Erfahrung und Erforschung. Literatur und ihre Welten. Tübinger Poetik-Dozentur 2019 (AUSZUG)

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/112321
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1123214
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-53697
Dokumentart: Teil eines Buches
Erscheinungsdatum: 2021-02-02
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Germanistik
DDC-Klassifikation: 800 - Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
Schlagworte: Poetik , Literatur , Poetikdozentur
Freie Schlagwörter: Lecture
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Karl Ove Knausgård und Judith Schalansky haben 2019 die Vorlesungen der Tübinger Poetik-Dozentur gehalten. Knausgård sagt über das Buch, an dem er arbeitet: »Ich habe zweihundert Seiten geschrieben und weiß noch nicht, wovon das Buch handelt. Aber ich weiß, wovon ich es handeln lassen will.« Der Eigensinn des Buches ist die Kehrseite des Eigensinns, den die Welt immer wieder hervorkehrt und mit der er sich seit seinen ersten Büchern befasst. Die subjektive Welt des eigenen Ich so zu beschreiben, dass sie für andere nicht nur zugänglich, sondern als Zugang zu Realität verständlich wird, ist für Knausgård die Herausforderung, die ein Schriftsteller anzunehmen hat. Kontrakpunktisch zu Knausgårds Betrachtungen steht Judith Schalanskys Schreiben, das geprägt ist von intensiver Recherche, der Verdichtung von Wissen und dem unsentimentalen Anschreiben gegen Vergänglichkeit und Vergessen. Schalanskys Texte erstellen ein erzählerisches Verzeichnis von Dingen und dem ihnen eigenen Wissen, das im Lauf der Weltgeschichte verloren gegangen ist. In ihrer Vorlesung sagt sie: »Mir persönlich erschien die Vorstellung, das Leben ab- und aufzuschreiben, womöglich sogar mein eigenes, unmittelbar in Literatur verwandeln zu wollen, so obszön und lächerlich wie die Hoffnung, durch eine Liebelei mit einer Lyrikerin sich einen Platz in deren Dichtung zu sichern. Mir hat die Vorstellung, dass Literatur nichts ist, was man zu erfinden hat, aber auch nichts, was das eigene Erleben voraussetzt, dabei geholfen, selbst zu schreiben und noch heute verstehe ich meine Arbeit vor allem als Forschung.«

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