Antimikrobielle Wirkung des humanen β-Defensins 2 gegen Escherichia coli

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/117120
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1171206
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-58495
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-07-15
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Wehkamp, Jan (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2020-06-26
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Escherichia coli , Große Wachsmotte , Gastroenterologie , Innere Medizin
Freie Schlagwörter: HBD2
Defensin
Antimikrobielle Peptide
E. coli
Mikrobiom
Beta Defensine
Trübungsassay
Resistenzinduktion
Durchflusszytometrie
Cytochrom C Assay
in vivo
in vitro
Propidiumiodid
DiBAC
Ciprofloxacin
Hämolymphe
Probiotika
CED
chronisch entzündliche Darmerkrankungen
E. coli Nissle
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die in der Literatur und in dieser Arbeit beschriebenen in vitro Daten zur antibakteriellen Aktivität von HBD2 machen es zu einem vielversprechenden AMP in der therapeutischen Entwicklung als Antibiotikum oder Mikrobiommodulator. Vor dem Hintergrund einer potenziellen Entwicklung als Antibiotikum ließ sich in dieser Arbeit jedoch erstmals zeigen, dass sich die zuvor in vitro nachgewiesene antimikrobielle Aktivität von HBD2 gegen unterschiedliche Pathotypen von E. coli in einem systemischen sowie oralen Infektionsmodell mit Larven von Galleria mellonella in vivo nicht bestätigen lässt. In vitro hingegen zeigte HBD2 eine starke antimikrobielle Wirkung gegenüber fast allen pathogenen E. coli Stämmen, die vergleichbar ist mit der antimikrobilellen Wirkung von Antibiotika wie Temocillin. Auffällig war dabei die relativ erhöhte MHK von HBD2 gegenüber probiotischen E. coli Stämmen, welche die Expression dieses Peptids im humanen Organismus induzieren können. Dies scheint mit der bakteriellen Zellmembranladung zusammen zu hängen. Denn im Rahmen dieser Arbeit konnte erstmals eine positive und signifikante Korrelation zwischen der MHK von HBD2 und der Membranladung von E. coli gezeigt werden. Die antimikrobielle Aktivität von HBD2 scheint sich außerdem in unterschiedlichem Ausmaß gegen die bakterielle Zellmembran von E. coli zu richten, wo es porenbildend und membran-depolarisierend wirken kann. Neben der bakteriellen Membranladung gibt es vermutlich noch weitere Einflussgrößen auf die antibakterielle Aktivität von HBD2, wie zum Beispiel die bakterielle Zellmembrandicke oder Biofilmbildung. Dies zeigte sich auch bei der Etablierung des Infektionsmodells mit Galleria mellonella, bei der die in vitro zuvor gezeigte antimikrobielle Aktivität in vivo nicht demonstriert werden konnte. Dies unterstreicht die Schwierigkeiten der Entwicklung von AMPs als Therapeutika, die sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt haben. Vor dem Hintergrund einer potenziellen therapeutischen Verwendung als Antibiotikum wurde außerdem die Resistenzinduktion in E. coli durch HBD2 untersucht. Dabei ließen sich sowohl für HBD2 als auch Ciprofloxacin keine erhöhte MHK finden. Dieses Ergebnis erschwert die Interpretation des Versuchsergebnisses. Auf den Ergebnissen dieser Arbeit können weitergehende Untersuchungen zur bakteriellen Zielstruktur von HBD2 aufbauen. Ein vielversprechendes Untersuchungsobjekt ist beispielsweise Lipid II, welches auch die Zielstruktur von HBD3 darstellt. Zusammen mit Erkenntnissen über den antibakteriellen Wirkmechanismus könnten auf dieser Grundlage andere wirksame antibiotische Substanzen entwickelt werden, um der weltweiten Zunahme bakterieller Resistenzen gegenüber Antibiotika zu begegnen. Diese Arbeit belegt des Weiteren auch, wie schwierig es sein kann die milieuabhängige antimikrobielle Aktivität mancher AMPs in vivo zu zeigen. Daher sollten neben der starken antimikrobiellen Aktivität von HBD2 in Zukunft auch andere Eigenschaften untersucht werden, die einen vielversprechenden therapeutischen Nutzen haben könnten, wie zum Beispiel die Modulation des Mikrobioms.

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