Autonome Dysfunktion bei Patientinnen mit Anorexia nervosa im Vergleich mit gesunden Probanden

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/72101
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-721012
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-13513
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2016
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Enck, Paul (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-07-19
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Anorexia nervosa , Vegetatives Nervensystem
Freie Schlagwörter: autonome Dysfunktion
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Essstörungen machen einen erheblichen Teil psychiatrischer Diagnosen bei jungen Erwachsenen aus. Besonders Anorexia nervosa ist mit einer deutlich erhöhten kardial bedingten Mortalität assoziiert. Mehrere Studien konnten bereits belegen, dass hierfür ein Ungleichgewicht autonomer Regulationsmechanismen verantwortlich ist, jedoch kamen unterschiedliche Untersucher zu teils gegensätzlichen Ergebnissen. Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel, die Funktion des autonomen Nervensystems mittels nicht-invasiver Methoden zu untersuchen. Eingeschlossen wurden 34 Patientinnen mit der Diagnose Anorexia nervosa und 34 gesunde Probandinnen. Mittels Fragebögen wurden die Diagnose verifiziert und wichtige psychosoziale Faktoren erhoben (BaDo, PSQ, FEV, FKB-20, EDI-2). Anschließend wurden alle Personen einer Testbatterie unterzogen, bestehend aus Ruhephase, forciertem Atemversuch, Farb-Wort-Interferenztest Stroop, Valsalva-Manöver, Rechentest und Orthostaseversuch mittels Kipptisch. Herzfrequenz, systolischer und diastolischer Blutdruck und weitere autonome Funktionsindices wurden aufgezeichnet und berechnet. Wir konnten zeigen, dass die Herzfrequenz der Patientinnen mit Anorexie während des gesamten Versuchs unter der der Kontrollpersonen lag; zu mehreren Zeitpunkten konnten auch signifikante Unterschiede nachgewiesen werden; dies galt auch für systolische und diastolische Blutdruckwerte. Für die Herzratenvariabilität konnte lediglich in Ruhe ein signifikanter Unterschied aufgezeigt werden. Der Nachweis einer Korrelation jedweder Art zwischen einzelnen HRV-Parametern und dem BMI gelang uns nicht. Exemplarisch für einen Einfluss von Medikamenteneinnahmen, die das Vegetativum beeinflussen könnten, wurden hier zusätzlich die Teilnehmer, die Ovulationshemmer einnahmen, untersucht, da es sich um etwa gleich große Gruppen handelte. Hier gelang lediglich in der Ruhephase zu Beginn der Untersuchung der Nachweis eines signifikanten Unterschieds zwischen der Gruppe der Patientinnen mit Anorexie und Ovulationshemmer-Einnahme und der gesunden Kontrollgruppe ohne Medikamenteneinnahme. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Ovulationshemmer ebenfalls Einfluss auf Herzkreislaufparameter haben könnten; weitere Studien hierzu scheinen aber notwendig zu sein. Ob diese Veränderungen aber nun typisch für das Krankheitsbild Anorexia nervosa sind oder vielmehr physiologische Reaktionen auf einen erniedrigten BMI, lässt sich durch unsere Studie nicht abschließend klären und bedarf weiterer Untersuchungen in der Zukunft.

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