Zur Identifizierung von bewaffneten Frauen in den Gräbern des 2. bis 1. Jahrtausends v. Chr. in Aserbaidschan auf Basis der archäologischen Funde

  • Nourida Ateshi Gadirova (Autor/in)

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Abstract

Der vorliegende Artikel ist der Erforschung von Kriegerinnen im Südkaukasus mit dem Schwerpunkt Aserbaidschan gewidmet. Nachdem ich auf mehrere prähistorische Felszeichnungen von Kriegerinnen im zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Gobustan-Nationalpark (60 km südlich von Baku) gestoßen war und entsprechende Darstellungen auch in der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan und darüber hinaus materielle Überreste von Kriegerinnen in Gräbern der Spätbronze- und Früheisenzeit im Südkaukasus gefunden hatte, verglich ich diese Befunde im Rahmen meiner Arbeit zur Erlangung des Grades eines Doktor Nauk (entspricht in Deutschland einer Habilitationsschrift) am Institut für Archäologie und Ethnologie der Akademie der Wissenschaften von Aserbaidschan (Baku) (eingereicht am 26.4.2014) mit dem aktuellen Forschungsstand zu skythisch-sarmatischen Gräbern. Dabei wurde deutlich, dass diese in das 8. bis 4. Jh. v. Chr. zu datieren sind und somit aus einer erheblich späteren Zeit stammen als bisher von der Forschung angenommen. Das bot den Anlass, sich mit den Publikationen aus 185 Jahren deutscher archäologischer Forschung im Südkaukasus und den Veröffentlichungen russischer und kaukasischer Archäologen auseinanderzusetzen. Eine der Hauptaufgaben bestand darin, die gegenwärtigen Aufbewahrungsorte der im 19. Jh. im Südkaukasus ausgegrabenen Fundstücke ausfindig zu machen und die entsprechenden Grabungsdokumentationen und Ausgrabungsberichte aufzufinden, um sie mit den bis heute in verschiedenen Sprachen erschienenen Publikationen vergleichen zu können. Die Arbeit zeigt, dass ein Großteil der in den Kaukasus-Sammlungen deutscher Museen vorhandenen Funde aus der späten Bronze und frühen Eisenzeit nach dem Zweiten Weltkrieg in die UdSSR gebracht worden waren und viele heute über russische Museen in Moskau und St. Petersburg, aber auch über Museen in den Kaukasus-Staaten verteilt sind. Sie sind bis jetzt der internationalen Wissenschaft nicht frei zugänglich und es wäre von großer Wichtigkeit, sie in internationaler Kooperation zu erforschen und neu zu bewerten. Auch die bis jetzt publizierten deutschen Arbeiten zur Erforschung des Südkaukasus sollten international zur Diskussion gestellt und neu bewertet werden.

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Veröffentlicht
2015-01-16
Sprache
de
Schlagworte
Spätbronzezeit, Frühe Eisenzeit, Südkaukasus, Zentralsüdkaukasische Kultur, Gürtelbleche, Kaukasus-Sammlung, Gräber von Kriegerinnen, Bewaffnung, Frauen, Amazonen