Einnahmeverhalten und Nutzen der vertragenen Exposition bei nicht-nachgewiesener Aminopenicillinallergie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/101443
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1014433
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-42822
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-06-15
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Yazdi, Amir (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-05-15
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Penicilline , Allergie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ziel der Studie war zu untersuchen, ob ein durch orale Expositionstestung ausgeschlossene Aminopenicillinallergie dazu führt, dass die Patienten das ehemals angeschuldigte Antibiotikum erneut einnehmen. Hierzu wurden aus dem Archiv der Universitäts-Hautklinik zwei Patientenkollektive ermittelt, bei denen eine Allergie auf Amoxicillin durch Expositionstestung ausgeschlossen und ein entsprechender Expositionspass ausgestellt wurde. Obwohl der Großteil der Patienten ihren Expositionspass noch besaßen (87,7 %), wurde dieser nur selten (36,7 %) eingesetzt. Wenige Patienten (48,9 %) benötigten eine Amtibiotikatherapie, so dass der direkte Nutzen der Abklärung für dieses Kollektiv fraglich erscheint. Von denjenigen Patienten, die seit der Abklärung erneut ein Antibiotikum benötigten, verzichteten insgesamt 16,7 % der behandelnden Ärzte auf die Verschreibung und 12,5 % der Patienten auf die Einnahme eines zuvor als verträglich getesteten Arzneimittels, so dass die der Nutzen der allergologischen Abklärung durch Exposition mit dem Orignialpräparat für diese Patientengruppe relevant war. Interessanterweise würden auch diejenigen, die kein Antibiotikum benötigten die Abklärung empfehlen, vor allem aufgrund der erhöhten Sicherheit und der nicht eingeschränkten therapeutischen Breite. Hier könnte jedoch ein nicht repräsentatives Kollektiv vorliegen, da tendenziell eher Patienten teilnahmen, die mit der Testung zufrieden waren. Eine geringe Antwortrate (28,1 %) bedingen eine eingeschränkte Aussagekraft der Studie. Die Ergebnisse zeigen, dass der überwiegende Teil der Patienten nach der Expositionstestung bereit war das Verum einzunehmen, wenn es zuvor ärztlich verordnet worden war. Dennoch war festzustellen, dass es sowohl Patienten, als auch Ärzte gibt, bei denen sich die Vorbehalte gegenüber Amoxicillin auch nicht durch eine profunde allergologische Abklärung ausräumen ließen. In Übereinstimmung mit anderen Studien zu diesem Themenkomplex kann hier eine unzureichende allergologische Ausbildung der Ärzten und eine fehelende Kommunikation der Ärzte mit dem Patienten angenommen werden.

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