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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 5531-5532 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-13
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1888
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Urdartioa und LrprdUion Iohanne»gasse 8. Aprechllun-rn der Krdaction: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. KR« tt« NUa»«br n»,tt»"vlrr Manulcripte »icht «4 ! «ied»cil°» nicht »erbindlich. d>« ! A«nah«e der für die nüchftsolgendr Nummer desttmmten Inserate a» Aacheutage» dia 3 Uhr Nachmitian«, au Sonn» und Arfttagen früh bi« ',,v Uhr. 3« drn Filialen siir Zns.-^nnahme: vtt« Klemm. UiiivrrsuLtsstrabe 1. Louis Lösche. Katharinens! r. 23 pari, unft KSnigSplatz 7, nur bi« '/,S Uhr. Anzeiger. AbonnementSprei» ^ vierteljährlich 4>/, Mk. incl. Brlngerlolm ö Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Ps. Gebühren jür Extrabeilage!, (»i Tageblalt-Iormat gesalzt) ohne Postbesörderung 60 Mk. uut Postbesörderung 70 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile L0 Pf. Giößere Schriften laut uns. Preisverzeichnist. TabrUarischer u-Aiffernsatz nach hührrmLaris. Üeclamrn unter dem Redaction« strich die 4geipalt. Zeile bO Ps., vor den Familtennachrlchten die 6 gespaltene Zeile 40 PI. Inserate sind stet« an die strprdttiou zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueuumerauilo oder durch Post- nachnahme. LS7. Donnerstag den 13. September 1888. 82. Jahrgang. Städtische Splircaffe beleiht Werthpaptere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 14. Januar 1883. Die Lparcasscn Deputation. Amtlicher Theil. vekanntmichmg. Der osficielle Anfang der diesjährigen MichaeliSmeffe fällt aus den 24. September und e« endigt dieselbe mil dem 13 Oktober. Während dieser drei Wochen können alle in» und aus ländischen Handelsleute, Fabrikanten und Gewerbtreibcnde ihre Maaren hier öfsenliich seiibielen. Doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Weise bereits in der zum AuSpacken bestimnilcn Vorwoche, vom ^ v»! Da« sstr Christiane Wilhelminc stenutg au« FrikberSdorf von Das AuSpacken der Maaren ist den Inhabern der ^ u.iierze.chncten Behö.de an, 10. November 1873 umer Nr. 778 Mcßlocale l» den Hausern ebenso Wie den m Buvcn und aus I ausgcsttll:c Dienstbuch ist abhanden gekommen und wird behufs Ber- Vekanntmachuns« Die Leuchtkraft des städtischen LenchlgaseS betrug in der Zeit vom 3. biS v. dieses MonatS im Argand- brenner bei 2,5 Millimeter Truck und 150 Litern stündlichem Eonsum daS l7.7 jache der L-uchlkrasl der deutschen Normal kerze von 50 Millimeter Flainmenböhe. DaS specisische Gewicht stellt sich im Mittel auf 0,42g. Leipzig, am 12 September 1888. DeS Ruths Deputation zu den Gasanstalten Mlliliitlilllchllng. Ständen fcilhaitenken Verkäufern in der Woche vor der Böltcherwocüe gestaltet. Zum Vtnpaekcn ist das Ofscnhaltcn der Meßlocale in den Häusern auch in der Woche »ach der Zahlwoche erlaubt. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Osfenhallen eines solchen VcrkausSIocalS, ebenso daS vorzeitige AuS' packen an den Ständen und in den Buden wird, außer der sofortige« Schließung, jedesmal. selbst bei der ersten Zuwiderhandlung. nnl einer Geldstrafe bis zu 7a Mark oder entsprechender Haft geahndet werden. Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtliche» Lösung deS Waarenverschlusses au bis mit Ende der Woche »ach der Zahlwoclie vaS Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 12. Juli 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Dl Georgi. Hennig. ^ Hütung von Mißbrauch hiermit für ungiltig erklärt. Leipzig, am 4. Sepiember 1888. Das Pollzeiamt der Stadt Leipzig. II. 6427. Bretichneider. Falbix. Nichtamtlicher Theil. Die deutsche Marine. Durch die Theilnahme Kaiser Wühelm's an den dies jährige» Flottenmanövern richtet sich d,e öffentliche Aufmerk samkeit in erhöhtem Maße auf unsere Manne. Während der kurzen NegierungSzeit Kaiser Wilhelm'« II. hat die deutsche Flotte schon eine hervorragende Rolle gespielt, die Meersahrt nach Rußland, Schwede» und Dänemark hak die Bedeutung und Leistungsfähigkeit der deutschen Flotte im Norden Europas Wegen vorzunehmender Pslasternngöarbciten wird I ^ vollster Anerkennung Stacht, man hat sich nicht verhehlt, ^ ' der Rnnoriscke Plav I ^ m kurzer Ze,l und mit verhallnißniagig geringen Mitteln von seiner Kreuzung mit der aus der Ankunftshalle de» erreicht worden ist und daß d,e Zukunst uns-r-r .... ^ - ,.7. I inngen Seemacht zu den schönsten Hossnungen berechtigt. Vrkanntmachung. Bayerischen BahnlwiS führenden Personen AbsahrtS-Straße ab bis an den Windmühlenweg von Dienstag, den II. dieses MonatS ab, aus die Dauer der Arbeiten für allen unbefugten Fähr verkehr gesperrt. Kaiser Wilhelm hat sein hohes Interesse für die Flotte he sonder» dadurch bewicsen, daß er unmittelbar nach seinem Regierungsantritt den entscheidenden Schritt gethan hat, die Seemacht von dem Landheere unabhängig zu macken und aus Die Zufahrt zu dem abgesperrten Theil der Carolinen-1»u ftelten. D.e großen und unleugbaren «er- straße u.H zum Dösener Weg hat während dieser Zeit von " Capr.v. gleich e.nem Vorgänger der IohanneS-Allee durch den Windmükienweg zu7rsolqe». S'csch um d.e Organisation und Entwickelung der Mar,ne Di- nach der Ankunftshalle des Bayerischen BabnkofS konnten d.e Frage nicht lösen, ob eS Nicht fahrenden Droschken dürfen für die Dauer dieser Sperrung d.e Oberleitung der Seemacht ,n d.e Hände daS nach den. Bayerischen Platze zu gelegene Thor zur Ein > "'.eS Seemannes zu legen. Kaiser Wilhelm bat ke.nen fahrt benutzen. Leipzig, den 10. September 1898. Der Rath der ^tadt Leipzig. IX. 7185.I)r Tröndlin.Hennig. Dekailntulachilng. Mit nächster Woche soll die Asphaltirung der Kuhlcustraße und zwar von der Bayerischen Straße auS nach der Sophien- straße fortschreitend, beginnen. In Folge dessen wird die genannte Straße von Mittwoch, den 12. d. MtS. ab streckenweise, dem Fortgange der Arbeite» entsprechend, für allen unbefugten Fakrvcrkchr gesperrt. Wir machen hierbei darauf ausmcrksam, dag während der Dauer der fraglichen Arbeiten das nach der Körnerstraßc führende Thor des Bahnhofs für den Verkehr geöffnet ist Leipzig, am 10. September 1888. IX. 7179. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Tröndlin. Hennig Dckanntmachung. Nachdem die neue» Wege im Connewitzer Holze dem Publicum zur Benutzung ubergeben worden sind, machen wir zur Vermeidung früher wiederholt vorgekommener llnzu träglichkeiten hierdurch öffentlich bekannt, daß daS Reiten auf den Fußwegen im bonncwitzer Holze zu .. Augenblick gezögert, diese Frage im bejahenden Sinne zu beantworten und den Admiral Grasen MontS mit dem stellvertretenden Obercommando der Marine zu be trauen. Wenn auch diese Reform noch den Ebarakler des Provisoriums trägt, so ist doch schon jetzt erkennbar, daß sich daraus ein bauernder Zustand entwickeln wird, sei es auch, daß die Person deS Höchstcommandireiiden in nicht zu tanger Zeit wechseln möge. Der leitende GesicbtSpunct für die bisherige Beibehaltung der militairischen Spitze war die EinbeiUichkeik im Coininando und in der Beijüaung über die bewaffnete Macht des Reiches zu Lande und zu Wasser; dieser Zweck läßt sich aber auch erreichen, wenn ein Seemann an der Sp'tze der Flotte sicht, und wie eS scheint, bat der Ver such sich bereits bewährt. ES ist als ein besonder» glücklicher Umstand bei lleberleitung in den neuen Zustand zu betrachten, daß Kaiser Wilhelm persönlich großes Interesse an der Flotte nimmt und sich so eingehend mit allen daraus bezüglichen Angelegenheiten beschäftigt, daß er selbst VaS Oberkommando zu übernehmen im Stande sein würde, zumal ihm sein Bruder Prinz Heinrich als Sachverständiger dabei ergänzend zur Sette steht. Im Hinblick darauf gewinnt die Meersahrt »och eine besondere Wichtigkeit, weil sie dazu beigetragcn hat, Kaiser W lh.lm n>it allen aus daS Seewesen bezüglichen Dingen ver traut zu machen und ihn dem Sccosficlcrcorps als einen der Ihrigen erscheine» zu lasten. Kaiser Wilhelm folgt darin dem Beispiel, welches ihm sein Großvater und sein Vater gegeben hat. Roch als Neunzig jähriger hat Kaiser Wilhelm I. der Feier zur Eröffnung der Arbeiten deS NordostseecanalS bcigewohnt und sich dabei den Anstrengungen einer Fahrt zur <Lce bei stürmischem Wetter ausgesrtzk, und Kaiser Friedrich hat als Kronprinz den Besuch verboten ist. , ^ ^ Jede etwa früher an Einzelne ertheilte Erlaubniß zu», I bei König AlsonS von"Spanien gleichfalls aus dem Seewege Reiten auf den Fußwegen daselbst oder außerhalb der Wege I gemacht und dabei einem Theil der deutschen Flotte Gelegen im Holze wird hiermit ausdrücklich zurückgezogen. Leipzig, den 7. September 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 3446. Dr. Tröndlin. Hennig. beit geboten, sich älteren Seemächten gegenüber als ebenbürtig z» erweisen, wie denn auch die Bestimmung deS zweiten Sohnes für den SeemannSberuf Zeugniß für daS Interesse ablegt, welches Kaiser Friedrich der deutschen Marine ent- I Es ist selbstverständlich, daß die deutsche Flotte sich heute Don der der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Feldparcclle I mit der englischen und französischen Flotte noch nicht messen Nr. 202 des Flurbuchs für Probstheida sollen l Hckt. I kann, aber in einem Punct steht sic hinter beiden Seemächten 17,4 Ar -- 2 Acker 36 IDR. (hinter der Hochbehäiteranlage! »ickt zurück, sondern überflügelt sie sogar, und da« ist in der der Stadtwasterkunst gelegen) auf die sechs Jahre von« I bereits erreichten Stufe der Leistungsfähigkeit. Die deutsche I. Oktober 1888 bis zuin 3tt. September 1884 I Flotte verfügt über ei» Material an Schissen und Seeleuten zum Feldbau mit Ausschluß jeder anderen Bcnutzungswcise I von einer Vorzüglichkeit, welche von keiner andern Flott- Montag, den 17. VS. Mon., ! erreicht wird. Die Schnelligkeit unserer Schiffe, die Zw-ck- VvrmittagS II Uhr I Mäßigkeit ihrer Bauart, ibre Beweglichkeit und die Art ihrer auf dem Nachhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 16, an den I Bewaffnung stehen in Wechselwirkung mit der Tüchtigkeit Meistbietenden verpachtet werden. der sic bedienenden Mannschaften, der sie beherrschenden Die Versteigerung«- und VerpacktungSbedingungen nebst I DiSciplin und dem Geiste, welcher die gesammle Marine dem bctr. Lageplane liegen in der Expedition unserer Ocko nomie-Inspection, IokanniSplay Nr. 9, zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 4. September 1888. Der Ratb der Stadt Leipzig. In. 5333. Ör. Tröndlin. Stöß. Bekanntmachung. kurchdnngt. Bo» Ueberschätzung der Eigenschaften unserer Marine kann dabei nicht die Rede sein, die Richtigkeit deö hier Gesagten ist von alten Seilen widerspruchslos anerkannt, eS ist in der ganzen Welt nur eine Stimme über die aus gezeichnete Belchasf-nbeit der deutschen Marine.« DaS deutsche Reich hat aber auch große und schwierige Aufgaben als Seemacht zu erfüll,-». Nicht nur in seiner Eigenschaft als Mnbesitzer der Küste der 'Nord- und Ostsee, sondern auch als Colonialmacht bol Deutschland eine den übrigen Seemächten ebenbürtige Flotte nöthig und wird st auch in der Stilnke der Gefahr zur Verfügung haben. Tie Die letzte diesjährige Ausgabe der zur Synagoge und deren Filiale findet -reita,. den 14. September. Wittag» 12—1 Uhr. ^ _ In der Gemeindekanzlel im Suiiaqogenqebot.de. Tr. 1. statt. Lik I Deutschen pflege» nickt mit Dem. waS sie können, zu prahlen. I idrk Bemübiingen sind mehr daraus gerichtet, ihre Tüchtigkeit Leimig, den 12. September 1888 ° ^ I See sind der Art, da» wir sie mcht zu verschweigen brauche» Der dn J-r°-,jii,ch«» ZU Leipzig. I orchipel oder im friedlichen Wellkamps an den Küsten der Nord- und Ostsee, überall haben sie Ehre eingelegt und gezeigt, daß sie hinter der Marine keiner anderen Nation an LeistungSsähigkeit zurückstehen. England hat cmgesehen, daß Deutschland seine Colonial- inleressen mit großer Energie geltend zu machen entschlossen und im S lande ist.und bas hat ihm lheilsMaßigung in seinen übertriebenen Ansprüchen auf daS Vorrecht der Alleinherrschaft in Afrika auserlegt, IbeilS hat eS ihm sogar die Möglichkeit eine« Zusammenwirkens zur Erwägung gestellt. ES wird in dieser Bcziehunanoch mehr Erfahrungen bedürfen, um England aus den Slandpunct der Anerkennung der thatsächlichen Ver hältnisse zu bringen; die Entscheidung liegt aber aus einem anderen Gebiete und zwar auf der Stellung, welche die deutsche Flotte im Lause der Zeit unter den Flotten der Großmächte erringen wird. Wir gehen zwar im Gegensatz zu anderen Großmächte» ruhig und ohne Prahlerei vor, aber wir befolgen dabei den Grundsatz: „Nimmer zum Hohen gelangt, wer nach dem Höchste» nicht strebt/' Wie sich da» deutsche Londhecr die höchsten Ziele gesetzt hat, so thul eS auch die deutsche Marine, und die Anfänge zur Erlangung dieses Ziele« sind zweifellos vorhanden. Wenn wir auch nicht mit überstürzter Eile Vorgehen, sondern eS vorziehen, systematisch und schrittweise weiter zu kommen, so zeigt doch schon daS bisherige Ergebniß der deutschen Anstrengungen zur See. daß wir aus dem richtigen Wege sind. Fragen wie die Mittclmeersrage können nicht mehr ohne die Mitwirkung Deutschlands entschieden werden, und wenn die orientalische KrisiS zur Entscheidung drängt, so wird Deutschlands Flotte dabei auch nicht theilnabmlvS zur Seite stehen. Solche Politik der Thal ist zweckmäßiger alS die der Phrase, welche sich damit begnügt, einen Schein zu erregen, der mil der Wirklichkeit nicht übereinstimmt, oder Streitig keiten herbcizusühren, welche auf friedliche Weise geschlichtet werten können. Der Kampf mit Rußland, ln welche» u»S Frankreich so gern verwickelt hätte, ist heute Dank der deutschcn Besonnenheit, wie sie unser leitender Staatsmann stets be wiesen hat, al» überwundener Standpunct zu betrachten, aber darum hat Deutschland nicht daraus verzichtet, sein Gewicht al» Großmacht auch in solchen Fragen in die Waagschale zu werfen, die seine Interesse,» nicht unmittelbar berühren. Die Beweise militairischer LcistmigSsähigkeit, welche die der übrigen Großmächte in den Schatten stellen, wiegen schwerer alS prahlerische Noten, und eine Seemacht, welche trotz ihre« noch unbedeutenden UmsangeS Zeichen ungewöhnlicher Krast und Tüchtigkeit giebt, hält zügellosen Uebermuth bester in Schranken als volltönende ZeUungSartikel. Die Deutschcn haben stet« dcr That den Vorrang vor dem Worte eingeräumt und werden daran auch ferner feslhaltrn. Wir freuen uns herzlich über die Leistungen unserer jungen Marine, aber wir lasten sie unS nur als Sporn dienen, um da» Ziel, nach welchem wir streben, zu erreichen, von keiner Macht auch zur See überflügelt zu werden. » Leipzig, 13. September. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" be grüßt den Erzherzog Albrccht, welcher als Gast des Kaisers zu den Manövern LcS III. und de» GardecorpS in Berlin eintristt, mit folgenden Worten: Die Mehrzahl der fremden Fürstlichkeiten, deren Anwesenheit den diesjährigen Herb st Manövern einen belonderen Glanz verleihen w rd, hat die deutsche Reich-Hauptstadt schon zu wiederholten Malen zu ihren Gasten zu zählen da« Glück und die Ehre gehabt. Anders ist es mit dem Erzherzog Albrecht. dem General-In- lpector de« österreichischen Heeres, dem als seltenem Gast Verl», heule seinen ehrfurchtsvollen Gruß entgeqenbrlngt. Wenn ln unlerer Stadt inilitairilcher Mulh und Feldherrn-Genle auch ocm Höchstgestellten noch ein besonderes Ansehen zu verleihen geeignet sind, so darf Erzherzog Albrecht de» gerechtesten Anspruch aus Bewunderung erregen. Ein echter Sohn des ErzderzoqS Karl, har er von seinem Balcr olle militairischen Vorzüge des SlegcrS von Aspern geerbt und sich während einer lechzlgjährlgen Dienstzeit als siegreicher Held lm Krieg und als Lehrmeister und Organisator dcs Heeres lm Frieden in gleich hervorragender Weise ausgezeichnet. Nächst dem verewigten Kaiser Wilhelm hat vitter den Fürstlichkeiten Erzherzog Albrecht die längste Dienstzeit aulzuweisen, bei voller körperlicher und g istiger Rüstigkeit, die ihn desähigt, die hohe Stelle in dem kaiserlich lömglichen Heere mil der damit verbundenen Verantwortlichkeit zu bekleiden. Dem ruhmgekrönieii Feldherr» und Freunde unseres erlauchten Herrschers wird das preußische Volk seine Huldigung in Ehrerbietung dar> bringen! * Die „Kölnische Zeitung" nahm schon neulich Gelegen beit, die angeblich türkcnfeinblichen Aeußerungen, welche der Staatssecretair Gras Bismarck zu Munir Pascha geäußert haben soll, als eine nicht-würdige Luge zu bezeichnen deren Ursprung leicht zu errathen war. Wie daS Blatt jetzt auS der'sichersten Quelle erfährt, ist daS betreffende Telegramm der „Agence HavaS" in Paris sabricirt worden, da deren Corrcsponvent in Konstantinopel von der Meldung nicht daS G-rnigste erfahren und sie daher auch selbst nicht veranlaßt hat. ES ergiebt sich hieraus und auS weiteren damit in Uebercinstiinmnng befindlichen Anzeichen, daß der FabrikationSort dieses LllgenlelegrammS Paris ist CS ist in der Thal eine starke Leistung von ossic öler fran zösischer Verhetzung und beweist, wie lebhaft daS Bestreben von jener Seite ist. bei der Pforte Mißstimmung gegen Deutschland zu erregen, ei» Bestreben, welches sreilich zu durchsichtig ist. ui» auch nur den geringsten Ein druck auf die maßgebenden Kreise zu machen. * Die „Germania" wird in ihrer Behandlung der Romreise unseres Kaisers y«ehr als wunderlich. Sie schließt heute eine längere Ergießung über die Möglichkeit dieser Reise mit den Worten: „...deshalb glauben wir nicht an einen deutschen Besuch in Rom." Au derselben Seite meldet dann daS „katholische" Blatt: ,.Gra' Herbert Bismarck wird den Kaiser von München auS nach Wien und Rom begleiten. Die Angabe süv deutscher Blätter, wonach Gras BiSniarck de» Kaiser auch nach Sem Bat,ca» begleite, wird hier für unrichtig erklärt.' Wie lange soll denn der HocuSpocu» noch fortgesetzt werden' * An Stelle de» wegen Krankheit auS dem Amte schei denden Herrn Iacobi ist, wie eS heißt, ein conservative ReicbStagSabgeordnetcr zum Leiter des Reichs fchatzamtcs dcsignirt. * Wie bereits gemeldet, ist der Vorsitzende der deutschen Civilgesetzbuchs-Comm ssion, Wirk!. Geh. Rath l)r. Pape am Dienstag Nachmittag gegen 3 llbr gestorben. Heinrich Eduard Pape war 1816 zu Brilon in Westfalen geboren, studirte in Bonn und Berlin, wurde 1838 Referendar und widmete sich dem Rlchterstande. 1858—61 war er Mitglied der mit der Ausarbeitung de« preußischen Handelsgesetzbuch« betrauten Commission, 1859 wurde er zum Vortragenden Rath im Justizministerium berufen und mit dem Entwurf einer Proceßordnung in bürgerlichen RechtSstreitigketten betraut, 1867 Bevollmächtigter zum BundeSratb, Mitglied der Com mission für den Entwurf einer Civilproceßordnung. 1870 Vorsitzender deS Obcr-HandelSgerichlS und 1873 zugleich Prä- ident deS Kaiserlichen DiSclplinarboseS. Seit 1879 Vor- itzender der Eivllgesctzbuchr-Comnnssion und seit 1884Mitglied deS Staatsraths. * In dem rheinischen Wahlkreis Gummersbach hat der bisherige Vertreter, Staatsminister von Maybach, eine Wiederwahl zum Abgeordnetenhause abgelehnt. Der Wahlkreis war bis zu seiner Besetzung durch Herrn von May bach nationallibcral vertreten. * Der gegenwärtig in Berlin zu feiner 17. General versammlung zusammengetretene deutsche Apotbekcr- verrin wird, wie eS heißt, in nächster Zeit eine Eingabe an den Reichskanzler richten, welche sich auf die Erhöhung der Anforderungen für den Eintritt in de» phar- maccu tischen Berus bezieht. Schon in seiner vorjäh rigen Generalversammlung hatte der Verein beschlossen, bei der Rcichöregierung in der erwähnten Richtung vorstellig zu werden, jedoch hatte eS sich bei näherem Eingehen in die Materie herauSgestellt, daß eine erneute Vorstellung aus Grund der vom Vereine bereits einmal, im Jahre l880, eingcreichten diesbezüglichen Denkschrift nicht mehr möglich war, da daS Material über diese Angelegenheit inzwischen 'tark angewachsen war und einer gründlichen Durcharbeitung bedurfte. Diese Arbeit ist jetzt soweit gefordert, daß gehofft werden kann, die beschlossene Denkschrift im Lause der nächsten Monate fertigzustellcn und ihrer Bestimmung zuzusührcn. * Die deutschen Armenpfleger werden am 25. und 26. September in der badischen Landeshauptstadt ihre alljährliche Musterung halten und die Erörterungen, auf welche sie sich da zu äußer» haben, bereiten sich vor, und schon erscheinen Druckschriften. Die eine kommt auS dem Bureau ür Armenstalistik, welche der Deutsche Verein für Armen pflege und Wohllbäligkeit sich unter Prof. Böhmert'S eifriger Sorge in Dresden errichtet hat; eS ist eine dritte Lieferung seines großen statistischen VereinSwcrkS von 1886 und 1887, die eS mit dem Lanbarmenwcsen zu thun hat. An die Behandlung der Landarmensrage wollten die VereinS- mitglicber auS dem Norde». Liberale so gut wie Conservative, lange nicht heran. Aber die aus ihre radikale Abschaffung versessenen, zum Theil hierin reaclionairen Süddeutschen drängten so lange, bis Bezirksprasident a. D. Freiherr von Reitzenstein in Freiburg hierfür eine Commission betrieb und leitete, die nun in Karlsruhe zuerst reseriren wird. * » » * Die Finanzen Frankreich« zeigen in den ersten acht Monaten deS lausenden Etatsjahres eine günstige Ge- taltung. Die Realisirung dcs Budgets, in welchem die Ein nahmen des gedachten Zeitraum« auf 1 538 051 900 Fr. beziffert waren, ergab ein PluS von 27 631 800 Fr., der letzte Monat August erbrachte allein ein solches von 932 900 Fr. Au dein Mchrcrgebuiß hatten den vornehmsten Antheil: die Monopole (mehr 5,6 Millionen Franc«), die Douanengesälle (mebr 24,3 Millionen Franc-), die Zucker- und Salzstcuer (mehr 3.7 Millionen Franc«). Weniger gegen de» Voranschlag erbrachten die Registrirgebühren (w. 7,39 Millionen Francs). Vergleicht man die wirklichen Ergebnisse deS obigen ZcttraumS mit denjenigen der gleichen vorjährigen Periode, so tritt ein PluS der Eingänge von 54 315 800 Fr. in die Erscheinung, daö vornehmlich auS Mebreingängen der Douane (m. 23,4 Mill. Franc»), sowie der Zuckcrsteuer (in. 19,69 Millionen Frc>»cs) beirührt. Der Monat August allein zeichnet sich durch ein Mehr von 9 331 600 Fr. auS im Vergleich zum August 1887. * Von seinem, im Allgemeine» für gut unterrichtet geltenden Corrrspondeulen in St. Petersburg geht dem „Stockholmer Dagblad" die Drabtmcldung zu. daß Boulanger kort an- gejragl habe, ob sein Besuch gegenwärtig genehm sei. Er habe indessen eine ablehnende Antwort erhallen und deshalb die Reise nach Rußland ousgegebe». * Aus dem ani Freitag veranstalteten Festmabl der Shessielder Messerschmiede zog der frühere Marine- lorv Lord Charles BercSsord den ziemlich pessimistischen Schluß, daß die britische Marine Len an sie zu stellenden An forderungen nicht genüge. Die Schuld läge sowohl an der Verwaltung wie an der Organisation und an dem Mangel jedes gereiften PlancS für de» Fall LeS AuSbrucheS von Feindseligkeiten, linier den übrigen Rednern befand sich auch der Herzog von Nntland, der frühere Lord Iobn MannerS, welcher erklärte, daß weder England, noch Eamida Wegen der Folge» der Verwerfung de« Fischereiverlragev besorgt seien. * Die Dinge in Afghanistan entwickeln sich in einer Richtung, welche de» englischen Interessen kaum mebr ganz gleichgiltig sein dürfte. Wie der Airsstand Isak Khans hätte verlausen sollen, um den Engländern zn gclalle-,. zeigt die „T»neü"-Meldung. wonach der Rebelt eine ernste Nictcr- lage erlitten hätte und sein Unternehmen bossnungSias er schiene. Das nachfolgende Neulcr - Telegramm wirft die optimistische Berichterstattung deS CnnblatteS mit einem Schlage über den Hausen, indem eS Isak Khan gegen Kabul vorrücken und den Emir Abdurrabman sehr krank sein lägt. Da »im nichl wohl anzuncbmcn ist, daß englische IiisorniationS- orgaiie ohne zwingendste Vera»Iass»»g mit Berichten hcrvor- trclen werden, die dem britischen Schützlinge Abolirrabina» abträglich lauten, so muß eö >» der Thal »m dessen Sache recht schlecht bestellt sein. Mindestens sieht man sich zu dem Schluß genöthlgt, daß nicht die Truppen deS EmlrS, sondern die Aufständischen vom Schlachtenglück begünstigt wurden und daß Isak seinen Bormarsch aus Kabul erst dann hat antreten können, nachdem ihm ein siegreiche! Tressen den Weg dahin ervsincte. Die augenblickliche Gestaltung der Lage ln Afghanistan erscheint also für den Fortbestand der Herr schaft Abdurrabman« wenig auSsichtsvoll. Ilm selbst hat man sich als einen durch ernste Krankbcit zur Erzielung einer kraftvollen, Freund und Feind Rekpcct einflvßendcn Imliative »nsähig gemachte» Mann vorznstellen. der ganz und gar aus die Treue seiner Unigebung, die Tapferkeit seiner Truppe» und die LeistungSsähigkeit der Generale angewiesen ist, — Eigenschaften, die bei den Afghanen niemals hervor ragend stark entwickelt waren und Lurch den Erfolg der Schilverhebung Isak KbanS gewiß nicht zu lippigrm Wachs thum angeregt werden dürste». E« mußle schon ein ganz ab sonderlicher Glücksfall elntreten, damit, wenn überhaupt die Reuter'schc Version der Wahrheit entspricht, daS Gestirn de«
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