 51 - eschene gck. Derbstaagen von 9—9 cm Oberstärke »nd 3 bi» 4 m Länge. 19 » ahornrne gek. Derbstangen von 8—9 cm Oberstärke und 3— 4 m Länge, t » lüsterne gek. D cbsta»gen von 8—9 cm Oberstärke und 3 m Länge, 8rm Harle Bremische,le, 87 » » B>en»k»üppel, 179 » horte» Abraumrcisig, 184 harte Laiighaufen, meistbietend gegen sofartlge Bezahlung »nd unter den sonst vor Beginn der Aucuon bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Lredttiibelschreitiingen sind »»zulässig, gusamineiikunst: Waldparcelle „Forst" an der Siindorfer Gemrindrbrücke. Zahlstelle: Barttz'S ütastb«s >» ütiiiiSorf. Auekunst rrtheilt die Unterzeichnete Rcinerverwaltung. Kiuigl. F«rstrroicr»r»waltu»g Zwrnka» imd Königs. Forst rrntiiiut Wurzen, am 8. Mai 1886. Lomler. Geißler. Nichtamtlicher Thetl. Von der Salkanhallnnsel. Die Balkaiistaalen befinden sich gegenwärtig in einer AiisiS, die um so schwerer ist, weil sie in vier Staaten zu gleicher Zell besteht. Die Aufregung ist kaum geringer, al» sie zur Zeit des Staatsstreiches vom 18. September 1885 war, aber die Gründe bcS heutigen Zustande» sind wesentlich andere al» die damaligen. Nur i» Griechenland ist e» der Wunsch nach Erweiterung der LankeSgren,-. welcher die Ruhe und Ordnung gefährdet. Dir Begehrlichkeit der Griechen ist unauSgesetzl nach brr Insel Kreta und nach Ianina gerichtet, und nur di« höchste Wachsamkeit der türkischen Regierung vermag diese Gelüste in Schranken zu kalte»; noch vor wenigen Tagen erschien die Gefahr eine- Aufstande« nächste Nähe gerückt. In drei anderen Balkanstaaten. ... Selbleu. Bulgarien und Rumänien, ,st die Hand Rußland» eifrig a» der Arbeit, um Verwirrung zu stiften und die be» stehende» Verhältnisse über den Hausen zu werfen. Rußland kann e« nicht verwinden, daß Bulgarien sich von der Bormundschast seine» Befreier« loSgcn,acht hat und seine eigenen Wege geht, und da e« nicht gelingen wollte. Bulgarien durch unmiltclbare Einwirkung unter da« russische Joch ru beugen, so ,st der Versuch geirachl worden, an vor- sch.edenen Punkten der Bulkanhalbinsel Bewegungen bervorzurusen. deren Zweck de, Umsturz de» Bestehenden ist. Entihronung ter Könige von Ruinänie» und Serbien wäre K .Nnn?,! i"' «"seich,ung eine« neuen Lck .u Rußland«, um seinen Äe» »N.» 7 Unmoral ich. daß e» ven W>vc„ de». .6 N?°>»d-nkenden hohen. Grave erregen muß l berechnet, die nalütlich, Entwickelung aus. ' u'"«--rUcke.. ....e den lebhaft e.npsundenen m "n . ""^bifg.gkeit von sremder Willkür unv ?7>» m ^d"i"balle„. Durch systematisch, «..sreizung votie äÄn^ ve.. Werkzeugen russischer Le«? «rsolarei-he Arbeit von Jahr- Kell^ mid^ liescbaffen bat. in Frage zu V» Bevölkerung eio!n n»»»tw «»,-« dttschaffe», »"l bei ihnen die Hoffnung ' NuIland« rin« Roll« erweckt »orb^ Die Ursachen, welche di« beiden letzten Eabinetßwechsel in Serbien veranlaßt haben, liegen noch nicht klar zu Tage, aber die Pensioniruna von vier hervorragenden Militair«, der Generale Gruic und Leschjanin und der Obersten OreschkovicS unv DragasevicS. läßt erkennen, daß König Milan das Brr» trauen verloren hat, welche« er lange Zeit in diese bisherigen Hauptstützen seine» Throne- gesetzt hatte. Nach solchen trüben Erfahrungen scheint auch die Königin Natalie den Groll gegen ihren königlichen Gemahl vergessen und zu ihm zurückkehrcn zu wollen.' Eine Zusammenkunft Beider in Wien, wo sich die Königin seit dem 10. Mai befindet, wird in den nächsten Tage» erwartet. Bezeichnend für die Vorgänge in Serbien und in Bul- garien 'st der stete Hinweis auf die Abhängigkeit, in welcher beide Staaten von Oesterreich stehen sollen. Diese Abhängig- keil würde überbaupt nicht zur Erscheinung treten, wenn nicht von russischer Seit- die größten Anstrengungen gemacht wür den. Serbien unv Rumänien dem russische» Einfluß zu ge winne». Wenn Gefahr von Rußland droht, so ist e« ganz natürlich, daß die bedrohten Staaten Anlehnung an diejenige Macht suchen, die durch ihre Vertreter öffentlich erklärt hat, daß sie die selbstständige Entwickelung der Balkanstaaten zu fördern bestrebt ist. Die Selbstständigkeit, welche Rußland seinen Vasallen gewähren will und kann, ist zu offenkundig. «IS daß sie verschleiert werden könnte. Rußland kann nur Vasallen brauchen, welche dem Winke dcS Zaren blindlings folgen, Regungen de» eigenen Willen» haben nur insofern aus Duldung zu rechnen, al« sie mit der herrschenden Strömung Uberclnstimmen. Ein Skobelew, ein Katkow, ein Ignaliem haben nur deshalb persönliche Bedeutung gewonnen, weil der PanslawiSmu« in ihnen seinen Ausdruck fand. Dieser Strömung ist auch der Zar »»lerworse», und eS ist schwell zu ermitteln, wie weit er in seinem Entgegenkommen gegen den PanslawiSmuS dem eigenen Triebe, wie weit er der Noth- wendiakeit gehorcht. Die Bewegung, von welcher Rumänien seit dem letzte» Drittel de« März ergriffen ist. hat nn« darüber belehrt, daß König Karol trotz 22iähriger segensreicher Negierung dort doch nicht hat festen F»ß zu fasse» vermocht. Die Erhebung der Bauern, da» Auftreten der Bojareupartei hat eine Schwäche der Dynastie in Rumänien enthüllt, von welcher ma» sich in Mitteleuropa bisher nicht« träumen ließ, und über welche der König selbst nicht »m Klaren gewesen zu sein scheint, weil er sonst in einem so knitschen Augenblick sei» La»v nicht vcr» lasten haben würde, um den Leichcnseierlichkcite» für Kaiser Wilhelm in Berlin beizuwohnen. Al» er zurlickkehrte, fand er Rumänien außer Rand und Band, dir Opposition in der Kammer war so frech, daß die Führer derselben nicht einmal daS Hau-recht de- foebe» zurückgekehrten König« achteten und chm i» seinem eigenen Palast Zugeständnisse aövringen wollten, die spälcr wirklich gewährt worden sind; den» daS Ministerium Braliano hat thalsächlich einem andern Platz gemacht, ob wohl die Nachfolger nicht der Opposition angehören. Der Hauplherd der russische» Agitationen, Bulgarien, zeigt äußerlich am wenigsten die Spuren ihrer Einwirkung, und doch ist mit Sicherheit anzunchmen, daß Bulgarien der Gegenstand eifrigster Bemühungen Rußland« ist, dort einen ihm günstigen Umschwung herbcizusührcii. Da« einzige greifbare Obiecl russischer Ränke in Buaaricn ist der Proccß Popow. Dieser hat leider einen bedenkliche» Grad von Unserligkeit der bulgarischen Zustände zu Tage gefördert, er hat den Beweis geliefert, daß kein Verdienst vor Vr» Angriffen und Verfolgungen der Gegner und Nebenbuhler schützt. DaS ist besonders deshalb so gefährlich, weil eS de.. Glauben an die Uniiahbarkeit feindlicher Kräfte an die sitt liche Höhe, aus welcher uneigennützige Vaterlandsliebe stehl, erschüttert. Man hat Clambulow und Mulkurow »IS die Urheber de» Proceffe» gegen Popow verdächtigt, aber wir messen diesen Verdächtigungen keinen Glauben bei, wir erkennen darin nur dieselbe Triebfeder, welche e« bewirkt bat, daß ei» Popow u»tel Anklage gestellt worden ist. ES ist schon mancher bulgarische Würdenträger von der Höhe herab- gesiürzt worden, auf welche ihn die öffentliche Meinung empor- gehoben halte, wie Karawelow, aus welche» FürstAlcxander sein Vertrauen gesetzt hatte, und RadoSlawow. vielleicht nicht ein mal dnrch Charakterlosigkeit, sondern durch den inneren Zwiespalt, welchen da» EmstUrmen entgegengesetzter Einflüsse in ihnen erregt hat. Die öffentliche Meinung Europa« aber inUßle an dem Berus Bulgarien-, seine Angelegenheiten selbst» ständig zu ordne», irre werden, wenn auch Slambulow u: d Mulkurow i» die Wandelbarkeit unv Unzuverlässigkeit anderer bulgarischer Größen mit hineingeriffen würden. Die Entwickelung der Balkanstaaten mag nun eine Bahn eiiischlage», welche sie wolle, wenn sie aus flbwege geräth, so »st dafür i» erster Linie Rußland verantwortlich. Trotz aller herbe» Entläuschungen, welche wir in Bulgarien erlebt haben, Hallen wir doch an unserer Ueberzeugung fest, daß in der bulgarischen Bevölkerung ein guter enlwickelungSsLl' g r Kern lebt; durch verkehrte Behandlung und systematische Irre leitung vorhandener natürlicher Kräfte und Anlagen ist schrn mancher gute Keim entartet, di« sorgfältige Erziehung ist nicht nur Kinder», sondern auch kindlichen Völkern unriik- behrlich. Wenn Eltern und Erzieher ihren Einfluß miß brauchen, dann kann daran» ebensowenig eine gute Frucb! erwachsen, al« wenn junge Völker durch Machthaber irre geleitet werden. * Leipzig, 13. Mai 1888. * Dem BundeSrathe sind zwei aus Elsaß- Lothringen bezügliche Gesetzentwürfe zur Beschluß- faffuiig zugegangrn, welche bereit« früher von ihm beralhcn waren und von dem LandeSaukschuß der Reichslande >»il Aeiideruiige» versehe» sind. Der eine betriffl die Strafsachen der EiiiegtitikineiitSverwallung. der andere dieEnregistremenlS- und Slempclgebtibren. Wa« die vom LandeSauSschuß vor- genoinmene» Abänderungen anlangt, so wolle» wir von den selben. die in der Mehrzahl redaktioneller Natur sind, erwähne'». Saß im erster«, Gesetzcnlwurs al» Beschwerde-Instanz gegen dev Strafbescheid statt V:S DirrclorS der Zölle und rnbirecten Steuern der kaiserliche Rath gesetzt ist, dessen Eni- scheidung endgiltig sein soll Im anderen Entwürfe batte der BundeSralh festgesetzt, daß sür BorauSlbeilungen, welche gemäß Artikel 1075 und 1076 de» Ooeio ciril unter Lebenden rrsolgen, die Ueberschrcibun ,«gebühr aus ein bald Procent herab gesetzt werde, um te> .Naßgabe, daß die Erhebung derselbe» schon bei der Registrirung zu geschehen Hab« und bei der lieber» schreibnng di« im Artikel 61 d^ Fylanzgesetzr« »,m 1» April lSIS daraesehen, fest« Gebühr i» Ansatz k»««r. Innerhalb lweier Jahr, »,m Lag» de« InkrasNreten« de« Oesede« an.
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