Der Einfluss der Tiefen Hirnstimulation auf den Schluckakt bei Patienten mit Morbus Parkinson

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/57942
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-579426
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2014-11
Originalveröffentlichung: Lengerer S, Kipping J, Rommel N, Weiss D, Breit S, Gasser T, Plewnia C, Krüger R, Wächter T (2012) Deep-brain-stimulation does not impair deglutition in Parkinson's disease. Parkinsonism Relat Disord. 2012 Aug;18(7):847-53. doi: 10.1016/j.parkreldis.2012.04.014. Epub 2012 May 16.
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Wächter, Tobias (PD Dr. med.)
Tag der mündl. Prüfung: 2014-10-17
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Parkinson-Krankheit , Hirnstimulation , Schlucken
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ein erheblicher Teil der Patienten mit idiopathischem Parkinsonsyndrom (IPS) entwickelt im Verlauf eine Dysphagie, die zur lebensbedrohlichen Komplikation einer Aspirationspneumonie führen kann. Über den Einfluss der Tiefen Hirnstimulation im Nucleus subthalamicus (STN-DBS) auf den Schluckakt ist bisher nur wenig bekannt. In der vorgelegten Studie wurden retrospektiv erfasste Videofluoroskopien (Konsistenzen: breiig, flüssig, fest) mit ein- und ausgeschaltetem Stimulator (STN-DBS-On/STN-DBS-Off) verglichen, sowie mit präoperativen Aufnahmen. Das Studienkollektiv bestand aus 18 Patienten. Die therapeutische Wirksamkeit der STN-DBS wurde durch einen Vergleich der UPDRS III-Werte (engl. Unified Parkinson’s Disease Rating Scale) mit und ohne Stimulation, sowie der Levodopa-Äquivalenzdosis vor und nach der Operation bestätigt. Zur umfassenden Evaluation des Schluckaktes in den drei Untersuchungskonditionen erfolgte die prospektive Auswertung der Videofluoroskopien mittels New Zealand Index for Multidisciplinary Evaluation of Swallowing - Subscale 1 qualitativ und durch die MBS-Parameter nach Logemann quantitativ. Die qualitative Auswertung zeigte, dass bei der Studienkohorte in keiner Untersuchungskondition klinisch relevante Schluckstörungen vorlagen. Für die quantitativen Parameter ergaben sich signifikante Unterschiede. Die Pharyngeale Transitzeit verkürzte sich mit STN-DBS-On und -Off im Vergleich zur präoperativen Kondition bei flüssiger Nahrung. Die Pharyngeale Verzögerungszeit war bei fester Nahrung mit STN-DBS-On kürzer als präoperativ und mit STN-DBS-Off. Die Cricopharyngeale Öffnungsdauer war unter Stimulation kürzer als präoperativ bei flüssiger Konsistenz. Bei flüssiger und breiiger Konsistenz war sie auch postoperativ ohne Stimulation kürzer als präoperativ. Die Zeit von der ersten cricopharyngealen Öffnung bis zum Verschluss des Larynx-Eingangs verlängerte sich bei breiiger Konsistenz mit STN-DBS-On zu STN-DBS-Off. Eine Subgruppe mit präoperativ leichter Beeinträchtigung des Schluckaktes zeigte einen gleichsinnigen Trend. Die vorgelegte Studie zeigt demnach, dass bei IPS-Patienten ohne klinisch relevante Dysphagiezeichen keine Verschlechterung der Schluckfunktion durch STN-DBS zu erwarten ist. Weiterhin konnten Modulationen des Schluckaktes innerhalb physiologischer Grenzen nachgewiesen werden. Sie erlauben die Annahme, dass die STN-DBS bei Personen mit manifesten, pharyngealen Schluckstörungen zu einer Verbesserung des Schluckprozesses beitragen könnte.

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