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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189311185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18931118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18931118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1893
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1893. 136. Wochenblatt für Zschopau und Amgegend Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Dien«!»,. Donner«tag und Sonnabend und wird am Abend »orher »»«gegeben und »ersendet. Ltertelsahriprei» 1 Mark auischllehllch Boten- und Postgebühren. Sonnabend, den 18. November. Inserate werben mit 10 Psg. siir die gespaltene KorpuSzeile berechne, und bis mittag« iS iihr de« dem Tage de« Erscheinen« oorher- - gehenden Page« angenommen. Bekanntmachung. die Feier des zweiten diesjährigen Bußtages betreffend. ' Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß gemäß Z 1 des Kirchengesetzes vom 12. April l893 als zweiter diesjähriger Buß tag Mittwoch, der 22. November kirchlich zu begehen ist und daß alle polizeilichen Bestimmungen über die Feier der Bußtage auch aus den neuen Bußtag ohne Weiteres Anwendung finden. Zschopau, am 7. November 1893. Der Stadtrath. Kretzschmar. Bekanntmachung, die hier abznhaltende Kirchenvisttation betreffend. In Gemäßheit einer Verfügung der königlichen Superintendentur soll künftigen Sonntag, am 25. S. n. Trinit., den l9. November, allhier Kirchenvifitatio« abgehalten werden, wozu die Kirchengemeinde auch hierdurch eingeladen wird. Nach dem Vormittagsgottesdienste findet um LI Uhr im Ratssaale Hausväterbesprechung statt, an der christliche Hausväter zahlreich teilzunehmen ersucht werden; kirchliche Angelegenheiten aller Art können dabei vorgebracht werden. Nachmittags 2 Uhr ist Unterredung in der Kirche mit der konfirmierten Jugend beiderlei Geschlechts; hierzu mögen sich insbesondere die Ostern 1893 konfirmierten Jünglinge und Jungfrauen vollzählig einfinden; sehr erwünscht ist aber auch das Erscheinen von früher Konfirmierten. Etwaige Kirchentaufen werden um l Uhr vollzogen werde». Möge die ganze Veranstaltung unserer Kirchengemeinde und ihrem kirchlichen Wesen zur Förderung gereichen! Zschopau, den 1b. November 1893. Der Kirchenvorstand. k>. Wolf, Vors. Feierliche Eröffnung des 25. ordent lichen Landtages. Dresden, 15. Nov. Im königlichen Schlosse erfolgte heute mittag 1 Uhr die feierliche Er öffnung der 25. ordentlichen Ständeversammlung. Vormittags 9 Uhr war derselben in der evange lischen Hos- und Sophienkirche ein Eröffnungs gottesdienst vorangegangen, welchem die Herren Staatsminister, sowie die Direktorien und Mit glieder beider Kammern beiwohnten. Die Predigt hielt Herr Oberhofprediger U. Meier über Jesaias 7, 9: „Glaubet ihr nicht, so bleibet ihr nicht!" und legte diesem Schriftwort das Thema zu Grunde: Der Dienst für König und Vater land im Lichte unseres evangelischen Glaubens. Wir sehen 1) wie unser Glaube uns solchen Dienst verstehen läßt, 2) wie er uns die Kraft giebt, ihn zu üben. Der Eröffnungsakt ging im Thron saale vor sich, in welchem sich die Herren Staats minister, sowie die Herren der ersten und zweiten Klasse der Hofrangordnung, die im Dienst befind lichen königlichen Kammerherren und Flügeladju tanten, die Herren der dritten, vierten und fünften Klasse der Hofrangordnung, sowie die am könig lichen Hofe vorgestellten, in der Hofrangordnung nicht mit einbegriffcnen Herren versammelt hatten. Links vom Throne hatte das diplomatische Korps Aufstellung genommen. Nach °/.1 Uhr erschienen die Direktoren und Mitglieder beider Kammern im Thronsaale und nahmen gegenüber dem Throne Aufstellung. Mannschaften des Gardereiterregiments hatten auch die Parade gestellt. Fünf Minuten nach 1 Uhr ertönten die Fanfaren des Gardereiter-Trompeterkorps, die Ankunft Sr. königl. Hoheit des Prinzen Georg verkündend, welcher in Begleitung Ihrer königl. Hoheiten der Prinzen Friedrich August und Johann Georg unter Vorantritt sämtlicher Staatsminister und der übrigen Herren der ersten und zweiten Klasse der Hofrang ordnung erschien. Beim Eintritt der königlichen Hoheiten in den Saal brachte der Präsident der Ersten Kammer, Wirkt. Geh. Rat Graf von Könneritz-Lossa, ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den König aus. Se. königl. Hoheit Prinz Georg nahm in zwischen rechts neben dem Throne Ausstellnng, rechts hinter ihm Prinz Johann Georg, links vom Throne Prinz Friedrich August, umgeben von dem königlichen Oberhofmarschall Grafen Vitzthum von Eckslädt-Lichtenwalde, dem Obercercmonienmeister von Miltitz, Oberstallmeister von Ehrenstein, Hof marschall v. Carlowitz-Hartitzsch, Hofmaischall Frei herr» v. Gutschmid und den zum großen Dienste gehörigen Herren. Nachdem Se. Exzellenz der Vorsitzende Staats minister und Minister der Finanzen v. THLmniel dem Prinzen Georg die Thronrede überreicht hatte, richtete Se. königl. Hoheit folgende Ansprache an die Stände: Im Aufträge und in Vertretung Sr. Majestät des Königs, Allerhöchstwelcher zu seinem Bedauern durch ein leichtes Unwohlsein am Erscheinen behindert ist, um den Landtag persön lich zu eröffnen, werde ich die Ehre haben, die königliche Thronrede zu verlesen: Meine Herren Stände! Ich habe Sie heute zur Wiederaufnahme Ihrer verfassungsmäßigen Thätigkeit berufen und heiße Sie herzlich willkommen. Dabei drängt es Mich, dem von Mir be reits öffentlich ausgesprochenen Dank für die Mir zu Meinem 50 jährigen Militärdienst- Jubiläum aus allen Teilen des Landes ent- gegcngebrachten Zeichen der Treue und Anhäng lichkeit auch noch Ihnen, als Vertretern des Landes, gegenüber den wärmsten Ausdruck zu geben. Der Landtag, der jetzt zur 25. ordentlichen Tagung Zusammentritt, kann auf einen langen bedeutsamen und erfolgreichen Abschnitt in dem konstitutionellen Leben des Staates zurück blicken. Ist dieser Rückblick auf eine lange Zeit fruchtbringenden Wirkens auch geeignet, Anlaß zur Freude zu geben, so gereicht es Mir um so mehr zu lebhaftem Bedauern, daß Ihr diesmaliger Zusammentritt gerade in eine Periode fällt, in welcher die Verhältnisse auf dem Gebiete der Volkswirtschaft und der Staats finanzen nicht eine so günstige Gestaltung auf weisen, wie in den letztvcrgangenen Perioden. Die Lage des gesamten wirtschaftlichen Lebens im Lande läßt indessen erkennen, daß der Druck, unter dem dasselbe seit einiger Zeit zu leiden hat, im Weichen begriffen ist, wenn auch die bislang im Bereiche der Industrie und des Handels beobachtete Stetigkeit des Wachstums, vielleicht mit infolge der durch günstige Jahre veranlaßtcn Vermehrung der Produktion einige Abschwächung erfahren hat. Die Landwirtschaft ist durch die lang- andauernde ungewöhnliche Trockenheit im Früh jahre und Sommer dieses Jahres und den da durch herbeigeführten Futtermangel wesentlich beeinträchtigt worden und Meine Regierung hat sich deshalb veranlaßt gesehen, zur Fern haltung eines zu besorgenden Notstandes vor sorgliche Maßregeln zu treffen. Haben sich auch diese Verhältnisse im weiteren Verlaufe des Jahres wesentlich gebessert, so üben doch die zum Teil nicht befriedigenden Erträgnisse der diesjährigen Ernte bei gedrückten Preisen einen ungünstigen Einfluß aus. Es steht aber zu hoffen, daß der auf den hauptsächlichsten Erwerbsquellen zur Zeit noch lastende Druck vorüberqchen und insbesondere bei den — Gott sei Dank — sich bietenden Bürgschaften für Erhaltung friedlicher Ver hältnisse die Besserung der wirtschaftlichen Lage eine nachhaltige sein werde. Diese Hoffnung wird dadurch bestärkt, daß bereits in einzelnen Zweigen der Volkswirt schaft Anzeichen hervortreten, welche ans eine wiedererwachende stärkere Nachfrage nach Er zeugnissen der Industrie und Gegenständen des Handels schließen lassen. Wenn die Lage der Staatsfinanzen gegen bisher eine weniger günstige geworden ist, so liegt der Grund hieran, abgesehen von dem Rückgänge der Erträgnisse in einzelnen Staats betrieben, in der Hauptsache in der Verkettung der Finanzwirtschaft oes Reiches mit der der einzelnen Bundesstaaten und den dadurch für letztere herbeigeführten Schwankungen in ihren Staatshaushalten. Da die längere Beibe haltung dieses Verhältnisses von den Bundes regierungen allseitig als unhaltbar erkannt und eine baldige Reform der Reichsfinanzverwaltung als dringend nötig erachtet worden ist, so läßt sich erhoffen, daß die darauf gerichteten ge meinsamen Bestrebungen in nicht zu langer ein und damit auch undenen Störungen werden beseitigt Zeit von Erfolg begleitet die gegenwärtig schwer emp in unserem Staatshaushalte werden. Ungeachtet der Unaunst der Finanzlage hat sich indes noch die Möglichkeit ergeben, ohne eine Erhöhung der Steuern das Gleichgewicht in demselben herbeizuführen. Dabei ist es aber unthunlich gewesen, die
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