Sizilisch-unteritalische Funde in griechischen Heiligtümern. Ein Beitrag zu den Votivsitten in Griechenland in spätgeometrischer und archaischer Zeit

  • Holger Baitinger (Autor/in)

Abstract

Fremde Votivgaben prägten in starkem Maße das Erscheinungsbild bedeutender griechischer Heiligtümer. Sie bezeugen weitreichende Kontakte und die Interaktion der Griechen mit fremden Regionen und Völkerschaften der mediterranen Welt, obgleich die Frage nach den Stiftern und deren Motivation nach wie vor viele Fragen aufwirft. Eine besonders umfangreiche Gruppe unter den Fremdstücken stellen vorwiegend metallene Weihgaben aus Unteritalien und Sizilien dar, also aus Regionen, die ab der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. stark von der griechischen Kolonisationsbewegung geprägt wurden. Ihre möglichst präzise geographische und zeitliche Einordnung bildet die Voraussetzung, um Funktion und Bedeutung der Weihgaben für Stifter und Empfänger zu analysieren. Dabei zeigt es sich, dass ein großer Teil der Votive aus dem 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. stammt, während jüngeres Material trotz weiterhin intensiver Kontakte mit dem Westen kaum noch eine Rolle spielt. Übereinstimmungen in Formenspektrum und Erhaltungszustand der Objekte mit sizilischen Brucherzhorten lassen es denkbar erscheinen, dass zumindest ein Teil der mStücke in fragmentarischem Zustand nach Griechenland gelangte und dort aufgrund seines Materialwertes in Heiligtümern gestiftet wurde. Solche Brucherzdeponierungen lassen sich auch in sizilischen  Heiligtümern wie Bitalemi bei Gela beobachten.

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Veröffentlicht
2015-05-18
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Eisenzeit, Früheisenzeit, Südeuropa, Sizilien, Weihungen, Bewaffnung, Schmuck, Gerät, Materialvorlage, Kulturkontakte