Mittheilungen an die Herren Actionäre der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie in Betreff der als 3. Berathungsgegenstand der Tagesordnung unserer am 29. März d. J. stattfindenden Gerneralversammlung gestellten Anträge
Titel
Mittheilungen an die Herren Actionäre der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie in Betreff der als 3. Berathungsgegenstand der Tagesordnung unserer am 29. März d. J. stattfindenden Gerneralversammlung gestellten Anträge
Mittheilungen an die Herren Actionäre der Leipzig-Dresdner E i s e n b a li n - C o nt pagnie in Betreff der als dritten Beratlmngsgegenstand der Tagesordnung unserer am 29. März d. J. stattfindenden Generalversammlung gestellten Anträge. In dem Jahre 1872 zeigte sich auf dem Gebiete der Industrie eine so ungewöhnliche Bewegung, namentlich wurden so viele neue Eisenbahnlinien projektirt und die Concession zum Bau und Betriebe der selben nachgesucht, dass dieses Jahr für die Zukunft älterer Bahnen, zu denen die Leipzig-Dresdner auch gehört, von grosser Bedeutung geworden ist und Ihre Verwaltung, um nicht, überflügelt zu werden und die günstige Stellung, in der wir uns befinden, gefährdet zu sehen, gezwungen war, soviel es zur Verhütung dieser Nachtheile erforderlich schien, sich an der allgemeinen Bewegung zu betheiligen. Ueber das, was wir in Bezug auf unsere Verbindung nach Aussen mit andern grossen Verkehrs strassen erreicht haben und wie wir uns neue Verbindungen für unsere Linien anbahnen, darüber ist das Erforderliche in unserm bereits ausgegebenen Geschäftsberichte mitgetheilt worden. Es ist in der Hauptsache der schlesische Verkehr durch die in Aussicht stehende Uebernahme des Betriebes der Kohlfurt-Falkenberger Bahn und eine direkte Betheiligung am böhmischen Braunkohlen verkehr über Freiberg nach Brüx, welche für unsere Linien von Bedeutung zu werden versprechen. Zu berichten aber bleibt, wie sich die Innern Verhältnisse unseres Bahnnetzes gestalten können, wie wir uns bisher zu den neuen sächsischen Projekten verhalten haben und was wir Ihnen vorschlagen im eigenen sowie im Interesse der Orte und Landstriche in Ausführung zu bringen, welche zwischen unsern beiden Linien über Riesa und Dobeln liegen und bisher eine Verbindung mit denselben ent behrt haben. Von neuen Projekten, welche in Frage kamen, nennen wir zuerst die rechte Elbufer-Bahn, welche zwar nicht zum Innern unseres Bahnnetzes gehört, aber doch als eine direkt mit uns in Verbindung tretende Bahn, von Herrn Otto Seebe in Dresden, projektirt wurde. Derselbe hat die Ausführbarkeit derselben durch vollendete Vorarbeiten bewiesen und wandte sich an uns mit der Frage, ob wir die Bahn in unsern Dresdner Bahnhof in Neustadt einmünden lassen könnten.