Prädiktoren der Wirksamkeit sowie Risikofaktoren spezifischer Komplikationen der Pulmonalvenenisolation mittels Cryoballonkatheter bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/73927
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-739277
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-15335
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017-01
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Schreieck, Jürgen (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-10-24
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Vorhofflimmern
Freie Schlagwörter: Cryoballonkatheter
Pulmonalvenenisolation
PVI
pulmonary vein isolation
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Pulmonalvenenisolation mittels katheterbasierter Cryoballonablation ist eine bewährte interventionelle Therapieoption des paroxysmalen Vorhofflimmerns. Erkenntnisse hinsichtlich der Effektivität und Sicherheit dieser Methode liegen jedoch noch nicht hinreichend vor. Wir untersuchten in dieser Arbeit die Prädiktoren der Wirksamkeit, sowie Risikofaktoren spezifischer Komplikationen bei der Pulmonalvenenisolation mittels eines Cryoballonkatheters bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern. Methoden: 102 konsekutive Patienten (Frauen 36%, Männer 64%, Alter 61 ± 11 Jahre) wurden in die Untersuchung eingeschlossen, die sich wegen eines symptomatischen paroxysmalen Vorhofflimmerns einer Pulmonalvenenisolation mit Cryoballonkatheter (Diametere: 28mm) unterzogen haben. Alle Pulmonalvenenisolation wurden im Zeitraum Dezember 2008 bis Oktober 2010 durchgeführt. Die Nachverfolgung erfolgte nach drei und sechs Monaten durch Holter-Monitoring, einschließlich einer sechs-tägigen EKG-Aufzeichnung. Nach zwölf Monaten erfolgte eine 24-h Holter-Kontrolle. Danach wurden alle Studienteilnehmer/innen in der Nachsorge nach 6, 18 und 22 Monaten telefonisch kontaktiert und einem strukturiertem Interview über Symptome, neue Medikation, Kardioversionen und anderswo durchgeführte Re-Ablationen befragt. Prä-und intraprozedurale Variablen wurden analysiert, um die Prädiktoren für Wirksamkeit und Risiken zu identifizieren. Ergebnisse: Pro Patient wurden im Durchschnitt 3,5 ± 0,7 Pulmonalvenen mittels Cryoballon-Katheters komplett isoliert. Die durchschnittliche Nachverfolgung der Patienten dauerte in unserer Studie 18 ± 6 Monate. Im Gesamtkollektiv lag die klinische Erfolgsrate im Sinne einer Arrhythmiefreiheit während der gesamten Nachsorge bei 54%. Besonders bemerkenswert war die signifikant höhere Erfolgsrate von 74% bei Patienten mit Vorhofflimmern ohne strukturelle Herzerkrankung (n=35). Als nicht seltene periinterventionelle Komplikation wurde eine lang anhaltende Nervus Phrenikus-Parese rechts bei nur zwei Patienten (1,9 % des Kollektivs) beobachtet. Eine weitere spezifische Komplikation war die Schädigung des Lungengewebes. Diese kam nur bei 2 Patienten vor. Alle spezifischen Komplikationen traten bei Patienten mit einer minimalen Ablationstemperatur unter -55 °C auf, während keine Komplikationen dieser Art bei Patienten, die mit minimalen Temperaturen über -55 °C abladiert wurden, zu beobachten waren. Diskussion: Die Cryoballonisolation der Pulmonalvenen mit dem konventionellen großen Cryoballon (Diamter 28 mm) ist besonders effektiv bei Patienten ohne strukturelle Herzerkrankung, verliert allerdings deutlich an Effektivität bei Patienten mit bereits diskreter oder moderater Herzerkrankung. Wenn auch niedrige Gefriertemperaturen wichtig für eine effiziente Pulmonalvenenisolation sind, scheint das Risiko-Nutzen-Verhältnis bei sehr niedrigen Temperaturen zu kippen da cryoablationsspezifische Risiken wie Phrenicusparese und gefrierbedingte Lungenschädigungen drohen. Einer weiteren Effektivitätssteigerung für die zukünftige Entwicklungen der Cryoballontherapie scheinen Grenzen gesetzt zu sein.

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