The effects of moderate conservative weight loss treatments on body weight and psychological factors in patients with severe obesity

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/132334
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1323348
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-73690
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2022-10-18
Originalveröffentlichung: 1) Bauer, K, Lau, T, Schwille-Kiuntke, J, et al. Conventional weight loss interventions across the different BMI obesity classes: A systematic review and quantitative comparative analysis. Eur Eat Disorders Rev. 2020; 28: 492– 512. https://doi.org/10.1002/erv.2741; 2) Bauer K, Schild S, Sauer H, Teufel M, Stengel A, Giel KE, Schellhorn P, Junne F, Nieß A, Zipfel S, Mack I. Attitude Matters! How Attitude towards Bariatric Surgery Influences the Effects of Behavioural Weight Loss Treatment. Obes Facts. 2021;14(5):531-542. doi: 10.1159/000517850. Epub 2021 Sep 14. PMID: 34521092; PMCID: PMC8546453.
Sprache: Englisch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Zipfel, Stephan (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-09-02
DDC-Klassifikation: 420 - Englisch
500 - Naturwissenschaften
610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Übergewicht , Gewichtsabnahme , Body-Mass-Index , Medizin , Englisch , Dissertation , Therapie , ,
Freie Schlagwörter: konservative Therapie, Effekt, Psychische Faktoren, Adipositas per magna
(severe) obesity, body weight loss, conventional weight loss treatment, effect, psychological faktors, BMI, medicine
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Adipositas und seine Komorbiditäten wie beispielsweise Typ II Diabetes stellen ein großes Problem für Individuum und Gesellschaft dar. Die damit verbundenen direkten und indirekten Kosten sind enorm, und weisen auf die dringende Notwendigkeit wirksamer Therapien hin. Mithilfe des Body-Mass-Index (BMI) werden drei verschiedene Adipositas-Klassen unterschieden: 1) Adipositas Klasse 1: BMI 30 - 34,9 kgm-2; 2) Adipositas Klasse 2: BMI 35 - 39,9 kgm-2 und 3) Adipositas Klasse 3: BMI ≥ 40 kgm-2. Ausgehend vom BMI-Wert und den möglichen Begleiterkrankungen ergeben sich primär zwei Behandlungsmöglichkeiten für eine Gewichtsreduktion: eine konservative ("verhaltenstherapeutische") oder eine chirurgische ("bariatrische") Behandlung. Ziel der konservativen Intervention ist nach internationaler Leitlinie eine Gewichtsreduktion von 5 bis 10 % des Körpergewichts innerhalb von sechs bis zwölf Monaten. In der deutschen S3-Leitlinie "Prävention und Therapie der Adipositas" werden basierend auf Expertenmeinungen vergleichbare Zielbereiche angegeben. Für einen BMI von 25 bis 35 kgm-2 wird eine Gewichtsreduktion von > 5 % und bei einem BMI > 35 kgm-2 eine Reduktion von > 10 % empfohlen. Zusätzlich soll eine Verbesserung psychischer Faktoren sowie der Lebensqualität erzielt werden. Diese Dissertation konzentriert sich auf verhaltenstherapeutische Behandlungen zur Gewichtsreduktion und die damit verbundene Entwicklung von Körpergewicht und psychologischen Variablen. Zunächst wurde eine systematische Übersichtsarbeit erstellt, in der das Ausmaß der Gewichtsreduktion in den verschiedenen BMI-Klassen durch moderate, konservative Gewichtsreduktionsprogramme untersucht wurde. Als zweites wurde ein solches Programm zur Gewichtsabnahme analysiert. Es handelt sich hierbei um das sechs-monatige Verhaltensinterventions-Programm für Patienten mit Adipositas am Universitätsklinikum Tübingen (VIADUKT). Bisher gab es lediglich eine systematische Übersichtsarbeit, die untersucht hat, wie sich die Gewichtsreduktion in den einzelnen BMI-Klassen unterscheidet. In dieser fehlten jedoch die Daten zur Adipositas Klasse 3. Da fast zwei Drittel der VIADUKT-Teilnehmenden in die Klasse 3 eingestuft wurden, waren gerade die Ergebnisse für diese BMI-Klasse von großem Interesse. Um zu ermitteln, welche durchschnittlichen Gewichtsverlustwerte über alle BMI-Klassen hinweg zu erwarten sind, wurde die Übersichtsarbeit "Conventional weight loss interventions across the different BMI obesity classes: A systematic review and quantitative comparative analysis" (von Bauer et al., in European Eating Disorder Reviews, 28 (5):492-512, 2020) durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die mittlere prozentuale Gewichtsreduktion in den verschiedenen BMI-Klassen sehr ähnlich war. Die Ergebnisse in der Adipositas Klasse 3 waren jedoch sehr heterogen. Aufgrund der großen Streuung dieser Daten sind wir daher davon ausgegangen, dass es weitere Faktoren wie beispielsweise motivationsbezogene Aspekte gibt, die das Ausmaß der Gewichtsreduktion in dieser Klasse beeinflusst. Anschließend wurden die Teilnehmerdaten aus VIADUKT analysiert und verglichen. Einschlusskriterium war ein BMI von ≥ 30 kgm-2, während der durchschnittliche BMI der 297 Teilnehmenden jedoch bei 42,7 kgm-2 lag. VIADUKT ist ein universitär-basiertes Programm, das sowohl Teilnehmende, die eine konservative Behandlung bevorzugen, als auch Teilnehmende, die die Kriterien für eine bariatrische Operation (noch) nicht erfüllen, umfasst. Aufgrund der Heterogenität der Patienten und unserer klinischen Erfahrung wurde deshalb eine mögliche Korrelation zwischen Gewichtsreduktion und Einstellung zur bariatrischen Chirurgie untersucht. Zunächst wurden zwei verschiedene Gruppen identifiziert: 1) POS - Teilnehmende, die eine positive Einstellung zur bariatrischen Chirurgie haben und 2) NEG - Teilnehmende, die eine negative Einstellung zur bariatrischen Chirurgie haben. Die Ergebnisse wurden im Originalartikel "Attitude Matters! How Attitude Towards Bariatric Surgery Influences the Effects of Behavioural Weight Loss Treatment" von Bauer et al., in Obesity Facts, 14:531-542, 2021 veröffentlicht. Dabei wurde deutlich, dass es Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich der Ausgangscharakteristik und der Ergebnisse bei der Gewichtsabnahme gab. Die POS-Teilnehmenden waren deutlich jünger, hatten höhere Depressions-Symptomwerte und eine niedrigere Lebensqualität. Insbesondere wurde festgestellt, dass eine positive Einstellung zur Adipositaschirurgie das Ausmaß der Gewichtsreduzierung deutlich verringerte. Abgesehen davon, profitierten die Teilnehmenden beider Untergruppen unabhängig von der Gewichtsentwicklung bezüglich der psychischen Variablen Angst- und Depressionssymptomatik, sowie der mentalen Bewertung der Lebensqualität und beim Essverhalten. Somit könnte die Einstellung zur bariatrischen Chirurgie eine von mehreren Erklärungen für die großen Unterschiede bei der Gewichtsabnahme nach einer verhaltenstherapeutischen Behandlung bei Patienten mit Adipositas Klasse 3 sein. Dies entspricht auch den Ergebnissen in unserer systematischen Übersichtsarbeit. Daher ist es wichtig, die individuelle Einstellung zur bariatrischen Chirurgie zu kennen, um individuelle Ziele zu definieren und die Motivation durch gezielte Interventionen zu fördern. Zusammengefasst zeigt sich: Die Körpergewichtsabnahme in den verschiedenen BMI-Klassen durch moderate, konventionelle Gewichtsabnahme-Interventionen ist sehr ähnlich und die Ergebnisse der Adipositas Klasse 3 sind sehr inhomogen. Die Einstellung zur bariatrischen Chirurgie ist ein Prädiktor für die Körpergewichtsabnahme. Personen mit einem BMI ≥ 40kgm-2 stellen somit eine heterogene und komplexe Gruppe dar. Folglich könnten weitere Anpassungen wie kurze hypokalorische Ansätze und Maßnahmen wie „Motivational Interviewing“ zur Verbesserung der konservativen Therapie hilfreich sein.

Abstract:

Obesity and its comorbidities such as type II diabetes have become a major public health problem. The direct and indirect costs for the health-care system are enormous and indicate the need for effective therapy. Body mass index (BMI) is used to classify obesity into three different categories: 1) Class 1 obesity: BMI 30 - 34.9 kgm-2; 2) Class 2 obesity: BMI 35 - 39.9 kgm-2 and 3) Class 3 obesity: BMI ≥ 40 kgm-2. Depending on the BMI value and comorbidities there are two treatment options: a conservative treatment ("behavioural weight loss”) and a surgical (“bariatric surgery”) treatment. The primary goal of behavioural weight loss treatments is to achieve a body weight reduction of 5 to 10 % within 6 to 12 months, as recommended by international guidelines. In the German S3 guideline "Prävention und Therapie der Adipositas", similiar target ranges are given based on expert opinions: A weight reduction of > 5 % for a BMI of 25 to 35 kgm 2 and > 10 % for a BMI > 35 kgm-2 is recommended. This thesis focuses on behavioural weight loss treatments and the associated change of body weight and psychological variables. First, we conducted a systematic review to examine the extent of weight reduction across all BMI classes. Secondly, we analysed one behavioural weight loss programme regarding body weight loss and psychological variables, namely the six-month lifestyle intervention programme for patients with obesity at the University Hospital Tübingen (VIADUKT). To the best of our knowledge, only one other systematic review had investigated how the weight reduction in the individual BMI classes differs, but it lacks Class 3 obesity data. As almost two thirds of the VIADUKT participants were categorized as Class 3 obese, the results of this BMI class were of great interest. The publication “Conventional weight loss interventions across the different BMI obesity classes: A systematic review and quantitative comparative analysis" (by Bauer et al., in European Eating Disorder Reviews, 28 (5):492-512, 2020) had been conducted to determine which average weight loss values could be expected across the BMI obesity classes through moderate, conventional weight loss treatments. The results showed that relative weight reduction across the BMI classes was overall very similar, but that the distribution within and across Class 3 was considerably more heterogeneous. We therefore hypothesise that there are further factors that influence the amount of weight reduction in this class. Subsequently, participant data from VIADUKT were analysed and compared. The inclusion criterion was a BMI of ≥ 30 kgm-2, however the mean BMI of the 297 participants was 42.7 kgm-2. VIADUKT is a university-based programme with various participants, including participants seeking conservative treatments as well as participants who do not fulfil criteria for bariatric surgery. Based on this heterogeneity of patients and our clinical experience, we examined whether or not weight reduction correlated with the attitude towards bariatric surgery. Two distinct groups were identified: 1) POS – participants who have a positive attitude towards bariatric surgery and 2) NEG – participants who have a negative attitude towards bariatric surgery. The results were published in the research article "Attitude Matters! How Attitude Towards Bariatric Surgery Influences the Effects of Behavioural Weight Loss Treatment" by Bauer et al., in Obesity Facts, 14:531-542, 2021. It became evident that there were clear differences between the POS and NEG group regarding their baseline characteristics and outcomes in weight loss. POS participants were significantly younger, had a higher depression score, and a lower quality of life score. Notably, we found that a positive attitude towards surgery significantly reduced the extent of weight reduction through behaviour therapy. In contrast, no differences between POS and NEG were found in the change of anxiety, depression, the mental score for quality of life, and eating behaviour; both groups improved equally. Thus, the attitude towards bariatric surgery could provide one of several explanations for the wide variation in body weight loss after behavioural weight loss treatment in patients with Class 3 obesity that we observed in our systematic review. Knowledge of the individual attitude towards bariatric surgery is important for individual goal setting and to work out motivation with targeted interventions. In conclusion, body weight loss in the different BMI classes through moderate, conventional weight loss treatments is rather similar and outcomes in Class 3 differ greatly across the studies. The attitude towards bariatric surgery is a predictor of body weight loss. Derived from this, participants with BMI ≥ 40kgm-2 present a heterogeneous and complex group. Consequently, further adaptations such as short hypocaloric approaches and techniques such as motivational interviewing, could help to improve conservative therapy approaches, especially in severe obesity.

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