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Dresdner Nachrichten : 13.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188508136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-13
- Monat1885-08
- Jahr1885
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- Dresdner Nachrichten : 13.08.1885
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Tageblatt ftir Politik, »ulechlllm». gefW»M?r. MscÄvkigl. Kmteilijle. ^vukvllvn in »ÄlW»rr«o ». kardig«, MMII.l!mM. «mis 8I>Itp,a»L«l>, Uoionlrltgar ja «utsm Ourt uaä Oummlbavä mitooliäon u.pmlltiseksn I-c>äc'sm>rz>it>rron. >»a«cb,-<1«„-, ül»»vn- ll.6k«mt»«!U<-uIiuSpr«», ^»plerrvüoelio omptoblov 4. Vnrzxnu ksydo« vrencksa, Vkilsäruüei otr. 21 d. uoä Lopdisnstr. <> a in llootplstr »r«. n, au»,» rar »u» VI»N»r >,»' i» I>r»»t»r„r WaeRrtcht» ! »UL«t «> t»nk»iti»I^»o In^rato an <n» snslv unä Allvsts ^nnonvvn-LxpvlNIion !kL!l8WM»LV»K!Hr, »Ml!««.! ! Niel»»»« Lstp»»»»», -i»r -1I>P0L0«I>, llaarat, Llltr»xoiu»a>w» m»l 5V«it«r- s > OoN-rösenn« 0»e (Rkart-Neiaitz ««»,«. «st«»«««« xirobiookrfe« »/» üor/er e/^o' ös««-»^/as I o-» /«,oV§ (/»-- 0>SL t/^e/ck-^s/os» S»EE «M^FM/7. Lins ssl'OSW Llassiis 83 kt., «ins Iclsios Pladlllt« 35 ?k inel. Pissoirs in äsr Pilisls Vresävn, L»uld»vli«tr. 10, sovls m äs» läinerslvssssrdsnälunxen vto. ^ ir«l8«-^rttlL«I SS tk«rnt»»r<1 »N«>tßs»r, WUsäru1k«r»1r. 3 runiiekst äsm Xitmarlit. S!S ?iii- ktzvmMtzrmiK von llvlMerk empüvlilt uacl veräsu '7 '7 "" "7 L: Ve«t8ei>« IwMiiirsiiN -Lmtslt. >n »ul IVunoeb äio Imiir.'i^uüunxeu aiiren unsaro Arbeiter k'i'. ILoiir»«! AI»«!,!'. au880tubrt. l» btügvlu b«l Vrvrräsu. Ur. 225. 30. I«tzr-imr. Auslage: 40.000 Srpl. «»»stchten Mr »ko 13.«u,ust: Sü»i»est>«tu» mittlerer Slörle bei »uri ,erin«er «ewöltung, ahne «rsentUche " " " " ipemrrl»»,: Rei»»», z» -Dresden, 1885. Donnerstag, 13. August. Politische». Den Gegnern der Schutzzollpolitik ist e< Wasser auf ihre Müklen, daß der deutsche Export in diesem Jahre, wenigstens in einzelnen Waarenartikelu, bis jetzt einen kleinen Rückgang erfahren l,ai. Namentlich ist nicht zu leugnen, daß der Eisenverkehr gesunken ist Ganz abgesehen davon, daß dieses Manco durch gesteigerten Export während der letzten Hülste dcö Jahreö wieder ausgeglichen werden kann, würde cü auch gar kein so grobes wiithschastliches Unglück für Deutschland sein, wenn sein Export in diesem Jahre wirklich einmal uni eine Kleinigkeit — denn um eine solche kann es sich nur handeln — gegen daö Vorjahr zurückbleiben würde. Sofort wird aber dieser Umstand von den Anti - Schutzzöllnern ousgegriffen und ganz unverfroren behauptet, unsere Exvortsählgkeit beginne bereits unter den Wirkungen der Schutzzollpolitik Notb zu leiden. In Wahrheit ist diese Behauptung stets der eigentliche Ausgangspunkt für alle freibändleriichen Bemeislührungen gewesen- Tab eine schutzzöllnerische Handelspolitik für unsere einheimischen industriellen Verhältnisse manchen Vorthcil haben könne, hat man von nianchcsterlicher Seite nothgedrungen zugeben müssen-, dagegen behauptet man. unsere Concurrenzfähigkeit im Weltverkehr werde zurückgehen, und da diese schließlich auch für den ganzen Stand unserer Industrie maßgebend sein müsse, so sei eine schutzzöllnerische Politik stets nacblbeilig. Außer diesem Gesichtspunkt hat man vornehmlich noch eine» geltend gemacht, nämlich die viel behauptete Benachtkeiligung der Eonsumcutrn, namentlich des kleinen Mannes, die aber längst als reine Fiction nachgewiesen ist. WaS nun die angebliche Bcnachtheiligung unserer Exportfähigkcit anlangt, so ist es gani unleugbar, daß unser jetziger Export als ein bedeutend günstigerer bezeichnet werden muß, als er eS während der Freihandels« Periode je gewesen ist. Aber das istsnocb nicht Alles. Es kommt noch hinzu, daß Unternehmungslust und Selbstvertrauen in den Kreisen unserer Industriellen und Handeltreibenden in einem erheblichen Maße gestiegen sind. Hiervon ausgehend, darf rnan mit Recht b-haupter.. Ws die Entwickelung sich immer mehr zu unseren Gunsten gestaltet. Unsere Handelsstädte schlagen neue Wege ein und knüpfen neue Verbindungen an, aus der Initiative der Industrie heraus werden Exvortmusterlaaer inS Leben gerufen; mit welchem Erfolg, zeigte der vor Kurzem verösjentlichte Bericht des Stuttgarter Exportvereins. Auch im Königreich Sachsen ist ein Erportverein im Entstehen begriffen und allem Anschein nach ist denisclbcn ein günstiger Erfolg zu prognosticiren. Selbst vom Aus lande her wird die Errichtuna non Exvortmusterlagern al« ein überaus gutes und lebenSfähiaeS Unternehmen anerkannt Ferner haben sich Vereine und Gesellschaften für Kolonisation gebildet, um unsere Kolonien aus»unutzen und unserem Handel, überhaupt uns«» re», ganzen wirthschaftlichen Leben neue Gebiete zu erschließen. Während Deutschland noch unter der Herrlichkeit des Freihandels lebte, haben sich ähnliche erfreuliche Zeichen von Unternehmungsgeist nickst gezeigt; damals machte sich vielmehr gerade die bedauerliche Ericheinung bemerkbar, daß unserer Industrie der Muth und die Spannkraft verloren gingen. ES scheint demnach, daß nicht nur die äußerlichen, materiellen, sondern auch die moralischen Faktoren un serer Eoncurrenzsähigkeit auf dem Weltmarkt im Steigen, keines falls aber nn Sinken begriffen find, daß also in diesem Sinne ganz neue Faktoren erst letzt auf den Schauplatz treten. Ter Hauptgegensatz zwischen den Verfechtern des Freihandels und den Anhängern der Schutzzollpolitik wurzelt in der Frage, vb in erster Lrnie die WeltverkebrSverhältniffe oder die nationalen Ge- »chlspunkte berücksichtigt werden sollen, mit anderen Worten, ob die wrrtbichaftliche Entwickelung sich houvtsächlich unter den Antrieben o<-e> nationalen Lebens oder einer internationalen Concurrenz voll ziehe. Unseres Erachtens kann gar kein Zweifel darüber obwalten, dafr der einzig richtige Standpunkt in dieser wichtigen Frage der nationale ist. Wird von diesem Standpunkte daran gearbeitet, unser Gewerbe zu etnrm leistungsfähigen und blühenden zu machen, w ist der Vortheil offenbar ein doppelter: Einmal finden alle die- lenigen Umstände eine gerechtfertigte Berücksichtigung, welche bei Entstehung und Herausbildung der einzelnen ProductionSzwcige von Einfluß gewefen sind, »Md für« Zweite wird daS nationale Lehen an nnd für flch gekrästigt und gewinnt an Freudigkeit, war, wiederum aus die,wkr1hschaitlichc« Verhältnisse unseres Landes hestuchteud wirken muß. In dem Zusammenwiikcu dieser beiden Faltorcn liegt der Scblüffkl' dasür, daß auf allen Gebieten nuferes wiitlnchaftlichen Lebens neue Unternehmungen nnd seihst ganz neue Gesichtspunkte austanchen. und daß in Folge hiervon unsere Export- 'älugkeit nicht nur im Wachsen begriffen ist. sondern sogar im Begriff scheint, sich aus eine höhere Stufe empor zu schwingen. Wenn nach alledem die Anbänger der freihändlerischen Richtung von eine», Rückgänge unserer Exvortfäbigkeit in Folge V«S Schutzzoll- fifslemü sprechen, so kann man nickt anders atS annelnnen, daß sic sich gegen alle diese Erscheinungen absichtlich verschtosicn haben. Selbst in England, der Hochburg dcö MauchesterthumS, ist eine deutliche Reaktion gegen die frühere Einstimmigkeit in Sacken der zweckmäßigsten Handelspolitik zu bemerken. Während es sich sonst von leibst verstand, daß dort Jedermann für den Freihandel schwärmte nnd die Idee, England könne an seinen Grenzen jemals Schranken für dir Produkte konknrrirender Länder errichten, als geradezu absurd verlacht wurde, tauchen neuerdings wehr und mehr Siimmen aus, welche die allein selig machende Kraft vcö Man che,lertbumS anzweifeln. Man kann sich der Beobachtung nicht länger verfchließen, daß andere Länder mit dem Schutzzoll vortreff liche Erfahrungen gemacht haben, und daß England durch das starre und von dem Vorgehen anderer Länder völlig unberührte Festhalten an seinem Prinzip sich materiell schwer geschädigt bat. De, Umstand, daß die Konservativen wieder ans Ruder gekommen find, vermehrt die Zahl der Personen, welche offen gegen die Richtigkeit der bisher feftgelinltenen Theorie austreten, auö nahe liegenden Gründen um ein Bedeutendes. Man verlangt von dieser Seite, daß die Interessen der englischen Produzenten nicht einem bissen Schemen zu Liebe dem Auslände geopfert werden. Die TorieS hatten auf ihr Programm gesetzt, eine Kommission zur Untersuchung über die Handelsstockungen ins Leben zu rufen. Euer« glich habe» sie auch diesen Tdeit ihres VroarammS in Angriff ge nommen: Bereits ist die Kommission nicdergejetzt, freilich nicht ohne daß dies bei den Liberalen daö größte Mißvergnügen hervor- gerusen Kälte. Diese Herren fürchten nämlich, daß das Resultat der Untersuchung zu Ungunsten des Maucheflerthunis ausichlagen werde und haben in Folge dessen ihre Tbrilnakme an dcr Kommii- ston verweigert. Sie scheinen also gar nicht so sehr von der Un fehlbarkeit ihrer Theorie überzeugt zu sei«, sonst würden sie sich nicht scheuen, die Erfolge derselben einmal kritisch beleuchten zu lassen. Uevrfte reiezrammeder..Drk»d«er«alkir."vom 12. August. Berlin. Der Kaiser trifft morgen Bvruuttag, die Kaiserin sowie der Kronprinz am Sonnabend in Potsdam ein. - Ter Kron prinz wird am 3. der Taufe der En'oh-Korbetie „Birloria" bei wohne». - Kalnoky tras früh in Berlin ein und setzte nach 2V«- stündigenl Aufenthalt seine Reise bis Hammermühle fort, wo ihn eine Eguipage Bismarck s nach Varzin abholt. Kalnokr, wird zwei Tage in Varzin blcibcu. — Die Bevollmächtigten und Delegirten des internationalen Telegraphen-Koiigresses waren Abends zu eine», größeren Diner im Kaiserliche vereinigt, an dein die auwesenden Staatsiuiuister, die Diplomaten und viele diftingilirte Perivueu theil- nahme». JnSgesanimt waren lüo Einladungen ergangen. Das von der Direktion der Vereinigten deutschen TelMaplien-Gesell- schast zu Ehren des Kvngrcffes zu veranftalleiidc Diner findet am 17. Aug. statt. Ende des Monats arrangirt der Magistrat für die Thciluehmer deö Kongresses eine Verguüguugssahrt »ach Waum'ee und Potsdam. Berlin. General v. Sti'ilvnagcl ist gestern Abend i» Nor- dcruetz im 72. Jahre gestorben. Der Verstorbene hatte einen her vorragenden Anthcil au der Schlacht von Vionville. — Ter „Köln. Ztg." wird aus London gemeldet: Die Nachrichten der heuliaeir englischen Blätter über die Seudnug Sir Trumuichid Wolff's bilden ein sehr erheiterndes Quodlibet- Sv spricht der „Standard" von der Gereiztheit in Paris über Wölff's Sendung und der „Daily Telegraph" hebt aus bester Quelle hervor, daß dazu nicht die ge ringste Veranlassung bvrliegc, da Freyciuct nnd Salisbury aus dem besten Fuße ständen. Der Sultan wird bald als ein Gegner eines Bündnisses mit England dargeslcllt, der schon vor Wolff's Ankunft alle Anträge vrrworten habe, bald erscheint er gespannt ans die Erdfsiiiiiige» Wolff's und des russischen Bvtschaitrrs Nelidofs. Dieser soll ichou ieine Fallen gestellt habe», um die günstigen Eindrücke, die Woist »lachen wird, abzusangc». Der einzige thatfächliche Beitrag zur Sendung Wolff's ist. jedoch der, daß der Sultan den stellver tretenden Botschafter White sehr gnadih eiiipfchiacu nnd wieder zu sich bestellt habe, ein Beweis, daß die gespannte «tiinmung zwischen dein Palast und der britischen Botschaft cincr freundlicheren Hal tung gewichen sei. Berlin. Am Abend des 8. August war in einem hiesigen Gasthofe ein Kciilsmciiin mit einem Mädchen, das er als seine Braut bezcichiicte abgesticgen. Ta beide Personen sich in den nächsten Tagen nicht sehen ließen nnd die Thürc des von ihnen bewohnten Zimmers auf wiederholtes Klopsen nicht geöffnet wurde, ließ am Morgen des 1l. Aug. der Hotelbesitzer von einem Schlosser die verschlossene und verriegelte Thüre öffnen. Das Mädchen lag todt ans einer Chaiselongue mit einer Schußwunde ander rechten Schläfe. Bor ihr lag auf den Knieeu, gleichfalls erschossen, einen sechsläufigen Revolver i» der Hand hallend, ihr Geliehier. Eine zurückgelassene Bleistiftnotiz bezeichnet«: als Grund des Selbstmordes ein unglück liches Liebesverhältniß. Paris. Mau will hier wissen, daß die Cholera in Neapel auftritt nnd verdächtige Krankbeitssälle in Ligurien und Pleniont Vorkommen, lieber den eigentlichen Gesundheitszustand van Mar seille ist es schwer die städti todtschweigen mö , Berliner Börse. Die Abendbörsen waren fest, aber still. Bon der Wiener Vorbörse lagen bessere Kurse vor. Die hiesige Börse «öffnete animirt zu bessere» Kursen nnd zwar auf die Nach richten über befriedigende Sciuestrallnlonz«» verschiedener Banken. Später trat Abschwächung ein. Das Geschäft vcrstillte. Spekula tive Banken waren anfangs belebt, konnten aber die ursprünglichen Avance» nicht voll behaupten. Die Darmstädter Bank wich aus Nachrichten hin. daß sie bei der Dortmunder Zahlungseinstellung und i» Amerika große Verluste erleide. Deutsche Bahnen waren anfangs gleich beachtet, später schwächer, aber doch meist höher als gestern schließend. Ostpreußen niedriger. Von österreichischen Bahnen schlossen nur Franzose» ziemlich belebt. Mvntanwerthe waren schwankend, Bochum« Guß weichend, fremde Renten still nnd be hauptet. Im Kassnverkc,r wog Festigkeit vor. Von Industrien stiegen namentlich Brauereien. Privatdiskont 2'/« Proz. gfkoiikfur« a. M., U!. Aoftust. lkreSit LN'/,. LtaoiStxd» . L»«- »ar»r„ »« /,. GxIIzter . Saurier >r>'»,. «»roc. Nnaar. G,I»rrmc . «-«»arrrahn—. DiSc»nt, —Darmstädter —. Ruhia. Wien, >S. Il,lauft. Sredi« 2M,7I>. SiaatSd»-» —. Lombarde» —. Nordweftdabn —. («faltiger —. N»aar. (credit —. Nnaar. («tol» W..V>. Krst. » ar« » , 12. «»«»ft. Schl«», «eute 8U.7,,. «nlrtbe 108ZL. Iiallener 91,12. StaatSbahn —. Lomdardru 275,00, »,. Prioritäten . Spauier 57H«. Oeft. «oldreutr —. SaUdtcr:I28,V«. Ottomanen 520,00. gcst. London, >2. «naust, «or»i. II Mir 10 Min. Eonsol»!»!»--,«. na.strr Rüsten S2N». Jtalirnrr !>:>'/«. Lombarden 10',>. Lürken 10'« ,,. Idroc. sund. Amerikaner >25»,. irror. Nnaar. Soldrrnie 7sto«. Orsterr. (stoldrcntc Ost. Prcu». (konsols 102" .. «a-pter (m' „ Ottomanbank NN,,. Snej «e«ie» 80'/,. Rene (kadpter LN, Agio. — Stimm»»,: !>eft. — iSettcr: Schön. L» r « « lan , 1L. »nanft, Rachm. «jfctreidemarkv. Spiritus pr. 100 Liter 100 Proc. Pr. Ananft-Sedtembcr 12.80, Pr. Sertemdrr Octodrr 12,50, Pr. April- Mai 12,70. Weizen »r. Aunoft IN!,00. Noaae» pr. Srplrmdcr-Okioder I.rstM, pr. O1«oder-No»cm»cr 110,00, pr. April-Mai I1st.no. Ntibol loro pr. Septtr.- O1« 17.75, pr. AprU-Mai 17,75. ,zi»k Gndnita-Marlc NI,10. — Wetter: Schön. Stettin, 12. Aiianft, Nach». I Nl>r. Iktictrridkniarktf. Weilen fest, loco 150,00-100,00, pr. Arptbr.-citoder 101,50, pr. April-'.»!«, <7.5,00. R-aarn »nvrrönder«. loro Nil.OO- 1.17.0», pr. Lkpi.-Lltobrr I1I250, vr. April-Mai llst/oi. Rüböl ,,n»cr»ndrr». pr. Anauft 10,00. pr. Septemder-Oktohrr 10,00. Spiritus matt, loro 12,80, pr. Anaust-Srpiciubcr 12.80, pr. Septenibrr-Oktobrr 12,80, pr. Rovrmdrr-Dkrrmdrr 12.2i>. Petroleum loro 7,70. London, 12. Auanst. «tieireldc rnhlg. Montag-pretsc, anaelommene Ladunarn scsteft gel,alten. — Wetlcr: Schön. wurde. Au, den, Jagdrevier des Ministers erlegte der Prinz einen Rehbvck und am Abend fand im prächtig «lei ' hwer sich eine BorsteUiiiig zu iiiachen, da sowohl Behörden als viele Zeilnngcn die Eholcraepideinie möchten. Lokale» nnv Sächsische». — Wie verlautet, wird während der diesjährigen Herbst- übunaen Se. Mai. der König in Wermsdvrs verweilen. — Morgen Mittag trefsri, Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg niit hoher Familie aus dem belgischen Seebad Heyst sur Mer Wied« in der Villa zu Hosterivitz ein. - Am Montag früh stattete Se. Kgl. Hoh. Prinz Friedrich Augu st in dem festlich geschmückten Erdinannsdors Sr. Exc. dem Herrn Jinanzminist« von Könncritz und dessen Familie einen Be such ab. Der Militärverein »nd die Tum« des Ortes hatten sich nn Schloßhof ausgestellt und begrüßten den Prinzen »nt Hochrufen. Nach Besichtigung der Spinnerei in Erdinannsdors begaben sich Se. Kgl. Hoheit nach Hohenfichte in das Etablissement des Herrn Komnierzienrath Hanschild, Von da über Schloß Augustiisbiirg zurück nach Erdmannsdorf, wo das Diner bei seiner Exccllenz eingenommen . ig erleuchteten Park des Schlosses ein Souper statt, bei welchem der Erdmannsdorser Manner gesangverein dem Prinzen ein Ständchen brachte. — Im hiesigen Standesamte I wurde vorgestern Mittag die Trauung deS Oberhvimeisters Erc. v. Lüttichau mit der Hofdame Ihrer Mas. der Königin Gräfin Stra cd wi tz voll zogen. Tie kirchliche Einsegnung erfolgt am 20. d. Als Hofdame tritt an Stelle der Gräfin, welche dieser Tage ihre Stellung aut giebt, Fräulein v. Carlowitz. Bei der Eiviltrailung waren als Zeugen anwesend: die Mutter der Braut und die Generalleutnants Exc. Scnfst v. Pilsach »nd Exc. v. Rudorfs. — D« kgl. sächs. Militärbevvllmächtigtc in Berlin. Major v. Schrieben, ist von seinem mehrwöchentlichen Sommeriirlaube nach Berlin zurückgckehrt. — Für die hiesige katholische Geistlichkeit stehen in nächster Zeit mehrfache Perwimlveründernngen bevor. Sicherem Vernehmen nach wird an die Stelle des vcrsivrbciieii Cvusistorial- Vräses Stolle Hr. .Hoikaplan Buck berufen werden. Dessen seit heriges Amt soll der kgthol. Planer in Dresden-Neust., Vicariats- rath Macliaeck, einnclfme». .Hr. Hofprediger Potthosf wird in seine preußische .Heimath zurückkehren und dessen Amt dem Caplan am hiesigen Josephiiienstjst, Hm. Brieden, übertrage» werden. Ter allgemein beliebte Prediger an der katholischen Hoskirche, Caplan Homimin, hat am Bcoiuag seine Amtswohnung geräumt und mau nimmt an, daß er leider gemein katholischen geistlichen Berufe ganz Valet sagen will. - Ter Wag,lermeistcr Bernhard Gnauck, hier, erhielt das Prädikat „Kgl. Hof-Wagiiermcister". — Zur Vertretung des «krankten und deshalb beurlaubten kcsis. Oberpostdirektvrs, Geh. Rath Z s ch ü s ch n e r, ist vom Reichs postamt der Postrath Thensner aus Berlin hierher entsendet morden. Letzterer hat bereits am Montag die Geschäfte der lass. Oberpostdirektion übernommen. — Von ein« größeren Anzahl von Bureau-Beamten der Gemeinde- und Orts-Krankenkassen Sachsens, wird Sonntag den 23. d.. Vormittags 11 Uhr, im Stadtwald schlößchen - Restaurant 1. Etage eine Konferenz abgehaltcn. Die jenigen Personen, welche den obigen Kreisen angeboren und noch theilnelnnen wollen, baden sich bis längstens den 20. d. bei Herrn Ratbs - Svortcl - Kontroleur A. Hartman», Bureau - Vorstand der Dresdner Orts-Krankenkasse, an der Kreuzkirchc 3, zu melden Diese Konferenz soll hinsichtlich der Verwaltungs-Einrichtungen (das An- und Abmclden, das Hcranzicycn und Befreien der Versicherungs- Pflichtigen Arbeitnehmer, das Einheben der Beiträge, die Unter ftütziingSmodalitätcn bez. örtlicher und nichtörtlichcr Mitglieder, die Kranken-Kontrole u. A. ui- betr.) manches zu Tage fördern, was der Allgemeinheit, wie auch den einzelnen Kaffen, zum Besten dient. — In der Nacht zum Dienstag ward unser geschätzter Mit bürger und Stadtrath, Herr Pros. Dr. Wigard, zum dritten Male von einem Schlagcmfallc hcimgesucht. Derselbe dürfte leicht mit den Anstrengungen in Verbindung zu bringen sein, denen sich der verdiente Herr während des Turnfestes unterzogen hat Hoffentlich ist der Zustand des Patienten bald wieder ein erfreulicher. — Bezüglich unserer gestrigen Notiz über den neu zu gründen den Kathvlikeiiverein erfahren wir noch, daß derselbe aus freier Initiative der freisinnigen Majorität der Versammlung er folgt ist. Mit der Ausarbeitung der Statuten wurde eine 7gliedcrigc Kommission betraut. In der Debatte wurde auch noch den Forde rungen Ausdruck gegeben, Katholiken polnischen und czcchischcn Ur sprungs nur insoweit zum Beitritt zuzulaffen, als sie die Erwerbung der deutschen Staatsangehörigkeit in Sachsen nachzufveisen ver mögen. daß der Schwerpunkt der Wirksamkeit des Vereins in die Vertretung der bürgerlichen und sozialen Interessen der Katholiken, sowie in sie Erhaltung des konfessionellen Friedens unter Ferne- Haltung all« und jeder ultra-klerikalen Strebungen zu legen sei. Was eine Reform des Kirchen«kener- nnd Schulwesens betrifft, so sind bestimmte Vorschläge in beregter Versammlung zunächst noch nicht erfolgt. — Ans der Lausitz gehen uns Klagen zu üb« die ans den E i s en b a h nl i n i en L ö 0 a u - Z i t t a 11 - Rc i ch cn b erg und Zittau-Wanisdors in Betrieb befmdl Heu Tampfomiiibnsse, die sogenannten Thomnsdampstvagen. Nach diesen Klagen scheinen diese Tampfwaaen, die übrigens auch anderwärts in Gebrauch sind, die „bestgehaßtesten" Wagen in Sachsen zu sein, die man je eher, je lieber in s alte Eisen werfen müßte. So viel uns bekannt und erinnerlich, sind die Dampfomnibusse vor ca. 3 Jahren vom kgl. sächs. Finanzministerium als ein Versuchsobjekt beschafft worden, dazu bestimmt, aus den Lausitzer Linien die Zakl der Zirgsbcrbin- dnngen vermehren zu Hellen. Wenn min auch die Thatiache, daß die Zahl dies« Vehikel seitdem nicht gewachsen ist, darauf schließen läßt, daß der beabsichtigte Versuch nicht gerade glorios verlaufen ist, was bei anderen Erfindungen d« Neuzeit übrigens auch nicht selten beobachtet werden kann — so sind jene Klagen doch sicher über trieben Die „gcsiiiidheitsfchädliche» Eigenschaften" der Dampioin- isibiiffc werden sich wohl ans das bischen Rumpeln reduzircn, welches ans der engen Verbindimg der Maschine mit dem Wagen herrührt: uns scheint ab« die Zeit noch nicht so fcni, wo der Om nibus au? der Landstraße die Insassen jämmerlichzusammcnrüttelte, ohne daß man sich deshalb hat die Laune verderben lassen. Viel leicht giebt die sächsische Staatseiscilbahnverwaltnng den armen mißliebigen Dampwmiiibusscu Gelegenheit, in einer anderen Gegend sich die Gmist eines imvcrwöhnfercii Publikums zu «werbe». — Vorgestern Abend gegen 9 Uhr sahen sich eine Abtheilmig von Tolkewitz kommender Radsahr« (Bicyclisten) auf der Land straße bei (" una gröblichen Insulten seitens eines jungen Mannes aiisgcsetzt. Tie Herren bewegten sich vorschriftsmäßig ans der rechien Seite der Straße hintereinander, als plötzlich der mit einem Mädchen aus der anderen Seite gehende Bursche cm« über die Straße lief und de» ersten Fahrer.nmznwnfen versuchte. Letzterer wich »och rechtzeitig aus: dagegen schlug das Bicyccl des Nachfolgers infolge eines Stoßes seitens des rüden Menschen um, und der Fohr« stürzte mit voll« Wucht des Körpers zu Boden. In demselben Moment ergriff aber auch der Nebelkhät« die Flucht. Leider gelang cs den insnltirten Herren nicht, den Flüchtigen scstzunchmen. Jedenfalls wird aber der Held der ausregenden Szene, nachdem inzwischen der Name des betreffenden Mädchens festgestellt worden ist, iemer Be strafung nicht ciOgehc-n Fünfundzwanzig aus dem ff könnten wahrlich in diesem Falle nicht schaden. — Mancher Beschauer des vor wenigen Monaten restaurirten Reiterdenkmals auf dem Marktplatze in Neustadt wird sich gefragt haben: wann entstand dasselbe? Hierüber giebt die jetzt angebrachte Inschrift allerdings einigen Aufschluß. Wir fügen diciem bei, daß gestern, Mittwoch den 12. August, vor 150 Jahren (sonach 1735), der Grundstein zum Postament gelegt wurde. — Der zweite diesjährige Dresdner Roß mar kt findet Mittwoch, den 9. September, im Centralschlachthof statt.
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