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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-29
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1888
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U-RttN« m»h LrprdM« Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- »nd GeschüstSverkehr. W. Jahrgang Dte«-tag den 2V. Mai 1888. iso. AmMcher Theil. Nichtamtlicher Theil. m»»s 3n de» Filiale» str Z»f.-A»»»tz«: e«.--Mo-» u tvthartnenstr. NS pari. u. Köai^platz 7, »« bis'/.» Utzr. SPrechli«»de» der Redaetia» »ormitwg« 10—1» Uhr. Nachmittag« a—a Uhr. Miltheilungen NU« drr Aatd«plenarst>znn« vom S. Mut 1888.*) Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr Georgi. 1) Die Stndiverordneien Hobe» der Anlchaffung von 3 Stott- sckien Go^druckregiilaloren für da- Realgymnasium mit einem Ge- lammtauiwande von ölS ^l zu Lasten dieser Schul» zugrsttmmi. Es ist die« auSzusübre». 2) Dieselben daben ebenso der Vorlage wegen Brrvielsälttgung der Sckcklerverzelibnisse sstr da« DHoma«. und da« Ricolaigymnasinm und Bestreitung der Kosten au« den Veiiräge» zur Schüierbiüiioiliet sowie der unenlgelil ch n Bertheilung an die Schüler zugest'mmi. Hierbei ist angeregt worden, die gleiche Einrichiung sür da- Real- gymnasium «nd dir Realichul« zu treffen. E« ist die Sache zunüchst den Herren Pros. l)r. Giesel und vr. Psalz vorzulegen. st) Die Siragenbaudepuiation hat »ine» durch den Druck ver vielfältig««» eingehenden Loriraq, die Reorganisation de« Straßen- rei,igung«wksen« der Stadt Leipzig betreftrnd. vorgelegt, in welchem die U'bernahme der einzelne» «ibr'ten in städtisch, Regie gegen Zahlnng von Beitrügen der Hau-desitzer bez. der Bserdebahngesell- schosi beantragt wird. Roch ltnqerrr Debatte bezüglich etwaiger Verdingung der Absvlir de« Kehricht« an eine» Privulnnteruehmer setzt »w» di« Brschlob- faff»,, üb», de, Greift«» «Rh «G. *) Mngegange» M Redaetlon am 17. M,' Li« S«chtkr«lf1 »W städtisch« LwichtMfW ßettma 1» d« Aalt »o» KL -t» »ttK7.»t-se-M»«at» iwArgaud- bmm« bei 2,5 Millimeter Druck und LAO Attrr» stündlichem imrsum da« l«,0 fach« der Leuchtkraft »er deutsch« Normalkerze wu SO Millimeter Flammenhöhe. i Da» spreiflsche Gewicht stellt sich l« Mittel «f 9,448 Leipzig, ack ,8. Mai 1888. De» Macktz» Drputatio» ,« -o G-waRNalt»»». Leipzig, 29. Mai 1888 * Se. Majestät der Kaiser befindet sich nach wie vor verhältnißmäßig recht wohl. Hat auch dir kalte Witterung den Aufenthalt im Kreien bedeutend eingeschränkt, so hat die« bi« jetzt aus die fortschreitende B sserung noch nicht schädlich eingewirkt. Die Nacht zum Sonntag verbrachte ver Kaiser mit wenigen Unterbrechungen in ruhigem Schlummer und stand zu gewohnter Stunde wieder aus. Sonnabend Nach mittag um 4 Uhr 50 Minuten unternahm Er. Majestät der Kaffsr in Begleitung der Kaiserin eine Au-sabrt nach dem Tbttrgartenj »n einem zweiten Wagen folgten Ihre königliche» He Viten dl« Prinzessinnen - Töchter. In dem kaiserlichen ichagen hatte aus dem Rücksitz der Prinz von Wale« Platz genommen und fuhr bi- zum Schloß Bellevue mit den Aller höchsten Herrschaften zusammen. Hier bestieg der Prinz einen anderen Wagen und fubr nach Berlin zurück. Der kaiserliche Wagenzug traf um 6 Uhr wieder im Charlottenburger Schloß ein. Der Kaiser begab sich nach der Rückkehr in sein Arbeits zimmer und von hier um 8>/r Ubr nach dem Schlafzimmer. Die Erholung-sahrt ist, wie der „Post" gemeldet wird, trotz der kühlen Witterung dem Hobe» Patienten gut bekommen. * Die Plenarsitzung der Bundes rathed ist in voriger Woche ausgefallen. Die Berathungen über die Invaliden versicherung der Arbeiter nehmen eifrigen Fortgang und sollen in wenigen Wochen abgeschlossen werden. Die Meldung, daß da« Plenum teS BundeSralh« sich erst im Herbst darüber schlüssig machen soll, bedarf der Bestätigung. «Line Veröffentlichung der Beschlüße über den Gesetzentwurf ist geplant, um da» Urthcil der lutereksirlen Kreise möglichst in vollem Umfange kennen zu lernen. Ob eine solche Ber- öffentlichung vor einer wenn auch nur ersten, also vorläufigen Entscheidung de» Plenum» de» Bnnde-rakhe» beliebt wird, bleibt sraalich. Vorderhand wird über den Inhalt der nun mehrigen Vorlage wie der AuSschußberathungen Geheimiuß bewahrt; e« verlautet indessen, daß feiten« der Regierungen mancherlei bedeutsame Einwände erhoben worden seien; e» scheint, daß besonder» die süddeutschen Regierungen, nament lich Bayern, in mancher Beziehung eine abweichende Meinung zum Ausdruck gebracht haben. «eich g««nüber wahr«. Auch dadurch ist di« yrmmdschast, »«Ich« Oesterreich-Ungar« mit Frankreich v«rbind«t, sichrrlich nicht gestärkt worden. Tl«za'« Erklärungen hab« nicht nur tu Wi«, sondern auch in Deutschland volle Zustimmung gesunden; nur in einem Punct« erlauben wrr uu« «men leist» Zweifel » äußern, und zwar darüber, ob dies« Erklärung« in Frankreich nicht verletzt haben. Di« Franzosen können nicht mit Gleichgiltigkeit darüber hinweggehen, daß die ungarisch« Regierung Verletzung« de« Eigenthum« unga rischer Aussteller und der ungarisch« Nativnalsorben vr- sürchtet und de«halb von Beschickung der Pariser Ausstellung durch ungarische Staatsangehörige abräth. Die Absage wird in Frankreich sehr unangenehm berühren, aber man wird sich bei unbefangener Prüfung de« ungarischen Standpuncte« nicht v«rh«hl« können, daß er durchaus berechtigt ist. Da« Mini- sterium Floquet kann den ungarischen Ausstellern nicht Bürg schaft leisten sür Das, was unter einer im Jahre 1889 in Frankreich am Ruder befindlichen Regierung geschehen wird, ja selbst Präsident Carnoit ist nicht in der Lage, Ungarn dafür irgend welche Sicherheit zu bieten. Obwohl die Vorarbeiten zur Pariser Ausstellung schon weit vorgeschritten sind, so kann doch kein Mensch dafür bürgen, daß sie auch dem Programm gemäß zur Ausführung gelangen wird. Die Bezeichnung Weltausstellung ist nur niit großer Einschränkung aufrecht zu erhalten, wenn Mächte wie Deutschland und Oesterreich- Ungarn dabei nicht amtlich vertreten sind, und was von der Betheiliaunq der übrigen Mächte verlautet, ist auch nicht sehr veroeißungSvoll sür Frankreich. Der Gewerbfleiß und dir schönen Künste können nur gedeihen, wo Ruhe und Fried« herrscht; beiv«s fehlt in Frankreich. * VekannMgchn-. Di« Ausführung 1) ver Ztweweererrd-tte«, 2) der Ule«»»er«rbrtte» Ar den Kohlenschuppe» bei drm Ern««rungtbau der 1. Gasanstalt soll iu Accord verdungen werd«. Die Zeichnungen und Bedingung« für diese Arbeit« lieg« i» Bureau der Gasanstalt ll in Connewitz au« m»d kvnu« daselbst ringrfeh« resp. entnommen werde». Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit brr Aufschrift: sä!: ,^todle«fch»ppe» Zi»«erarbette», sä2: KlewrPwuuardeite» fGr hie I. Gasanstalt" derseh« in der Nuntiatur de« Käthe«, Rath hau«, 1. Wage, und zwar bi« zum Domnerstaa, de» DI. 3»«t h. A, Arachwrttta«« S «ihr eiuzurelch«. Der Rath behält sich jede Entschließung und insbesondere da« Recht vor, sämmtlich« Offert« abznlehnen. Leipzig, am 26. Mai 1888. De» Math» der Stadt Beipzla Deprstatloa z» de» Sa»a«stalte». Vie Letheiligung Ungarns an -er Pariser Weltausstellung. Di« Minister Tis« und Ezechenyi hab« sich am Sonnabend i« ungarischen Reichstage über die Betheiligung Ungarn« au der Pariser Weltausstellung de« Jahres 1889 in einem Sinne ansgesprochen, welcher iu Frankreich nicht mißverstanden werden kann. Tisza bezeichnete e« al« Pflicht der Regierung, zu er. wäg«, was daran« »erb« würbe» wenn die politischen Ver- hältniss« in Krankreich sich gegen den Willen der französischen Regierung noch »ehr verwickeln sollten. E« könne bei vrr aufgeregt« Stimmung der Franzosen zur Schädigung ungarischen Eigenthum« und Verletzung der ungarischen Rationalfarb« komm«. Er könne deshalb nicht zur Be schickung der Ausstellung rathen. Ein Abgeordneter der Opposition wollt« in dirser Erklärung die Einwirkung de« deutsch« Reichskanzler« erkenn«, Li«za machte aber aus die Inkonsequenz aufmerksam, welch« darin liege, daß Fürst Bis marck der Beschickung der Pariser Ausstellung durch Deutsch land kein« Hindernisse in den Weg lege, sie aber iu Ungarn verbieten sollte. Der Grund, we«dalb er, Ti«za, von der Beschickung der Ausstellung adrath«, sei der Wunsch, mit Frankreich auch ferner in Frieden zu leben. In Wien hat di« Haltung TiSza'« und de« Handel«m>nister« Szechrnyi, welcher fich w gleicher weis« geäußert hat, volle Zustimmung gesunden, weil »an dort die gleich« Anschauungen hegt. E« ist klar, daß zwischen Verbündeten wie Deutschland und Oesterreich-Ungarn über eine so wichtige Angelegenheit wie di« Beschickung der Pariser Weltausstellung ein Gedanken» au«tausch stattgefunden hat, dagegen ist e« entschieden abzu- lehnen, al« ob von Seit« der deutschen Regirrung irgend ein Druck auf di« Regierungen Oesterreich« unv Ungarn« m dieser Beziehung ausgeüdt worden sein könnte. Was die verbün- veten Regierungen beschlossen haben, ist Vas Ergebuiß richtiger Würdigung der obwaltenden Verhältnisse unv freier daraus beruhender Vereinbarung. Auch die Auffassung, als ob die Red« Tisza'« mit den Schritten zusammenhäng«, welche die Regierung von Elsaß-Lothring« zur besseren Ueberwachnng ve« Grenzverkehr« grthan ha», ist unzweiselhast unrichtig. Beide Vorgänge stehe« lediglich in einem inneren Zusammen hang«, da« heißt, sie ergeben sich mit Nolhwendigkeil au« der Lage der Verhältnisse in Frankreich, renn Vies« ist der Art, daß sie Deutschland und Oesterrrich-Ungarn in ihrem Verkehr mit Frankreich zu größter Vorsicht mahnen. Die ErklärungTisza's entspringt einer durchaus selbstständigen Handlungsweise, aber gerade m ihrer Selbstständigkeit und Freiwilligkeit beansprucht sie ein« Hobe Bedeutung. Tisza geht von der Anschauung aus, daß die französische Regierung von den besten und sriedlichsten Absichten sür Ungarn beseelt ist, aber daß es ihr an Kraft fehlen könne, diese Absichten zu bethätig«. Es könnt« der Fall eintreten, daß wider den Will« der französischen Regierung da« Eigenthum und die Nationalsarbr« der ungarischen Aussteller geschädigt und ver letzt würden. Tisza hat Da«, was in Frankreich geschehen könnte, nur angedeutrt, aber diese Andeutnng genügt, um zu zeigen, wie gering das vertrau« der ungarischen Regierung zur Festigkeit und Dauerhaftigkeit der französischen Zustände ist. Di« Beschickung einer Weltausstellung fetzt voran», daß während der Ausstellung und bis zur Beendigung derselben die Grundlagen, auf welchen da« die Ausstellung ver anstaltende Staatswesen ruht, unangetastet bleiben. Dafür kann aber bekanntlich die französische Regierung selbst keine Bürgschaft leist«, sie hängt von dem Ergcbniß ab, welche« die gegenwärtige Bewegung sür Auslösung der Kammer und Revision der Verfassung baden wird. Drei Ministerien hab« bereit« bei ihrer Antrittserklärung aus die Weltausstellung al« auf da« Unternehmen bingewiesen, sür desseu glücklich« Entwickelung alle Kräfte zusammengesaßt werden müßten. Rouvier. Tirard und Floquet konnten keinen besseren Schluß sür di« Ansprache an da- Parlament finden, als die Eröffnung der Aussicht auf eine möglichst glänzend« Ausstellung, und jetzt muß Frankreich erleben, daß sich eine Macht nach der andern scheu von dem Unternehmen zurück »ieht und daß schließlich Vie Privatbetheiligung der fremden Aussteller di« Regel bildet. Eine Vergleichung mit der An ziehungskraft, welche dir Weltausstellung in Barcelona auf da« Ausland au«geübt hat, fällt sehr zu llngunsten der Pariser Ausstellung aus; das Vertrau« de» AuSlande« aus die Festig keit der spanischen Zustände ist heule entschieden größer als auf die Dauer der französischen Zustände. Da« Lerhältniß, in welchem Oesterreich-Ungarn zu Frank reich steht, ist ein andere« und viel bessere«, al« da- Ber- hältniß Deutschland« zu Frankreich. Gegenüber Oesterreich- Ungarn hat Frankreich keine Scharte auszuwetzen, im Gegen- theil hat Frankreich über Oesterreich bei Magenta und Solsmtino triumphirt und verdankt ihm di, Vergrößerung seine« Gebiete« durch Savoyen und Nizza, aber die Sachlage ist durch da« deutsch-österreichisch« Blindniß und da» gespannte Berhältniß verschob« worden, in welchem sich Oesterreich- Ungarn seit längerer Zeit Rußland vornüber befindet. Seil dem 7. Oktober 1879 besteht zwischen Deutschland und Oester- reich-Ungar« rin Bündmß. welche« Oesterreich-Ungarn im Fall« «ine» deutsch-französischen Kriege« zur wohlwollenden Neutralität uud bei der Betheiligung Rußland« an diesem Krieg« zu, Theilnahme an demselben aus Seite Deutschland« bi« zum Frieden«schlnß verpflicht,», von diesem vündniß bat Frankreich seit dem S Februar öffentlich Kenntniß, und da durch können die Beziehungen Frankreichs zu Oesterreich- Uuga« Nicht verbessert worden sein. E« ist ferner »en Fran- f-s« »<«« unbekmwt. »aß Oesterreich-Ungaru und Statt« KW KLL jÜL * Die energische Art, in welcher der Premierminister Tisza kürzlich im ungarischen Reichstage mit Hinweis auf dir Gestaltungen der politischen Lage die Beschickung der Pariser Ausstellung feiten» ter ungarischen Industriellen widerrathen hat, ruft, wie au- Wien gemeldet wird, ein große« Aussehen hervor. Al« Abgeordneter Pazmandy in einem Zwischenrufe bemerkte, e» sei ganz unmöglich, daß die ungarische» Nationalfarben in Pari- je verletzt werden könnten, entgegiietc TiSza, daß Pazmandy damit mehr garantire, al« wofür die französische Regierung selbst gutstehen würde. Tisza bemerkte weiter zur Opposition gewendet: „Die Herren Abgeordneten lieben es, sich auf den großen BiSmarck zu berufen, und ich begreife dies, denn Bi-märck ist entschiede» der größte lebende Staatsmann." (Ruse links: Jedenfalls größer al» die unserigen.) TiSza: „Fürwahr, er ist größer al« wir alle, auch größer als Sie aus ver linken Seite de» Hauses." (Heiterkeit rechts.) TiSza sortfahrend: „Aber dann sollten Sie doch bezüglich der Anrufung Bismarck'» größere Eonsrguenz bethätigen, denn Sie sage» in einem Athen', daß Bi-marck der Beschickung der Pariser Ansstelluna in Deutschland kein« Schwierigkeiten bereite und daß Bismarck den Ungarn dictire, dir Ausstellung nicht zn beschicken." Schließlich wiederholt TiSza, daß er zur Beschickung der Au», stellung nicht rathen könne au» Gründen, die er nur an gedeutet habe, aber nicht detailliren könne, „gerade weil wir mit Frankreich in Frieden leben und auch weiter leben wollen." * Nach Meldung« au» Warschau hat die Thättgkeit in den Arm ee-M ontirungS-Anstalten de- Warschauer General-Gouvernement- in letzter Zeit eine nambastc Steigerung erfahren, so daß sich die versüAaren Arbeitskräfte al« nickt mehr ausreichend erwiesen und zahlreiche H'lsskräste au» den Reihen der Truppen herangezogen werden mußten, da Vie ver- Wendung von Eivil-Arbiitrrn nicht gestattet ist. * Ein Denkmal für die bei Srbastopol begrab«« türkischen Soldaten beabsichtigt die türkische Regierung ans dem Friedhof zu errichten. Der türkische Botschafter am Petersburger Hofe, Schakir Pascha, ist bereits bei ver russischen Regierung um die erforderliche Genehmigung rinaekommen. Ein gleiche« Gesuch hat auch vrr sranzössche Eonsul in Sebastopol betreff« der Errichtung eine» Denkmal« sür die auf dem dortigen französischen Friedhöfe begrabenen fran zösisch,« Soldaten eingereicht. * Nach einer Meldung au«Nom lwrzeichn« die jüngst« aus Massauah ring,lausen« Meldung« ,i« Gerücht, dem- »letßchl» BtlunnMmch«» »estvbleu wurde» laut Wer rrNaurrer Aumlae: 1j ein Kühl-Apparat «ch 8 l»ub« VhosPhovGwaze-Vlottt« si«. tb am im Durchmesser) uud 88 kupferue» Nshwu le». 80 am laeq) bestehend, frisch »er,laut, au» drm tzafraume tu Ar. 7/p der Berliner Straße, vom iS. bl« 82 dss. Mts ; 2) ein Laut kN-Jacke», ziemlich neu, schwarz, «gauNegmd, mit Spitz«», »ad Schlrisenbesatz, aus dem ta»zsaal« der ton hall« Elsterstraß« kü, vom 28 bl« 88. ds«. MW.; 5) «in Arnu»tztrr-G«I, a»s dem Hoftmnn Ar 1» tz« Artmmaische» Straß», am DS. dss. Mt«.; s) ei» gnlbener Lvaurtaa, gnwlrt: „Ak. L S./10. 87", mW einer voin,u», i» Nr. 19 mu Tdomaskirehhos, fest >usa»g vae. Mts.; d) ei» braunwaüener Frauenrock «,» br,»»- »ad aelbearrirwm wollen«, >usp»tz, au« et»« Woh»»»a l, Nr. 1 der Kass« Gilhetm- ftraße, am -ü. dss. Mts früh: 6) ein» Atzrkette von du»KIblo,b«n Haargesiecht Ml a»lb«r» rinden Schieber »»d Earablaerdake», a»s »Mer Wohuvuz m Rr. 88 der Sophtkvßratz», vor ca. 1« Das«: 7) eia« elffmosfia« Maler-Bocktetter, «» dem Hofemmw Nr. » der Saohtr-straße, s»,t 18. dss. Mts.; 8) et»e ,ow«« rameu-Nemoatotr-AHr »lt b« z. Mm«. grnmm einqrnvlrtr» vuchftab aoldever Kett« »tt Quast«, Kt^enuisse, mu 88. »s«. Mts. lusolge di« Derwisch« sich zu «in«» Angriffe auf da« d« Italienern befreundete Bergvolk der Hababs rüsten unv die Drohung ausgestoßen hätten, auch Massauah selbst angreisen zu wollen. — In Rom ist soeben dasTagebnchEavour» mit einer Einleitung des bekannte« Abgeordneten Dominik Berti, ehemaligen Minister«, ausgegeben Word«. * Auch in England ist di« Frage ver Beschickung der Pariser Weltausstellung wieder zur Sprach« gekommen. Die englische Regierung hat seiner Zelt gleich den meisten Staaten Europa« jede amtliche Bethriliguna a« der Porisi-r Weltausstellung de« Jahre« 1889, sowie ;ede Unterstütz»!, z etwaiger englischer Aulsteller au« politische» Grünven «ö- zelehnt. Sie hat jetzt Gelegenheit erhalten, die Gründe der Ablehnung nochmal« darzulegen. Der „vosfischen Zeituu.z" wird darüber gemeldet, daß der Bürgermeister von Birmiii.z- Ham der Regierung ein Gesuch der Stadt übermittelt halte, worin um Ernennung einer königlichen Eommission im In teresse der britischen Aussteller auf der Pariser Au»stelluug gebeten wurde. In seinem Antwortschreiben erklärte Lorv Salisbury, da da» Datum der Au»fiell«ng so festgesetzt worden sei, daß dieselbe eine Gedächtnißseier an die sranzvsiicbe Revolution bilde, so scheine e« der Regierung nicku ge eignet, an einer solchen Feier politischer Ereignisse in einem fremden Lande, wo darüber Meinungsverschiedenheiten beständen, Theil zu nehmen; sie müsse es daher ablehneu, mit der Ave stellung etwa« zu thun zu hab« * lieber die politisch« Bewegung, w«lche in Brasilien jüngst zur Befreiung der Sklaven geführt hat, wird der „Politischen Eorrrspondenz" von tnformirter Seite ge schrieben: Der erste Anstoß zu der abolitionistischen 8eweg»ag ging im Jahre 187t von drm Tablnet de» Vicomte d« Rio Vranco am- drr selbst sehr entschied« für die Aufhebung ber Sklaverei eintrat, und unter welchem der gegenwärtige loblnet'chef Iea, Alfredo bereit» Minister war. Damal« gab es in Brasilien noch - 1200 000 Sklaven: doch gelang es dem Ministerium, nur an, 28. Seplember 1871 die Befreiung aller Neugeborenen durchzusepei. Inzwischen hatte sich die öffentliche Meinung der Frage bemächi, n und eine eifrige Propaganda in Scene gesetzt, welche Souza Danl^, al» er im Jahre 188.! an die Spitze der Regierung beruscn ward, in die Kammer zu »ersetzen wußte. Demgemäß arbeitete er 18tk ein Programm im Sinne der Abolition au»; doch obgleich mit ihm die liberale Pariei am Ruder war, erhielt er doch nicht die nöthige Majorität im Parlamente, um seinem Programme Annahme zu verschaffen, und mußie daher zurucktreteu. Sein Nachfolger, der Senator Saraiva, glenti sall« der liberalen Partei angehörig, verfolgte dieselbe Richtuna doch lochte er die Abolition i» gemäßigterer, temporisirender W-nc durchzusänre». So beschränkte er dieselbe aus die Befreiung de. über 60 Jahr« zählende» Sklaven, localisirte dieselbe und trachtete, aus diese Weise die gänzliche Aushebung der Sklaverei in 7 li tt Jahre» dunbzuführen. Wir sehr die politisch« StrSmunq noch kurz« Zeit vorher der Abolition entgegen war, erhellt au- dem Um stände, daß, al- der liberale Deputirte non Pernambuco Nabuco nn Jabre 1883 die vollständige Aloliiion in der Kammer beantragte und die Hoffnung auSiprach, dieselbe im Jahre 1890 bestimmt dnrck- g-ssshet zu seh II, dies Mit allgemeinem Gelächter ausgenommen wurde. Al» nach der kurzen Regie, u»g de- Ministerium» Saraiva ini Jabre t88ö da- konservative Labinet Lotegipe an- Ruder kam inhic die Frage wieder vollständig, da da- Ladinet keine dcstimmien Jdrcn hierüber hatte und alle- beim Statu, qua beließ Dasseldr mußte wegen militärischer Lonipeienzconflicte, die zu tumultuariiche Austritten in der Haupistadt sübrien, demissioniren AI-nun in diesen, Jahre Ioan Alfredo ein Labtnei bildete, gelang eS ihm mit Hil'e de- Senator- Prado an- Si. Paolo, deS Lhes- der Abolitionisten Partei, die sofortige unbedingt Auibebung der Sklaverei sowohl in drr Kammer wie im Senat« ohne Di-cuision zur Annahme zu brtnaei wobei di« Eonservativeu mit den Liberalen stimmten. Am l3. Ma, diese- Jahre- wurde da- denkwürdige Gesetz von der Prinzessin. Regrniin laaktionirl, wa» zu großen Festlichkeiten und zu ledtmstem Jubel im ganzen Reiche Anlaß bot. Seit jeher hatten der Kaiier und dir Lhronsolgcrin, die Gräfin d'Eu, die Abolition begünstigt; uud zufällig traf es sich, daß letztere schon den ersten in dies r Richtung geschaffenen Gesetzentwurf Rio Vranco'- in Abwesenbeil ihre- kaiserlichen Vater- unl izelchnet hatte. Damals bildete sich ans den unzufriedenen Sklavenhaltern der Krim zu einer republi kanischen Partei, die jetzt wohl Anhänger gewinnen dürste, trotzdem aber nur sehr schwach ist. Di« Zahl der nun befreite« Sclav i dürste, da viele Plantagen-Vefitzer die ihrigen knapp vor dem ncucu Getebe-erlaß befreit haben, kaum mehr al» eine halb« Million de- trage». Ioan Aliredo, der sich rühmen bars, seine» Namen an diese große civilisatorische Maßregel tn Brasilien zu knüpsen, ist in Pernambuco geboren, etwa öS Jahre alt, und begann dort seine Lauibahn aiS Staai-anwolt; ber conservativ-progresstst,scheu Partei angehSrend, wurde er noch in jungen Jahren zum Drputirlkn ge- wädll. eine Stellung, die in Brasilien mit dem Excellenz-Titel m,d während der Session mit KO Milrei« Diäten per Tag («ngesäbr 100 verbunden ist; doch darf der Depntirte während der Sessioa»- dauer kein Slaat-amt ausüben. Im Jahre 1869 ward Ivan Alsredo unter Rio Branco Minister des Innern, in welcher Slellung rr durch vier Jahre namentlich sür die Hebung de- öffentlich, a Unterricht» sehr Ersprießliche- wirkte. Dann wurde er Senator für Pernambuco, Berwaltung-ches in verschiedenen Provinzen und end lich im Jahre 1876 Direktor drr Recht- Akademie in ieiner Batet- stad«. Seine jetzige Veri'ung an die Spitze der Regierung verdankt er dem übereinstimmenden Wunsche der öffentlichen Meinung. Da sein Eabinet über eine bedemende Majorität in» PaUomente versügt und von der gesummte» Presse sehr warm unterstützt wird, dürste r» voro»-sschtiich von langer Dauer sein. Joa» Alsredo regiert nach einem bestimmten politischen Programme, da- eine gänzliche Recon structwn der parlamentarische» Parteien «nd zahlreiche Reformen verheißt. VelunmtmchmG. Am 28. Mat Rest« Jahre« verstarb unser Arm «Pfleger, d« Kansmaan Herr «Ktlpckl» Nlckt«bte»K, Hainstr. 19. Uns«« Arinmtturs«» v«rtt«rt in ihm einen Mann, welcher treu seine« Amte« gewartet hat. wir versehlen nicht, dem nun verewigt« unsern Dani in da« Jenseits nachznruf« für fei»« t««« Mithilfe an de» uns gemeinsamen Werk Äipsiz de» 28. Mai 1888. Dw* Ar»e»d1reet»rt«». A. A. 488. Ludwig-Wolf. Artus. MiMM Tageblatt Anzeiger. Aboin»«ment«pr<1» vierteljährlich «>/, Mk. incl. Bringerlobn ö Mk., durch die Rost bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 Pk Belegexemplar lv Ps. Gebühren lür Trtrabeilagen (in Dkmeblatt-Formar gesalzt; opU» Postbesörderung SO Mk. Wit Postbesördrrung 70 Mk. Znlrratr Saespaltenr Petitznlr 20 Pf. Größere Schnsteu laut uns. Prei-verzetchniß. Dobellarischer ». Aiffernsatz »ach HSberm Dar,' Reklamen »»ter de« NebaetionSftrlch di« sgrlvalt Lett« bOVs.,v»r de»Jamille»«achr>chte- dir ögespaltene Zeile 40 Ps. J»seratr ff»d stet« au die Expedition ,» sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahl»»- piNonum-rautio oder durch P->st- «achnabm«. Vriiiiiiltuichmz. D«r auf drm neuen Vieh- w»p iSchtlwchthof« z» arwmnnid« DEwger, dessen Abfuhr ausschließlich aus d«r Eisenbahn i« erfolgen hat, soll von Anfang Juli diese« Jahre« ad aus fünf Jahre an «tuen «eigneten Unternehmer vergeben werben. A Die Bedingungen übe« die Vergebung und Angebots- formulare liege» u» dem Schlachthofbaubureau au der Kaiserin- Augusta^traßr au« und können daselbst «ingeseben resp. gegcn Entrichtung einer Gebühr von S9 pro Exemplar entuonimeii «erden. Ebendaselbst wird unser Architekt Herr Moritz in den Seschäft-stunven etwa gewünscht« weitere Aus- k»nft ertheilen. Die Angebote sind bi- zum tS. Juni diese« Jabre« Vor« Mttags 11 Uhr bei der Nuntiatur de« hiesigen Rathhause« abzugeben. Wir bebakten un« di« Auswahl unter den Bewerbern sowie die Ablehnung sämmtlicher Angebot« vor. Leipzig, am 22. Mai 1888. Der Ratb -er Stadt Leipzig. 1». 8171. vr. Georgi. Vr. Krippeudorff. Belmnntmachllll-. Wir babeu den PretS sür 1 Kuver Sand (mit ca. 1,7ö odw Inhalt) au« der städtischen Sandgrube auf 2 uck erhöht. Diese Preiserhöhung tritt mit dem Tage de« Erscheinen« dieser Bekanntmachung in Kraft. Leipzig, den 21. Mai 1888. Id. 2l3S. Der Math -er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Vr. Krippendorff. In Gemäßheit de« G. t der Instruction sür die Au«- sübrung von Wasserrohrleitungen und Wasseranlage» in PrivatgriinpstuckcN vom l. Juli 1889 machen wir hierdurch bekannt, daß drr Klempner Herr Netuhal- Laudert, Seb Bachstraße Rr. 11, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei un« sich augemeldet und de» Besitz der* hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach gewiesen hat. Leipzig, den 28. Mai 1888. Der Math -er Stadt velpsig. L 2828 vr. Georgi. Wolfram. IKtiwIltMiihlMl. Die Au-sührnna baulicher Herstellung«» — Zimmer- bezw. Dischlerarbeiien — Weißarbeiiea und Oelanstrich ber Wände, Decke» »b Fußtödea, soll an den Mind«ftforber»de» vergeben werde». Uvtmiehmer wolle« Kostenanschlag n»d Bedtngangea hier einsehen, iinterzeichnen »ad dann ihre Offerten verssezett mit der Ausschnft: „Vaiiiichkeitrn" bi« »nm 2. Tunt p. I., Bormittig« 19 Uhr, Porto- frei «»der eiase»den. Leipzig, am 88. Mat 1888. Königliche» Gurutfo-Kazarattz.
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