Quedlinburg - Zur Genese eines königlichen Zentralorts

  • Tobias Gärtner (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Der Raum zwischen Harz und Elbe wurde im 10. Jahrhundert zu einer „Königslandschaft“. Quedlinburg war in der Karolingerzeit offenbar noch kein Ort, der die umliegenden Siedlungen in seiner Bedeutung im Hinblick auf zentralörtliche Funktionen überragte. Erst im Verlauf der ottonischen Zeit entwickelte sich hier ein komplexes Zentrum, an das die benachbarten Orte über grundherrschaftliche Beziehungen angebunden waren. Die Burg auf dem Schlossberg wurde im 10. Jahrhundert erbaut. Quedlinburg stieg zu einem bedeutenden königlichen Pfalzort auf, dessen Funktion als repräsentatives Zentrum durch die 936 erfolgte Gründung des Stifts, das in erster Linie der Memoria Heinrichs I. diente, aber auch bei Hoftagen und Osteraufenthalten einen festlichen Rahmen abgeben konnte, weiter aufgewertet wurde. Die neuen archäologischen Untersuchungen auf dem Marktplatz in der Altstadt konnten nachweisen, dass der Markt der Zeit um 1000, der von der Forschung auch unterhalb des Schlossbergs im Westendorf oder bei der Blasiikirche gesucht worden war, bereits an seinem heutigen Standort gelegen hat. Die zugehörigen Siedlungsbereiche streuen innerhalb der späteren Altstadt, ohne dass sie sich bislang klar umreißen lassen.

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Veröffentlicht
2018-07-19
Sprache
de