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Untersuchungen zu den Weihreliefs an Artemis aus Klassischer Zeit

Koutsogiannis, Charisios

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PDF, German
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Abstract

Die vorliegende Arbeit befasst sich demnach mit der gesamten Gruppe der an Artemis gestifteten Reliefs und ordnet diese entsprechend ihrer geographischen Herkunft ein. Die Weihreliefs aus dem Artemisheiligtum in Brauron sind aufgrund der Anzahl, der vielseitigen Ikonographie der Göttin und der mehrfigurigen Adorantenprozessionen die wichtigste Gruppe innerhalb der behandelten Beispiele. Eine bedeutende Rolle für die Aufstellung von Weihreliefs im brauronischen Heiligtum spielte die Durchführung des Rituals der Arkteia im Heiligtum und die Tatsache, daß das Fest der Göttin als penteterische Feier prunkvoll ausgestaltet wurde und seine Organisation den zehn athenischen Hieropoioi oblag. Die Repräsentation in diesem Heiligtum war, obgleich es eher am Rande der Polis lag, sicherlich bedeutend. Die Untersuchung der Weihreliefs aus dem Athener Brauronion auf der Akropolis und ihre Einbeziehung in den Kontext des Heiligtums wirft ein Licht auf die Funktion und den Status der Filiale gegenüber dem Mutterheiligtum. Die Ikonographie der Göttin ist vielseitig und deckt ein breites Funktionsspektrum ab. In Brauron wurde sie als Jägerin, oder mit Fackel dargestellt. Ihre frühere Ikonographie als Göttin der Tierwelt wird durch mehrere Reliefs dokumentiert, wobei die Göttin mit einem Hirsch bzw. Reh oder mit gezähmten Tieren abgebildet ist. Einen bildlichen Beleg der Verbindung der Göttin mit der Textilarbeit liefert ein weiteres Relief aus Brauron auf dem die Göttin bei der Webarbeit dargestellt ist. Auf einigen Reliefs ist eine Kernfamilie, ein Oikos abgebildet, während weitere Beispiele mehrere Oikoi zeigen. Die Familiendarstellungen auf den Weihreliefs spiegeln die Bedeutung der familiären Beziehungen und der Familie als Kerngruppe im sozialen Gefüge der Polis im allgemeinen wieder. Die mehrfigurigen Adorantendarstellungen und die vielen Kinder sprechen auch für die schützende Funktion der Göttin für Kinder und Familien. Zu betonen ist die starke Präsenz der Frauen als Stifter oder Anführer der Familienprozessionen. Die enge Verbindung der Artemis mit der Geburt wird durch das Relief aus Echinos und ein weiteres Relief, möglicherweise aus Attika, dokumentiert. Neben Eileithyia war Artemis die wichtigste Geburtsgöttin im griechischen Pantheon. Artemis tritt auch als Repräsentantin einer Stadt, also als poliadische Gottheit auf Urkundenreliefs auf. Insgesamt wird die Göttin in drei ikonographischen Schemata wiedergegeben. Als Jägerin mit Bogen oder Lanze bzw. Lagobolon oder mit einer bzw. zwei Fackeln. Eine Kombination von Fackel und Bogen ist auch auf einigen Reliefs zu sehen. Darüber hinaus dient die Attribuierung der Artemis mit einem Hund als allgemeine Charakterisierung der Göttin und weist zugleich auf ihre Jägerinfunktion hin. Die Fackel wird wegen des Lichtes als Rettungssymbol auf die Rolle der Göttin bei den Perserkriegen hinweisen. Gleichzeitig besaß die Fackel verschiedene Funktionen im Wirkungsbereich der Göttin. Das Attribut der Phiale und die Spendehandlung der Göttin kann sicherlich als positiv für die Adoranten gedeutet werden. Artemis wird auf den Weihreliefs oft entweder nur mit Apollon oder mit Apollon und Leto zusammen als Göttertrias dargestellt. Dies ist jeweils ein Zeugnis ihrer Mitverehrung, die nicht nur auf ihren Verwandschaftsbeziehungen beruht, sondern auf ihre funktionale Verbindung mit den anderen Gottheiten hauptsächlich im Bereich der Jugendinitiation zurückzuführen ist. Artemis zusammen mit Apollon oder als Teil der apollinischen Trias wird auch in einer Reihe von Götterversammlungen auf Weihreliefs dargestellt.

Document type: Dissertation
Supervisor: Hölscher, Prof. Dr. Tonio
Date of thesis defense: 1 August 2006
Date Deposited: 09 Feb 2017 08:00
Date: 2017
Faculties / Institutes: Philosophische Fakultät > Institut für Klassische Archäologie
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