Der Krater von Vix und der Reisebericht des Pytheas von Massalia – Reisen griechischer Kaufleute über die Rhône nach Britannien im 6.-4. Jahrhundert v. Chr.

  • Detlev Ellmers (Autor/in)

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Abstract

Am Mont Lassois begann zur Hallstattzeit die Schiffbarkeit der Seine. Es wird gezeigt, dass Griechen den Krater von Vix dorthin in Einzelteilen brachten, weil er nur mit Saumtieren über den relativ kurzen Landweg von der Saône zur Seine transportiert werden konnte. Etwa 200 Jahre später erwähnt Pytheas von Massalia ebenfalls den Saumtiertransport für den griechischen Zinnhandel von Cornwall durch Gallien. Diesen Zinnhandel, der so weit wie möglich die Wasserwege nutzte, konnten die Griechen wegen der die Flussoberläufe verbindenden Saumpfade nicht mit eigenen Schiffen durchführen; sie waren vielmehr auf die Mitnahme durch einheimische Schiffer angewiesen. Der zerlegbare Krater von Vix war, als einmalige Sonderanfertigung speziell für die Dynastie vom Mont Lassois, wahrscheinlich das diplomatische Geschenk, mit dem die Griechen um 530 an der entscheidenden Übergangsstelle diese Mitnahme zum Zinnmarkt in Cornwall initiierten. Auch Pytheas war für seine »Entdeckungsfahrten« auf die Mitnahme durch einheimische Schiffer angewiesen. Da deren Reichweite durch die Verbreitung von Importfunden hinreichend genau erkennbar ist, lassen sich die viel zu weit gehenden älteren Spekulationen über seine Fahrziele nicht mehr aufrechterhalten: Er kam nicht weiter als bis Helgoland (Abalus) im Osten und zu den Shetlandinseln (Thule) im Norden. Es werden auch neue Aspekte zum Verhältnis von Griechen und Kelten vorgetragen.

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Veröffentlicht
2018-09-03
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Frankreich, Hallstattzeit, Latènezeit, Eisenzeit, Handel, Schifffahrt