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Dresdner Nachrichten : 14.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-14
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1896
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Bora»»b?,anl»„a. kUllündiawia«! ilekinitt, »ammtliche noniMle Z!linwttccnt>nrcaln an. iüelkgblaUcr wkrlie» mit U> Ps». dkivän^t girr Ifiickaahe cinoekant-lor t-chrttl- fluae keine Perdnittichleii. Die rrcs»i»ee,«a> tiigltch rtiNec» erlairmc» vrgcao. 41. Jahrgang. - V,«i,ln«ni0.2g.l M-^f, tzlllkl-u.llMM^tg! ^mbieun-«n I --r>m»n2i«,v 2»dn 0k>«n»tl«msa vti. Dreädeu, 189tt. Oarl?lLUl »Ins 41a» Uü jvt/t: I'in l«?! « ,'. ^iU>«8 8vdä<Uieli Lss 16, xart. v. I. Lt. ke!e»kIitmiK!i-l!tzMiiMiickb kür 6<is, slvktr. Iffebt, Uotralouia, lösrrou. omploblou IrnLUtz». IIa«v»- UI») I'nl,l<»tnt«itte bv5ts Unblilc-cto. ru billigt«« Uraiuou. I^irrlttl^olik- ><k,nIit>i>r»»/üzr«>. N«»»« »<o>,p «»Uliz; «L SoL», H 'iuclllluuiluu^, rn««npi»lai, 1». IM7L, W II „ . /> ». , »emsim kslü!!, LllolllMlr.M. -4»> tzolicu »Virilit«! -INii, l»«u .»«»!»«I>«u -I ÜtLttlVU VAN bsrle Uitlis »o» Heil»'. tilWt, llinrllsiilg. IIVIII» U»L «u», Von üllidse» g«ni oingoooiooiio. oln8"iw LO ?!., > älwlc »all I Lirü 7SUt. uucl nu^orvoxon.— Urompter Vvrr-rtuät rmeh ariLccllrlL. ILüiiitzl. ilatr»p«tk«liv, S>iv8<lbii. Ovvi'NvntUvv. Rr. 34S. Kpu,,el: Aernschreib- und Feinwre»-Berichte vom 13.Dezbr. Wien. Äbgeordneienhaus. In der Spezialdebatte über daS Budget griff bei der Post .Bkitragsleistimgen zu den gemein samen Angelegenheiten" der Abg. Baiatt, den Dreibund an und bemerkte, daß Fürst Bismarck den Dreibund nur aus Nokh abge schlossen habe, nachdem er von Rußland wiederholt einen Korb er halten hatte. Redner wies aus die Enthüllungen der letzten Zeit bin. Ter Jungezeche Slamo sagte, er wolle aus die AnMhrungen Vasaty's nicht reagire». Abg, Meng« erllürie gegenüber Vasaiy. ein Verhältniß Oesterreichs zu Russland, welches kein feindseliges, sondem ein freundliches sei. liege sicher im Interesse Oesterreichs und vielleicht auch in demjenigen Rußlands. Die Grundlage der Po litik Oesterreichs sei der Dreibund und dürfte es wahrscheinlich noch viele Jahre bleiben. Er (Mengen und leine Freunde hegten sogar den Wunsch, de» sie niemals verhehlt Hütten, das; dies Blind- iiitz festere Formen annehme und das; die beiden Reiche in ein dauerndes staatsrechtliches Bündnis; zu einander treten mischten. (Leb hafter Beifall aui der Linien.) Berichterstatter Slcphanowski wirs gleichfalls die Angriffe Vautty's ans den Dreibund zurück. Die Position wurde hieraus aiigeiwmmeii. Nächste Sitzung Montag. W i e n. Der russische Botschafter in Konstanlinopcl, Nelidow, ist Mts Petersburg hier eingelrofscn. Ajoccio. Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich- Este tras heute mit seinem Gesolge her ein; er will den Winter über zur Wiederherstellung seiner Gesundheit her verweilen. Madrid. Die Königinrcgontm wird am 20. ds. eine Ver fügung unterzeichnen, nach welcher HM MariiiemaniOchasten ein- bcmsen werben solle» nls Besatzung für die neuen Panzer, deren Bau in kurzer Zeit vollendet sein wird. Valencia. Der aincrilanische Konsul erhielt telegraphisch von dem Staatssekretär des Auswärtigen, Taylor, den Befehl, dem Kapitän des Freibeuter-Schisses „Laurata", wenn er sich vor dem Hasen zeigen sollte, zu cnwiehlcn. das offene Meer zu gewinnen. I». Nostow am Don Dos Große Theater im Stadtgarten ist mit allen Trkoiallons - Einrichtungs-Gegenständen vollständig nicdergcbrannt. Menschcnverluslc sind nicht zu verzeichnen. Die EntstehungSursochc ist unbekannt. Sofia. Die Thronrede zur Eröffnung der Sobranje tverst zunächst aus die Okochwendiakcrl hin, die bestanden hätte, die vorige Versammlung ansziMcn und erklärt, die Wahlen für die gegenwärtige Sobranje seien besonders nihtg und zufriedenstellend ausgefallen. Die Anerkennung des Fürsten durch die Großmächte habe die inkernniionalc Lage deS Landes befestigt. Um das Wohl wollen der Großmächte fortdauernd zu verdienen, müsse Bulgarien zeigen, daß es entschlossen sei, im Orient das Element und der Hüter von Ordnung und Fortschritt zu werden. Durch die Ein ladung des Fürsten zur Krönung des Kaisers von Rußland wurde ein engeres Band mit Rußland geichlossen. verlliäikS und Sächsisches. — Bulletin. 13. Dezember früh 8 Uhr. Auch in der beraonaenen Nacht haben Ihre Kaiser!. König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August gut geschlafen und befinden sich ebenso wie der »eine Prinz wohl. Dr. Leopold. Tr. Fiedler. — Mit dcni am Sonnabend heransgegebenen Bulletin über das Befinden Ihrer Kaveri. Königl. Hoheit der Fra» Prinzeffm Friedrich 21 ugust log nachstehende Meldung mit aus: „Sc. Königl. Hoheit der Prinz und Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August lassen für die in den letzten Tagen ihnen bewiesene Aniheilnahmc höchstihren herzlichen Donk ausiprechen. Einschrcibeboacu werde» von nun an nicht mehr auSgrlegt. Die ärztlichen Bulletins können in den nächsten Tagen noch im Parterre des EctpalaiS cingesehe» werden. Freiherr v. Reitzensteiii, .Hosmarschnll." — Bei Ihren Königl. Hoheiten Prinz und Prinzeß Johann!^ Georg fand gestern Nachmittag 5 Uhr Fomillentaiel statt. r, — Das Wolff'sche Bureau meidet ans Dresden: Nach zuver- > ^ " lässiger Auskunft ist in der Lippe-Dciniolder Thronfolgeiragc eine — AuS Entscheidung »och nicht erfolgt und auch für die nächste Zeit noch nicht zu erwarten. — Alltäglich der Daukfeier der glücklich erfolgten Geburt des Prinzen Ernst Heinrich wor die Katholische Hoffirche gestern Vormitlag in all' ihren Thcilen dicht besetzt. Mit Sr. Majestät dem Könige. Ihrer Kais, und König!. Hoheit der Frau Grvßherzogin von Toskana, den Punzen und Prinzeisinen des Königl. Hauses, begleitet von dem Königl. großen Klrchendienst lder Fra» Oberhosineisteiiii, der Hofdamen, des snnktionirenden Oberlommrrherrn, des Obcrbofmeistcrs, der beiden Kammcrhcrren vom Dienst Ihrer Majcstälrn, des Adiutaitteii vom Dienst, des Fernschreib- und Ferusprech.Berichte. Feierliches Tedeum. Rentabilität der Staatsbahnen, Gewecbeverein, Gerichtsverhandlungen. ..Odysseus' Heimkehr". Briestasten. , Reincrtlägniß betrug in, Jahre 1805 bei iämmtlichen Linken 2,013,725 Mk. mehr als iin Varjahre und 3H22W1 Mk. mehr als der im Staatshaushalt vorgesehene Betrag. I» den beide» Jahren Montag, 14 Tczlil der Biidgeiperivde 1W1M beträgt der Uederschuß 4.43l.9l6 BE. mehr als im Staatsbudget vorgeiehen ist. Das Anlagekapital von 7Ol Mill Mk. winde >895 im Ganzen mit 4,515 Pcoz. verzinst gegen 4,282 Proz. im Vorjahr. Die einzelnen Linien, geordnet »ach der Höhe ihrer Verzinwug, crgaberr folgende Verzinsung nach Prozenten ihres Anlagekapitals chic in Klammer beigeingten Ziffern geben die gleiche Verzinsung im Jahre 1804 an): Slvll- berg-St. Egrdi'en und Höhlteich-Wustenbrand m. Kohlenbahnen 0,3k) (8.04), Gaschwitz-Meuselwitz O.Il <8,45», Werdau-Weida 8,00 <7,21 >, Görlitz-Drcsden-Altsladt 7.73 <7,7l), Leipzig-Hos und Leip- zig-Plagwitz-Gafchwitz 7,03 i7.>4), Zeithain-Elstrrwcrda 7,58 <8,4l>, iocr Rückgang ist auf starke bauliche Ausgaben zurückzusühren), Bodenbach-Tresden-Ältstndt 7.55 <7,Ol), (der Rückgang ist aus die starke Erhöhung des Anlagekapitals infolge der Dresdner BahnhofS- banten zurückzusühren). Tresden-Elsterwerda 0.80 <4.70). (die starke Zunahme ist eine Folge der allgemeinen Verkehrszunahme, sowie der Neberleiinng des Güterverkehrs von der Leipziger Linie ans die Linie Uber Eossrdaiide): Klotzsche-KönigSbrück 0,25 (3,23), daS Er trägnis; hat sich gerade verdoppelt : Dresden-Werda» mit Kohlen- bnbiirn h. Dresden 0,2) i0.20>, Schwarzrnbcrg-Ziviään und Schncc- bcrgttNiedcrscblcma 0,18 (4,00). Schönbörnchcii-Gößnitz 0.04 (5,20). Riejn-Ehemnltz 0,0l <5,<8). Meuselwitz-R'onnebnrg 5^3 (4,49), ^ . . (3,36). Hainsbcrg Ktpsdors (3,13). Weida-Mehlihcncr 3,50 <3.03). Riesa-Nossen-Motdau 3A>t <3.c9), Kieritzlcv'Eliemmtz m Limbach-Wittgcnsdors und Nochlitz- Penig 2.95 (2.70), Kauienz-Pirna 2P2 <2,73). Zittau-BkarkerSbors 2,59 (l.OI), Gern-Weischtitz 2,39 (1.94), Plancn-Egcr 2.16 <2.o9). Rnvcbklil-Radkbucg (0,08). Bautzen-Kvnigswailha i,8l <l.1l), Gößnitz-Gera 1,73 (1,00). Mugeln-Gelsittg-Liltenberg l,05 (0.93), Annabccg-Flöha 1,5o (l.5I), Ojchatz-Döbeln mit Mügelli-Nerchau- Tccbjen 1,50 <0,08-, Schonbeig-Schlciz l,4l (Llt). Falkensteia- Mnldenberg 1.24 (1.08), Jobanngeoraenstadt-Schivarzenherg l.OI <0.70), Tchönbera-Hirlchberg 0,86 to,6<). Zwickan-Falkensrcin-OelS- nitz 0,88 (0,72', Potschavpci-Wilsdruff 0,<2 <^27), Ehemnitz-Adors m. Zivota-KIingcnihal 0,61 (OHO). Boiltzeu-Schandan-Nicberneu- kiich Bischo>s»'eida-Ncuslndt-Dürnr)hrsdors 0,51 <0.W>, Noßwein- Hainichcn-Nicdeiwicsa 0.54 (0H2), Zittau-Lövau-Oberodkrwitz' WÜtlien, Scheibe-Eibau. EberSboch-Lövau OH4 (0,60). (tzlanchan- Wurzen OHO (0,1 lh Schönield-Gencr 0,40 (0,17), Freiberg-.Hals- zcnte dieses Zuschusses, nach dem Anlagekapital berechnet: Tauden- heim-Ttinhe»nersdors 2,42 (2,47), Weipert-Annaderg 1H8 (1,02). Grotzpostwitz-Cuucwache 1.73 (1,53), Mosel-Ortmamrsdorf 1,65 (1,82), Oichotz-Strehla 1,64 <2,57». Herrnhuk-Bernstodt 1,03 (2,25,) Grünstüdlel-Rittersgrün 1,34 (l.5I), Berthelsdorf-Gwßhartmanns- dvrs m. Brand,Langenau I,l7 (0.77), Hetzdors-Eppendorf l,04 l l,18), Wiliichthal-Chrcniriedkrsdors m. Herold-Thum 0,09 (0.85), Kamen,z-Etstra 0,54 <(>,-13). Wilkau-WilzschhauS 0,39 (0,13), Buch- Holz-Schwarzenberg m. Wallersdon Ecottciidoif 0.29 (0.35), Wald- Heim-Rocdlitz 0,24 (0,15), Wvikenstein-Jöhstadt 0.10 (0.15). Nicht verglcichsfähig sind. die Linie Mha-Reitzenhain m. Olbemhan- Pockau wegen Hinzulretens der ilkucröffnetcn Strecke Olberichau- Ncuhauien, die Linie Zwönitz-Stolll'erg wegen Oleueröffnung der Lime 2lltchcmnitz-S>oUberg und die im Jahre 1895 «öffneten Linien Relchenvacy-Mylau und Löbau-Wcißcubcrn. Die noth- kcidenden 15 Linien heaiispmchten einen Betriebszuschuß von zn- iainmen 231,033 Mk-. während ini Jahre 1891 10 solcher Linien ins- gesainmt 240,i>85 Mk. Znichnß beanspruchten. Den höchsten Zu- jchuii, 43.671 Mk-, «forderte die Linie Llmiaberg-Weipert. Von nothieidenden Linien sind 0 normostpurige und 0 schmal- Bahnen- Stadlkommaiidnnicn, der Kommandeure des LcibgrenadicrregimeiiiS, des HauptmnnnS »nd des Rittmeisters vom LchloßdiensO. ver einigten fich zahlreiche Würdenträger zu d« kirchlichen Feier. Für das Corps liiplomatiguo, die Zntritisdamen, die Königl. Staats- Minister und den Miiiist« des Königl. Ham'es, die Herren der 1. »nd 2. Klasse der .Hoffongordnung, die Königlichen nnd Prinz- liche» Hof- und Militärstoaten und die Komgl. Kommcryerren waren die Tribünen deS nltehrwürdisicn Gotteshauses ceservirt worden. Die Feier vesland in Pwdigt von Herrn Hosprediger Kuminer, '('» Daum von Hasse und Vokalmcsse von Vintana. AlS kurz nach ll Uhr das von Herrn Hostäpcllmcistcr Hagen geleitete 'l'o Ovum onhov, öffnete die nnterhalb des Finanzministcrilims oufaesalicene Bntlcrie bei dein Gelünlc der Glocken zu drei Mal 12 Schuß ihren ehernen Mund. In diesen Ehrcnsalnt mischien sich drei Jiifaiitericialvcu, die von je ein« Kompaznie des 2. Bataillons deS Leibgrenadierregiments Nr. 100 (Hauptmann Gras Vlltthum^ nnd deS 1. Bataillons des 2 Grenadierregimmls Nr. 101 (L'auplmann v. Gcrsdvrs» abgegeben wurden. 101 Kanonen- schuß btwewn den Schluß. Die Truppen hatten mit zwei Fahn n und Negimeiilsmusik mit der Jcont nach der katholischen Hofkirchc unter Betehl des Major de Vanx Aufstellung genommen. Das inilitärische Schauspiel hatte Tausende von Schaulustigen hcran- aezogen. Von eine», Fenster der eisten Etage des NcsiöeiijschlosseS folgten die beiden tleincn Prinzen Georg und Frkedrich Ehristian -schmuck angelegt hatte. — Die R en ta b i l >! ü t der iöchsijchen Siaatseisen- bahnlinien, üb« welche weben «ne statistische Aufstellung für das Jahr 1895 «»chienen ist. zeigt im Gegensatz zu dem mrhergcgangei'.en Jahre bei weitaus den meisten Linien ein überaus erfreuliches Bild gesunder Pcilchwentwickelwig. DaS weit« Feme hatte sich an seinem letzten Vortrags abend der Gewerbeverein seinen Vortragenden verschrieben: aus Tabris in Periien war der Professor der orientalischen Sprachen, Herr Baba Bar Jschaia, herbeigekommen, um über Land, Sitten und Gebrä ucbe sein« Heimalh zu sprechen. Der Boriragende, eine echt orientalische Erscheinung, befind« sich augenblicklich aus einer Studienreise in Deutschland und ist d« Svrache imfercs Landes verhältnißmäßig recht gut mächtig; >eden- falls lbaten die sprachlichen Mängel des Redners der Verständlich keit sein« Darlegungen keinen Eiutrug, »nd die begleitenden Gesten und daS beredte Micnenwiel wirkten eindrucksvoller und inspumgtich« als mancher akademisch wohlgefetzte Vortrag. Nach dem Redner den Volkscharakter der in letzter Zeit vielgenannt«! christlichen Armenier und der im Gegensätze zn dies«, sehr roden, raub- nnd blutgierigen Kurden geschildert batte, widmete er van Hanpttheii seines Vortrags der eingcbenden Besprechung persischer Zustände »nd Landessiltcn. Das Volk der Perser ist im All gemeinen noch ziemlich »nkulttvirt. Infolge der mehrfachen Reisen des vormaligen Schahs nach dem Abcndlande ist zwar namentlich in der Residenzstadt Teheran Vieles nach enropüiichem Mutt« »mgrftaltet worden; allein in den übrig«! Landestheilen haben sich morgcnlänbischc Art. Sitte nnd — Unwissenheit allenthalben noch erhalten. Eine genaue Volkszählung vorzuuedmen. gehört beispielsweise infolge d« mangelhaften Bildung des Volkes zu den Dingen der Unmöglichkeit; die acwöhnlichc Angabe der Seelenzahl (8—9 Mill.) beucht nur aus Schätzung. Die verbrcitclste isteligiou ist der Islam: die Anhänger der beiden Hauptrichtuiigen desselben, die Schiit«i und die Suntten. stehen «»and« fortwährend streitend gegenüber. Einige Industriezweige, wie Seiden- und Teppich weberei (Handarbeit), Kupferbearbeitmig, Wciffenschmicdekunst und « ^-'den. stehen in hvb« Blüthe. ütertcn allgemeine Landessitte. , ^chlernen Frauen und Mädchen bewohnen einen besonderen Theil des Hauses und meiden eher den Verkehr der Männer, als daß sic ihn such«!. Wehe dem fremden Manne, der sich aus Versehen in diese persische.Kemenate" verliert: ohne «ne lnmdgreistiche Züchiigiiiig icitens des Hansherm verläßt er die Stätte nicht wieder! Die voi- und Gartenrämne sind zumeist prächtig mit Blumen und Pflanzen ausgestatl«: die Jnnenräume de« HauieS dagegen erscheinen uns Europäern sehr kahl und leer, da Tische und «röchle gänzlich fehlen: der mit imrer- gcschlagenc» Bern«! auf dem Erdboden sitzende Perser bedarf dicj er Luxusgcgeiistcmde nicht. Die Mahlzeiten (Reis, andere VeactaLIlicn. Hammelfleisch. Geflügel) wervm ohne Mess« und Gabel ein- geiwlnmm: ie zwei sich gegenüberfitzendc Genossen essen gemein^ schaftlich von eincnr Tellers Ha»dwa!chui><ien «öffnen und b schließen die Mahlzeiten. Schließlich erwähnte der Vorttageiü'>. daß Persien jedenfalls ein vorzügliches dlbsatzgebict iür deuttche Waaren Hilden lönnle. Zwar würden jetzt bereits mit Voc.'icd' deutsche Produtte von den Persern gelacht — das Geschäft v«- mittetten ob« die Engländer. Lauter, langanhaltendcr Beifall folgte den eigenartig fesselnden Aussührungen. — Zuvor Halle Herr Parentanwalt N- Schmidt einen cbenialls sehr dankbar an'- -genommenen Vortrag über Sch reib kun st und Schreib maichinen gehalten. Nach Darlegung der geschichtlichen Ent wickelung der Schrift und der verschiedenen maschinellen Erfind ungen zur Erleichterung des Schreibens führte Redner die per schiedenen Systeme modern« Schreibmafchinen (Remington, EaÜ! graph, Graphic, Merritt, Aost) vor Augen und erklärte, daß er seinerseits die letzterwähnte Uost-Maschine als ganz besonders leistungssähig bevorzuge. — I» der nächsten Montagsvecsammlung wird .H«r Dr. Alex. Olinda über seine abentcuerreichc Fahrt durch Niearagna, dos Italien der Trovenländer, vortragen. — Ter Ma t t hä ns ki rch e (Friedrichstadt) ist von der am 30. Mai ds. Js. hier vnslorbenen Marie Eharlotle Knepper zur Errichtung einer Kncpper-Slistnng letztwillig der Betrag von 25.000 M. mit der Bestimmung vermacht worden, daß die Zinsen desselben außer zur Pflege mehrerer Gräber wesentlich zu wohl-. thätigen und tirchlichen Zwecken zu verwenden sind. — In der Nacht zum Sonntag wurde die Feuerwehr drei Mal alarmirt- Der erste Alaun Nachts gegen 12 Uhr »ach dem Neu bau der DreSbn« Bank in der König John n n st raßc erwiech sich als ein blinder Der andere in der l. Stunde erfolgte anS> Anlaß eines kleinen im Laboratorium des Grundstücks B i § m ar ck -> st raste 8 entstandenen Brandes, der, ohne irgend einen nennens-I Ivcrtheu Schaden zu vernnachen, bald unterdrückt wurde Ter' halb 12 Uhr staktgeiundenc Alarm betraf ein in einem Klciderladen Bisch ossweg 1t auSgebrochenes Schadenfeuer. Durch dasselbe wurde eine große Partie Herren- und Knabcngarderobe, Wüsche r. vernichtet bsz. beschädigt, sowie auch an Gcbünderhcilcn ziemüchj bedeutender Schaden angerichlet. Die Enlsrehungsnlsache loiiale bis letzt nicht ermittelt werden. Tic Feneuvchr nnrerdriickle den' Brand in lnrz« Zeit. Der Geschäftsinhaber hat versichert. — Tie letzte Nummer der sozialdemokratischen „2 ächsi - ichen Arbeiter-Zeitung wurde am Sonnabend Abend kurz nach ihrem Erscheinen von Polizeibcamtcn wegen M a lestätsvelcidigung hier beschlagnahmt, wovei der Be' Hörde noch eine größere Anzahl Exemplare in die Hände fielen.! Der verantwortliche Redakteur wurde in Hast genommen. — Der Verein Dresdner Gattwirihe hat auch in diesem Winter durch Herrn Hotelier Herold aus den Erträgnissen der Plakattnicthc dem so segensreich wirkenden Verein zur Speis-) ung bedürftig« Schulkinder 150 M. in hochherzigster Weise über-) wiesen. Bravo! — Die Verletzung des vor Kurzem aus der Jagd verunglückte» Herrn HauptmannS Schwanccke hat leider nachträglich die Ab-' löfuna des durch den Schuß verletzten Beines nolhwl-ndig gemacht. Das Allgemeinbefinden ist den Verhältnissen nacy günstig. — AuS Zittau wird von einem räuberischen llebcrfall de-' richtet. Am Freitag Mittag kurz nach ll Uhr. also am Hellen Tage, wurde bei ein« auf der Geblerttraße allein in ihrer Woh nung anwesenden Frau an die von innen verriegelte Thür ge klopft. Aus die Frage, wer draußen sei, antwortete eine unve kannte Männerstimme, deren Träg« die Frau ausiordcrtc, um zumachcn, er habe ihr etwas zu bringen. Die Frau ließ sich ver leiten zu öffnen und stand plötzlich einem ihr völlig unbekannten Manne gegenüber, der in ziemlich energischer Form um eine Mar!) bal. Als die Frau ihm erwiderte, daß sie selber nichts habe, zog er plötzlich ein dolchähniiches Messer hervor und stach damit auf die überraschte Frau ein, doch glitt der Stich an einen! Jackct- knops ab. Die Uebersallene ergriff sofort ein in der Nähe stehen des Brett und letzte sich damit zur Wehr. Um Hilse lonnle sie nicht rufen, da sie infolge Erkältung total heiser war, auch ihr Hund sprang herbei und biß den frechen Räuber in die .Hand. Hieraus ergriff dies« schleunigst die Flucht. — Leipzig, 12. Dezember. In der heute Abend abge- haktenen ersten Versammlung der Deutschen Kolonial aesellschaft, Abrheilung Leipzig, begrüßte zunächst der Vor sitzende die Erschienenen nnd forderte zur Mitarbeit an der neuen Abtheilimg Leipzig auf. Der Präsident der,Deutschen Kolonial lesellkchaft Herzog Johann Albrecht von aeselltchaft Herzog ^oyann vrwrecyr von Mecklenburg-Schwerin hielt alsdann eine Ansprache, in der er aus die Bedeutung Lein zigs als Handelscentrum, Universitätsstadt und Sin des ovcrsten Gerichtshofs für das Gedeihen der neuen Abtheilung hinwies. Leutnant Schloff« berichtete in einem längeren Vorträge üb« feine Reise nach dem Victoria-Nvanza nnd über die Danipsersrage. Der Versammlung wohnten Maior v Wißmann, der neue Gou verneur von Deutich-Ostafrika Oberst Liebe«, Generalleutnant v. Hodenbera als Vorstandsmitglied, zahlreiche andere Offizier" viele Professoren der Universität und etwa l'OO andere Pettonen bei. Zum Schluffe sprachen Major v. Wißmaim und Oberst Lieben warm für die Sache. — Im Prozeß gegen den Gctreidebänd« Lustig in L eiP; i a hat der Gerichtshof nicht die volle Ucbnzengung von der Schuld des Angeklagten zn gewinnen vermocht und ihn deshalb unter Uebemahmc der Kosten auf die Staatskasse freigesprochen. — Vor dem Schwnrgerichk zu Ehe m n i tz stand am Donnerstag der Heizer Richard Friedrich Harnisch äi:S Attenham bei Chemnitz unter der Anklage, am Abend des 23. August (eine - Sonntags) feine Frau von dem am Zjchopan-Uf« enrlana von CunnerSdors nach Erdmannsdors führenden Wege in s Waff« ge stürzt zu Hab«!, um ihren Tod herbeiziistibren. Die Bcw«-- ausiiahme «gab, daß Harnisch den Plan zur Mordthat schon lauge gehegt und an jenen« Tage diesen Vorsatz oussührtc. indem er seine Frau in dem Augenblick, als sie sich bückte, das steile User biimd sn die dort irese Zschopau streß nnd dann entfloh. Tic Frau wurde jedoch gerettet. Das Schwurgericht verurthciltc den Ange klagten zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. — In Frau kenv erg Hot der Stadtralh ungeordnet, laß schulpflichtige Kinder in der Zeit vom 1. April, bis 30 Sevtember von 9 Uhr Abends b und in der Zeit vom >. Oktober Vis 31. März von 8 Uhr Abends ab sich nicht mehr ohne Begleitung erwachst»« Angehöriger auf öffentlichen Straßen und Plätzen aui- halten dürfen. — Na »u? Wissen denn in Frcmkenberg die Eltern nicht allein, was ihren Kindern frommt? — In Burkersdorf b. Kilchberg wählten bei der dies jährigen GemeinderathSwahl zum ersten Male auch drei ansässige l Wutwen. Die von den Sozialdemokraten ausgestellten Kondwitten trügen mi! größer Mehrheit den Sieg davon. verlangen Sie überaN Aulhsrn's Nähr-Atakas
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