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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-06
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1888
- Autor
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Okrfcbeint tckqltch srüh 6'/, Uhr. Urdirtio» und Lrpeditisa IodanneSgaffe 8. Ayrrchllondk« der Uedactisa: BormitlagS 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Udr. >A» dt» »tua^de ein-el.adt-e M-natc»«»«, M«cht fich da Nedactto» -t»! »er»,„such. ««««tz»« sßr »te n-chs»s,l»e«»« N»»»er »estt««trn Inserate an W»chenta>»n »t« 8 lltr Nachmittag«, an La«»» un» Festtagen jrütz b>»'-,K Utzr. Zn den FiUaUn für Zus.-Ännahme: Ott» Klrm«. Nniversi,ät»ftraße U L«»i» Lösche, Katharlnenstr. 23 Part un!> König-Platz 7, nur bt» '/,8 Uhr. riWgcr.TllgMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte-, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Abounement-prei» vterleljährlich 4»/, Mk. tacl. Lringerlohn 5 Mk., durch Li« .Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 80 Pj Belegrremplor IO Ps. Gebühre» für Extrabrilaae» (in Tageblatt-Format gesalzt) ahne Postdesörderung 60 Mk. «tt Postdesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 80 M. Größere Schrillen lau» aus. PreiSverzrichni». Labellartscher u. Zifferusatz aach höhen» Loris. Leelamen »*t«r dem Nedacttoutstrich die Lgeipalt. Zeile 50 Ps.. vor den Fa millen nachrichte» die 6 gespaltene Zeile 40 Df. Ialerate sind stet» au die Expeditta» z« sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasnumerarxio oder durch Post- uachnahme. 289. Sonnabend den 6. October 1888. 82. Jahrgang. Zur gefälligen Veachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 7. Oktober, Bormittags nur bis Uhr geöffnet. LxpeMIon «Iss I-etp-itLer Amllicher Thcil. Dckannlmachimg. Von Montag, den 15. dies. Mo>«. an, wird in den städti schen Schleußen Gift zur Bertilgung der dort aufhältlichen Natten ausgestellt werden. Wir fordern alle hiesigen Grundstücksbesitzer be,. Grund- stÜckSverwaller aus. in ihren Gebäude» und insbesondere in den Privatschleußen sllr Beseitigung der Ratten gleichzeitig besorgt zu sein und bemerken, bezugnehmend auf unsere Be kanntmachung vom 26. Mai 1884. daß der nördliche Bezirk der Stadt dem Kammerjäger Herrn Earl Fritzscke in Eutritzsch, der südliche aber dem Kammerjäger Herrn Louis Gras, hier» überwiesen ist. Leipzig, am 4. October 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. r. Krippende Vckanntmachung. Die Lokalitäten der Rechnung-» und Easse«»Ver»! waltung der Gasanstalten (Ritterstraße S. I.) binden ^ wegen vorzunebmender Reinigung Montag, den 8. October d. IS., geschlossen. Leipzig, am 28. September 1888. De« Rath« der Stadt Leipzig Depntatio» z« den Gasanstalten. Man ist jetzt bemüht, Oefscken al» unzurechnungsfähig dar» I würde somit vor Weihnachten noch etwa vier Wochen Zeit »«stellen, und in der That würde eS sehr zur allgemeinen I haben und sich erst von Mitte Januar an mit dem Abge- Beruhigung beitragen, wenn der fast unbegreifliche Act der I ordnctcnhauS zusammen einrichten müssen, lieber die Frage. Veröffentlichung der Tagebuchauszeichnungen VrS Kronprinzen.«ob die Regierung mit neuen Vorschlägen zur Behandlung mögen sie nun durchweg echt oder theilweise gefälscht sein, I der svcialdemokraUschen Bewegung schon m der bevorstehenden von einem Wahnsinnigen begangen wäre. DaS sestzustellen. I Session hervorjutreten gedenkt, sollen die Erwägungen noch ist Sache de« Gerichts, aber da der nicht wieder gut zu I nicht abgeschlossen sein. Jedenfalls würde eS erst in der machende Schaben nun einmal geschehen ist, so liegt jetzt vor I zweiten Hülste der Session geschehen. — Zur Geschäftslage Allem daran, den Wrrih der Auszeichnungen in da» rechte I de» Reichstage» bemerkt die .Zkreuzzeitung": Liebt zu setzen» die öffentliche Meinung vor Ueberschtitzung > In einer osstciösen Noti, wurde dieser Lage gesagt, so risrig desselben zu bewahren und etwaige Unbeareislichkeilen durch > auch in den betheiligten Ressort- die Frage erörtert werde, welche ^"'2' stnd di, für «arl Hermann «»rker ^ Z«tv„häiln,ffe. welcher sie ihre Entstehung verdanke». I «kl'V'-vorschiäg. bet Ablauf der Geltungsdauer de« Social isteu- R^ter7,n"tt^7ua^ L? erklären/ In dieser Beziehung sind wir dem Professor machen lein würdem so werdedoch dieuächstc Reich«. ^E ^ichtrr am. 31. Januar 1880 van d« Ge«.,»de ?„vsl-3rtet -r- bat den »,en I la g-itssion voraus.chilich noch nicht mit dieser Frage beschästtgt Id. 3983. 1), Ge orai. Vr.KriPpendorff. Bekanntmachung. Der Preis sür den in der zweite» Gasanstalt der Stadt Leipzig erzeugten Kok« beträgt loco Gasanstalt II: sür den Hektoliter Steinkohlen-Großkoks . . 1 ^ » » « - -KleinkokS . . — - SO « « - »«kleinerten Steinkohlrnkok», sogenannten Meidiuger»KokS 1 - — s » « Braunkohlen-KokS ... — » 50 » « » Bteinkohien-KokSgru« . . — » 25 P»»s« bei Rbiliahm» größerer Posten «ach Vereinbar»«-. Die Marken zur Kok»- und GruS-Entnahme sind gegen Vaarzahlnng, so weit die Lorräth« an Kok» «. reich«», i« Bureau der zweiten Gasanstalt zu erhalten. Zur größeren Bequemlichkeit de» Publicum» liefert die »wette Gasanstalt den Kok- auch frei inS Haus Leipzig. Die Kosten hierfür betragen bei jeder Sorte 15 sür den Hekto liter. D>e Lieferung geschieht dann in plombirlen Säcken. Etwaige Bestellungen wolle man entweder mündlich oder durch die Post im Bureau der zweiten Gasanstalt, oder in der Rechnung»- und Easseuverwaltung der Gasanstalten, Rilterstraße 6, machen. Ferner haben wir bei Herrn Ar. Rohr, Sidonienstraße 5, Herren Beruh. Franz L Co., Südplah 8. Herrn I. G. Lteinborn, Zeitzer Straße 17, Herrn A. Dänin», Peierssteinweg 21, Herr», Fr. Günther, Sternwartenstraße 71. ei» Lager der obenbezeichnelen KokSlorten errichten lasten und kann die Entnahme zu den oben bezeichneten Preisen auch an diesen Stellen geschehen, an welchen der Kok» ebenfalls in plombirlen Säcken gehalten wird. Leipzig, am 3. October 1888. DeS RathS Deputation zu den Gasanstalten. Vrkanntnmchung. Die Erweiterung ve« Pi-ißenflnihbelie» ober- und unter halb der Fitilhbriicke in der Piagwitzer Straße soll an einen Unternehmer in Arcor» vergeben werden. Die Bedingungen und Zeichnungen sür diese Arbeit liegen in unserer Tiesban-v-rivaltnng, RakhbauS. 2. Ober gesckioß. Zimmer Nr. 14, au» und können daselbst ringesehen. «Ser gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werben. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Erweiterung deS PleihenfluthbetteS an der Fluthbrücke in der Plagwitzer Straße" versehe» cbenvaselbst und zwar di» zum 17. October 1888, Nachmittag» 5 Udr, einzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Angeboten, sowie da» Recht vor, sämintliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 3. October »888. DeS RathS der Stadt Leipzig Id 3932 Straßenbau-Deputation^ ßl« 1. October » c. ist i» hiesiger Stad» wegen Taschen diebstodlS ein Mensch veehastet worden, der sich ursprünglich Ibnnz Vutoetlicz. Weber au- Krakau, später aber Eigarreumacher Eduard Tsrl Kors -US Wien genannt bat. Der Kestgenoinmene hat sich anscheinend bereit« eialge Loge hi« gasgehalten, verweigert aber die Angabe seiaer Wohnung. In seinem Besitze sind außer 850 ^l an baarem Beide S PoriemonnaieS, 1 schworzlederne« Eiqorrenetni, 1 schwarzlederne Brieftasche — da» elngelegte Notizbuch ist in weiße Seid« gebunden — 1 Fadenzähler, 1 weiße- Taschentuch (Monogramm /. >1. L.), 1 Taschenmesser mit 3 Klingen und Hornlchaleu, 1 goldener Klemmer mit goldenem Kettchen, 1 silberne Sy!»,berühr Nr. 642l4. mit Panzerkettr aus Talmi und M-daillon, 1 silberne Remontoir-Damenuhr Nr. 30SS, mit Goldrand, I vergoldete Busennadel (Huseisen), sowie ela Niug mit anscheinend unechtem Brillant vorgesuudeu worden. Da za »ermothen steht, daß dlese «egenstände hl« gestohlen wordea find, bezügliche Anzeigen aber bislang hier nicht vorliegen, »erden die etwa Bestohlene» hiermit aasgesordert. sachdienliche Meldungen schleauiqst hierher «der an das Lriminalcomrniffariat de» Polizeiamie« der Stad» Leipzig mündlich oder schriftlich ge langen zu laste«. Weit« «gebt im Intereste der Erörterungen hiermit an die Inhaber der b ffigen Hotel«, Gaftdöse. Herbergen und Schlafstellen da» Erluchs, fall« Bawc-l «z-Kors irgendwo genäcktigi oder Gepäck »iugeftellt hadeu. oder soll« in den letzten Lagen ein Ouartieruehmer i» aofstllig« Welse, bez. unter Hinterlassung s„ne« Gepäck! auS seiuem Oaartier »eggeblieben sein sollte, die! hierher umgehead «Üzotheilen. Sechzig, de» 4. vctober 1888. Köutgliche Staatdauwultschast. Hüatzschsl. am Anna Limback auSgeftrllien Dienstbücher verloren gegangen, waS zur Ver hütung von Mißbrauch hierdurch bekannt gemacht wird. Im Aus- i fiiidungSsalle sind dieselben an uns abzuliesern. Leipzig, am S. October 1883. Las Poltzeiamt der Stadt Leipzig. I 5853. Bretlchneider. Ggmllr. Nichtamtlicher Theil. Zur Tagebuchfrage. Welche Wandlungen die öfsenlliche Meinung durchzumachen pslegl, ist au» der Tbalsache zu entnehmen, baß sie vor dem Ausbruch dr» deutsch-französische» Kriege- diesen nur al» die Einleitung zu einer ganzen Reihe von Kriegen brznchnetr, während heule, achtzehn Jahre später, volle Nrdereinsttmmung un größeren Theile Europa» besteht, daß der Fried« noch aus wahrscheinlich lange Zeit hinaus erhallen bleiben wird. Auch BiSmarck, der weitblickende, stet» ruhige und besonnene Staat«, man», bekannte sich zu der allgemeinen kriegerischen Auffassung der Sachlage, u»v dennoch ist e« gerade seinen Bemühungen und seiner politischen Ueberleeenheit geglückt, alle Kriegs gefahren, von denen Europa seil achtzehn Jahren oft genug bedroht gewesen ist. zu zerstreuen. Professor Delbrück hat in den „Preußischen Jahrbüchern" den WantlungSproeeß, welchen di« öffentliche Meinung in den meisten Fällen von Bedeutung zu Uberstehen hat, in sehr Delbrück zu großem Dank verpflichtet, er hat den Kern der Sache mit seinem Artikel in den „Preußischen Jahrbüchern' getroffen, indem er sich aus den Slandxuncl des zukünftigen! Historiker» zu stellen versuchte. Die wohlwollenden Menschen kommen zuweilen in die Lage, vertrauten Freunden over solchen Personen gegenüber, welche sie für Freunde halten, ibre Meinung über dritte Personen zu äußern, welche au»! dem Grunde unrichtig sein muß, weil ihnen die Be weggründe unbekannt sind, welche vie von ihnen ver-j urtheiite Handlungsweise veranlaßt haben. In diesem Falle befindet sich der Verfasser de« in ber „Deutschen Rundschau" veröffentlichten Tagebuchbruchstücke». Er war absichtlich über! die Vorgänge in Unkenntniß gehalten worden, welche ihm die Möglichkeit gewährt hätten, unrichtige Anschauungen und Urlheile zu berichtigen, er war lediglich aus sein eigene« I Urlbeil angewiesen, welche» von idealen Vorstellungen be herrscht war und deSbalb mst der Wirklichkeit in Wider streit gerochen wußte. Schon diese Thatsache allein muß dazu! ! dienen, de» Tagrbuchauszeichnungen eine ganz besonder« sorg fältige Prüfung aus ihre Entstehung und in Verbindung mit! den Vorgängen zu widmen, welche darauf «»gewirkt haben, ober haben können. Der bevorstehende Proceß ist einer der interessanteste», welche jemals Gerichte beschäftigt haben, aber der Urheber desselben hat eine Verantwortung von einer Schwere aus sich geladen, wie sie glücklicherweise selten aus s werden. Au» zwei Gründen waren, wie »«lautet, jetzt schon Er wägungen über diesen Gegenstand uöthig, einmal, weil eine grund- fotzlickie Enlicheidung bezüglich dies« Gesetzgebung überhaupt bald gelroffen werden muß, dann aber, weil der Reichslag, weu« er in der bevorstehenden Session noch nicht vor diese Frage gestellt wird, in eine Zwangslage kommt. Die Wahlen sür die gegenwäillge Legislaturperiode fanden bekanntlich am 21. Februar 18»? statt; die Srssion 1839/M würde sich ollo nicht über den 31. Februar 18M hinaus erstrecken können. B>S zu diesem Z-itpuncte müßte also der Reichstag in jedem Falle die Frage erledigt habe», wenn nicht die AuSnahmegesetzgebiing etwa überhaupt ausgegebeo werden soll. Da die im Spät!,«bst beginnenden Winteriessioneo de! Reichstages regelmäßig bis weit in da» Frühjahr hinein dauern, so würden zur Erledigung der regelmäßigen Arbeiten, z. B. de» Etat», durch die Begrenzung der Session von 1889/90 noch wettere Aeoderuugeu gegen die bisherigen Gepflogenheiten nothwendig. * DaS von der königlich preußischen Negierung zu Köln unter dem 14. Juni d. I. erlassene Verbot ver Nr. 215 de» lausenden Jahrganges und des ferneren Erscheinen der periodischen Druckschrift „Kölner Gerichts-Zeitung", da» von der Polizeicommission de« SenalS in Bremen unter dem 9. Juni d. I. erlassene Verbot der Nummern 34, 35, 36. 42. 43. 46. 47. 48. 50, 51. 53, 54 und 55. Jahrgang 1888, sowie des ferneren Erscheinen« der periodischen Druck schrift „Bremer Volkö-Zeitung", da- von der Polizei behörde in Hamburg unter Vem 7. Juli d. I. erlassene Ver- sind, in kaum einem Angeklagten lastet. Wir sind überzeugt, daß Kaiser I bot de» Flugbla lteS „An die Bevölkerung von Hamburg Friedrich'» Andenken auS diesem Proersse so hervorgehen wird, I und Umgegend. Zur Aufklärung in Sachen de» Hamburger wie r» die Nachwelt bereits sestgestellt'hat. * I Tischler-Streik»", mit der Unterschrift: „Die streikenden Tischler Hamburgs. I A.: A. Warnke". „Verlag von A. Warnte, Hamburg. Druck von I. H. W. Dictz, Hamburg", da» von der Polizeibehörde in Hamburg unter dem 12 Juni d. I. «rlaffen« Verbot de» ferneren Erscheinen« der periodischen e Bau Handwerker. Organ zur und materiell«, Interessen der Vau« I bnndwerker Deutschland»", sind durch Entscheidung der «Abrieben-^ Korrespondent wird in dieser Angelegrnheil > letztere» unter Aus,echt,rhallung de» «trd °n. versichert, daß Kals.r Friedrich sowohl °l. ^'« der Nummer bO des zweUen Jahrgang« der g-uaunt-u warrn und durch einen Händedruck als abgethan besiegelt I Kronprinz wie ol» Kaiser, so freigebig er auch mit seinen politischr» I -t-ruaichrisk, aulgehoven worbe», wurden, wie nach Entscheidung der Kaifcrsrage durch den I harmlosen Tagebuchaufzrich»,mgen war. doch selbst io mündlichen s ^ " Ueber die GeschäftSsprache Brief Ludwig'- II. am 3. December 1870. Wenn man sich Milth.ilungen au- dem KriegStagebnche van 1870 eine große Zurück- - , , - - - »tzalmng beobachtet und dieser al» eine geheime Sache behandelt hat, daakenSwerlher Weise zu den Tagebuchbruchstückcn, welche in der „Deutschen Rundschau" dervfsenUicht worden vniebung grbntcht, »ud eS scheint, daß die öffentlich« diese Aufzeichnungen schon heute, also nach Verlauf Von zwei Wochen, wesentlich ander« beurtheilt al» zur Zeit Vttvffenllichin,^ Professor Delbrück weist sehr richtig darauf hm. daß grund sätzliche Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm und BiSmarck nach kurzerZeit ausgeglichen der . * E< ist bereit» «wähnt worden, daß die Annahme, auch s !Ni» Irou-rinzlicheLagebuch von 1870—71 sei metallo-t i graphisch dervielsältigt worden, unbegründet ist. L« ist klar. 1„ daß dadurch dj. tzr^,. woher.Herr Gessck.u di- Abschrift! hatte, Viel ernst^eMLentuug al» vorher erhält. Den. « Deutschland«". die idm allein vertraut sein sollte. Au-v Kaiserin Friedrich soll nicht! im Besitze des Originals oder einer Avschrift sein; erstere» ist viel- mehr m t anderen Sckiriststücken dem Hausarchioe einverleibt worden.! Sind diese Angaben richtig, so fällt auf die ganze Lagcduchangrlegen« heit nach mehreren Seiten ein neue» Licht. ES hatte z» der edlen und vornehmen Persönlichkeit de» Hoden Verfasser» nicht recht stimmen wollen, daß er Auszeichnungen intimer politisch« Natur, in denen sein Vater, königliche Prinzen, BundeStürsten, wichtige ReichSange- legenbeiten eine Rolle spielen, au« einer Art Auloreneitelkeit und! jedenfalls mit unkluger BorovSstcht au» den Händen unter eine Anzahl von Privatpersonen gegeben baten sollte. Etwa» Andere- war eS mit den Niederswristen über die Erlebnisse bei Königgrätz, ^ >m Orient und in Spanien; diese ErianerungSblttter könnten für vergegenwärtigt, daß schon eine so kurze Spanne Zeit hin reichte, grundsätzlich so verschiedene Auffassungen wie die de» Kronprinzen und BiSmarck'S mit einander in Einklang zu bringen, um wie viel mehr ist e» al- unzweifelhaft zu be trachte», daß nach der langen Zeit, welche bi» rum Regie rungsantritt Kaiser Friedrich'» vergangen war, dieser über die deutsche Rcich»v«saffung und überhaupt da» deutsche Einheit»- werk ganz ander» dachte al» zur Zeit der Niederschrift jener Auszeichnungen. Da» Wasser der Praxi» ist seitdem in den brausenden Wem de» idealen Streben» fort und fort ge kräuselt, so daß von Ueberschäumen nicht mehr die Rede sein konnte, und auch die Anschauungen de» Kanzler« haben durch , die Tbatsachen Berichtigungen erfahren, der Schwerpunct der I die Begleiter de» Kronprinzen und andere ihm nahestehende Per Entwickelung de» Reiche» ist von den, Reichstag, wo er sich '' ^ -- anfänglich befand, in den BunbeSralh verlegt worden, und erst die Wahlen de» Jahre» 1887 haben beide Körverschasten wieder in ein gesunde» und naturgemäße» Verhältniß zu einander gebracht. Der Bericht des Reichskanzler» über da» angebliche Tage buch de» Kronprinzen Friedrich Wilhelm hak nach allen Richtungen hin klärend gewirkt, e» sind leitende Gesichl»- puncte sllr die Beurtheilung der authentischen wie der wahr» schrinlich unechten Auszeichnungen gegeben worden, und schließlich hat sich herau-gestellt, daß Alle« durch den Sturm und Drang ber damaligen Zeit seine hinreichende Erklärung findet. Professor Delbrück läßt die Frage nach der Echtheit over Unechlheil der Tagebuchauszeichnungen unberübrt, e» war ihm nur darum zu lhun, den Zeitpunkt, welchem sie ibre Entstebnng verdanken, gebührend zu kennzeichnen. E» ist ja so erklärlich, daß da gewisse Uebersckiwenglichkeiten mit unterlaufen mußien, daß ein siegreicher Felvherr unv Erbe der Errungeiischaslen de« Kriege» Biele- mit anderen Augen ansab al« Jemand, der den Ereignissen nicht so nabe stand, und daß die Kluft zwischen Dem. wa» er anstrebte und wa» erreichbar war, sich in dem Maße «weitern mußte, al» ibm selbst die Einwirkung aus die Gestaltung der Verhältnisse versagt war. Kaiser Friedrich ist nicht mehr in der Lage, aus da» verworrene Getöff der widersprechenden Urthetle über seine Tagebuchauszeichnungen z» antworten, da» er lösende Wort zu sprechen, welche» seine nnberusenen Lobredner gleicherweise wie die Tadler in ihre Schranken weist, aber wir baden seine Handlungen vor un». die er al» Kaiser gethan hat. und diese genügen vollauf, um un» mit dem Verfasser sonen Geschenke von hohem, in keiner Weise anfechtbarem Werihe sein. Wird somit durch jene Angaben ein unangenehmer Eindruck beseitigt, der thailächlich vorhanden war, so lassen sie anderersett« keinen Zweifel darüber, daß die Veröffentlichung in der „Rundschau" nicht im Sinne Kais« Friedrich'» war und daß der Einsender dal Andenken an ihn subjektiv so wenig, als objeciiv in Ehren gehalten Kat. Freülch entsteht nunmehr die große Frage, wie der Einsender in den B-sttz de» Krieg-tageboch-S gr langt ist. Die Redaktion der „Rundschau ' sogt, daß der Linsend« das Tagebuch au» den Hände» Kaiser Friedrich'- erhalten habe. Ist Proüffor Geffcken der lite rarische Beiratd de» Kronprinzen oder Kaiser» bei einer späteren Durchsicht de» Logeboche- gewesen? Um so schlimmer wäre der BerlrauenSdruch. Der ringeleitete Proceß wird hierüber Gewißheit schaffen müssen. Schon jetzt aber scheint e« auSgeschloffen zu sein, daß sich der Anqeichuldigie mit der Person oder dem Willen de» Kaiser» Friedrich wird decken können, ganz abgesehen davon, daß allein dem regierenden Kaiser und König die Entscheidung über eine Veröffentlichung zukam. Die „Nationalzeitung" bemerkt dazu: DaS eitirte Homburg« Blatt bestätigt, daß die Familie de» Herrn Geffcken den EntmündigungS-Antrag gestellt habe. Die deutsch- freisinnige Presse ist bereit» dabei angelangk, diesen Antrag — der doch lediglich dorthin, daß der Familie de» Herrn Geffck-n sein Bersahren sehr bedenklich erscheint — al» ein neue» Anzeichen de» politischen Verfalle» Deutschlands ln dunklen Redensarten darznstellen, au» denen der Leier schließen soll, daß „man" Herrn Geffcken un. schädlich machen null! Dabei wird aus Grund ein« Schrift desselben nu» dem Jahre 1870 nachgewiesen, daß er damals über die Reich»- Verfassung uagesäbr ebenso gedacht habe wie Fürst BiSmarck, folglich Wune er — im Jahre 1888 nick« au» Feindschaft gegen diesen ge bandelt Habens Wie Herr Geffcken seit Iabren über da- deutsche öffentlich« Leben geurihe-l« bot. da« weiß man an« den Litaien, welch« regelmäßig au« seinen Schilderungen desselben ln englischen Zestichristen von der hiesigen Wochenschrift „Die Nation" voll de« Lothringer Bezirkstage» soll nach der ,.Frankfurter Zeitung" dahin entschiede» werden, daß die RegierungSorganc nur deutsch sprechen sollen, während de» Bezirkstag-Mitgliedern die sranzö fische Sprache nur dann erlaubt sein soll, wenn in ihrem Kreise die sranzösische Sprache als GrrichtSsprache noch erlaubt ist. Bezüglich de» von der »Bossischen Zeitung" gebrachten Bericht« über die Conferenz, welche der RcichSbank- präsivent v. Drchend mit Berliner Finanzleulcn gehabt hat, um die Gründung eine» .Fond» zu humanen Zwecken" hrrbeizusühren, wirb jetzt bekannt, daß es sich dabei lediglich um vie Bildung eine« Berliner LocalvcreinS sür den Evangelisch-kirchlichen HilsSverein" gehanbcll hat. D>e Anregung zur Gründung eine» solchen ist allerding» von der Kaiserin auSgegangen. daß der gebildete Fonds aber der hohen Frau zur Verfügung gestellt werben soll, ist danach von selbst hinfällig. An der Spitze deS Evangelisch-kirchlichen HiisSvereinS steht bekanntlich der Propst I). Brück»«, im Vorstände sitzen außer dem ReichSbankpräsidenlen v. Dechen» noch die Herren Direktor Koch unv Fabrikoirector Holtz; diese drei BoriianLSinitgliever haben nun, um dem Wunsche der Kaiserin nachzukommen, zunächst in den Kreisen der höheren Fmanzwelt Füblung gesucht, um überhaupt sestzustellen, ol> ver Vorschlag, in Berlin einen Localvereiu zu gründen, An klang finden werde. Die vom Reichsbank-Präsideulen ge ladenen Finanzier- stimmten ohne Ausnahme dein Vorschlag« bei und zeichneten sämmllich den gleichen Beitrag von 10 000 ^ Nachdem die Zeichnung «folgt war. wurde von einer Seite ber Wunsch geäußert, eS möchte in dem demnächst zu er lassenden Ausruf die Bemerkung ausgenommen werden, daß die Gelder sür humanitäre Zwecke Verwendung finden sollten; man wollte e- eben Jedermann, der sür edle Zwecke ein Opser zu bringen bereit ist. ermöglichen, sein Sckcrfiein dazu beizutragen. Die ComitSniilglicber erkannten die Berech tigung diese- Wunsches vollständig an, vermochten aber be greiflicherweise «ne bindende Erklärung sogleich nicht abzu- grben. Herr Stöcker hat mit der ganzen Angelegenheit nicht« zu schaffen. Venn ver evangelische kirchliche Hiifsverein steht in keiner Beziehung zur Sladlmission. Hauptaufgabe de» neuen Verein» soll die Armen- und Krankenpflege sein; namentlich sollen den Armenärzten später Diakonissinnen bel- gegeben wndrn. yai. uno viele gennacn vouauf, um uns mir oem vetfa,,er»o^ch^st„ von der hiesige» Wochenschrift „Die Nation" voll I * All» Proa ist bereit» kürzlich eine Bewegung mitgetheilt de» Tagebuch« auSzusöhnen, soweit wir den Inhalt desirwen I G-nugtduung mitgetheilt »nd von der übrige» deoisasreisinnlgen I worden, welche im Lager de» böhmischen Feuval-Avel» piatz- nickN zu billigen vermögen. E« gehört ein hoher Grad von Unbefangenheit, Selbst« erkenntniß und Wahrbeil«liebr dazu, um sich volle Rechen schaft darüber zu geben, wie man zu einer bestimmten längst vergangenen Zeit über dies« oder jene Frag- von Bedeutung gedacht hat. Wem wäre e« noch nicht vorgekommen. daß er bei der Durchlesung von Briefen oder Schriftstücken, dir er selbst vor längerer Zeit verfaßt hat, in sprachlose» Erstaunen über den Unterschied zwischen seinen heutigen und srüberen Anschauungen gerathen wäre! Alle» in der Welt verändert Presse weiter verbreitet wurden. Herr Geffcken war natürlich be- rechligt, seine Ansichten so, wie er e» gethan. zu vertrete»; aber er! wird damit einverstanden sein müssen, baß man darnach seine Stellung zu den deutschen politischen Dingen beurtheilt und darin bi» aus Weitere« dir Lrkiärung der Tagebuch-Beröffenlüchung erblickt. Leipzig, 6. October. * Privatberichte über die Reise de« Kaiser» melden, daß der Kaiser sich trotz der Anstrengungen der Reise un- sich, dir Verhältnisse nehmen oft die entgegengesetzte Gestalt I gemein frisch »nd kräftig suhle, der Kaiser habe überall, wo von derjenigen an. die man al» ganz unzweifelhaft wäbntr. I er bi» jetzt «schien, eine außerordentlich begeisterte Ausaabme nur abstracle Sätze, wie die Grundlagen der sittlichen Welt I gesunden, die ihn besonder» wobllhurnd berührt habe. Da» nnd die mathematischen Wahrheiten bewähren ihre Krasl I Programm der Festlichkeiten in Rom und Neapel bab« keine unter ollen Umständen und de», Wandel der Dinge zum I größeren Einschränkungen erfahren, als von vornherein, nnd Trrtz, olle- Uebrigr ist der Veränderung unlermorscn, selbst I zwar lediglich mit Rücksicht auf die Familientrau« de« Hose-, die Annalen ber Geschichte «ballen täglich Berichtigungen. I beabsichtigt gewesen; e« kämen hauptsächlich nur die Theatrr- di« Auiflndung unbekannt gebliebener Urkunden zerstört manche I Vorstellungen in Fortsall. Urb« den Empfang de» Kaiser» liebgewordenr Täuschung, göltergleiche Gestalten werden von» im Baticon wären alle näheren Bestimmungen noch vor» ibrem Piedestal hinabgeschleudert und vo» der öffentlichen s behalten Meinung verurtbeitte Personen werben aus eine ungeahnt, *^AlS Termin der Reich-tag-eröffnung ^foll der l Hühe «mpor-ehodeu. worden. gegriffen hat. Im Wesen damit übereinstimmend, geht der Neuen Freren Presse" die folgende Miklheilung zu: AuS jenen Kreisen der Grosigrunddesitzer-Eurie im böhmischen Landtage, denen die nationalen Aspirationen der Ezechen nur ein Mittel zum Zwecke sind, verlautet, wie in der „Reuen Freien Presse" bereit« aagebeutet wurde, daß sich sür di« im nächsten Jahre bevor- stehenden LaudtagSwablen eine neu« Parteibildung vorbereitet. Eine an Zahl und Einfluß bedenlende Gruppe de« Großgrundbesitze» ist e» müde, die nationalen Forderungen ber Ezechen ohne a»»relchendeS politische« Entgelt aus anderen gesetzgeberischen Gebieten zu unterstützen und durchzusetzen und onderersettS sogar eine die breiten Massen de« czechischea Volke» bethörende Hetze gegen den Großgruadbentz in Wirkung und sorlgeietzieni Wachsen zu iehen. Diese Grupve will sich von der bi«herigen unbedingten BundeSgenoffenschast mit den czecknschen Abgeordneten der Städte und Landbezirke losjage» und im nächsten Landtage versuchen, »ine unabhängige Stellung zwischen den Ezechen und Deutschen einzuaehme». Vorausgesetzt wird dab«, daß die Deutschen im nächsten neugewählien Landtag wieder «scheinen werden. Man sagt sich nämlich, daß die Deutsche» durch ihren Au», tritt nicht gegen die Institution de« Landtag« dcmonstriren wollten, sondern nur eiegen die Behandlung ihrer Anträge durch die Land- tags-Majorität. In einem neue« Landtage käme e« doch «ft aus eine neue Prob« an. Gelingt nun die geplante Parteibildnug, für > 20. November in Aussicht genommen sein. Der Reichstag ' d»e mm, höhere Förderung «hofft, dann sollen di« dentsche» vor»
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