- AutorIn
- Betty Baumann
- Titel
- Genderperformanz in Louise Astons Roman Revolution und Contrerevolution (1849)
- Zitierfähige Url:
- https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-849610
- Quellenangabe
- GenderGraduateProjects III : Grenzen, Grenzgänge, Transgressionen
Herausgeber: Gudrun Loster-Schneider
Herausgeber: Maria Häusl
Herausgeber: Stefan Horlacher
Erscheinungsort: Leipzig
Verlag: Leipziger Universitätsverlag
Erscheinungsjahr: 2018
Titel Schriftenreihe: Dresdner Beiträge zur Geschlechterforschung in Geschichte, Kultur und Literatur
Bandnummer Schriftenreihe: 12
Seiten: 219-238
ISBN: 978-3-96023-168-4 - Erstveröffentlichung
- 2018
- Abstract (DE)
- Das Interesse an interpretatorischen Neuerkundungen jenseits des hermeneutisch Gewohnten und an geschlechtsambiguen, (rollen-) transgressiven Heldinnen zeichnet auch den Beitrag von Betty Baumann (M. A.) aus. In ihrem Aufsatz, Genderperformanz in Louise Astons Roman Revolution und Contrerevolution (1849), widmet sie sich einem Text, der als gattungshybrides Produkt aus der Feder einer zeitgenössisch skandalisierten Emanzipationsschriftstellerin ein umstrittenes, scheinbar ausinterpretiertes Kanon-Dasein in der feministischen Germanistik führt. Im konsequenten Rekurs auf bestimmte – populäre wie schwach rezipierte – Theoreme Judith Butlers gelingt Baumann eine ‚lager-übergreifende‘ Neuinterpretation der vermeintlich inkommensurablen genderprogressiven und -restaurativen Bedeutungspotenziale in Astons Roman. Dank dieser neuen theoretischen Zugangsperspektive liest sich die schöne Protagonistin Alice von Rosen, eine über weite Strecken überlegene amazonische Barrikadenkämpferin, Salonière und politische Strippenzieherin, Arbeiterführerin, Fürstengeliebte, erotische Abenteurerin und fürsorgliche Muttergestalt, zunächst als weibliche Utopie und omnipotente Genderperformerin ‚avant la théorie‘, die das zeitgenössische Sample gegensätzlicher ‚Weiblichkeiten‘ und Rollenidentitäten spielend (und verfehlend) wiederholt, durchquert, de-ontologisiert und so jegliche geschlechtlichen Limitierungen subvertiert. Das gleichwohl geschlechtsrollenkonservative ‚Happy-Ending‘ des Romans hingegen ist, so Baumann, mitnichten Ironie, ästhetischer Bruch oder ‚Gender-Backlash‘, sondern, mit Butler und ganz im Geiste des beginnenden (literarischen) ‚Realismus‘, die schlechterdings überlebensnotwendige Konzession an soziale Wirklichkeit, wo ein Leben jenseits normativer Grenzen und geschlechtlicher Identifizierungen hart sanktioniert und verunmöglicht wird. Mit dieser Lesart wirbt auch Baumanns Beitrag für die Leistungsfähigkeit, die jetztzeitigem Geschlechterwissen im Austausch- und Aushandlungsprozess mit tradierten Wissensbeständen und Genderkonstrukten zukommt.
- Andere Ausgabe
- Zuerst im Druck erschienen in der Reihe 'Dresdner Beiträge zur Geschlechterforschung in Geschichte, Kultur und Literatur' des Leipziger Universitätsverlags.
Link: https://www.univerlag-leipzig.de/catalog/bookstore/article/1870-GenderGraduateProjects_III_Grenzen_Grenzgaenge_Transgressionen_ - Freie Schlagwörter (DE)
- Revolution, Louise Aston, Gender, 1848/49
- Freie Schlagwörter (EN)
- Revolution, Louise Aston, Gender, 1848/49
- Klassifikation (DDC)
- 300
- 305.309
- Verlag
- Leipziger Universitätsverlag, Leipzig
- Version / Begutachtungsstatus
- publizierte Version / Verlagsversion
- URN Qucosa
- urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-849610
- Veröffentlichungsdatum Qucosa
- 02.05.2023
- Dokumenttyp
- Buchbeitrag
- Sprache des Dokumentes
- Deutsch
- Lizenz / Rechtehinweis